Johnny1887 schrieb:Gestern habe ich mit meinem sri-lankischen Vater telefoniert. Er meinte, dass die AfD, wenn sie an der Regierung beteiligt wäre, ihre Versprechen nicht ankündigen würde, wir beide (also mein Vater und ich sowie generell meine Familie) nicht abgeschoben werden würden und auch generell keine Ausländer, da Deutschland ohne uns nicht funktionieren würde.
@Johnny1887Ich glaube, dass der Gedanke nicht zu Ende gedacht ist.
Der Staat und seine Institutionen sind das Eine. "Der Mann auf der Straße" das Andere.
"Der Mann auf der Straße" hat die AFD gewählt, weil er sich eine "Änderung" erhofft. Mit der AFD
in der Regierung würde "alles besser", hat er gedacht. Und nun ist die AFD in der Regierung und nichts ändert sich.
Nicht weil die AFD nicht will, sondern weil sie in ihrer Durchsetzung gehindert wird:
Gesetze müssten geändert werden. Langwierig bis unmöglich. Die Koalitionspartner stehen auf der Bremse.
Wie immer: Die anderen sind schuld. Da braucht man ja nur auf die USA und Trump gucken.
Was ist die Folge? Wüstes Diskutieren an den Stammtischen. Aufhetzen im Internet.
Und dreht dann so ein Beknackter durch, wirft er Mollies in Flüchtlingsheime, verübt er Attentate auf
Bürgermeister, die sich für das Asylrecht einsetzen. Menschen, die "ausländisch aussehen", werden angegriffen, zusammengeschlagen.
Mit der Zivilcourage ist es im Allgemeinen nicht weit her. Da ist dann Glückssache, ob jemand hilft.
Je mehr Bedeutung der AFD zukommt, desto unangenehmer wird es für die, die nicht in ihr "deutsches Schema" passen.
Und die Angriffe spielen sich weitgehend unbeobachtet, in der Nacht ab. Die Biedermänner wollen ja nicht erwischt werden.
Keine Zeugen, keine Täter, keine Ankläger.
Das wäre, was ich befürchte und schlimmer finde, als eine AFD, die sich an die politisch/wirtschaftliche Realität anpassen muss.
Aus der Masse ihrer enttäuschten Wähler wird Gewalt ausgeübt werden.