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Wo hat sich Gott versteckt?

3.146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wo hat sich Gott versteckt?

06.11.2017 um 20:52
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Und sind 3€ der aktuelle Kurs?
Das kannst Du selber am Unterhaltungfaktor entscheiden.
Aber um mal ernsthaft zu bleiben.
Mir fällt immer wieder auf, dass gerade in der Rubrik hier, wirklich mit Phrasen um sich rumgeschmissen wird.


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Wo hat sich Gott versteckt?

06.11.2017 um 21:24
Wo hat sich Gott versteckt?

Da ich nicht an Gott glaube sage ich jetzt einfach mal... im Kopf der Gläubigen.


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06.11.2017 um 21:47
@DyersEve
Zitat von DyersEveDyersEve schrieb:Mir fällt immer wieder auf, dass gerade in der Rubrik hier, wirklich mit Phrasen um sich rumgeschmissen wird.
Ja, ein schwieriges Thema. Das Problem: jede Seite hält ihre Phrasen (vielleicht zurecht) für Argumente.

Ich habe keine Ahnung, wo du stehst, aber wenn ich sage, dass ich den biblischen Gott für ebenso wahrscheinlich wie Russels Teekanne oder den Weihnachtsmann halte, magst du denken "nicht schon wieder DER dumme Vergleich, das hat doch nichts miteinander zu tun! ". Dahinter steht aber ein Argument. Ebenso geht es mir anders herum, wenn ich als Beleg für eine Aussage eine Bibel-"Phrase" bekomme. "Was soll das? Woher weißt du das? Wir müssten uns erst einmal darüber einig werden, dass die Bibel Gottes Wort ist!" schießt mir sofort durch den Kopf. Und das Ganze landet wahrscheinlich in Ablage (P)hrase. ;)

Was ich aber eigentlich schnell schreiben wollte: ich habe das mit den Schweinen durcheinander geschmissen. Das "Phrasenschwein" kenne ich als liebgewonnenen Begriff - und der aktuelle Kurs pro Phrase liegt laut Wikipedia bei 5€ -, aber ich habe "Doppelpass" nie gesehen. Das hatte ich verwechselt mit dem Schwein von "Was bin ich ich?". Da ging für jedes Nein ein "Heiermann" (5 DM) ins Sparschwein. Andere Baustelle.


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06.11.2017 um 22:53
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Ja, ein schwieriges Thema. Das Problem: jede Seite hält ihre Phrasen (vielleicht zurecht) für Argumente.
Naja, da ist die Frage, inwieweit man rationales Denken ausblenden können muss, um religiösen Verheißungen zu erliegen.
Denn rein argumentativ, worauf beruft sich bspw. die christliche Theologie?
Doch eigentlich auf nichts.
Letztlich muss man tatsächlich glauben, dass ein Jesus über Wasser gehen konnte, Tote wieder zum Leben erwecken konnte, sonstige magische Wunder vollbringen konnte, und letztlich selber von den Toten auferstanden ist.
Mal ganz ehrlich, wie realistisch sollte sowas sein, nur weil eine Utopie, jenseits jeglicher Naturgesetze, mal irgendwann zu Papier gebracht wurde?
Warum sollte man das als erntshafter betrachten, als das magische Bad-Wasser von Uriella?
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Ich habe keine Ahnung, wo du stehst, aber wenn ich sage, dass ich den biblischen Gott für ebenso wahrscheinlich wie Russels Teekanne oder den Weihnachtsmann halte, magst du denken "nicht schon wieder DER dumme Vergleich, das hat doch nichts miteinander zu tun! ". Dahinter steht aber ein Argument.
Also für mich ist der Vergleich nicht dumm.
Und das sehe ich nicht als Argument, sondern als die einzig mögliche Betrachtungsweise.
Letztlich kann man es drehen und wenden wie man will, man muss diesen fiktiven, völlig absurden Glauben an übernatürlichen
Geschehnissen vor 2000 Jahren, glauben.
Also ich tue mich da schwer mit.
Geht mir mit Uri Geller aber auch so. :D
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Ebenso geht es mir anders herum, wenn ich als Beleg für eine Aussage eine Bibel-"Phrase" bekomme. "Was soll das? Woher weißt du das? Wir müssten uns erst einmal darüber einig werden, dass die Bibel Gottes Wort ist!" schießt mir sofort durch den Kopf. Und das Ganze landet wahrscheinlich in Ablage (P)hrase.
Ja, argumentativ meistens in die Ablage,: "Zirkelschlüsse".
Zitat von zigushenzigushen schrieb:Was ich aber eigentlich schnell schreiben wollte: ich habe das mit den Schweinen durcheinander geschmissen. Das "Phrasenschwein" kenne ich als liebgewonnenen Begriff - und der aktuelle Kurs pro Phrase liegt laut Wikipedia bei 5€ -, aber ich habe "Doppelpass" nie gesehen. Das hatte ich verwechselt mit dem Schwein von "Was bin ich ich?". Da ging für jedes Nein ein "Heiermann" (5 DM) ins Sparschwein. Andere Baustelle.
Ist ja auch wurscht. ;)
Ich finde nur diese religiösen stereotypischen Plattitüden ziemlich dröge.


