@Mafiatomwurde zwar auch hier schon zig mal ausgeführt, aber dennoch, immer wieder gerne:
Der für viele überzeugendste Gottesbeweis stammt von Blaise Pascal.
Auch hier lautet die entäsuchende Antwort: NEIN. Die Pascal´schen Überlegungen sind
kein Beweis für einen Gott. Dass sie dennoch immer wieder von einigen dafür gehalten werden, liegt daran, dass Gottgläubige und Gläubige aller anderen Arten einfach
nicht zwischen Behauptungen, Belegen und Beweisen unterscheiden können oder wollen. Sie machen sich und anderen auch nie klar,
was genau sie eigentlich mit einer Behauptung zu belegen gedenken.
So auch hier. Die Ausführungen Pascal´s sind eben
keine Belege für einen Gott, sondern lediglich eine
Begründung, warum jemand meint, damit einen eventuell vorhandenen Gott
belegen bzw sogar reinlegen zu können. Wobei dieser Jemand gleich von vornherein
nicht alle Möglichkeiten bedenkt, sondern das, was er eigentlich beweisen möchte, als gegeben vorausetzt. Also obendrein noch einen
schweren Logikfehler begeht, und zwar den der Voreingenommenheit.
Aber jetzt mal der Reihe nach: wie gesagt, all diese Überlegungen behandeln nur die Gefühle (Ängste Hoffnungen, Indifferenz) und Überlegungen von jemanden, wie man eben mit der Existenz oder Nichtexistenz
eines bestimmten Gottes umgehen sollte.
Gerade, weil diese Möglichkeiten auch die Nichtexistenz beinhalten, bezeugen sie ja, dass sie nicht inder Lage sind, die Existenz zu beweisen, bzw sich der Behaupter selbst nicht sicher ist.
Er outet sich damit nicht als Gläubiger, sondern als
Zweifler.
Diese Überlegungen selbst belegen immer noch null die Existenz eines Gottes, aber sie setzen ihn stellenweise voraus (ohne ihn belegt zu haben) und zweifeln gleichzeitig an ihm. Letzten Endes behandeln sie lediglich
das eigene Verhalten, mit dieser unsicheren Situation umzugehen.
Der Logikfehler besteht nun darin, dass hier einfach mal
vorausgesetzt wird, dass
- es nur
einen Gott gebe (was weder belegt wird noch ein Fakt wäre)
- und das dieser eine ein
bestimmter (nämlich der christliche) wäre.
Für den Fall aber, dass Pascal bereits in den Grundvoraussetzungen irrt, und Gott ein anderer als Jehova wäre, zB Allah oder Zeus oder ein komplett unbekannter, bzw es mehrere Götter gebe, für diesen Fall hat er nämlich gar keine Überlegung parat.
Wer aber so viele Möglichkeiten bereits im Vorfeld ausschließt, der führt die folgenden Überlegungen schon nicht mehr objektiv oder neutral durch, sondern versucht einfach nur, den Zuhörer
in eine ganz bestimmte Richtung hin zu manipulieren. Man kann daher weder von rationaler Logik noch von wertfreien Überlegungen, geschweige denn von Belegen oder gar Beweisen sprechen.
Pascal demonstriert auch klar und deutlich, was seine Beweggründe sind, zu glauben: Angst und Hinterlist. Er gedenkt doch tatsächlich, einem eventuell vorhandenen Gott vorzutäuschen, er würde ihn verehren, während er aber eigentlich nur die Chance erhalten möchte, ewig dabei zu sein. Der Gott selbst interessiert ihn nicht.
Er hält sich damit auch für mächtiger als Gott, weil er davon ausgeht, ihn reinlegen zu können. Was im krassen Widerspruch zu den Aussagen seines Glaubens steht.
Er zeigt auch, dass er diesem seinem Gott gar keine Allwissenheit zutraut, denn dann wäre ihm ja klar, dass dieser Gott wüsste, dass er, Pascal, vorhat, ihn zu täuschen.
;)Ergänzen wir jetzt seine Überlegungen durch:
Falls ein anderer Gott als der christliche existiert, dann besteht eben die Möglichkeit, dass dieser es gar nicht schätzt, dass man ein Leben lang den falschen angebetet hätte. Somit wird man auch vom Himmelsreich ausgeschlossen. Was die Chancen noch mal verringert.
Nehmen wir die Lehre von den auserwählten 144 000 dazu, die nur in den Himmel kommen, so können sich alle anderen wie die Wilden anstrengen, sie sind einfach nicht dabei. Was die Chancen enorm verringert, gelle?
Vor allem aber, wie schon oft erwähnt, belegen eben auch solche Tricksereien nach wie vor immer noch keinen Gott, dafür aber jede Menge Irrtümer und Logikfehler und so nebenbei, auch wenn für Pascal offenbar unbewusst, dass er selbst tief in seinem Innereren ein Zweifler war.