AfD

Ich könnte mir vorstellen, dass viele, die sich 30 oder 40 Jahre zurückwünchen, einfach nicht wissen, wie es damals gewesen ist. Einige von denen würden wahrscheinlich ihre Meinung überdenken, wenn sie eine Zeitlang wieder so wie damals leben müssten. Abgesehen davon war es damals auch keine Gesellschaft "ohne Ausländer".

martenot schrieb:Wobei ich nicht weiß, wie es die AfD mit den Religionen hält, und ob man eher starke oder schwache Religiosität befürwortet.

Gute Frage. Meine Vermutung: Alles was dem christlichen Glauben entspricht ist Ok. Gibt unter AfDlern bestimmt auch einige christliche Fanatiker wie in den USA unter den Reps.

cejar schrieb:Aber weißt Du was - ich glaube nicht mal das es Dir um die allgemeine Politik der CDU der 80/90er geht sondern nur um die Haltung gegenüber "Ausländern".

War die Politik nicht schuld daran, dass es um Deutschlands Wirtschaft nicht besonders gut stand, sodass dann ein gewisser Herr Schröder später zu unpopulären Entscheidungen gezwungen war?

Wie steht die AfD eigentlich zu Schröders Agenda?

Reineke schrieb:Es ist mein Wunsch, dass wir wieder einen konservativeren Kurs einschlagen, insbesondere in der Migrationspolitik. Da gibt es zur AfD derzeit keine Alternative.

Ist doch Quatsch. Die CDU, besonders unter Merz, ist da eine echte Alternative.

Es sei denn, man stört sich daran, dass die CDU wie die Ampel auch gegen Russland und Pro Ukraine sind. Auch, dass die CDU glaube ich wieder grundsätzlich von Russland unabhängiger sein will - nachdem uns CDU und SPD von ihnen abhängig gemacht haben.

AfD möchte sich ja wieder in Abhängigkeit zu Russland begeben. Klar, verständlich, wird die AfD ja auch aus Russland unterstützt.

Und ich bezweifle, dass eine Migrationspolitik der 80er und 90er Jahre auch sowas wichtiges wie ein modernes Fachkräfteeinwanderungsgesetz beinhalten würde. Dagegen sträubte sich ja bereits jahrzehntelang eine CDU. Bei der AfD wundert es mich natürlich gar nicht.

Nur mit Abschieben, Abschieben und nochmals Abschieben (wenn in der Praxis überhaupt so leicht immer möglich) und Abschottung ist/wäre Deutschland nicht gerettet.

rhapsody3004 schrieb:Und was speziell das böse Heizungsgesetz angeht; Da verschweigt auch eine AfD bis heute, klaro was sonst, dass selbst in Harbecks erster Fassung vorgesehen war, dass weniger gutbetuchte Bürger gefördert werden sollen und zudem ein Austausch der alten Heizung auch nur dann passieren soll, wenn die alte Heizung defekt ist.

@rhapsody3004

Dennoch war das Heizungsgesetz in seiner Rohfassung ein Riesenfehler. Wenn das 1:1 durchgekommen wäre ohne flankierende Maßnahmen, hätten tatsächlich Menschen Probleme bekommen.

Beispiel: Ok, 2031, Heizung kaputt, also eine Wärmepumpe muss her, ok, gibt vielleicht sogar noch Förderung. Als Bürger von BW muss ich auch als Reihenhausbesitzer mit der Wärmepumpe einen Abstand von 13m zum Nachbargrundstück wahren. Einen solchen Platz gibt es aber auf meinem Grundstück gar nicht. Und jetzt?

Bestimmt hätte es bis dahin eine Lösung gegeben oder eine Änderung, aber wenn nicht?
Mit anderen Worten: Die Verunsicherung war hausgemacht. Und die Kommunikation dazu äußerst fragwüridg.
Und verunsichert wurden dadurch nicht nur Aluhutträger und Chemtrail Deppen.

Wenn jetzt jemand eine Partei wählen will, die größer ist als eine Splittergruppe, aber eine Koalition mit den Grünen ausschließt, welche Parteien habe ich dann zur Wahl?

Aktuell nur die AFD. Auch aus der Ablehnung der Grünen heraus wird man nicht einfach CDU wählen, die mit denen koalieren würden.

Wer zB sicher gehen will, dass der Habeck nicht Wirtschaftsminister bleibt, wen kann der wählen?

sacredheart schrieb:Wer zB sicher gehen will, dass der Habeck nicht Wirtschaftsminister bleibt, wen kann der wählen?

