Andante schrieb:Ja, das ist erschreckend, aber die Frage ist doch nach wie vor, warum die AfD bei einem nicht unerheblichen Teil der Wahlbevölkerung damit Erfolg hat. Und da, finde ich, ist Ursachenforschung angesagt und nicht Drängung von AfD-Wählern in die Schmuddelecke bzw. Darstellung als hoffnungslose Idioten und Schwamm drüber. Was bietet die AfD solchen Wählern, welche Vorstellungen bzw. Probleme haben diese, und warum gelingt es anderen Parteien nicht, diese Wähler zu erreichen?
1. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass die AfD von den meisten Leuten, nicht wegen, sondern trotz Höcke und Co gewählt wird. Diese extremen Positionen sind nicht der Grund für den Erfolg der AfD, nicht der Grund warum Leute überlegen AfD zu wählen. Viele Leute kennen diese Höcke-Zitate oder andere radikale Zitate auch schlichtweg nicht.
2. Die Taktik der Verächtlichmachung von AfD-Wählern oder die Taktik AfD-Wähler als dumm und ungebildet darzustellen ist längst gescheitert. Die AfD hat sich am Parteienmarkt etabliert.
3. Die AfD bietet den Wählern eine politische Nische. Wer sich für das Thema Migration oder innere Sicherheit interessiert, ein wenig patriotisch denkt und nicht grünen Klimavorstellungen anhängt, landet z.B. im Wahlomat schnell bei der AfD. Die anderen Parteien weigern sich entweder grundsätzlich solche Themen zu behandeln oder haben auf sie keine klaren Antworten. Ich meine, Themen wie Migration/ Innere Sicherheit müssten - wie früher auch - eben auch Kernkompetenzen von der CDU, aber auch von der SPD sein. Selbst die CDU fremdelt aber heute mit diesen Themen.
Persönliche Meinung: Die AfD ist keine gute Partei (mehr), da sie insbesondere in den letzten Jahren von Rechtsextremisten wie Höcke gekapert wurde. Viele Wähler oder potenzielle Wähler glauben halt immernoch das wären nur Konservative. Frei nach Merz: Wir brauchen wieder eine echte konservative Wahlalternative.