AfD

fischersfritzi schrieb:Aber da die AfD hoffentlich nie regieren wird, sollten sie vielleicht überlegen, sich auf den Weg zu machen.
Welche Länder, das würde mich auch interessieren. Ich vermute Ungarn und Dänemark stehen wegen ihrer Haltung zu Migration hoch im Kurs.

@fischersfritzi
@rhapsody3004
@martenot
@Groucho

Was ich an denen ja irgendwie spannend finde, ist dass sie in gar keinem
Land zufrieden leben könnten.
Ich glaube, sehr viele AFD-Wähler und "Querdenker" wünschen sich die Vergangenheit zurück.
Wobei die natürlich auch noch verklärt gesehen wird.
Die im Westen wünschen sich die 60er-70er Jahre zurück, als man noch Rohstoffe vergeuden konnte ohne schlechtes Gewissen.
Als der saure Regen und Umweltverschmutzung zwar schon Themen waren, aber die Warner als "Umweltspinner"
und "Weltverbesserer" abgetan wurden. Das war eine Zeit, in der die Leute Geld sparen (es gab Zinsen) und sich Häuser bauen konnten.
Die Renten waren sicher und irgendwie war damals alles besser.
Auch das Klima war besser...

Dass die Träume von der Vergangenheit nichts bringen, weil gestern gestern war, kapieren die nicht.
Die sind unfähig, haben Angst sich auf die Zukunft einzustellen.

Sarah Wagenknecht versucht, aus dem gleichen verschreckten Klientel Kapital zu schlagen.
Das sind Politiker, die den Leuten einreden: Alles wird gut, alles wird wieder, wie es mal war, wenn du uns wählst.

rhapsody3004 schrieb:Den meisten kaufe ich das auch nicht ab von wegen aus Protest oder so Bla Bla.

Doch die gibt es. Ich kenne solche. Habe aber noch nicht rausfinden können wogegen die protestieren wollen. Wenn man fragt kommt irgendein zusammenhangloses Gebrabbel wegen Ausländern und Habeck ist doof.

Dabei habe die überhaupt nix auszustehen. Die bekommen ihre Rente immer pünktlich, Geldsorgen haben die sonst auch keine und kein Ausländer hat ihnen je irgendwas getan. Heizungsgesetz muss ide in der Mietwohnung auch net kümmern. ich kapiers net

frauZimt schrieb:Die im Westen wünschen sich die 60er-70er Jahre zurück, als man noch Rohstoffe vergeuden konnte ohne schlechtes Gewissen.

Ich glaube, auch da gibt es keine wirklich einheitliche Zielsetzung. Die einen wünschen sich die 70er zurück, andere favorisieren sogar vielleicht eher die Fünfzigerjahre, wo auch noch im Familienbereich "Zucht und Ordnung" herrschte (vor der sexuellen Revolution). Wobei man sich da wahrscheinlich meistens irgendeine Traumwelt zusammen fantasiert, da nur noch wenige Leute diese Zeiten miterlebt haben und überhaupt wissen, wie sich das Leben damals überhaupt angefühlt hat.

martenot schrieb:Ich glaube, auch da gibt es keine wirklich einheitliche Zielsetzung. Die einen wünschen sich die 70er zurück, andere favorisieren sogar vielleicht eher die Fünfzigerjahre,

@martenot
Aber natürlich!

An keiner Stelle machen AFD oder Sahra Wagenknecht konkrete Vorschläge.
Das bleibt bewusst schwammig. Die Regierung ist schuld, mehr kommt nicht rum.

Die AFD ist wählbar zum Beispiel für die, die meinen in der Hitlerzeit war es toll.
Sei es, weil sie von der BDM-Zeit träumen und alles andere ausblenden- oder ganz stramme Nazis sind.
AFD-Wähler, die sich von diesen abgrenzen, fanden die 50er gut (die Musik, das Lebensgefühl, das Wirtschaftswunder).

Diese Parteien bieten eine Kiste zum Kramen an, und in der Kiste ist halt für jeden was dabei, der sich vor der Zukunft fürchtet,
sich darum in der Gegenwart nicht wohl fühlt und seine ganz persönliche Wohlfühlzeit zurück haben möchte.

Natürlich gibt es auch Viele, die Sorgen haben und NICHT auf AFD und Wagenknecht hereinfallen. Die wissen, dass die Zeiten schwierig und eine Herausforderung sind. Aber an den Umfragewerten und Wahlergebnissen sieht man, dass die Köder gerne geschluckt werden.

rhapsody3004 schrieb:Mit Ungarn kenne ich mich jetzt nicht so aus, denke mir halt nur vor allem wegen Orban.