Aber wenn einem ein AfD Wirtschaftsminister lieber ist als Herr Habeck, dann kann man sich vom Vorwurf einer rechtsextremen Haltung kaum ganz frei machen.

Ein Gesetz was, im schlimmsten Fall, handwerkliche Fehler beinhaltet ist dann für diese Person ein größeres Problem, als wenn eine rechtsextreme Partei Ministerposten stellt. Wer das so denkt, der ist kein Protestwähler mehr.

Ich glaube in einem Punkt ist die AfD nur eine echte Alternative zur CDU und zwar wem es als Bürger darum gehen sollte so gut wie gar keinen Klimaschutz haben zu wollen.

Das wäre zwar fatal bzw. absolut schädlich für Deutschland und wer Deutschland liebt, kann sich das nicht wünschen, aber muss man ja Rechte nicht immer verstehen.

Selbst eine CDU unter Merz könnte sich keinem Klimaschutz mehr verwehren. Dafür ist der Druck wissenschaftlich, gesellschaftlich aber auch verfassungsrechtlich mittlerweile zu groß. Keine seriöse Partei könnte sich diesem wichtigen Thema noch entziehen. Nicht mal nur vernachlässigen.

Einzig der AfD würde ich das zutrauen, dass sie Klimaschutz sogar gänzlich vernachlässigen würden. Aber die zählt ja auch nicht zu den seriösen Parteien.

sacredheart schrieb:Beispiel: Ok, 2031, Heizung kaputt, also eine Wärmepumpe muss her, ok, gibt vielleicht sogar noch Förderung. Als Bürger von BW muss ich auch als Reihenhausbesitzer mit der Wärmepumpe einen Abstand von 13m zum Nachbargrundstück wahren. Einen solchen Platz gibt es aber auf meinem Grundstück gar nicht. Und jetzt?

Dann gäbe es sicher eine erlaubte Alternative. Safe würde dich niemand zwingen, dein Haus abzureißen und neu zu bauen oder ohne Heizung auskommen zu müssen.

shionoro schrieb:sacredheart schrieb:
Wer zB sicher gehen will, dass der Habeck nicht Wirtschaftsminister bleibt, wen kann der wählen?
Aber wenn einem ein AfD Wirtschaftsminister lieber ist als Herr Habeck, dann kann man sich vom Vorwurf einer rechtsextremen Haltung kaum ganz frei machen.

Zumal ein AfD-Wirtschaftsminister sicher nicht die Interessen des Mittelstandes (und der finanziell darunter liegenden Schichten) in den Mittelpunkt stellen würde, sondern vor allem die der Kapitaleigner. Deutliche Hinweise dazu finden sich im Parteiprogramm. Daher ist es mir unverständlich, warum so viele Transferleistungsempfänger, Geringverdiener oder Mittelständler sich von der AfD wirtschaftliche Verbesserungen für sich selbst versprechen. Ich kann es mir nur so erklären, dass das Parteiprogramm der AfD nicht richtig gelesen wird.

equinoxx schrieb:Zumal ein AfD-Wirtschaftsminister sicher nicht die Interessen des Mittelstandes (und der finanziell darunter liegenden Schichten) in den Mittelpunkt stellen würde, sondern vor allem die der Kapitaleigner. Deutliche Hinweise dazu finden sich im Parteiprogramm. Daher ist es mir unverständlich, warum so viele Transferleistungsempfänger, Geringverdiener oder Mittelständler sich von der AfD wirtschaftliche Verbesserungen für sich selbst versprechen. Ich kann es mir nur so erklären, dass das Parteiprogramm der AfD nicht richtig gelesen wird.

Wie ich weiter oben schonmal schrieb, ist das eigentliche Parteiprogramm glaube ich vollkommen egal. Es geht um die Identitätspolitik dahinter. Die wird gewählt. Was da rational im Sinne iener libertären Nutzenmaximierung für den AfD Wähler rauskommen würde, interessiert deren Wähler nicht. Darum kann man sie auch nicht argumentativ "entzaubern" oder Ähnliches.
Auch die Handlungen von Robert Habeck sind dabei egal. Relevant ist das höchstens "DER GRÜNE MUCKT AUF! WEHRT EUCH", aber nicht, ob das sinnvoll ist oder nicht, was der Grüne der macht.

shionoro schrieb:Wie ich weiter oben schonmal schrieb, ist das eigentliche Parteiprogramm glaube ich vollkommen egal. Es geht um die Identitätspolitik dahinter. Die wird gewählt. Was da rational im Sinne iener libertären Nutzenmaximierung für den AfD Wähler rauskommen würde, interessiert deren Wähler nicht. Darum kann man sie auch nicht argumentativ "entzaubern" oder Ähnliches.