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06.11.2017 um 23:47
Zitat von DyersEveDyersEve schrieb:Also für mich ist der Vergleich nicht dumm.
Und das sehe ich nicht als Argument, sondern als die einzig mögliche Betrachtungsweise.
Da rennst du bei mir offene Türen ein! Den Standpunkt des Gläubigen hatte ich dir auch nur um des Argumentes willen unterstellt und mich danach auch schon eines Besseren belesen. ;)

Ich muss aber auch als Realität anerkennen, dass das für viele Menschen nicht die einzig mögliche Betrachtungsweise ist. Und da ich das nicht verstehe, faszinierst mich die Frage auch sehr, wie Menschen einem - wie auch immer gearteten - Glauben folgen können.

Man muss (ad-hoc) im Falle des christlichen Glaubens entweder die Bibel als Wort Gottes akzeptieren und/oder eine eigene Gotteserfahrung als verlässlich einstufen. Wobei letztere bei uns komischerweise in der Regel auch "unserem" Gott zugeordnet werden. Für beides gibt es meiner Meinung nach keine guten Gründe, beides kann ich nicht verstehen.

Andererseits bin ich auch davon überzeugt, dass sich die meisten Gläubigen im Alltag nicht blind auf irgendwelche unbelegten Behauptungen verlassen oder die Erscheinung eines anderen Fabelwesens als etwas anderes denn als (Tag-)Traum sehen würden. Aber was tun?
Zitat von DyersEveDyersEve schrieb:Ich finde nur diese religiösen stereotypischen Plattitüden ziemlich dröge.
Geht mir auch so. Aber den Gläubigen vermutlich auch, wenn sie zum x-ten mal von Russels Teekanne oder dem Fliegenden Spaghettimonster hören. Was tun? Ich bin da oftmals ratlos.


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07.11.2017 um 07:52
@zigushen
@DyersEve

Hoffnung zB ist auch nichts rationales. Der Mensch besitzt in seinem sein noch manches nicht rationales. ZB der Hang zu unbegründeten Optimismus. Was sich natürlich positiv auf die Motivation auswirkt. Und somit auch sein "gutes" hat, wobei man da schon wieder in eine mensciche Annahme des Guten fällt.
Die Diskussion ist so alt wie sie zur Debatte gestellt wurde. Und schon damals sagte ein Schleiermacher als Beschreibung; „Religion ist Sinn und Geschmack fürs Unendliche.“


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07.11.2017 um 10:42
Atheisten werden Gläubige nie verstehen, umgekehrt ist es genauso.
Im Grunde genommen ist es sinnlos, darüber zu philosophieren. ;)

Warum ich glaube... ja, gute Frage. Das IST einfach so. Ich bin religiös erzogen, also Kommunion etc., aber nie gezwungen worden. Wenn ich nicht zur Kirche wollte, dann war das vollkommen ok.
Das hat sich über die Jahre wieder stärker entwickelt.
Manchmal sind es auch einfach Dinge, die man erlebt, die einen bestärken.

