@adeodataum mal nichts aus dem zusammenhang zu reissen, hier der letzte teil des bisherigen diskussionsverlaufs:
adeodata schrieb am 24.08.2017: angelus144 schrieb:
Ich kann gottes ewigkeit nicht gänzlich aufzeigen, sie übersteigt unser vorstellungsvermögen.
Angelus144 schrieb am 27.08.2017: adeodata schrieb:
Tust du das nicht schon mit dem Wort an sich, in dem du Ewigkeit schreibst? Deine sogenannte Zeit besteht doch auch durch das Wort und die kannst du aufzeigen, wie jene Ewigkeit, die du dir vorstellst. Lasse jeden Gedanken los, den du dir über Gott machst, welche Farben bleiben dir dann um Gott zu beschreiben? Dein Vorstellung von einem Gott ist die selbe wie die, die du dir zur Zeit machst. :)
Angelus144 schrieb am 27.08.2017:Ich würde sagen ganz klar nein. Wenn ich schreibe „sonne“ erklärt dieses wort auch nicht, alle bestandteile oder die wirkungsweise oder der grund für eine sonne.
Und jetzt aktuell:
adeodata schrieb am 27.08.2017:Wenn das Wort Sonne bei dir keine Sonne ist und du noch Bestandteile einer Sonne brauchst um die Sonne zu verstehen, dann hast du die Sonne gevierteilt und damit verbildlicht. Die Sonne ist die Sonne. Damit ist auch die Wirkungsweise gegeben, denn die Sonne wirkt als Sonne. Was du da noch für Bestandteile brauchst, weiß wohl keiner außer dir. :)
Du argumentierst wenn ich richtig verstehe, dass wenn ich das wort ewigkeit benutze dies zwangsläufig voraussetzt, dass ich die ewigkeit greifbar erklären kann, dass ich also nur von etwas reden kann, was ich auch verstehen kann und erläutern muss sozusagen. warum du auf die annahme kommst entzieht sich meiner kenntnis. Deshalb habe ich den vergleich mit der sonne gewählt. Ich kann auch einem ureinwohner irgendwo sonne sagen und er weiss, es ist das leuchtende ding da oben, genauso wie ein wissenschaftler das selbe versteht. Der unterschied ist hier nur einer weiss mehr über die sonne als der andere.macht das die sonne zu etwas anderem?wohl nicht.
Bezogen auf gott bzw. die ewigkeit:Ich kann sagen gott besteht unabhängig von zeit und raum und war oder besser gesagt „ist“ schon bevor es beides gab. Wirklich veranschaulichen kann ich das nicht, weil es wohl keinen menschen gibt, der sich das und alle konsequenz die das bedingt bildlich vorstellen kann. warum sollte das aber heissen, dass es nicht so ist bzw. dass es ausgeschlossen ist?
adeodata schrieb am 27.08.2017: angelus144 schrieb:
Man kann meiner meinung nach das wort ewigkeit hier bestenfalls als eine art platzhalter für etwas unbegreifliches verstehen.
Wenn das Wort Ewigkeit ein Platzhalter ist, dann sind alle Worte Platzhalter. Ja dann müsste ich dich fragen, was ist ein Platzhalter? Du versuchst das eine Wort mit einem anderen Wort zu überschreiben. Das führt zu Verwirrung. :)
Ich bleib mal bei dem beispiel..ich bin überzeugt jeder mensch auf dieser welt hat einen wörtlichen begriff für das strahlende ding da oben, die sonne. Das ist eine klare sache. Der eine weiss mehr über sie, der andere weniger (physikalisch betrachtet). Der eine sieht sie als eine gottheit, der andere als eine ansammlung von molekülen. dennoch ist sie für jeden das strahlende ding da oben.
Die ewigkeit (in dem sinne das was gott umgibt oder gar ein teil gottes selbst), also ein zustand ohne raum und zeit, der „vor“ beidem schon bestanden hat und ewig weiter besteht kann sich niemand 1:1 vorstellen. Deshalb ist das wort in diesem kontext ein „platzhalter“ für etwas unbegreifliches.das meinte ich mit platzhalter.
