@che71che71 schrieb:Niemand sammelt Nazi-Devotionalien, der nicht mit dieser Ideologie sympathisiert.
Auf Mr Kilmister hinzuweisen hatte ich mir gerade verkniffen, aber da du es nun gebracht hast:sacredheart schrieb:Ich denke da gerade an Lemmy, der auch so ein Zeug gesammelt hat, allerdings auch Anderes und kaum im Verdacht stand, mit Nazis zu sympathisieren.
Ja eben, das ist doch der Punkt. Hier hat nicht nur jemand solche Sachen besessen, was man ja mit historischem Interesse erklären kann oder schlicht damit, dass er das Zeug einfach von seinen Urgroßeltern geerbt hat. Sondern es kommt eben noch einiges dazu, das das Bild abrundet.Groucho schrieb:Wenn man sowas sammelt und in einer rechtsextremen Verbindung ist und mit "Sieg Heil" unterschreibt, ist der Fall, denke ich, eindeutig.
Genau, es ist eine Serie!brigittsche schrieb:Und damit ist es eben kein aufgebauschter "Skandal" à la BILD-Zeitung
Anwohner protestierten 2020 gegen VerbindungQuelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/verdacht-auf-volksverhetzung-bei-wuerzburger-burschenschaft,TppHtqD
Die Burschenschaft "Prager Teutonia" in Würzburg war schon in der Vergangenheit aufgefallen. Die Main-Post hatte vor drei Jahren schon über volksverhetzenden Rechtsrock und Sieg-Heil-Rufe im Wohngebiet berichtet. Die Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg ist eine konservative, farbentragende und pflichtschlagende Studentenverbindung, die es seit 1876 gibt.
2009 wurde Teutonia Prag zu Regensburg zur Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg umbenannt. Das Verbindungshaus in Regensburg wurde verkauft, und in Würzburg ein anderes erworben. Auf ihrer Facebook-Seite wirbt die Burschenschaft mit dem Leitspruch "Seit 140 Jahren für Ehre – Freiheit – Vaterland!"
Leon Montero, Journalist und Experte für Burschenschaften, wundert die Razzia nicht. Die betroffene Burschenschaft sei bekannt für ihre extremistischen Ansichten, erklärte er in der regionalZeit auf Bayern 2. Rund 30 Studentenverbindungen gebe es in Würzburg, die "fast alle keine Freunschaftsverhältnis zur Prager Teutonia pflegen aufgrund der extremistischen Ansichten" besagter Burschenschaft. "Sie ist dafür bekannt", urteilt Montero auf Bayern2. Deshalb bewege sie sich auch am rechten Rand innerhalb des Dachverbands, der Deutschen Burschenschaft (DB). In den letzten Jahren sei die "Prager Teutonia" immer wieder auffällig geworden, etwa durch "Heil Hitler"-Rufe oder Sticker mit rechtsradikalen Parolen in ihrer Nachbarschaft.
Durchsuchung sei abzusehen gewesen
Die Razzia dort wundere ihn deshalb nicht, so der Journalist: "Es war abzusehen - wenn man sich anschaut, wer in der Vergangenheit bei dieser Verbindung ein- und ausging", wie etwa der Publizist und Rechtsextremist Götz Kubitschek oder andere "ganz bekannte Leute aus der rechten Szene, die deutschlandweit vernetzt sind." Die "Prager Teutonia" sei zudem Mitglied in der Burschenschaftlichen Gemeinschaft, einer völkisch-nationalen Abspaltung innerhalb des Dachverbands der DB. Von diesen Studentenverbindungen gehe hin und wieder Gewalt aus.
Rückzugsort der rechten Szene
Grundsätzlich seien diese Burschenschaften "Rückzugs- und Vernetzungsorte für die rechte Szene in Deutschland und auch darüber hinaus". Rechte Burschenschafter fänden sich etwa bei der Jungen Alternative (Jugendorganisation der AfD) und der als rechtsextremistisch eingestuften Identitären Bewegung. "Insofern braut sich (in den nationalen Burschenschaften, Red.) eine Gefahr für die Demokratie zusammen", so Montero. Selbst in den als gemäßigt geltenden liberal-konservativen Studentenverbindungen fänden sich Menschen mit antidemokratischer Gesinnung, die sich von dem Konservativismus angezogen fühlten, warnt der Journalist.
Die neue AfD-Landtagsfraktion wählte den Münchner Stadtrat Walbrunn zum stellvertretenden Parlamentarischen Geschäftsführer. Er ist nach eigenen Angaben Mitglied der schlagenden Verbindung Stauffia. Sie ist, wie die Münchner Burschenschaft Danubia, Mitglied des strammrechten Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“...