Und ja, Atheisten pflegen auch eine Art "Glauben". Darf man natürlich nicht so nennen, sind ja Atheisten.
Aber sobald ich etwas GLAUBE, und auch Atheisten können nun mal nicht beweisen, ist es ein Glaube.
Wo unterscheidet sich denn die Aussage im Bezug auf die Beweisbarkeit zwischen: Ich glaube an Gott zu Ich glaube nicht an Gott.
Beide Seiten können es nicht lückenlos beweisen.
Da kommt eben die persönliche Überzeugung ins Spiel.

Es hat nur immer Geschmäckle, wenn man Gläubigen jede Form von rationalem Denkvermögen abspricht.


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07.11.2017 um 11:04
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Und ja, Atheisten pflegen auch eine Art "Glauben". Darf man natürlich nicht so nennen, sind ja Atheisten.
Das hat nichts damit zu tun, daß man es nicht so nennen "darf" sondern es ist schlichtweg paradox von einem "atheistischen Glauben" zu sprechen da das "A" im Atheismus schließlich darauf hinweist, daß es sich hierbei um einen Nichtglauben handelt.

Erkennst Du denn den Unterschied zwischen: "Ich glaube nicht an Gott" und "ich glaube, daß Gott nicht existiert"?


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07.11.2017 um 11:11
@dieschwarze74
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Atheisten werden Gläubige nie verstehen, umgekehrt ist es genauso.
Im Grunde genommen ist es sinnlos, darüber zu philosophieren.
Es gibt auch Atheisten die mal gläubige waren, es gibt sogar sehr viele. In meinem Fall war ich halt nie so richtig überzeugt, obwohl ich in die Kirche ging, konfirmiert wurde usw.

Du wirst auch hier Atheisten finden die nach Gott gesucht haben und nichts fanden.

Ich schrieb dir auch das mich die Argumente der Theisten nicht überzeugen. Dein Grund zu glauben überzeugt mich auch nicht.
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Warum ich glaube... ja, gute Frage. Das IST einfach so. Ich bin religiös erzogen, also Kommunion etc., aber nie gezwungen worden. Wenn ich nicht zur Kirche wollte, dann war das vollkommen ok.
Es ist einfach so ist kein guter Grund zu glauben wie ich finde.
Wenn mir jemand sagt das Batteriesäure zu trinken gut für mich ist sage ich auch nicht das es halt einfach so ist und ich glaube das jetzt mal. Ich hinterfrage ob das sein kann.
Dieses überspitzte Bespiel soll nun nur aufzeigen das man eben doch nach einem guten Grund sucht um etwas zu glauben.

Wärst du in Indien geboren, wärst du vermutlich ein Hindu weil man dort halt so religiös erzogen wird. Es wäre dann einfach so das du Hindu wärst oder?
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Und ja, Atheisten pflegen auch eine Art "Glauben". Darf man natürlich nicht so nennen, sind ja Atheisten.
Aber sobald ich etwas GLAUBE, und auch Atheisten können nun mal nicht beweisen, ist es ein Glaube.
Wo unterscheidet sich denn die Aussage im Bezug auf die Beweisbarkeit zwischen: Ich glaube an Gott zu Ich glaube nicht an Gott.
Beide Seiten können es nicht lückenlos beweisen.
Wenn du mir sagst das die Anzahl der Bäume auf der Erde ergebe eine gerade Zahl, dann glaube ich dir das nicht. Aber das heisst nicht das ich glaube das die Anzahl Bäume eine ungerade Zahl ergeben.
Es heisst nur das ich dir aus Mangel an Beweisen nicht glaube. Behauptest du das die Anzahl der Bäume gerade ist, dann musst du demonstrieren das du recht hast. Nicht ich muss dir demonstrieren das du falsch liegst.

