PoorSoul schrieb:- was passiert mit kriminellen Clans libanesischer, kurdischer, arabischer und balkanesicher Herkunft, die den Rechtsstaat nicht anerkennen und eine eigene, geschlossene Gesellschaftsform in der Mehrheitsgesellschaft etabliert haben
- was passiert, wenn die Gefährder sich soweit vermehren, dass sie nicht mehr überwacht werden können
Ist das nicht bei der Mafia schon seit Jahrhunderten der Fall? Das organisierte Verbrechen ist so alt wie die Zivilisation. Das sind Grundbestandteile von Systemen, die auch eine Funktion haben, und sei es nur die, dass die zivilisierte Gesellschaft dichter zusammenrückt und damit eine Gegenbewegung gegen die stets drohende "endemische" Anomalie bildet, sich also nicht nur gegen äußere, sondern auch gegen innere Gefahren absichert. Eine nur gesetzeskonforme Zivilisation wird es nie geben, weil der Mensch nicht gesetzeskonform ist, sondern stets abwägt, was er sich erlauben kann ohne erwischt zu werden, angefangen von rot über die Ampel gehen, weil weit und breit kein Verkehr zu sehen ist, bis hin zur kleinen Steuerhinterziehung, um ein paar hundert Euro pro Jahr zu ersparen. Das macht fast jeder, ohne jemals eine kriminelle Karriere anzustreben, aber es gibt eben auch einige, die eine Profession daraus machen. Das System braucht diese Filter, um die Hobbykriminellen von den Professionellen absondern zu können und Letztere dafür, Gegenmittel zu entwickeln, um sich selbst stets gegen Bestandsgefährdung optimal absichern und "immunisieren" zu können; so wie der Körper auch diverse Formen von Viren braucht, um gegen wirklich heftige Schädlinge probable Gegengifte zu entwickeln.
Wer also glaubt, organisierte Kriminalität und Terrorismus durch geeignete Maßnahmen aus der Welt schaffen zu können, verbessert nur sein Immunsystem bzw. bringt es auf den neusten Stand, kann diese "Feinde" aber niemals aus der Welt schaffen. Das sollte wohl jedem, der etwas von einem System versteht, klar sein.
PoorSoul schrieb:- was passiert, wenn die sogenannten Fluchtursachen nicht weltweit beseitigt werden können und der bisherige Migrationsstrom nur ein laues Lüftchen auf dem Mittelmeer war
- was passiert, wenn der Sozialstaat aufgrund von Wirtschaftskrisen nicht mehr es leisten kann, dass die eine Hälfte der Bevölkerung die Unproduktive mitversorgt
Das sind jetzt komplexere und unbedingt wichtige Fragen, die aber systemische Grundeinstellungen und "basics" berühren, d.h. der Kapitalismus kann es nicht verhindern, dass es irgendwann Zigmillionen nach Europe ziehen wird, die dann nicht als Flüchtlinge kommen, sondern als Invasoren. Der Sozialstaat ist stets bedroht, vom Kapitalismus zertreten zu werden, umso mehr, je mehr Arbeit durch Automation ersetzt wird. Das sind Systemfragen des Systems, d.h. um zu überleben, muss es rechteutig lernen, von Kapitalismus auf einen anderen Modus rechtzeitig umzuswitchen. Hierzu gibt es aber spezielle Threads.