Walbrunn – studierter Politikwissenschaftler – sprach im Landtagswahlkampf auf mindestens zwei Kundgebungen von „Klimabolschewiken“. In einem auf der Plattform TikTok verbreiteten Video betonte er, „Flagge gegen jede Form von Kulturmarxismus“ zeigen zu wollen. „Kulturmarxismus“ bezeichnet eine antisemitische Verschwörungserzählung, die den Rechtsterroristen Anders Breivik antrieb...
2018 trat Erik Lehnert, Geschäftsführer des sogenannten Instituts für Staatspolitik (IfS) bei der Stauffia auf. Das geht aus einer Ankündigung auf der Website des IfS hervor. Das IfS ist ein Verein von rechtskonservativen bis rechtsextremen Akademikern und wird seit April 2023 vom Bundes-Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ beobachtet.Oder der Oskar Lipp:
Neue AfD-Abgeordnete im Landtag: Oskar Lipp war Ordner bei „Querdenken“-VeranstaltungQuelle: https://www.merkur.de/politik/afd-bayern-landtag-rechts-oberbayern-walbrunn-lipp-burschenschaft-querdenken-zr-92647776.html
Der Bayerische Verfassungsschutz bezeichnete bereits 2021 Teile der „Querdenken“-Szene als „sicherheitsgefährdende, demokratiefeindliche Bestrebung“. Merkur.de liegt ein Foto von Oskar Lipp aus dem Januar 2022 vor. Es zeigt ihn mit einer Ordner-Binde am Arm neben dem Organisator der sogenannten „Galerie des Grauens“. Diese sollte angebliche Impftote zeigen. Der Rentner wurde im Juli 2022 wegen Holocaustverharmlosung in seiner „Galerie“ vom Amtsgericht Landsberg zu 90 Tagessätzen Geldstrafe verurteilt.
Wie sich Politiker der Partei und der „Jungen Alternative“, Burschenschafter und verfassungsfeindliche „Neue Rechte“ zusammenschließen – und Mainz zum Mittelpunkt machen....
Mainz. „Ein voller Erfolg“ sei die erste „Alternative Buchmesse“ am vergangenen Samstag im „Zentrum Rheinhessen“ gewesen, schreibt Schirmherr Sebastian Münzenmaier, AfD-Bundestagsabgeordneter, in den sozialen Medien. Man habe gezeigt, dass „Kulturveranstaltungen abseits des linksgrünen Mainstreams auch in einer westdeutschen Großstadt möglich“ seien. Und: „Das war erst der Anfang!“. Münzenmaier und seine Mitstreiter wollen die Mainzer Adresse zu einer „Anlaufstelle für Patrioten“ machen. Basis dafür ist ein Netzwerk aus AfD-Politikern, Mitgliedern der Nachwuchsorganisation „Junge Alternative“ (JA), Burschenschaftern und Akteuren der „Neuen Rechten“, die als verfassungsfeindlich eingestuft werden....
Der Blick auf einige Verbindungen in diesem Netzwerk ist auch deshalb möglich, weil die Personen teils recht offen im Internet über ihre Aktivitäten informieren. Der AfD gelingt es schon seit Jahren besser als anderen Parteien, die sozialen Medien zu „bespielen“. Auch das „Zentrum Rheinhessen“ im Gewerbegebiet Mainz-Hechtsheim wird offensiv beworben. Treibender Kopf dahinter ist neben Münzenmaier Damian Lohr, rheinland-pfälzischer Landtagsabgeordneter und Ex-Bundeschef der JA, die der Verfassungsschutz in mehreren Ländern als rechtsextrem einstuft.
Du darfst dir in Deutschland die eigene Bude vollhängen mit Hakenkreuzfahnen. Aber dann nur für dich. Und wenn, dann nicht von bspw. außen durch die Fenster sichtbar und bei Besuch den Krempel zu- oder abhängen.
Erschreckend, aber nicht überraschend. Denn auch hier auf Allmystery kommt keiner der bekennenden AfD-Wähler, -Unterstützer oder -Sympathisanten hervor und distanziert sich. Es wird zumindest einfach hingenommen.tudirnix schrieb:Der Faschismus wabert sich durch die Landtage und es juckt deren Wählerschaft nicht, wie du schon richtig anmerktest.
Und egal welche Recherche du liest, immer wieder stellt sich, wie auch hier, heraus wer antreibt: der Höcke-Flügel, die braune Denkfabrik in Schnellroda, und Burschenschaften. Immer vorne mit dabei.
Sind doch alles nur mediale Herzjagden und bei anderen Politikern würde man nicht so ein Fass aufmachen!