Aber in Polen dürften sich viele AfD-Wähler auf jeden Fall wohlfühlen, weil auch die Bevölkerung (nicht die gesamte) mehr als bei uns noch mehr erzkonservativ (nicht alle davon sind auch rechtsextrem, klar) eingestellt ist und es vorsichtig formuliert nicht so mit Einwanderung und auch nicht mit vielfältigen alternativen Lebensweisen/Lebensmodellen haben.

Oder irre ich mich da?

Nachteil; Polen genauso wie Ungarn gehören zur EU, auch wenn sie gerne nur nehmen anstatt auch mal zu geben.

Russland wäre tatsächlich ideal und käme auch einer DDR 2.0 noch am nächsten oder? Neben Nord-Korea noch, haha.

(Da dürfte auch die von vielen AfDlern geforderte freie Meinungsäußerung hoch im Kurs stehen, lol.)

Ist den AfD Heinis nicht bewusst das diese im Ausland dann die Ausländer wären?

cejar schrieb:den AfD Heinis nicht bewusst das diese im Ausland dann die Ausländer wären?

Ja, hab ich mir auch gedacht. :D

Ich vermute, die einfache Denkart die Welt in schwarz und weiß, in gut und böse einzuteilen ist für viele attraktiv. Da gibt es keine schwierigen Abwägungsprozesse.
Das gibt den Leuten Sicherheit, bzw. gaukelt diese vor.

Klingt alles toll, wenn man auf der richtigen Seite steht.

cejar schrieb:Ist den AfD Heinis nicht bewusst das diese im Ausland dann die Ausländer wären?

Diese Frage habe ich mir selbst schon oft gestellt.

Eigentlich müsste die Frage lauten, ob diese Länder, die viele AfD-Wähler schön oder zumindest mutmaßlich schön finden, die überhaupt aufnehmen bzw. im eigenen Land haben wollen würden? Weil ja, böse Ausländer die AfDler dann wären.

Aber ich denke Leute mit gleichem oder zumindest ähnlichem Gedankengut, was auch nur eine erzkonservative Einstellung sein kann und so auch sozialisiert und dann auch so eine Lebensweise lebend, würde man bestimmt auch in Ländern wie Polen und Ungarn eher akzeptieren.

Ob AfDler auch in Russland Willkommen wären, keine Ahnung. Mit Putin zu hofieren und Kremltreue zu schwören und dann auch so treu und ergeben zu leben aber bestimmt auch dort, lol.


Ps.
Nicht für alle AfD-Wähler kämen die gleichen Länder zum Auswandern infrage. Je nachdem dürften auch die USA oder Schweiz etwas sein.

Bundeskanzleri schrieb:Ist dafür die Demokratie stark genug?

Eine Demokratie ist nur so stark, wie das Volk, das sie definiert. Aktuell sind erhebliche Teile des Volkes auf einer demokratiefeindlichen Linie unterwegs. Politikverdrossenheit gepaart mit Stammtischdenken und dem Nachgeben scheinbarer Ängste sind der allerbeste Weg, aus einer Demokratie wieder eine solide Diktatur zu machen. Eine, die vom Wahlvolk legitimiert wird. Jedenfalls erst mal.

Jeder, der der AfD Beifall klatscht und der sie wählt, ist schlicht ein Feind der Demokratie. Das kann man heute nicht mehr anders sagen.
Jeder billige Vorstoß, den die AfD rhetorisch - oder demagogisch - in die Menge kübelt, bringt sie näher an die Rhetorik der NSDAP der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Da muss jedem klar sein, wohin die Reise dieser Leute gehen soll.

Jetzt haben wir es noch in der Hand. In 10 Jahren nur noch, wenn es genügend Vernünftige gibt. Menschen, die sich für das Fortbestehen der Demokratie engagieren. Die politische Prozesse verstehen wollen. Und Menschen, die sie nicht von billiger Polemik in Angst versetzen lassen und damit ihr Hirn ausschalten.

Ich drücke die Daumen.

rhapsody3004 schrieb:Ob AfDler auch in Russland Willkommen wären, keine Ahnung.

Ich weiß auch nicht, wie gern Russland deutsche Überläufer aufnimmt, wobei es aus taktischen Gründen sein könnte, dass man als Gegner der deutschen Regierung willkommen ist, wenn es der Sache (schlechte Stimmung in Deutschland verbreiten) dienlich ist.

@frauZimt

martenot schrieb:ch weiß auch nicht, wie gern Russland deutsche Überläufer aufnimmt, wobei es aus taktischen Gründen sein könnte, dass man als Gegner der deutschen Regierung willkommen ist, wenn es der Sache (schlechte Stimmung in Deutschland verbreiten) dienlich ist.

Haha, ja. Als Gegner Deutschlands aber auch der USA.