Behauptest du nun das es einen Gott gibt, liegt es an dir das zu demonstrieren. Ich als Atheist, lehne deinen Glauben bis zu dieser Demonstration ab.
Wenn ich dir etwas nicht glaube, kann ich nicht gleichzeitig etwas glauben. Das ergibt doch keinem Sinn.

Wenn ich nicht Fussball spiele, bin ich dann ein Fussballprofi?
Das ergibt doch auch keine Sinn?
Du musst es auch nicht lückenlos beweisen, aber etwas mehr als «Es ist einfach so» braucht es schon als Grund um etwas zu glauben.
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Es hat nur immer Geschmäckle, wenn man Gläubigen jede Form von rationalem Denkvermögen abspricht.
Da hast du mich aber falsch verstanden. Deinen Glauben zu hinterfragen ist keineswegs ein zweifeln an deinem Denkvermögen.


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07.11.2017 um 11:20
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Und die Gläubigen müssen oder sollen Dir und Deinem "Unglauben" ja auch tolerant gegenüber stehen. Wusstest Du, dass Toleranz keine Einbahnstraße ist? Üb das mal.
Ich bin sehr wohl tolerant und akzeptiere, dass es Leute gibt, welche die biblischen Märchen für die Wahrheit halten. Das aber bedeutet noch lange nicht, dass ich diese Sicht der Dinge teilen muss. Überlege doch nur mal, wie lange schon die Gottesanhänger der ganzen Welt ihre zusammen fantasierten Stories zumuten!? Da werden Mythen und Legenden als wahr verkauft und wer diese Geschichten nicht glauben wollte, wurde in früheren Zeiten verfolgt und musste keineswegs selten seinen Unglauben sogar mit dem Leben bezahlen! Wo ist denn da die Toleranz geblieben?

Inquisition und Hexenverbrennungen sind historisch belegt und da wunderst du dich, wenn es Leute wie mich gibt, die gegen diesen zusammen fantasierten Schwachsinn ihre Stimme erheben!?

Mir ist im übrigen sehr wohl bekannt, dass sich in diesem Forum jeweils Leute zu Wort melden, die sich zwar als Christen bezeichnen, aber mit diesen Verbrechen nichts zu tun haben wollen und sich davon distanzieren. Da sie aber nach wie vor dem christlichen Glauben anhängen, kann man sie von einer Mitschuld an den Verbrechen der beiden christlichen Kirchen nicht befreien. Sie mögen zwar keine persönliche Schuld tragen, aber allein schon das Bekenntnis zum christlichen Glauben befreit sie nicht von einer Mitverantwortung. (Lupenreine Katholiken und Protestanten melden sich in diesem Forum kaum mal zu Wort. Es melden sich überwiegend Anhänger einer Freikirche oder von irgendwelchen Sekten. Und die reden sich dann damit heraus, dass sie nicht einer der beiden großen christlichen Religionen angehören und somit an den Verbrechen der Kirchen keine Schuld oder Mitschuld tragen.)
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Es ist aber immer süß, wie die Leute abgehen. Gott zeigt sich ihnen nicht, also kann es den nicht geben. Ja, ist doch in Ordnung. Wenn das eigene Weltbild so ist, passt es doch.
Und ich finde es süß, dass es Leute gibt, die ohne jeglichen Beweis an eine Story glauben, die vor mehr als 2.000 Jahren in die Welt gesetzt wurde. Obwohl sich Gott ihnen nicht zeigt, soll es ihn trotzdem geben!? Na, ja, jeder bastelt sich eben sein eigenes Weltbild zusammen. Ob dieses Weltbild der Wirklichkeit stand hält, steht auf einem anderen Blatt!


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07.11.2017 um 11:45
Nana, wenn man jemanden falsch verstehen WILL, geht das schon, nech?

