eckhart schrieb:Willst Du gerade einen Strohmann einbringen?
Ethnopluralismus ist die Nazi-Ideologie.
Es ging mir eher darum, dass ich annahm man hätte sich hier auf die Begrifflichkeit des Ethnopluralismus geeinigt, während Nazi als Begriff primär mit dem 1933er Faschismus in Verbindung gebracht wird. Wenn wir also von der neuen Rechten sprechen, dann, so hatte ich es verstanden, will man es nur indirekt mit dem Faschismus und Nationalismus des 3. Reichs verwendet sehen. Aber dann hatte ich das wohl falsch aufgefasst.
eckhart schrieb:Folgendes ist speziell auf Höcke, Poggenburg, Bystron. Gauland, Gedeon, Tillschneider & Co. und die gesamte Identitäre Bewegung gemünzt:
Indem sie die "positiven" Seiten der deutschen Geschichte wie des Preußentums betonen und die Verbrechen anderer Völker thematisieren, wollen sie Deutschland von der "Vergangenheitsbewältigung" befreien und zu einer "selbstbewussten Nation" machen.
Wo ist das alles keine Nazi-Ideologie? @Nevrion ?
Das man sich auf eine Vergangenheit des Preußentums beruft könnte man natürlich auch als Nationalismus deuten, aber auch vielleicht auch als Patriotismus oder einer anderen Form der Vergangenheitsbewältigung zu den Ursprüngen Deutschlands. Bei dem Thema hatte ich mich ja schon klar geäußert. Die deutsche Geschichte umfasst mehr als die Jahre 1914-1918 und 1933-1945 und während andere Nationen auf der Welt, so wie Spanien, ganz natürlich und ohne Mahnwache über die dunklen Zeiten ihrer Vergangenheit stehen und eher an die Erfolge als an Gräuetaten erinnern, so sind diese Länder noch lange nicht Nazi-artig. Es wäre aus meiner Sicht auch irgendwie seltsam, sich ausschließlich über die negativen Dinge seiner Landesgeschichte zu definieren.
che71 schrieb:Bei der NPD ist es doch auch so:
Man ist entweder für diese Partei oder dagegen, dazwischen gibt es nichts.
Bei der AFD glaubt man jetzt, weil da jetzt nicht unbedingt die letzten Bauern auftreten, da könnte man sich hinter der Meinung verstecken, man wäre nicht für oder gegen diese Partei.
Das ist ein gnadenloser Oppertunismus, wie man ihn von zwielichtigen Figuren aus der FDP und der CDU gewohnt ist. Diese Personen haben keinen moralischen Kompass, sie machen alles mit, wenn es ihnen den Kram passt !
Hm, ich verstehe was du meinst. Von diesem Prinzip heraus müsste ich auch sagen, ja ich bin ganz klar gegen die AfD, aber dann müsste ich im selben Atemzug auch sagen, ich bin gegen die CDU, gegen die SPD, gegen alle Parteien, die mein politisches Meinungsbild nicht akkurat vertreten. Aber in der Realität lebe ich es doch so: Ich kann der NPD wenig bis gar nichts abgewinnen, ich kann der AfD nur wenig bis etwas abgewinnen, aber in einer lebendigen Demokratie muss man die wirren Strömungen einzelner Gruppierungen ertragen können. Ich bin da vielleicht etwas übertolerant, aber so lange ich die nationale Sicherheit nicht akkut gefährded sehe, sage ich mir halt, jeder hat das Recht seine Meinung und seine Ideologie zu haben. Ich mag sie für falsch oder schlimm halten, aber so lange man damit gegen kein Gesetz verstößt oder grobes Unrecht begeht, steht es mir ja nicht groß zu mich da einzumischen.
Das beste Mittel gegen die NPD ist vor allem eine bessere Politik und so ähnlich verhält es sich mit der AfD, die nicht in der Form existieren würde, hätte die Politik in der Vergangenheit nicht entsprechend schlechte Entscheidungen getroffen. Man erntet halt immer was man säht. Deswegen kommt es für mich auch überhaupt nicht in Frage die CDU oder SPD zu wählen, deren politischen Kurs in manchen Angelegenheiten ich als Quelle des Übels sehe. Das ist meine Art, gegen unliebsame Strömungen vorzugehen. Das schließt natürlich mit ein, dass ich auch die AfD nicht wählen werde.
che71 schrieb:Die klassische Ehe ist ja auch nicht das Problem, sondern das die AFD nur diese als zulässige Lebensgemeinschaft sieht.
[...]
Was du dir wünscht, ist ja schon und gut, aber in solchen Parteien nach dem Strickmuster der AFD/NPD/DVU wird es niemals eine Gleichstellung der Homoehe geben.
Das ist so sicher, wie die Nacht auf den Tag folgt.
Zunächst mal widerspricht dein erster Satz dem Parteiprogramm der AfD, das offiziell ausgeschrieben steht. Eine Förderung für eine bestimmte Art einer Lebensgemeinschaft bedeutet formal nicht, dass andere unterdrückt werden.
Gerade in diesem Punkt ist die AfD übrigens nicht besonders weit weg von der CDU, die z.B. die Gleichstellung der Homo-Ehe auch nicht haben will. Bei der CDU ist der Aufschrei deswegen aber bedeutend geringer.
Man kann hier natürlich auch immer ein Stück weit versuchen zwischen den Zeilen zu lesen und Dinge in das Gesagte und Geschriebene hinein interpretieren, aber bis es bewiesen werden kann, bleibt es erst mal spekulativ.
Und zum zweiten Zitat von dir: ich habe auch nie etwas anderes behauptet
:)tudirnix schrieb:Mal vielleicht zwischen den zeilen lesen und mit dem Gesagten kombinieren. Oder glaubst du, die äußern ihre menschenverachtenden und rassistischen Widerwärtigkeiten nur zum Spaß?
Der Hang vom schlimmsten Fall auszugehen ist angesichts der mitunter verstörenden Aussagen bestimmter AfDler nur zu natürlich, aber deswegen nicht ultimativ richtiger und wahrer als eine andere Annahme.
tudirnix schrieb: Das überliest du jedoch geflissentlich, da ja auch der AfD doch bestimmt noch was positives abzugewinnen sein muss, neben diesem ganzen eugenisch völkischen Gefasel, nicht wahr?
Vermutlich gibt es in jeder Partei wenigstens einen Punkt, den ich was gutes abgewinnen könnte. Selbst bei der CDU finde ich die keine-Neuschulden-Politik äußerst positiv. Bei der AfD ist das nicht anders, nur dass da zur Programmatik, noch der ideologische Faktor dazu kommt.