Da würde es für diese AfDler seitens Moskaus bestimmt noch extra Vergünstigungen für geben, lol.

Sowie es für besonders staatstreue DDRler und dem Staate auch aktiv zu helfen diese und jene Vorteile gab bzw. sie dadurch hatten.

Bundeskanzleri schrieb:Bist du politisch aktiv?

Aber sicher!
Dazu ist es auch nicht nötig, oranisiert zu sein, (schon allein um den gepflegten Opfermythos der AfD Lügen zu strafen)

rhapsody3004 schrieb:Mit Ungarn kenne ich mich jetzt nicht so aus, denke mir halt nur vor allem wegen Orban.

Ungarn ist für Höcke das reinste Sanatorium

Höcke hat Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban als Vorbild bezeichnet. "Er ist ein Vorbild, er ist vielleicht einer der letzten Staatsmänner in Europa", sagte Höcke am Samstag bei einem Landesparteitag der Thüringer AfD in Pfiffelbach (Kreis Weimarer Land). Er reise gern nach Ungarn, um frei durchzuatmen. In Ungarn könne man seine Meinung frei äußern.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2022-11/05/thueringer-afd-chef-hoecke-orban-als-staatsmann-vorbild

eckhart schrieb:Ungarn ist für Höcke das reinste Sanatorium

Das ist mir so weit schon klar gewesen. Also dass Höcke den Orban ganz toll findet.

Auch lieben viele AfD-Wähler den Herrn Orban genauso wie sie auch Trump oder Bolsonaro lieben. Oder sagen wir so; gut finden.

Sicherlich hofieren einige unter ihnen auch direkt den Kriegsverbrecher Putin.

eckhart schrieb:In Ungarn könne man seine Meinung frei äußern.

Ja, bestimmt so richtig schön stinkender brauner Dreck und damit auch auf EU-Werte scheißend.

cejar schrieb:Ist den AfD Heinis nicht bewusst das diese im Ausland dann die Ausländer wären?

@cejar

Sie fühlen sich eben als besonders wertvoll. "Herrenmenschen" ist ein Ausdruck dafür.

Wer Geld hat, lebt überall in einer Blase, die ihn abschottet. Der hält sich das Elend aussenrum fern und bekommt
davon nichts mit. Natürlich muss das dann politisch in dem Land auch passen.
Eine Regierung, von der sie profitieren. Aber der "stino AFD-Wähler" hat nicht viel Geld. Dann könnte er/sie ja hier bleiben.


Im ganzen eine Utopie, die nicht eintreten wird. Aber als Traum gut geeignet.

Die USA übt ja nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Aber da würden sie nur hinwollen, wenn die Trumpisten
wieder regieren.

Nein, die Welt, die denen zusagt existiert nicht.

frauZimt schrieb:Die USA übt ja nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Aber da würden sie nur hinwollen, wenn die Trumpisten
wieder regieren.

Würde ich nicht mal bei jedem vermuten. Es dürfte auch nach wie vor neoliberale AfD-Wähler ohne dabei auch nennenswert Rechtsaußen zu stehen geben und die auch direkt Trump nichts abgewinnen können - aber die USA grundsätzlich interessant für sie sind/sein könnten. Je nach Bundesstaat und Region mehr oder weniger mal.

Natürlich dürften die USA nicht gerade für die Mindestlöhner, die normalen Durchschnittsarbeiter und auch nicht Bürgergeld-Empfänger unter den AfD-Wählern das Auswanderungsland erster Wahl sein. (Achtung Vorurteil; viele von denen jubeln aber bestimmt dem Trump wenigstens wegen seiner stramm rechten Einstellungen und Äußerungen zu)

Eher so in Richtung erfolgreiche Unternehmer oder Angestellte mit Verdienst ab der oberen Mitte und aufwärtst unter den AfDler, die gibt es ja auch, könnte ich mir das aber vorstellen.

Oder die Schweiz könnte bei diesen auch beliebt als Auswanderungsland sein.

frauZimt schrieb:die Welt, die denen zusagt existiert nicht.