Natürlich ist es paradox, zu sagen: Auch Atheisten glauben. Aber genau das machen sie doch: Sie glauben. Sie wissen nicht. Oder halt: Sie sagen, sie wüssten, dass es Gott nicht gibt.
Wenn nun ein Christ sagt, für ihn ist sicher, dass es Gott gibt, kann das aber nicht sein.
Ja, vielleicht wäre ich in Indien Hindu. In Saudi-Arabien Moslem. Weiß ich nicht. Steht doch aber auch gar nicht zur Debatte.

Ich soll eine Kollektivschuld tragen wegen Hexenverbrennungen? Sind alle Deutschen Nazis und wollen ihre Mitmenschen vergasen?
Sind alle Atheisten Mörder, so wie z.B. ein Stalin? Der übrigens ganz überzeugter Atheist war.
Wo wir gerade dabei sind, könnten wir ja alle eine Art Kollektivschuld annehmen, für irgendwas was irgendwer mal gemacht hat.

Wer sagt, dass Gott sich nicht zeigt? Soll er eine Visitenkarte hinlegen? Auf den AB sprechen: Hallo, hier ist Gott, hab Dich nicht erreicht, versuche es morgen noch mal. :D

Ich bin Deutsche, aber weißt was: Für den Krieg kann ich nix. Und als Christ ist es genauso. ;)

Die einen sehen Gott, fühlen ihn, in zig verschiedenen Dingen. Andere wiederum nicht. Ist doch ok.
Und nein, es braucht nicht mehr Gründe als den, dass es so ist. Weil es für MICH richtig ist.
Mir liegt auch nichts daran, irgendwem irgendwas zu beweisen oder zu belegen.


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07.11.2017 um 12:11
@dieschwarze74
Eines vornweg. Links von der weissen Schreibfläche kannst du Usernamen anklicken damit der/diejenige eine Benachrichtigung bekommt.
Zudem kannst du eine Zeile mit der Maus markieren und erhältst so die Möglichkeit etwas zu zitieren.
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Natürlich ist es paradox, zu sagen: Auch Atheisten glauben. Aber genau das machen sie doch: Sie glauben. Sie wissen nicht. Oder halt: Sie sagen, sie wüssten, dass es Gott nicht gibt.
Das sind aber zwei verschiedene Themen die du hier ansprichst.
Ja ich glaube das morgen die Sonne aufgeht, aber ich weiss es erst wenn sie morgen tatsächlich aufgeht.
In diesem Sinne glaube ich ja.
Beim Atheismus und Theismus ist das aber was anderes.
Theisten glauben an die Existenz eines Gottes.
Atheisten glauben nicht an die Existenz eines Gottes.
Gnostiker und Agnostiker reden darüber ob sie wissen ob ein Gott existiert.
Bezüglich Gott glaube ich nicht. Das kann nicht gleichzeitig glauben sein. Das wäre wie ein verheirateter Single oder ein Greis im Babyalter zu sein.


Zwar habe ich nicht behautet das es Gott nicht gibt, aber ich bin gerne bereit die Position eines Anti Theisten einzunehmen. Aber dazu benötige ich erstmal eine Definition des Gottes an den du glaubst.

Andererseits kann ich dir auch sagen das ein Allwissender Gott mit einem freien Willen nicht existiert.
Denn ein Gott der weiss das er morgen Eier zum Frühstück essen wird kann daran nichts ändern, hat da also keinen Freien willen.
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Ja, vielleicht wäre ich in Indien Hindu. In Saudi-Arabien Moslem. Weiß ich nicht. Steht doch aber auch gar nicht zur Debatte.
Ich fragte dich nach deinem Grund für deinen glauben. Du schriebst ist halt so. Für Hindus ist es halt auch so. Ihr Grund ist so gut wie deiner. Jeder der seinen Glauben mit ist halt so begründet hat recht.

Warum bist du also kein Moslem sondern Christ?