Das sind wohl wahre Worte. AfD wählen ist wahrscheinlich im Falle vieler eine reflexartige Handlung. Vergleichbar damit, vor Wut die Faust gegen die Wand zu schlagen und sie sich dabei zu brechen. In dem Moment völlig egal, hauptsache der Zorn gegen Gender-Gaga, Flüchtlinge und Klimakleber etc. hat sich kurz entladen.

Reineke schrieb:als mitte-rechts-orientierter muss man nehmen was da ist.

@Reineke
Ich wähle strategisch die mitte-rechts orientierte FDP seit sie Teil der Ampel ist.
Hauptsache keine Rechtsextremisten!

Da ist viel mehr als die CDU!

Aber angesichts des drohenden Kippen des Klimas gibts für mich keine Alternativen zu den Grünen, die selbstvertsändlich sozial sein müssen und sind.

Reineke schrieb:Als linksorientierter Wähler hat man genug Parteien zur Auswahl

Echt? Also ich bin links und fühle mich von keiner linken Partei in Deutschland vertreten. Trotzdem heul ich nicht rum und wähle deshalb aus Bockigkeit irgendwelche Maoisten.

paranomal schrieb:Reineke schrieb:
Als linksorientierter Wähler hat man genug Parteien zur Auswahl
Echt? Also ich bin links und fühle mich von keiner linken Partei in Deutschland vertreten. Trotzdem heul ich nicht rum und wähle deshalb aus Bockigkeit irgendwelche Maoisten.

Seh ich genauso.
Die Grünen sind nur auf identitätspolitischer Ebene links, auf der wirtschaftlichen unterscheidet sie nicht viel von der FDP. Die SPD ist nur noch in homöopathischen Dosen links .... und die Linke ist total zerstritten und fährt vor allem in außenpolitischer Hinsicht einen problematischen Kurs. Und das wars dann auch schon mit den ernstzunehmenden Parteien im linken Spektrum.

equinoxx schrieb:Die Grünen sind nur auf identitätspolitischer Ebene links, auf der wirtschaftlichen unterscheidet sie nicht viel von der FDP. Die SPD ist nur noch in homöopathischen Dosen links .... und die Linke ist total zerstritten und fährt vor allem in außenpolitischer Hinsicht einen problematischen Kurs. Und das wars dann auch schon mit den ernstzunehmenden Parteien im linken Spektrum.

Deckt sich mit meiner Einschätzung des Zustands der parlamentarischen Linken.

cejar schrieb:Wir reden von einer Zeit ohne Internet, ohne Mobilfunk, ohne Einsicht hinsichtlich des Klimawandels usw.

Die Probleme scheinen die selben wie heute gewesen zu sein - nur kriminelle Ausländer und Probleme mit Asylanten! ;)

Original anzeigen (0,2 MB)
Quelle: https://www.reddit.com/r/de/comments/40c2bq/bildschlagzeilen_anfang_der_90er/

Und trotzdem ist die Welt nicht untergegangen. :|

rhapsody3004 schrieb:Selbst eine CDU unter Merz könnte sich keinem Klimaschutz mehr verwehren. Dafür ist der Druck wissenschaftlich, gesellschaftlich aber auch verfassungsrechtlich mittlerweile zu groß. Keine seriöse Partei könnte sich diesem wichtigen Thema noch entziehen. Nicht mal nur vernachlässigen.