Die tatsache, dass dieses wort ein „platzhalter“ ist macht es im umkehrschluss aber nicht unwahr, nur weil es keiner erklären kann (was der umkehrschluss aus deiner oben genannten argumentation wäre, falls ich dich richtig verstanden habe).
adeodata schrieb am 27.08.2017: angelus144 schrieb:
Es ist unerheblich welche gedanken ich mir über gott mache, ebenso wie die gedanken die ich mir über die zeit mache, diese dinge existieren beide unabhängig von meinem bild.
Sind deine Gedanken über Gott nicht dein? :)
Ja, meine gedanken sind mein. aber ob ich lebe oder nicht und mir gedanken über etwas mache oder nicht, was hat das für einen einfluss auf die existenz von etwas ?nichts würde ich sagen,oder?jetzt im umkehrschluss zu argumentieren ich mache mir persönliche gedanken von gott, also sind das nur meine gedanken und gott existiert folglich nicht objektiv wäre unlogisch, findest du nicht?
Ob ich daran glaube, dass die sonne scheint oder nicht scheint ist der sonne relativ egal oder?
@AlteTanteAlteTante schrieb am 27.08.2017:Dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Mit "dem Betroffenen" meinte ich das Opfer und nicht den Täter. Ich meinte, dass der Geschädigte (hier also Jesus) sich bewusst sein dürfen muss, dass ihm Unrecht getan wird/wurde. Und ich gehe davon aus, dass Jesus die Schikanen der Soldaten auch als Unrecht ihm gegenüber angesehen hat.
Aber wenn man glaubt (wie Jesus es ja angeblich tat), dass Gott auf seiner Seite ist und das Ausgeliefertsein an andere Leute irgendwelchen "höheren Zielen" dient, dann ist die Meinung der menschlichen Umgebung (also der Zuschauer) wohl auch nicht mehr so wichtig.
Wie die Soldaten als Täter das Ganze sahen (und ob sie sich später überhaupt an Jesus erinnerten, weil er doch wahrscheinlich einer von vielen war), ist dagegen unwichtig.
Nun, ich gehe davon aus, dass jesus sich des unrechts bewusst war, welches ihm angetan wurde. Er sagte übrigens 3 mal in den evangelien, dass er hingerichtet werden würde und deutete auch an auf welche art er sterben wird.
Jesus hat alle prophezeiungen die im alten testament über den messias genannt wurden erfüllt. Er sagt von sich selbst er sei eins mit dem vater, also mit gott. alle anderen religionsgründer behaupten für gott zu handeln. Jesus sagt er ist gott und glaubt man dem rest, wird dies durch wunder und andere machtvolle taten bestätigt. Er ist kein mensch mit superkräften der für uns den kopf gezungenermaßen hingehalten hat, er ist wahrer gott und wahrer mensch, so der glaube. Von daher stimme ich dir zu, dass ihn die meinung der zuschauer nicht interessiert hat, er hat pauschal allen vergeben und das als er noch lebendig am kreuz hing.
In der schrift ist genannt, dass es einige zeichen gab als jesus starb, z.b. eine sonnenfinsternis und ein erdbeben. Einer der soldaten sagt „mein gott, das war wirklich gottes sohn“, von daher behaupte ich, haben sie sich noch lange an jesus erinnert. Aber für seine allumgreifende vergebung spielt dies keine rolle, da stimme ich zu.
AlteTante schrieb am 27.08.2017:Wie gesagt: Ob das Folteropfer ein Sohn Gottes ist oder nur ein 0815-Mensch, spielt für die Tat überhaupt keine Rolle. Es sei denn, du möchtest einem Gottessohn mehr Menschenrechte zubilligen. Er selbst hätte das sicher nicht getan. Und ein Gott (also Gott-Vater) sollte das erst recht nicht.