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07.11.2017 um 13:06
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Warum bist du also kein Moslem sondern Christ?
Diese Frage kann ich an @dieschwarze74 wie folgt beantworten: Eine Laune der Natur hat es so eingerichtet, dass 
"dieschwarze74" rein zufällig in einer Gegend geboren wurde, in welcher der christliche Glaube vorherrschend war. Und so ergab es sich, dass er seine frühkindliche Gehirnwäsche in diesem unserem Lande über sich ergehen lassen musste. Wenn er großes Pech hatte, dann waren seine Eltern katholisch. Und wenn ihn das Schicksal bestrafen wollte, dürfte er das Licht der Welt in einem protestantischen Haus erblickt haben. 

Sollten seine Eltern ihn aber in einem arabischen Land gezeugt haben, und er in einem Zelt geboren worden wäre, dann könnten wir seine Kommentare hier im Allmy überhaupt nicht lesen! Hier spricht ja kaum jemand arabisch. Seinen Gott würde er dann Allah nennen, weil er in arabischen Ländern nun mal so genannt wird. Die Gehirnwäsche dürfte aber - so meine Vermutung - ähnlich abgelaufen sein, wie hier bei uns in Europa.

Jetzt stellt sich uns nur noch die Frage: Wer ist nun der richtige Gott? Ist es der christliche Gott oder der islamische Allah? Nach übereinstimmender Aussage der Christen und der Muslime soll es ja nur einen Gott geben. (Ich vermute mal, die haben das so abgesprochen!) Ich jedenfalls bin gottfroh, dass ich diese Frage nicht beantworten muss. Ich bin ja schließlich nur ein ungläubiger Atheist, der rein zufällig in einem Land geboren wurde, wo selbst die wildesten Mythen und Legenden den kleinen Kinderchen als Wahrheit eingeredet wurden. Dabei hatte ich das große Glück, die frühkindliche Gehirnwäsche unbeschadet überstanden zu haben. Man hat mir die biblischen Märchen zwar auch eingetrichtert, aber bei mir hat der integrierte Abwehrmechanismus (vergleichbar mit dem menschlichen Immunsystem) im Gehirn zum Glück einwandfrei funktioniert und somit wurde ich letztendlich gottlos glücklich!

    


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07.11.2017 um 13:19
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Ich fragte dich nach deinem Grund für deinen glauben. Du schriebst ist halt so. Für Hindus ist es halt auch so. Ihr Grund ist so gut wie deiner. Jeder der seinen Glauben mit ist halt so begründet hat recht.

Warum bist du also kein Moslem sondern Christ?
Weil ich Katholisch erzogen wurde. Ich verstehe da jetzt Deine Frage nicht so? Warum bist Du kein Christ? Oder Moslem?
Wobei es auch Konvertierte gibt.

Es ist vollkommen unerheblich, warum oder weshalb. Es liegt mir fern, irgendwem irgendwas beweisen zu wollen. Oder zu erklären. Es ist wie es ist. Das ist vollkommen ok so. Ich bin nicht auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Mir ist auch egal, wer an was glaubt.
Ich fände nur etwas mehr Toleranz nett. ;)
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Diese Frage kann ich an @dieschwarze74 wie folgt beantworten: Eine Laune der Natur hat es so eingerichtet, dass
"dieschwarze74" rein zufällig in einer Gegend geboren wurde, in welcher der christliche Glaube vorherrschend war. Und so ergab es sich, dass er seine frühkindliche Gehirnwäsche in diesem unserem Lande über sich ergehen lassen musste. Wenn er großes Pech hatte, dann waren seine Eltern katholisch. Und wenn ihn das Schicksal bestrafen wollte, dürfte er das Licht der Welt in einem protestantischen Haus erblickt haben.
Vielleicht ist das ja gar keine Laune der Natur?
Einfach mal Dinge annehmen oder hinnehmen ist gar nicht so schwer. Ich persönlich fühle mich in einem katholisch geprägten Haushalt nicht schlecht.

Meine Frage nach der Kollektivschuld ist noch nicht beantwortet worden.


