AfD

sacredheart schrieb:Dann wqr mir gar nicht bewusst, dass Herr Chrupalla gar nicht so doof ist, danke für den Hinweis.

"
Ich weiß nicht, woraus Du Chrupallas Einschätzung "gar nicht so doof" herleitest.

Ich leite "gar nicht so doof" folgendermaßen und zwar unideologisch her:

Der AfD warf Ramelow vor, allein auf negative Emotionen zu setzen. "Sie bündelt Ängste, Vorurteile und Aggressionen, was vor allem in Ostdeutschland funktioniert." Die anderen Parteien sollten auf deren Erstarken nicht mit gegenseitigem "Draufklopfen" reagieren, sagte der Linkenpolitiker. Das gelte für die CDU, aber auch für seine Partei: So höre er in der Linken Forderungen, man sollte den Landkreis Sonneberg als Nichtdeutscher möglichst schnell verlassen. "Da habe ich zurückgefragt: Habt ihr sie noch alle?"

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-07/bodo-ramelow-ostdeutschland-vorurteile-afd

Das nenne ich "gar nicht so doof".

Ganz interessant:
Trotz des starken Umfrageaufschwungs glaubt nur ein kleiner Teil der Wähler, dass die AfD die bestehenden Probleme besser lösen könnte:


https://twitter.com/Wahlen_DE/status/1681330872480301056

In Relation zum Stimmergebnis selbst schneidet nur die FDP ähnlich schlecht ab.

@Ilian
Wenn hier im AfD-Thread alle Rechtspopulisten Europas aufgezählt werden, wird suggeriert, es handele sich um einen homogenen Block.

Die Bundeszentrale für politische Bildung ist keine tägliche Nachricht und trotzdem gültig!

Feindbild EU: Eines der wichtigsten Feindbilder der europäischen Rechtspopulisten ist das supranationale Gebilde "Europäische Union".
Ungeachtet ihrer EU-Kritik kandidieren rechtspopulistische Parteien für das Europäische Parlament (EP) – mit ups and downs, insgesamt jedoch nimmt ihr Einfluss zu . Im Sommer 2015, ein gutes Jahr nach der Europawahl, schlossen sich rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien zur EP-Fraktion "Europa der Nationen und der Freiheit" (ENF) zusammen und erhöhten damit ihre politischen und finanziellen Möglichkeiten erheblich. Im Sommer 2018 umfasst diese Fraktion Abgeordnete aus acht Parteien und Ländern: die französische Nationale Sammlungsbewegung (RN), die italienische Lega, die niederländischen Partei für die Freiheit und die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ); darüber hinaus gehören ihr auch Einzelvertreter aus Belgien (Vlaams Belang), Deutschland (Blaue Partei - ehemals AfD, Austritt 2017), Polen (KNP) und Großbritannien (ehemals UKIP) an. Darüber hinaus sitzen Rechtspopulisten gemeinsam mit anderen EU-Skeptikern in der EP-Fraktion „Europa der Freiheit und der direkten Demokratie“ (EFDD), so etwa die litauische Ordnung und Gerechtigkeit und die deutsche AfD. Einige rechtspopulistische Parteien, wie die Dänische Volkspartei und die Wahren Finnen, haben sich auch der Fraktion „Europäische Konservative und Reformer“ (EKR) angeschlossen.

Trotz Fraktionsbildungen zeigt das Abstimmungsverhalten der rechtspopulistischen Parteien im EP jedoch, dass ihre Gemeinsamkeiten in zahlreichen Politikfeldern begrenzt sind. So hatten etwa die Partei für die Freiheit und die französische Nationale Sammlungsbewegung (damals noch Front National) lediglich bei 51 Prozent der Abstimmungen im EP gleich gestimmt.Zur Auflösung der Fußnote[5] Insgesamt ist das Streitpotenzial zwischen diesen Parteien bei transnationaler Zusammenarbeit ideologiegegeben groß, u.a. wenn Rechtspopulisten die Angehörigen jeweils anderer "Völker" mit chauvinistischem Zungenschlag abwertenZur Auflösung der Fußnote[6] oder wenn unterschiedliche, grenzüberschreitende Gebietsansprüche gestellt werden, insbesondere in Osteuropa.

Quelle: https://www.bpb.de/themen/parteien/rechtspopulismus/240093/rechtspopulismus-im-europaeischen-vergleich-kernelemente-und-unterschiede/

Die AfD, die hier Topic ist, nehme ich unter den rechtspopulistischen Parteien Europas ziemlich isoliert wahr.