Das ist auch das so absurde an der aktuellen politischen Debatte. Die Fakten liegen seit Jahren auf dem Tisch. Es wird wärmer. Das habe ich schon in der achten Klasse gelernt, und das ist 20 Jahre her. Anstatt über ernsthafte Konzepte und deren Ausarbeitung zu streiten springt man auf den "Heiz-Hammer" Zug, erschießt quasi öffentlich den Boten/Überbringer der schlechten Nachricht (nachdem man sich 16 Jahre zuvor nur die Ohren zugehalten hat!) und hat im Hinterzimmer aber auch dem europäischen Zertifikatehandel zugestimmt. Dem eigenen Wähler das mal aber zu erklären: Pustekuchen. Konzepte zur Kostenabmilderung für Otto-Normal? Fehlanzeige.
Es ist frustrierend. Jetzt will Merz sich ja an den Grünen abarbeiten, mal sehen ob das der nächste Schuss ist, der nach hinten los geht. Die AfD freut's. :D

equinoxx schrieb:Zumal ein AfD-Wirtschaftsminister sicher nicht die Interessen des Mittelstandes (und der finanziell darunter liegenden Schichten) in den Mittelpunkt stellen würde, sondern vor allem die der Kapitaleigner. Deutliche Hinweise dazu finden sich im Parteiprogramm. Daher ist es mir unverständlich, warum so viele Transferleistungsempfänger, Geringverdiener oder Mittelständler sich von der AfD wirtschaftliche Verbesserungen für sich selbst versprechen. Ich kann es mir nur so erklären, dass das Parteiprogramm der AfD nicht richtig gelesen wird.

equinoxx schrieb:Seh ich genauso.
Die Grünen sind nur auf identitätspolitischer Ebene links, auf der wirtschaftlichen unterscheidet sie nicht viel von der FDP. Die SPD ist nur noch in homöopathischen Dosen links .... und die Linke ist total zerstritten und fährt vor allem in außenpolitischer Hinsicht einen problematischen Kurs. Und das wars dann auch schon mit den ernstzunehmenden Parteien im linken Spektrum.

Dazu heute eine interessante Analyse bei NTV: https://www.n-tv.de/politik/Die-neuen-AfD-Protestwaehler-sind-anders-als-gedacht-article24220504.html
Mittlerweile wählen nicht nur abgehängte Glatzen und Mandys die AfD, auch "normale" Arbeiter.
Also sowas wie das ureigene SPD-Klientel.
Die Ampel sollte sich mal bemühen, denen entgegen zu kommen. Das fängt mit besserer Kommunikation beim Heizungsgesetzt an. Beinhaltet aber auch die Lösung alltäglicher Probleme: Schaffen von Kinderbetreuungsmöglichkeiten (findet man teilweise nicht mehr!), Entlastung der Mittelschicht, Beteiligung der Bürger an der Energiewende. Das Solarpaket 1 geht teilweise in die Richtung, insgesamt muss da aber viel mehr her.

Ilian schrieb:Die Ampel sollte sich mal bemühen, denen entgegen zu kommen. Das fängt mit besserer Kommunikation beim Heizungsgesetzt an. Beinhaltet aber auch die Lösung alltäglicher Probleme: Schaffen von Kinderbetreuungsmöglichkeiten (findet man teilweise nicht mehr!), Entlastung der Mittelschicht, Beteiligung der Bürger an der Energiewende. Das Solarpaket 1 geht teilweise in die Richtung, insgesamt muss da aber viel mehr her.

Ja, das stimmt. Viele deiner Punkte, auch der angesprochene Fachkräftemangel, würden allerdings natürlich eine signifikante Umverteilung der finanziellen Mittel benötigen von reich zu arm, um es mal platt zu sagen. Und für diese, nach den vergangenen Jahrzehnten kapitalfreundlicher Politik auf Mammutgröße angewachsene Aufgabe ist die Ampel leider nicht geeignet, schon alleine -- aber nicht nur -- wegen der FDP-Beteiligung. Und derweil profitiert die ebenfalls kapitalfreundliche AfD vom real existierenden Verteilungsproblem, indem sie es erfolgreich so verkauft, als es sei eines zwischen Migrant*innen/Geflüchteten und Deutschen, während die eigentliche Schere aber zwischen arm und reich besteht.

paranomal schrieb:Echt? Also ich bin links und fühle mich von keiner linken Partei in Deutschland vertreten. Trotzdem heul ich nicht rum und wähle deshalb aus Bockigkeit irgendwelche Maoisten.

Wie selbst der Lindner jetzt zugegeben hat, dass wer sich nur sozial benachteiligt fühlt, doch lieber wenn die Linke aus Protest wählen sollte anstatt die AfD.

Die Linke bietet seiner Meinung nach immerhin populistische Sozialpolitik an, was besonders den kleinen Mann ansprechen dürfte.
Ich verstehe auch nicht, warum nicht die Linke mehr profitiert, sondern nur diese unsägliche AfD, die nicht nur völkisch, sondern zum anderen auch wirtschaftsliberal ist. Also nichts Partei des kleines Mannes.

