shionoro schrieb:Weil er Angst hat zum Beispiel und sich belogen fühlt.
Denn er sieht Probleme, aber man sagt ihm, dass es diese Probleme gar nicht gibt. Und dann vertraut er den falschen leuten.
Warum is die Angst denn so groß? Weil sie täglich geschürt wird, von verschiedenen Seiten.
Es sagt auch keiner, es gäbe kein Problem mit Flüchtlingskriminalität, nur is das Problem nich mal im Ansatz so groß, wie es gemacht wird.
Gutes Beispiel is finde ich auch Fukushima vor 10 Jahren. Da hatten die Leute plötzlich auch extreme Angst vor AKW, die sie vorher nich hatten. In Wirklichkeit hatte sich aber die Gefährdung selbst, die von AKW selbstredend ausgeht aber nich verändert. Nun kann man sich fragen, warum haben diese Menschen nich schon vor Fukushima grün gewählt und die Antwort is, weil sie vorher noch keine irrationale Angst dahingehend hatten.
shionoro schrieb:Warum haben die Früher Parteien der Mitte gewählt, und das ganz still und leise?
Das liegt imho daran, dass die AfD es geschafft hat, Rassismus und Nationalismus aus der Schmuddelecke rauszuholen. Viele, denen die NPD noch zu extrem erschien, halten die AfD für eine wählbare Partei, obwohl die sich Inhaltlich kein bisschen von der NPD unterscheiden.
shionoro schrieb:Da gab es mehr als genug themen, bei denen das gegangen wäre. Türkische Migration, damals die Flüchtlingskrise Yukoslawien, 9/11, EU Osterweiterung, such dir was aus.
Bei der Flüchtlingswelle aus Ex Jugoslawien gab es noch nich das Internet, sondern nur die klassischen Medien und es wurde deutlich weniger gehetzt und Angst verbreitet. In der Hochzeit der Gastarbeiter gab es auch sehr viel Rassismus, aber zwei Jahrzehnte nach dem dritten Reich gab es nur sehr wenige, die öffentlich zu Rassismus gestanden hätten.
9/11 war nie wirklich ein Wahlthema und zur Zeit der Osterweiterung gab es viel wichtigere Themen, vor allem Arbeitslosigkeit.
shionoro schrieb:Und, zu den fakten: Die Kriminalstatistiken sind, wie so oft gesagt wird, hierbei nicht unbedingt aussagekräftig.
Allein an denen kannst du nicht ablesen, wie groß das bedrohungspotenzial im öffentlichen Raum ist.
Sondern?
shionoro schrieb:Was man ja gern macht ist zu sagen, dass jede angst, die jemand der die AfD wählt hat, absolut irrational ist.
Welche Angst wäre denn deiner Meinung nach nich Irrational?
shionoro schrieb:Und man wundert sich dann, dass diese Leute niemanden wählen wollen, der ihnen sagt, dass all ihre Probleme gar nicht existieren.
Wer sagt denn, dass die Probleme nich existieren? Ich sehe eigentlich nur, dass gesagt wird, die Probleme sind viel kleiner, als sie gemacht werden. Allerdings scheint es oft nur noch schwarz/weiß Denke zu geben.
shionoro schrieb:Man darf in Deutschland sicherheitsbedenken wegen kriminalität haben, denn sowohl was unsere finanzierung und ausbildung der polizei angeht gibt es vielerorts probleme, als auch was die aufstellung in deutschen gerichten angeht.
Welche Partei in Deutschland negiert denn das von dir vorgetragene? Ich kenne keine, im Gegenteil haben alle Parteien bei den letzten Wahlen damit geworben, die Polizei zu stärken.
Das kann also eher kein Grund gewesen sein, die AfD zu wähl
shionoro schrieb:Auch was z.B. angriffe auf Sicherheits und Rettungskräfte angeht, gibt es, wenigstens wenn man die betroffenen fragt, durchaus heutzutage mehr probleme als früher.
Mag sein, is aber auch eher kein AfD Thema, es sei denn, der Angreifer war Flüchtling/Muslim.
shionoro schrieb:Die AfD ist nicht kompetent genug (selbst wenn sie es wollte), um auch nur eines dieser Probleme in den Griff zu bekommen. Aber die sagen ihren Wählern wenigstens, dass es diese PRobleme in der Tat gibt, während sie von anderer Seite als Wutbürger dargestellt werden, wenn sie sowas nur erwähnen.
Ja, die AfD sagt ihrer Wählerschaft täglich, dass es Gewalt durch Flüchtlinge/Muslime gibt, dass aber die große Mehrzahl aller Gewalt durch Deutsche begangen wird, scheint weder die AfD noch deren potentielle Wählerschaft allzu sehr zu tangieren. Man könnte fast glauben, es ginge gar nich um die Gewalt an sich.
Und wenn Menschen, denen tausende Gewalttaten von Deutschen völlig egal zu sein scheinen, dann bei einem Mord durch Flüchtlinge tagelang durch die Straßen ziehen und vereinzelt selbst gewalttätig werden, dann finde ich die Bezeichnung "Wutbürger" eher noch schmeichelhaft.
Es gibt aber genug Menschen die durchaus erwähnen, dass es auch Probleme mit Flüchtlingen gibt und die nich als Wutbürger bezeichnet werden. Ich selbst habe solche Probleme auch schon angesprochen und wurde nich so bezeichnet. Vielleicht liegts ja daran, dass dies nich die Einzigen Probleme sind, die ich anspreche.
mfg
kuno