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07.11.2017 um 13:20
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Man hat mir die biblischen Märchen zwar auch eingetrichtert...
Ja, das erklärt auch so einiges... :D


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07.11.2017 um 13:23
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Das hat nichts damit zu tun, daß man es nicht so nennen "darf" sondern es ist schlichtweg paradox von einem "atheistischen Glauben" zu sprechen da das "A" im Atheismus schließlich darauf hinweist, daß es sich hierbei um einen Nichtglauben handelt.
Darüber könnte man sich streiten. Mmn greift der Atheist die theistische Position auf und verneint diese. 
Es ist meines erachten die selbe Diskussion über die selbe, nicht belegbare Sache. Und somit auch beides ein Glauben zu etwas was man nicht wissen kann.


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07.11.2017 um 13:25
@Argus7
Dabei hatte ich das große Glück, die frühkindliche Gehirnwäsche unbeschadet überstanden zu haben. Man hat mir die biblischen Märchen zwar auch eingetrichtert, aber bei mir hat der integrierte Abwehrmechanismus (vergleichbar mit dem menschlichen Immunsystem) im Gehirn zum Glück einwandfrei funktioniert und somit wurde ich letztendlich gottlos glücklich!
Wie man sich nur so ins Fäustchen lügen kann :)


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07.11.2017 um 13:44
@dieschwarze74
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Weil ich Katholisch erzogen wurde. Ich verstehe da jetzt Deine Frage nicht so? Warum bist Du kein Christ? Oder Moslem?
Wobei es auch Konvertierte gibt.
Ich bin kein Christ oder Moslem weil mich die Argumente für den glauben nicht überzeugen. Die Argumente der gläubigen sind alle Makelbehaftet weshalb ich nicht an einen Gott glaube.

Atheist bin ich weil der glaube an einen Gott eben meinst auf ein «Ist halt so» hinausläuft. Die Leute glauben daran ohne dies rechtfertigen zu können.
Deshalb meine Frage warum du keiner anderen Religion angehörst. Denn auch diese anderen Religionen fussen schlussendlich auf Rechtfertigungen die einer genaueren Überprüfungen nicht standhalten.

Du bist skeptisch gegenüber anderen Religionen wie es aussieht und sicherlich auch gegenüber jemand der sagt das Batteriesäure trinken gesund sei.

Mich faszinieren die Beweggründe für den glauben an einen Gott und nach wie vor denke ich das sich Gott in den Köpfen der Menschen versteckt. Es scheint als würde es darauf hindeuten das unabhängig von der Definition von Gott, dieser nur in unserer Phantasie existiert.
Zitat von dieschwarze74dieschwarze74 schrieb:Ich fände nur etwas mehr Toleranz nett.
Dein glaube und warum du glaubst ist selbstverständlich deine Sache. Ich wollte dir bloss meine Gedankengänge dazu wiedergeben. Wir sind was den glauben an Gott betrifft nicht einer Meinung. Das ist ein kleiner Unterschied, wo es sicherlich viele gemeinsamkeiten gibt.

Ich bin nur Kritisch deinen Aussagen gegenüber das ist alles.


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Wo hat sich Gott versteckt?

07.11.2017 um 13:49
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Dein glaube und warum du glaubst ist selbstverständlich deine Sache. Ich wollte dir bloss meine Gedankengänge dazu wiedergeben. Wir sind was den glauben an Gott betrifft nicht einer Meinung. Das ist ein kleiner Unterschied, wo es sicherlich viele gemeinsamkeiten gibt.

Ich bin nur Kritisch deinen Aussagen gegenüber das ist alles.
Oh, Dich hatte ich gar nicht gemeint, sorry. Wir sind nicht einer Meinung, was für mich vollkommen in Ordnung ist.
Natürlich hat auch das Umfeld einen großen Einfluss darauf, welchen Glauben man annimmt/ausübt. Wobei auch da Ausnahmen die Regel bestätigen.
Ich bin aber auch absolut gegen Zwang. Wer nicht glaubt, weil es ihm nicht schlüssig erscheint, oder weil "es einfach so ist", hat meinen Segen. Ich mag es nur nicht, wenn dann immer so leicht abwertend darüber gesprochen wird, damit meinte ich aber nicht Dich.
Da gibt es hier andere User, die da... nun, anders schreiben.

