AfD
01.09.2018 um 14:27shionoro schrieb: Damit sind ihre ansichten ja rechts rechtsradikal und waren aber vorher noch im bürgerlichen spektrum zu Hause.Es gab schon vor 20, 15, 10 Jahren Studien, die besagten, dass es einen "Extremismus aus der Mitte" der Gesellschaft gibt, bezogen auf Fragen im Umgang mit Ausländern und auf Rassismus. Rassismus geht durch alle Parteien, das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Rechten.
"Ausländer raus" (vereinfacht gesagt) ist eine Parole, auf die sich ich würde mal sagen mehr als das Doppelte der AfD-Wähler einigen könnten. Das ist glücklicherweise noch nicht identisch mit den AfD-Wählern, aber da die afD weiß, dass es genau diese Einstellungen sind, die ein extrem großes Potenzial haben, das auszuschöpfen ist, machen sie genau diese Themen zu ihren Leitthemen und verschieben damit die Norm.
Das Problem hierbei ist, dass Politik ja etwas mehr umfasst als nur Flüchtlingspolitik. wenn also, rein hypothetisch, die AfD an der Macht wäre, würden die sozialen Systeme privatisiert, H4 und Sozialhilfe gäbe es nur noch für 2, maximal 3 Jahre in Folge, armen Rentnern würde man möglicherrweise die Aussicht auf einen schmerzfreien Exit als Option anbieten, Steuern würden markant gesenkt, man würde nach Möglichkeiten suchen, eingebürgerten Migranten wieder die Staatsbürgerschaft abzusprechen um sie exportieren zu können, der Waffenbesitz würde liberalisiert, in Bezug auf die Verteidigung des Privateigentums würden amerikanische Verhältnisse eintreten (etwa die Erlaubnis straffrei einen Einbrecher zu erschießen) etc. pp. Ich mag gar nicht dran denken, wie eine AfD-Politik im Alltagsleben aussähe.
shionoro schrieb:Aber du sagst mir jetzt, AfD wähler sind faschisten. Aber Faschisten die vorher SPD wählen?Warum nicht? wenn sie den Eindruck kriegen, dass die SPD ja doch nix mehr bringt als leere Sprüche? Unter Faschismus werden "alle extrem nationalistischen, nach dem Führerprinzip organisierten antiliberalen und antimarxistischen Bewegungen, Ideologien oder Herrschaftssysteme" bezeichnet (Wikipedia). Das lässt sich zur Not auch mit bisherigen SPD-Wählern unter einen Hut bringen.