Die AfD wirkt auf mich, wie ein in immer mehr Teilen rechtsextremistischer Schwanz, der mit einem rechtspopulistischen Hund wackeln will.

eckhart schrieb:Die AfD wirkt auf mich, wie ein in immer mehr Teilen rechtsextremistischer Schwanz, der mit einem rechtspopulistischen Hund wackeln will.

Und wie kommst Du darauf?

stereotyp schrieb:Und wie kommst Du darauf?

Indem ich die AfD täglich wahrnehme und auch Herrn Haldenwang ernst nehme.
Auch dass gegen Herrn Haldenwang von der AfD rechtliche Schritte eingeleitet worden sind, berücksichtige ich dabei.

Vom Verfassungsschutz werden nie alle Rechtspopulisten Europas als gemeinsame Gefahr beurteilt, obwohl alle Netzwerke bekannt sind.
Die AfD steht mit dem von ihr beabsichtigen Austritt aus dem Euro und ihrem Programm welches als völkisch wahrgenommen wird , isoliert da, ist meine Meinung, @stereotyp .

Ilian schrieb:In Relation zum Stimmergebnis selbst schneidet nur die FDP ähnlich schlecht ab.

In Relation zu den generellen Ergebnissen ist das alles ein Desaster.
Kanzlerpartei bei 10%, Union als größte Partei bei 12%.
Das ist so witzlos das es schonwieder witzig ist.

eckhart schrieb:Die AfD steht mit dem von ihr beabsichtigen Austritt aus dem Euro und ihrem Programm welches als völkisch wahrgenommen wird , isoliert da, ist meine Meinung

Genau das würde mich interessieren. Will nur die AfD aus dem Euro raus? Keine Ahnung, aber ich glaube nicht...

Berryl schrieb:In Relation zu den generellen Ergebnissen ist das alles ein Desaster.
Kanzlerpartei bei 10%, Union als größte Partei bei 12%.
Das ist so witzlos das es schonwieder witzig ist.

Sieht insgesamt nach kollektiver Resignation aus, ja.
Gerade deshalb irgendwie auch bemerkenswert, weil ja nach "am besten" gefragt wurde. Also relativ - besser als die anderen.
Trotzdem kein klarer Sieger.
Bei der Frage hätte man "keine Partei" aber auch weglassen können.

@Ilian

Das Interessante ist doch dass 57% keiner Partei zutrauen Probleme zu lösen. Das sollte eigentlich allen Parteien zu denken geben. Die Demokratie in Deutschland ist in einer schweren Krise, weil viele Leute keiner Partei mehr Kompetenz zuschreiben können. Bei dem aktuellen Personal im Bundestag wundert mich das aber ehrlich gesagt auch nicht. Die AfD wird natürlich auch als inkompetent angesehen, ist aber als einzige Protestpartei Nutznießer des ganzen.

Kies-Richard schrieb:Die AfD wird natürlich auch als inkompetent angesehen, ist aber als einzige Protestpartei Nutznießer des ganzen.

Wobei sie als inkomptent angesehen wird und überdies außerdem überwiegend als Dagegenpartei in Erscheinung tritt. Ich befürchte halt, dass die AfD als Regierungspartei ihre Inkompetenz mit lautstarkem Getöse und Schuldzuweisungen an die anderen Parteien überdecken würde. Notfalls hilft es meistens schon, einige Sündenböcke zu etablieren und diese gut mit Schuldzuweisungen zu füttern.

Es gibt noch ein großes Fragezeichen. Wenn eine Wagenknecht Partei kommt, würde diese das politische System, vor allem im Osten, aber auch in Gesamtdeutschland stark verändern. Wagenknecht-Partei bedeutet linke Protest-Konkurrenz für die AfD, aber auch für andere Parteien. Das Wähler-Potenzial für Protestparteien sehe ich im Osten bei über 50%, im Westen bei ungefähr 25%.

https://www.tagesspiegel.de/politik/umfrage-in-thuringen-eigenstandige-wagenknecht-partei-ware-starkste-kraft-10141876.html

Kies-Richard schrieb:Das Wähler-Potenzial für Protestparteien sehe ich im Osten bei über 50%, im Westen bei ungefähr 25%.

Das war hier schonmal Thema. Da gab es eine Umfrage für Thüringen. Da kam die Wagenknechtpartei auf 25 %.