Warum man an Gott glaubt, oder überhaupt an etwas, ist auch schwierig zu erklären. Das sind ganz viele Dinge, die dazu gehören. Und ja, dann ist das einfach so.
Für mich macht es Sinn.

Ich kann halt nicht verstehen, wie man nicht gläubig sein kann, aber für mich ist das in Ordnung. Es stört mich nicht. :D


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07.11.2017 um 13:54
@Snowman_one

Zum Thema "Grund zu glauben":
Ich denke, der Sachverhalt ist vielschichtiger als häufig angenommen. Generell gilt es zu unterscheiden zwischen einem empirischen und einem philosophischen Ansatz. In meinen Augen kann ein reiner Theismus nur philosophisch angegangen werden. Das Christentum, als Spezialfall, hat aber einen empirischen Schwerpunkt. Man muss an die Auferstehung Jesus glauben usw.

Ob der Gott der Bibel existiert, daran habe ich erhebliche Zweifel. Gründe wurden hier im Thread ja genug genannt. Etwas differenzierter ist das für mich beim Theismus allgemein. Ich bezeichne mich als Agnostiker, weil ich auch hier nicht überzeugt bin. Jedoch fällt es mir intellektuell sehr viel einfacher, einen Zugang zu finden. Es gibt zu diesem Thema ausreichend akademische Literatur und Diskussionen und ich bin persönlich der Ansicht, dass man einen Glauben an Gott allgemein (personale Letztbegründung usw.) damit rational vertreten kann. Kann, weil in der Philosophie kein Experiment den Ausschlag gibt, sondern immer bestimmte Prämissen bewertet werden, die man eben so oder so sehen kann.

In der Praxis ist es nur so, dass diese ganze akademische Diskussion kaum Beachtung findet. Die meisten Gläubigen und Atheisten wissen entweder nichts davon oder sind nicht willens bzw. in der Lage, sich damit zu befassen. Es gibt dazu eben kein Buch und im Prinzip auch keine Religion, welche(s) genau erklärt, was man zu glauben hat. Für mich ist beispielsweise Edward Feser ein sehr guter Autor, auch wenn er eher dem Christentum nahesteht. Siehe z.B. "Five Proofs of the Existence of God" und ein (sekuläres) Review unter http://www.patheos.com/blogs/secularoutpost/2017/10/25/fesers-case-god-part-1-feser-gets-right/
Theisten glauben an die Existenz eines Gottes.
Atheisten glauben nicht an die Existenz eines Gottes.
Gnostiker und Agnostiker reden darüber ob sie wissen ob ein Gott existiert.
Bezüglich Gott glaube ich nicht. Das kann nicht gleichzeitig glauben sein. Das wäre wie ein verheirateter Single oder ein Greis im Babyalter zu sein.
Was meinst du zu folgendem Gedanken:
Jeder Nicht-Glaube impliziert gleichzeitig einen Glauben. Beispiel: Wenn ich nicht an die Existenz von Einhörnern glaube, dann muss ich gleichzeitig annehmen / glauben, dass alle Bilder von Einhörnern der Fantasie entsprungen sind. Oder wenn ich nicht an den christlichen Gott glaube, dann muss ich gleichzeitig annehmen / glauben, dass die Geschichten der Bibel über Jesus Auferstehung nur erfunden sind. Wenn man das nicht tut (man könnte sich ja z.B. darauf versteifen, dass man auch nicht glaubt, die Bilder von Einhörnern wären Fantasie), dürfte es schwer fallen, überhaupt Position zu beziehen. Ich könnte dann z.B. auch nicht sagen, dass die Bibel ein Märchenbuch ist, oder dass jemand, der an Einhörner glaubt, falsch liegt.

Ich habe es nie formalisiert, meine aber, dass da ein wahrer Kern dahintersteckt.


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