@DyersEve Es sind die wenigsten Christen Evangelikale, die wenigsten Muslime oder Hindus oder Buddhisten Fanatiker. Wie oft muss man das noch schreiben?
Aber sehr viele von denen, die anderen ihren Glauben belassen und friedlich neben einander wohnen können, sehen Gott trotzdem als allumfassende "Instanz", sonst wäre es nicht "Gott".
Der Keim zum Fundamentalismus liegt nicht im Glauben an sich, sondern im Anspruch, dass alle das selbe glauben müssen. Der Buddhismus schließt sowas eigentlich ausdrücklich aus... trotzdem morden auch Buddhisten für den "richtigen Glauben". Schaut man sich die Konflikte genauer an, geht es aber viel mehr um Rassismus, soziale Spannungen, auf dem Rücken von Minderheiten ausgetragene gesellschaftliche Konflikte.
Dem Einzelnen Muslim kann im Normalfall auch egal sein, ob er einen Sunniten oder Schiiten vor sich hat... wo es aber um Öl, strategische Vorteile, Drogenanbau und -Handel und so weiter geht, da wird das auf einmal zur Frage, die über Leben, Tod oder Vertreibung entscheidet.
Fundamentalisten sind es, die meinen, dass nur das Bekenntnis zum richtigen Glauben, davon der richtigen Version, davon der richtigen Auslegung einem irgend welche Rechte verschafft. Oder dass die eigene Unterwerfung unter eine Sklaverei erstrebenswert wäre.
Ich will nicht aufrechnen, sondern zeigen, dass jede Art von Überzeugung einen Keim zu Fundamentalismus trägt, oder dazu missbraucht werden kann, ihn zu rechtfertigen.
Im Urteil über alle Gläubigen, die ihren Gott als allumfassend betrachten, könnte umgekehrt eine nicht nur unfaire, sondern gefährliche Zuspitzung stecken.