Heide_witzka schrieb:Warum auch, das Ganze war ja völlig irrelevant.
Der Vergleich mit der Frage, wie man Gut oder Böse beweist, ist irrelevant, aber der Vergleich von Gott mit rosa Einhörnern ist relevant?
:note:Ok, dann noch ein bisschen metaphysischer: Beweise bitte "Liebe". Nicht Mutter-Kind-Hormonwallungen oder juveniles Verliebtsein, sondern die Liebe, die z.B. ein altes Ehepaar fühlt, das überzeugend darlegen kann, dass das Gefühl anders ist als das zu alten Freunden.
Ich behaupte mal: Gibt es nicht. Was da an Hirnströmen gemessen wird, kann alles mögliche bedeuten, aber das als "Liebe" zu bezeichnen, ist Unfug. Selbst Möven leben ein Leben lang monogam, das ist irgend ein Relikt in der DNA aus Affentagen. Verlustängste und ein Bedürfnis nach sozialer Interaktion und ein bisschen Körperkontakt, vielleicht. Aber die sollen mal beweisen, dass es "Liebe" ist.
:P:Im zweiten Schritt des Vergleiches könnte man die beiden alten Leute fragen, ob sie alles mit rosa Glitzerherzen dekorieren, allen Menschen ständig erzählen wie toll ihre Liebe ist und sich öffentlich abbusseln, ihre Enkel zur Hochzeit nötigen (unter Androhung von Enterbung) u.s.w.. Und ob sie glauben, dass das bei allen Menschen so sein müsse.
Wenn sie mit "Nein" antworten, dann lieben sie offensichtlich nicht richtig, nach der hier herrschenden Logik.
Das ist nicht irrelevant, weil es eine ebenso philosophische Frage ist, wie die nach einem Gott.
Also her mit dem Beweis für die Liebe!
:DHeide_witzka schrieb:Auch wurscht, die Basis ist genau so dünn. Wie lange man mit sich oder seiner Entscheidung hadert, das Gotteskonstrukt bleibt eine Fantasie. Warum sollte sich da die Basis ändern?
Schon klar, dass es Dir wurscht ist, wie jemand zu seiner Erkenntnis kommt. Wie ich schon sagte: In der Philosophie (und Theologie) führen Erkenntnisse bei aller Logik nicht zwingend zu dem einen oder anderen Ergebnis.
Ich würde aber jemanden, der einen Erfahrungshorizont aufweist, der Momente ganz existentieller Fragen und Not umschließt und der eine Lösung gefunden hat, damit zu leben, in seinen Schlussfolgerungen ernst nehmen. Auch wenn die anders ausfallen als meine.
Heide_witzka schrieb:Kein Thema, es war, ist und bleibt aber ein Glaube.
Dem kann man doch auch die Ehre geben und es so kommunizieren.
Mehr will ich doch gar nicht.
Was Du aber nicht willst, ist verstehen, dass Glaube ohne ein Minimum an Gewissheit kein Glaube ist. "Wissen" ist es nicht, weil sich der Beweis nicht physikalisch erbringen lässt. Eine "Gewissheit" kann es trotzdem geben, weil der Glaube auf Erfahrungen beruht, nicht auf chemischen Reaktionen.
Liebe lässt sich auch nicht "beweisen" (man könnte sie auch vortäuschen), trotzdem gibt es eine Gewissheit. Manchmal sogar für den Geliebten.
;)Bei allen Zweifeln, die natürlich auch aufkommen, denn der Glaube kann wie das Gefühl nicht einfach "installiert" werden und ist dann unveränderlich, sondern es bedarf der ständigen Auseinandersetzung. So wie ein Mensch auch nicht einfach irgendwann gut ist, und dann ist automatisch alles, was er tut, gut.