Genau deshalb hat Krah in Übereinstimmung mit Höcke entworfen, wie er und der AfD-Flügel sich die Welt vorstellen:

Das Europa der Zukunft müsse ein Europa der Vaterländer sein, sagte Krah im Deutschlandfunk (Audio-Link). Die AfD wolle 80 Prozent weniger Europa und mehr Selbstverwaltung der Nationalstaaten. Diese könnten allerdings nicht alle Aufgaben selbst übernehmen: In bestimmten Bereichen sei Kooperation notwendig – wie beim Grenzschutz. Man könne sich beispielsweise viel Aufwand in der Flüchtlingsbetreuung sparen, wenn Europa die Grenzen dicht machen würde.
Krah wehrte sich gegen den Begriff „Dexit“, wenn dieser bedeute, Deutschland trete aus der EU aus und alles andere bleibe, wie es sei. Vielmehr gehe es um einen umfassenden Bürokratieabbau. Die EU-Kommission sei deutlich zu groß und habe zu viele Unterabteilungen. Dafür sei unter anderem die Klimapolitik mit ihren jetzigen Schwerpunkten verantwortlich. Krah forderte die Abschaffung der Institutionen, die sich damit befassen.
Krah erhielt für Platz 1 fast 66 Prozent Zustimmung. Seine Kandidatur ist auch in der Partei umstritten.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/afd-spitzenkandidat-krah-fordert-im-dlf-80-prozent-der-eu-kommission-abzuschaffen-verfassungsschutz--100.html

Krahs Auto fährt auch ohne Natur.

rhapsody3004 schrieb:Auch lieben viele AfD-Wähler den Herrn Orban genauso wie sie auch Trump oder Bolsonaro lieben. Oder sagen wir so; gut finden.

Niemand liebt einen Politiker sondern maximal für das was sie stehen oder wo die Schnittmenge am größten ist.
Wenn man alles mit allem vermischt ist das auch nicht konstruktiv.
SPD wählen würde bedeuten, dass ich eine Partei wähle an deren Spitze ein Politiker steht, der nicht ausräumen kann, dass er Teil einer Steuerhinterziehung ist. Also finde ich Steuerhinterziehung gut?

Wenn als Beispiel meine Schnittmenge mit der AFD am größten ist, dann wird man kategorisiert als rechts bzw. Nazi nur weil es politisch so seit langem gelabelt wurde.
Was hier in Deutschland als rechtsextrem gilt versteht man in jedem anderem Land als Patriotismus.

Ich würde gern mal die Frage stellen falls die AFD mal stärkste Partei würde, welche Punkte würde denn die AFD politisch umsetzen wollen die rechtsextrem wären. Nur weil es einen Herrn Höcke gibt heißt es ja nicht, dass wir den 4.WK anzetteln wollen.

formerlyknown schrieb:Nazi nur weil es politisch so seit langem gelabelt wurde.

Höcke und Krah erfüllen die Definition des Neonazis. Der Rest der Parteispitze ist im besten Falle nationalkonservativ. Wer damit nicht in Verbindung gebracht werden will, muss seine Positionen ändern.

formerlyknown schrieb:Was hier in Deutschland als rechtsextrem gilt versteht man in jedem anderem Land als Patriotismus.

Wasn Schwachsinn. Extremismus ist in Deutschland ein behördlich definierter Begriff.

Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz definierte im Jahr 2000 Extremismus in Form einer definitio ex negativo als „fundamentale Ablehnung des demokratischen Verfassungsstaats“

Quelle: Wikipedia: Extremismus

Wenn das für dich Patriotismus ist, dann gute Nacht.

@formerlyknown
Gegenfrage, wie kann eine demokratische Partei einen oder mehrere Faschisten in ihren Reihen dulden und sie in Ämter wählen?.Welche andere Partei würde das so zulassen?

PeterWimsey schrieb:Lebensnaher erscheint mir, daß sie ihre Familie, zu der auch Kinder gehören sollen, "aus der Schusslinie" bringen und gleichzeitig nach den Erlebnissen durch eine andere Umgebung auf andere Gedanken bringen wollte.

Ganz ehrlich, ich kann das absolut verstehen, dass sie da einige Tage abtaucht.
Sie hat ausserdem Kinder und natürlich können die doch Urlaub machen, sogar auf Mallorca.
Immer und immer wieder der Frau hier was schlechtes zu unterstellen, das finde ich nicht fair, wenn man hier überhaupt von fairen Kommentaren sprechen kann.
Bei manchen Kommentaren hier, frag ich mich, welche Aussagen schlimmer sind.
Und bei dem Attentat oder evtl Attentat sollte man einfach mal abwarten, was dabei rauskommt. Bevor man auch hier wieder der afd alles mögliche unterstellt.

Bundeskanzleri schrieb:Gegenfrage, wie kann eine demokratische Partei einen oder mehrere Faschisten in ihren Reihen dulden und sie in Ämter wählen?.Welche andere Partei würde das so zulassen?

Das verwechselst du glaube ich mit deiner persönlichen Einstellung. Wenn irgendetwas Verfassungsfeindlich oder strafrechtlich Rechtsextrem wäre gibt es doch entsprechende Behörden oder nicht. Das ist doch nur in 2.Linie Sache der Partei.
Also wenn ich SPD wähle bin ich automatisch ein Freund der Steurhinterziehung?