Ich hatte dies in folgendem zusammenhang geschrieben:
---------------------------------------
AlteTante schrieb:Wo du gerade Jesus am Kreuz als Beispiel anführst: Bei ihm waren all diese Punkte gegeben.
angelus144:Die soldaten dachten sie richten einen mensch hin, nicht gottes sohn. Und dennoch hat jesus vergeben, obwohl sie sich den auswirkungen ihrer tat nicht bewusst waren. Du führst hingegen eben dieses bewusstsein als grundlage des vergebens auf.
----------------------------------------
Ich wollte damit aussagen, dass eben dieses bewusstsein nicht für eine vergebung des opfers notwendig ist zumindest nicht zwingend.
AlteTante schrieb am 27.08.2017:Manches braucht eben Zeit. Eine Wunde heilt ja auch nicht von heute auf morgen. Ich finde: Mehr Vergebung, als dem Verursacher nichts Böses mehr zu wünschen, kann auch ein Gott nicht verlangen.
Tja..inwiefern diese vergebung jetzt in jeder situation auszusehen hat wird meines wissens nicht näher erläutert. Ich denke es ist wichtig, dass man versucht das maximale zu erreichen. So erreicht man vielleicht die hälfte. Versucht man hingegen nur die hälfte erreicht man vielleicht nur ein viertel.
AlteTante schrieb am 27.08.2017:Natürlich nicht. Aber gibt es erwachsene Leute, die wirklich über einen längeren Zeitraum so denken? Ich kenne keinen; zumindest weiß ich es von keinem. Und wenn, würde ich das für kindisch halten. Also eher für peinlich als für böswillig.
Finde ich eigentlich ebenso. Mir ist kein besseres beispiel eingefallen um auszusagen was ich aussagen wollte. Ich denke, dass es bei der masse an menschen sicher den ein oder anderen geben wird der so denkt, konkret kenne ich aber auch keinen.
AlteTante schrieb am 27.08.2017: angelus144 schrieb:
Die hölle wird definiert als die abwesenheit gottes die absolut zu sein scheint und keinen unterschied danach macht wen sie betrifft, mensch oder engel. Von daher denke ich, wäre es logisch, dass jesus hier auch eine echte wahl mit echten konsequenzen hatte.
Das wäre dann aber eben keine "echte" Wahl gewesen, sondern (wie beim "normalen" Menschen) Zwang. ;) Einer der Zwänge, die sich als "Wahl" tarnen.
Es ist schon eine echte wahl. Man hat ja auch die wahl harte drogen zu nehmen, bei denen man vielleicht drauf geht. Jetzt könnte man sagen wer macht denn sowas?und trotzdem gibt es genug die es machen, obwohl es unlogisch ist und sie die möglichen konsequenzen kennen.
Gott ist kein egomane der sagt „oh weh du böser mensch, wehe du begehst eine sünde die mir nicht gefällt, dafür kommst du in die hölle“ (auch wenn dieses bild nur allzugern verbreitet wird wie ich finde).
Sondern er ist ein liebender vater/mutter. „bitte liebes kind entscheide dich nicht dazu dich von mir zu entfernen,denn du wirst die ewige glückseligkeit verlassen und unglücklich sein und ich werde dir nicht helfen können, weil du mir aus freien willen den rücken kehrst und das böse die kontrolle über alles hat, was nicht zu mir gehört und man wird dich dort quälen. Wenn du es aber wirklich willst, aus welchem grund auch immer, dann muss ich dich ziehen lassen, weil ich dich so sehr liebe, dass ich deine entscheidungen respektiere.
AlteTante schrieb am 27.08.2017:A und B sollte sich tatsächlich auf Gottes Handlungsmöglichkeiten beziehen. Es ist, gerade für einen allmächtigen Gott, nicht nur unmoralisch, sondern auch phantasielos, sich bei Verbrechen der Menschheit nur zwei Möglichkeiten offen zu halten: mit Mord bzw. Katastrophen dreinzuschlagen oder gar nichts zum machen. So etwas hat mit Barmherzigkeit nichts zu tun.
Nun, ich behaupte mal kein mensch verfügt über gottes gesamtüberblick und vorhersehung. Und oft wird aus etwas schlechtem etwas weitaus besseres. Jesus wird zwar hingerichtet, aber er bewirkt damit die erlösung aller die an ihn glauben.
