Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?
07.08.2017 um 12:38@Heide_witzka
Der Beweis, den Du forderst, ist wie der, dass es "Das Gute" oder "Das Böse" gibt.
Das sind philosophische Konzepte, meist stark vereinfacht, damit sie in den Erfahrungs- und Bildungshorizont passen. Einen Beweis dafür, dass irgendwas "gut" ist, gibt es nicht... außer, dass es sich für den Menschen gut anfühlt, gut aussieht, gute Folgen hat.
Genauso mit dem Bösen.
Dabei urteilt der Mensch meist sehr egozentrisch, auf seinen eigenen Horizont beschränkt und hätte längst lernen können, dass vieles, was für den Einen "gut", für den anderen "böse" ist, dass viele gut gemeinte Handlungen böse Folgen haben u.s.w.. Das Meiste lässt sich gar nicht einordnen, aber trotzdem bleiben wir bei dem Konzept.
Und nun beweise mal, dass es "Das Gute" gibt...
Viele werden antworten, dass es nicht das Gute an sich gibt, als eigenständige Instanz, sondern nur das Handeln des Menschen gut oder böse ist. Das wäre dann analog zu der Aussage, dass Gott kein eigenständiges "Wesen" ist, sondern sich in allem zeigt.
Niemand muss anerkennen, dass seine Vorstellung von Gott nur Fantasie ist. Das würde bedeuten, nicht zu glauben.
Die Bildungsflucht ist ein gesellschaftliches Phänomen, das nicht nur von Kirchen und Sekten ausgeht. Man kann sie genauso beobachten, wo religiöse Begründungen fehlen: Homöopathie und Rassismus z.B. gehen auch ohne Religion. Die Leute suchen immer nach ihnen verständlichen Antworten, wo ihnen die wissenschaftlichen nicht genügen oder zu unverständlich sind, und wo die Religion nicht die gewünschte Vereinfachung liefert, wendet man sich anderen Konzepten zu.
Du sagst selbst, dass Glaube sich sehr gut auch mit Wissenschaft und Humanismus vetragen kann. Das muss aber nicht bedeuten, dass der Glaube neben dem faktenbasierten Wissen und der humanistischen Philosophie als Spleen gerade mal so geduldet wird.
Der Glaube kann, wenn er als Aufgabe und Verantwortung begriffen wird, auch Antrieb für Forschung und Philosophie sein.
Dein Ansatz ist tatsächlich sehr simpel... aber eben auch zu simpel, ein bisschen so wie "Gott gibt es nicht, das steht im Physikbuch", und damit ist man auf der gleichen Ebene wie "Gott gibt es, das steht in der Bibel". Beides ist nicht falsch, aber auch nicht richtig.
Der Beweis, den Du forderst, ist wie der, dass es "Das Gute" oder "Das Böse" gibt.
Das sind philosophische Konzepte, meist stark vereinfacht, damit sie in den Erfahrungs- und Bildungshorizont passen. Einen Beweis dafür, dass irgendwas "gut" ist, gibt es nicht... außer, dass es sich für den Menschen gut anfühlt, gut aussieht, gute Folgen hat.
Genauso mit dem Bösen.
Dabei urteilt der Mensch meist sehr egozentrisch, auf seinen eigenen Horizont beschränkt und hätte längst lernen können, dass vieles, was für den Einen "gut", für den anderen "böse" ist, dass viele gut gemeinte Handlungen böse Folgen haben u.s.w.. Das Meiste lässt sich gar nicht einordnen, aber trotzdem bleiben wir bei dem Konzept.
Und nun beweise mal, dass es "Das Gute" gibt...
Viele werden antworten, dass es nicht das Gute an sich gibt, als eigenständige Instanz, sondern nur das Handeln des Menschen gut oder böse ist. Das wäre dann analog zu der Aussage, dass Gott kein eigenständiges "Wesen" ist, sondern sich in allem zeigt.
Heide_witzka schrieb:Mein Ansatz ist eigentlich recht simpel. Anerkennen die Gläubigen, dass ihr Gott kein Fakt, sondern ein persönliches Konstrukt aus dem Reich der Fantasie ist, dann erspart das der Welt wahrscheinlich eine ganze Menge Gotteskrieger, Kreationisten und Bildungsflüchtlinge.Und da widerspreche ich:
Niemand muss anerkennen, dass seine Vorstellung von Gott nur Fantasie ist. Das würde bedeuten, nicht zu glauben.
Die Bildungsflucht ist ein gesellschaftliches Phänomen, das nicht nur von Kirchen und Sekten ausgeht. Man kann sie genauso beobachten, wo religiöse Begründungen fehlen: Homöopathie und Rassismus z.B. gehen auch ohne Religion. Die Leute suchen immer nach ihnen verständlichen Antworten, wo ihnen die wissenschaftlichen nicht genügen oder zu unverständlich sind, und wo die Religion nicht die gewünschte Vereinfachung liefert, wendet man sich anderen Konzepten zu.
Du sagst selbst, dass Glaube sich sehr gut auch mit Wissenschaft und Humanismus vetragen kann. Das muss aber nicht bedeuten, dass der Glaube neben dem faktenbasierten Wissen und der humanistischen Philosophie als Spleen gerade mal so geduldet wird.
Der Glaube kann, wenn er als Aufgabe und Verantwortung begriffen wird, auch Antrieb für Forschung und Philosophie sein.
Dein Ansatz ist tatsächlich sehr simpel... aber eben auch zu simpel, ein bisschen so wie "Gott gibt es nicht, das steht im Physikbuch", und damit ist man auf der gleichen Ebene wie "Gott gibt es, das steht in der Bibel". Beides ist nicht falsch, aber auch nicht richtig.