Reineke schrieb:Es gibt auch nichts zu belehren. Flüchtlingszahlen steigen, AfD-Zustimmung steigt. Flüchtlingszahlen sinken, AfD-Zustimmung sinkt. So einfach ist es. Immer mehr Flüchtlinge kosten nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen und damit eben auch Wählerstimmen. Es ist schon erstaunlich, dass es manchem immer noch sehr schwer fällt, solch simple Zusammenhänge zu erfassen.
Oh weh. Das erklärt natürlich, wieso die Leute eine Partei kommunal wählen, die Versprechungen macht, die schon vorher erkennbar völlig unrealistisch sind.
Dann ist steht es mittlerweile aber wirklich schlecht um dieses Land.
Reineke schrieb:Immer mehr Flüchtlinge kosten nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen und damit eben auch Wählerstimmen.
In einer Simulation wäre es schon interessant zu sehen, wie die AfD mit ihren ganzen Flüchtlingsideen krachend scheitert. Denn:
- die Fluchtgründe sind mitnichten nur wirtschaftlich. In Afrika gibt es viele Kriegsflüchtlinge, von Konflikten, die hier in den Medien schlicht nicht thematisiert werden. Neben klimatischen Veränderungen, die die Menschen dazu zwingen, ihre Heimatorte zu verlassen.
Heißt: der Flüchtlingsstrom bricht nicht auf einmal einfach. Das lernt zurzeit ja auch die italienische Regierung.
- Leistungen können nicht einfach zusammengestrichen werden, ohne langwierige Änderungsprozesse. Erst 2022 stellte das Bundesverfassungsgericht fest:
U.a.
Migrationspolitische Erwägungen, Anreize für Wanderungsbewegungen durch ein im internationalen Vergleich eventuell hohes Leistungsniveau zu vermeiden, können von vornherein kein Absenken des Leistungsstandards unter das physische und soziokulturelle Existenzminimum rechtfertigen. Die in Art. 1 Abs. 1 GG garantierte Menschenwürde ist migrationspolitisch nicht zu relativieren.“
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/bvg22-096.html- wie auch die EU bald lernen wird, kann man zwar Abschiebungen im großen Stil ankündigen, aber die Realität, dass die entsprechenden Herkunftsländer auch kooperieren müssen, lässt sich dadurch nicht beeinflussen. So z.B. Tunesien, dass jetzt doch mehr möchte und entsprechende Kooperation in Frage stellt. Neben den anderen möglichen Gründen, die eine Abschiebung erschweren oder gar verhindern.
Es sei denn man folgt Frau Storch und eröffnet einfach das Feuer.
- eine Festung Deutschland, wie die AfD sich das vorstellt ist schlicht und ergreifend nicht bezahlbar. Ähnlich wie das Mauerversprechen von Trump. Daneben müssen geschlossene Grenzen auch von irgendwem bewacht werden. Ganz davon abgesehen, dass auch die Bundespolizei nicht erst seit der Ampel über Personalmangel klagt.
- ganz davon abgesehen, dass Deutschland in der EU ist und selbst bei sofortigen Austritt mit Amtsantritt der AfD nicht einfach raus ist. Ganz davon abgesehen, dass die dann notwendige Rückkehr zur Mark schlicht und ergreifend viele Milliarden kostet.
usw.
Kurzum. Auch eine AfD geführte Regierung würde relativ schnell feststellen, dass die Migrationsthematik doch nicht ganz so einfach ist und das der Handlungsspielraum aus verschiedenen Gründen eingeschränkt ist. Und da ist der Koalitionspartner und die weiterlaufende Zeit mit vielen Wahlen zwischendurch gar nicht erwähnt.