Die sintflut tötet viele (wenn mann das nicht als sinnbild versteht sondern 1:1 übernimmt möchte ich betonen muss man auch 1:1 übernehmen dass ausser den, den gerettet werden alle menschen so sehr schlecht waren, dass es nicht in worte zu fassen ist), legt aber auch den grundstein für eine neue chance aus der sicherlich mittlerweile viel mehr menschen hervorgegangen sind, die nicht unrettbar verloren sind, was nicht geschen wäre wenn es keine sintflut gegeben hätte.
Gott hat sämtliche möglichkeiten wenn er eine kühl berechnende maschine wäre. zu seiner perfektion gehört aber auch die liebe. Und die liebe zu gefallenen, fehlbaren geschöpfen bedingt ein gewisses eingeschränkt sein, je nachdem welche entscheidungen diese geschöpfe treffen.
AlteTante schrieb am 27.08.2017:Hier bestätigst du wieder, dass Gott nur A oder B als Möglichkeiten will. Andere Alternativen müsste er als allmächtiges Wesen aber haben. Wenn er denn wollte.
Alles im christentum weist darauf hin, dass gott so ist, wie ihn die christen beschreiben, dass er voll liebe oder gar die liebe selbst ist. aber wie ich unmittelbar obendrüber schrieb, wir sind es die entscheiden und gott zieht daraus eine konsequenz. Deshalb schrieb ich mir fällt als mensch keine andere lösung als a oder b ein und habe gefragt ob dir eine andere einfällt die alles andere berücksichtigt.
Gott hätte z.b. alles ungeschehen machen können. Aber er beschneidet uns nicht in der ausübung unseres freien willens und wenn wir meinen einen planet voll (ich sag es mal derb) abschaum zu sein, muss er sich etwas einfallen lassen, ob er die paar gerechten untergehen lässt oder platz für einen neuanfang schafft. Oder sich enthält und der sache ihren lauf lässt. Dann würde er gegen sein eigenes prinzip, der gerechtigkeit gegenüber der opfer widersprechen was nicht möglich ist.
AlteTante schrieb am 27.08.2017:Solche Überlieferungen sind, so sie nicht von Jesus selbst kommen, nichts anderes als Meinungen, die irgendwelche Leute damals hatten. Egal, ob Apostel oder nicht. Und Meinungen kann man glauben oder nicht. Genauso wie die Meinung des Papstes, des Dalai Lama oder von Onkel Otto Krause aus Gandersheim.
Nun, das frühste evangelium ist soweit ich weiss das markus evangelium, was ca. 60 nach christus verfasst wurde von berichten der zeitzeugen die jesus selbst erlebt haben. Es ist sogar gut möglich, dass der ein oder andere, der jesus persönlich gekannt hat noch gelebt hat, als das evangelium verfasst wurde.ein alter von 70 jahre z.b. war zur damaligen zeit sicher eher eine seltenheit aber heute gibt es ja auch menschen die die 100 jahresgrenze knacken.
Die traditionen hingegen kommen von den aposteln selbst, die unmittelbar mit jesus umhergezogen sind.
Was jetzt eher glaubwürdig ist sei mal dahingestellt, das eine sind wörtlich weitergetragene überlieferungen, das andere ist eine schriftliche zusammenfassung von überlieferungen von verschiedenen zeitzeugen.
Man kann natürlich alles anzweifeln und sagen es ist alles erstunken und erlogen (sogar die berichte der römer die belegen, dass die person jesus tatsächlich gelebt hat und heute als bewiesen gilt). Nur wo endet das?
Man kann dann auch unsere realtiät anzweifeln und sagen wir leben in einer matrixwelt.oder unsere ganze existenz ist nur ein traum oder ähnliches. Ich finde irgendwo muss man mal nen punkt setzen. Und in jesus haben alle aussagen, ob bibel oder tradition einen roten faden der sich durchzieht und meiner meinung nach auch aus anderen gründen eine hohe glaubwürdigkeit.