Das ist mir bekannt, und wenn Du liest, was ich geschrieben habe, dann wird Dir vielleicht auch klar, dass ich genau das sagen wollte:SomertonMan schrieb:Du darfst dir in Deutschland die eigene Bude vollhängen mit Hakenkreuzfahnen.
Die AfD im Römer hat Aussagen von Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) thematisiert, die dieser in einem FR-Interview getroffen hatte. Mit Blick auf das Ergebnis der Landtagswahl im Frankfurter Westen, wo die AfD teils 20 Prozent der Stimmen erreichte, hatte Josef gesagt:Was Oberbürgermeister Josef feststellt, weiß jeder Deutsche, meine ich.„Der permanente Veränderungsdruck, verbunden mit der Frage ,Kann ich mir das Leben noch leisten?‘, treibt die Menschen um. Aber die Wahl der AfD löst kein einziges Problem. Diese Partei hetzt Menschen gegeneinander auf“.Quelle: https://www.fr.de/frankfurt/josef-bleibt-bei-afd-kritik-92651781.html
Ob das mit der Neutralitätspflicht eines Oberbürgermeisters zu vereinbaren sei, fragte Markus Fuchs (AfD).
Josef: „Ein Oberbürgermeister hat wie jede Bürgerin und jeder Bürger des Landes das Recht, seine politische Meinung auch in Interviews zu äußern“. Das Rechtsamt habe die Antwort geprüft. Im Interview hatte Josef mehr Einsatz für den Westen angekündigt. fle
Also 1.: Wo kommen denn die weiteren Prozente her, wenn es dieselben sind? Zellteilung? Und 2.: Muss man das Wahlverhalten irgendwie als Naturgewalt hinnehmen? Wäre es nicht angebracht, den Wähler dafür verantwortlich zu machen, eine Klemmnazi-Partei zu wählen? Ist ja nicht so, als gäbe es keine andere Option. Ich finde es sehr irritierend, dass die ständig von Liberalen und Konservativen heraufbeschworene Eigenverantwortlichkeit nun ausgerechnet vor dem Wahllokal enden soll.
Mein Eindruck ist generell, dass die "Das-wird-man-doch-wohl-noch-sagen-dürfen"-Leute erstaunlich dünnhäutig reagieren, wenn man etwas sagt, was ihnen nicht passt. Dann gilt die Forderung nach dem "wir wollen wieder alles sagen dürfen" plötzlich doch nicht mehr.eckhart schrieb:Dabei propagiert doch gerade die AfD, man dürfe nicht mehr alles sagen. Kopfschüttel!
@paranomalparanomal schrieb:Wäre es nicht angebracht, den Wähler dafür verantwortlich zu machen, eine Klemmnazi-Partei zu wählen?
Da sind wir nicht ganz einer Meinung. DIe etablierten Parteien sind für ihre zunehmende Unwählbarkeit auch ganz alleine verantwortlich. Ich finde zumindest, dass die Sonne in der Politik (nach 1945 natürlich) noch nie so niedrig stand, ausdrücklich einschließlich der AFD.
Manchmal bin ich mir da ehrlich gesagt gar nicht so sicher, ob das nicht auch überwiegend eine derzeit beliebte Erzählung ist. Fast jeder sagt es, dass die Politik, die Politiker, die Parteien so furchtbar schlecht seien, etc., aber zu welchen Zeiten war es wirklich definitiv besser gewesen?
Auch nach der Aufhebung der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Frühjahr 2022 beteiligten sich Gruppierungen und Einzelpersonen aus dem Phänomenbereich der „Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates“ am Protestgeschehen, das sich im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der Diskussion um Inflation und Energiesicherheit ab etwa Herbst 2022 ausbildete. Allerdings entfalteten diese Aktivitäten keine nennenswerte Resonanz.Quelle: https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/verfassungsschutzrelevante-delegitimierung-des-staates/verfassungsschutzrelevante-delegitimierung-des-staates_node.html
Manchmal habe ich das Gefühl, dass inzwischen ein Großteil der Deutschen zu Meckerern und Miesepetern geworden ist. Ich kenne Leute, die nehmen auch schöne und positive Dinge kaum noch wahr und bevorzugen es, die negativen Dinge verstärkt zu bemerken und sich drüber aufzuregen.
Vor allem das ewige festhalten an vergangenen Themen und das nicht zufrieden sein wenn man ihnen entgegen kommt bzw Dinge durchführt die sie gefordert haben.martenot schrieb:Manchmal habe ich das Gefühl, dass inzwischen ein Großteil der Deutschen zu Meckerern und Miesepetern geworden ist. Ich kenne Leute, die nehmen auch schöne und positive Dinge kaum noch wahr und bevorzugen es, die negativen Dinge verstärkt zu bemerken und sich drüber aufzuregen.
