rhapsody3004 schrieb:Na aber die Flüchtlingskrise ist ja gerade nicht irrelevant.
Die Studie suggeriert aber irgendwie, dass alle schon vorher oder gar schon immer "Rechtsaußen" gedacht haben und das bezweifle ich dann nur lediglich.
Die Studien (Plural) sprechen von bspw rassistischem und autoritärem Potenzial und nicht davon, dass alle immer "rechtsaußen" waren.
Das ist auch die viel bessere Erklärung, als dass die "Flüchtlingskrise" komplett neue Menschen geschaffen hätte und nicht lediglich Prioritäten verschoben und Tendenzen freigelegt hätte.
Da in Deutschland allerdings das politische Spektrum überwiegend in der Eindimensionalität einer Linie gedacht wird...maximal einer verbogenen Linie...ist es immer schwerlich zu erklären, dass dieses Potenzial aus der "Mitte" kommt, aus einer "bürgerlichen Gesellschaft" und auch schon immer kam und nicht ausschließlich an irgendwelchen "Rändern" beheimatet ist.
Selbst wenn das Leute dann glauben verstanden zu haben, interpretieren sie es doch wieder so, als hätten sich ein paar Nazis in der "Mitte" "versteckt".
Der Rest kann es gar nicht glauben, weil die "Mitte" ja aus sich heraus "gesund" ist.
Die "Mitte" ist aber aus sich heraus weder demokratrisch noch antirassitisch noch etc etc.
Die Leute, die "Mitte" zum fundamentalen Prinzip ihrer bürgerlichen Existenz erkoren haben, sind sogar höchst problematisch in der Regel
Eig könnte einem dieses "Die sind alle wohl plötzlich rechts geworden" ja egal sein, es ist ja eig schon erfreulich, wenn das erkannt wird und man nicht Märchen von irgendwelchen Protestwählern erzählt.
Jedoch birgt diese Denkweise immer die Gefahr, dass man der ganzen Szenerie lediglich mit der Schnapsidee "Wir müssen die zurückholen" begegnet und so tut, als hätte man politische Weltbilder dann wieder zum Guten gewandt, wenn alle CDU und SPD wählen und alle seien nun wieder vorbildliche Demokraten.
Das ist ein Irrglaube, denn bei der nächsten "Krise" agieren die alle wieder genauso und dann steht der Rest wieder da und fragt sich, wie das denn nun sein kann, es haben doch vorher alle CDU gewählt.
rhapsody3004 schrieb:Apropos Linke sind auch ins blaue Lager gewechselt:
Stimmt. Das spricht ja dann auch eher für meine Gedanken/Vermutungen und weniger für diese Studie.
Ne, ganz und gar nicht.
Man muss sich nur bewusst machen, dass die Linke bspw auch von autoritären DDR-Nostalgikern gewählt wird, die ihre Schnittpunkte bei der Linken vor allem in der anti-westlichen Ausrichtung, Isolationismus und dem "Kampf gegen den Kapitalismus" sehen.....und nicht in Identitätspolitik oder dem Kampf für Asyl.
Bis auf das mit dem "Kapitalismus" können sie das auch bei der AfD haben. Und der muss dann halt hinten anstehen, da die Fremdenfeindlichkeit Priorität hat.
Dann hat man noch einen Haufen Querfrontler und potenzielle Querfrontler, die eig auch perfekte AfD-Klientel wären. Bei denen allen müssen sich weiß Gott keine neuen politischen Einstellungen entwickeln.
abberline schrieb:Einfach bleiben, wie sie einst waren.
Du bist so das Klischee-Bsp eines reaktionären Menschen.
abberline schrieb:@cejar Das ist mir durchaus bewusst. Man hätte den Gedenkstein vielleicht für gefallene deutsche und polnische Soldaten errichten können. Das wäre ein schönes Zeichen gewesen. Oberschlesien war ja schon Teil beider Länder.
Ich frage mich ob du irgendwie auch mal außerhalb dieses "beide Seiten"-Mantra denken kannst. Ist Hitlers Überfall auf Polen eig auch so "Ja, das sind beide Seiten schuld und da schenken sich beide Seiten wirklich nichts"?
Dass man das für brachial unangemssen hält, wird vllt weniger daran liegen, dass da nicht "beide Seiten" geehrt werden, sondern dass man ihn Polen Denkmäler für Leute aufstellt, die da gemordet, gebrandschatzt, die Städte ausgehungert und die Bevölkerung versklavt haben und nebenbei noch einen Völkermord begingen....ganz vllt könnte es daran liegen.
Du wärst vermutlich der erste, der im Dreieck springen würde, wenn man in Dresden eine Bomber-Harris-Statue aufstellt, auch wenn das immernoch moralisch auf einem ganz, ganz, ganz anderen Niveau wäre.
Aber wäre schon ok, wenn man auch die mutigen Dresdener nebei ehrt, oder? Einfach "beide Seiten".
Aber das wäre sicher was anderes...weil die Wehrmacht ist halt deutsch und deshalb Solidarität.