Und das Argument Pro Russland zieht gar nicht. Dann dürfte man ja erst recht keine AfD wählen.

equinoxx schrieb:Daher ist es mir unverständlich, warum so viele Transferleistungsempfänger, Geringverdiener oder Mittelständler sich von der AfD wirtschaftliche Verbesserungen für sich selbst versprechen. Ich kann es mir nur so erklären, dass das Parteiprogramm der AfD nicht richtig gelesen wird.

Oder damit es "denen da oben" mal so richtig zu zeigen. Klar ist, dass die AFD den Sozialstaat sukzessive abbauen wird, insofern ist jeder AFD-Wähler der Transferleistung bezieht, ein, sorry, Idiot, der sich seinen Schlächter aktiv zu sich bestellt. Ich verstehe schon, dass die Leute müde sind immer und immer wieder SPD oder CDU zu wählen und es macht gar nix besser, aber die AFD ist und war nie die Lösung.

@Bücherwurm
Wahlempfehlungen wie deine oder die von zb Herrn Lindner ( „ zur Not alle bitte links wählen“) na das spült der AfD doch im Minutentakt neue Wähler ins Körbchen.
Das beste was ich heute bei Twitter von einer weiblichen Userin zum Thema Sonneberg lesen durfte ( frei nach dem Gedächtnis) „ hätten wir nur die Impfflicht in Sonneberg durchgezogen, dann hätten die Sonneberger mal gemerkt, wer das sagen hat. Und dann ( also geimpft) hätte Sonneberg den Landrat der AfD auch nicht gewählt.

So weit ist das schon. Und das ist anscheinend die großartige Strategie um die Wählerschaft der AFD zukünftig zu minimieren. Mit Impfung hätte es klappen können? Twitter ist echt nur noch entweder zum Lachen oder Fremdschämen.

rhapsody3004 schrieb:Ich verstehe auch nicht, warum nicht die Linke mehr profitiert, sondern nur diese unsägliche AfD, die nicht nur völkisch, sondern zum anderen auch wirtschaftsliberal ist. Also nichts Partei des kleines Mannes.

Vielen ist deutschtümelnde Identitätspolitk halt wichtiger als eine fundierte ökonomische Kritik (nicht, dass es diese bei der Linkspartei gäbe). Die soziale Situation empfindet man vielleicht sogar (entsprechend der bürgerlichen Ideologie) als Ausdruck einer quasi natürlichen, auf Leistung basierenden, Ordnung. Selbstverständlich gehört man aber nicht zu den Faulen und hat immer geackert, weshalb es ja nur so sein kann, dass der Staat und der Fiskus Schuld daran sind, dass die Plackerei dann doch nicht die erhofften Früchte trägt. Und warum braucht der Staat das ganze Geld? Natürlich, damit er es in der ganzen Welt verteilen kann, nur beim Toitschen Volk kommt nix an. Und dann auch noch diese ganzen Schwulen und Gendern und Veganer und alles, was nix für den echten Mann ist. Zu allem Überfluss möchten die Klimaterroristen dir jetzt auch noch das Autofahren vermiesen und in deiner Telegram-Gruppe hat jemand gesagt, Klaus Schwab möchte das du Insekten essen sollst und dann wird der Ökosozialismus eingeführt...so ungefähr lautet die narrative Logik vieler AfD-Wähler. Da fehlt es am Ende an wirklich jeder Ecke an fundiertem Analysevermögen, es geht nur noch um affektive Projektion. Und zu allem Überfluss schlagen viele Konservative und Liberale in dieselbe ideologische Kerbe, wodurch sie dem Populismus weiter Tür und Tor öffnen.

Neulich habe ich einige Interviews mit AfD-Anhängern gesehen. Da hört man teilweise Geschichten bzw. Befürchtungen, von denen ich noch nie etwas gehört habe, bzw. ich wäre gar nicht auf solche Gedanken gekommen. Eine Frau sagte beispielsweise, dass die gegenwärtige Regierung Deutschland an die Amerikaner verscherben wolle. Sinngemäß sagte sie "Ich will nicht, dass Deutschland ein weiterer Bundesstaat der USA wird." Ich muss zugeben, dass mir diese Befürchtung fremd und unbekannt ist. Ich wusste gar nicht, dass es Leute gibt, die sich darüber Sorgen machen.