Ilian schrieb:Trotz des starken Umfrageaufschwungs glaubt nur ein kleiner Teil der Wähler, dass die AfD die bestehenden Probleme besser lösen könnte:

Viel zu allgemein gefragt. Der AfD traue ich z. B. bei den Problemen Altersarmut und Fachkräftemangel tatsächlich auch nicht mehr zu als den übrigen großen Parteien, bei den Themen Asyl/Migration und Kriminalitätsbekämpfung dagegen erheblich mehr. Da gilt es, bei der Wahlentscheidung für sich selbst Schwerpunkte zu setzen.

Ich würde sagen, dass Protestparteien in Europa und weltweit immer populärer werden. Schon 2016 war Donald Trump nur mit dem großen Plus an Proteststimmen zum Präsident gewählt worden. Diese Protest-Welle hat Gesamtdeutschland erst seit kurzem erfasst. Das Thema wird aber, besonders hierzulande, noch weitestgehend ignoriert und wenn dann werden Protestwähler gerne als dumme Bürger dargestellt, die die Politik ja nur nicht verstehen. Man möchte halt nicht wahrhaben, dass Menschen irgendwann die Kompetenz von Politikern und ihrer Politik infrage stellen und deshalb lieber eine Dagegen-Partei wählen wollen. Dazu kommt, dass die Political Correctness so überhand genommen hat, dass es vielen Menschen einfach nur noch darum geht nicht für jene Parteien zu stimmen, die die politische Korrektheit weiter forcieren.

Kies-Richard schrieb:Ich würde sagen, dass Protestparteien in Europa und weltweit immer populärer werden.

Ja, warum auch immer. Protestparteien haben in der Regel nicht das Qualitätsmerkmal, dass sie irgendetwas besser machen. Keine Ahnung, warum man sie wählt, wenn man schon mit der aktuellen Situation unzufrieden ist. Möchte man wirklich nach dem Erfolg der Protestler vom Regen in die Traufe kommen?

Kies-Richard schrieb:Dazu kommt, dass die Political Correctness so überhand genommen hat, dass es vielen Menschen einfach nur noch darum geht nicht für jene Parteien zu stimmen, die die politische Korrektheit weiter forcieren.

Und dann heulen sie rum, wenn man die pc, wie gewünscht fallen lässt und Dinge einfach beim Namen nennt. Als Beispiel wäre da sie gog. Nazi-Schlampe, der rechtsextreme und faschistische ehemalige Geschichtslehrer, der nicht Nazi genannt werden will. Oder wenn denen gesagt wird was sie sind, wenn sie Faschisten und Rechtsextreme in die Landtage und den Bundestag wählen.
Aber vorher schön die pc auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.

martenot schrieb:Keine Ahnung, warum man sie wählt, wenn man schon mit der aktuellen Situation unzufrieden ist. Möchte man wirklich nach dem Erfolg der Protestler vom Regen in die Traufe kommen?

Es geht mehr darum dass man glaubt Protestparteien können es nicht schlechter machen.

Reineke schrieb:Viel zu allgemein gefragt. Der AfD traue ich z. B. bei den Problemen Altersarmut und Fachkräftemangel tatsächlich auch nicht mehr zu als den übrigen großen Parteien, bei den Themen Asyl/Migration und Kriminalitätsbekämpfung dagegen erheblich mehr. Da gilt es, bei der Wahlentscheidung für sich selbst Schwerpunkte zu setzen.

Zumindest aus Deiner Sicht. Ich glaube kaum das die AfD bei Migration ein geeignetes Konzept hat, das tatsächlich zukunftsweisend ist.

Kies-Richard schrieb:ass man glaubt Protestparteien können es nicht schlechter machen.

Naja, das finde ich jetzt nicht so überzeugend. "Nicht schlechter machen" würde mich nicht überzeugen, um deswegen alles über den Haufen zu schmeißen. Wenn das beste, was man von der AfD sagen kann, dass sie es womöglich nicht schlechter machen würde, dann weiß ich nicht, warum so viele Leute so händeringend begeistert sind von der Truppe.

martenot schrieb:Wenn das beste, was man von der AfD sagen kann, dass sie es womöglich nicht schlechter machen würde, dann weiß ich nicht, warum so viele Leute so händeringend begeistert sind von der Truppe.

Ich sehe nicht dass die Leute von der AfD begeistert sind. Muss man von einer Partei begeistert sein um sie zu wählen? Also ich habe noch keine Partei gefunden, die mich begeistert hat.