@shionoro Ich kürze mal ab und verlinke einfach mal deinen Beitrag ohne Zitat, weil es sehr viel zu zitieren gäbe.
Beitrag von shionoro (Seite 2.013)Dass du mit deiner Auffassung im Prinzip gar nicht mal so falsch liegst, stimmt u.a. mit dem Beschriebenen verlinkten Artikel überein.
Alles Strategie. Und das wurde hier auch schon kürzlich diskutiert und als solche wahrgenommen, als sie in einem Interview darüber sinnierte, dass für sie auch ein Leben außerhalb der AfD und Politik "vorstellbar wäre". Sie setzt die fronten unter Druck, für ihre persönlichen Interessen.
Selbst für den Fall, dass sie sich mit ihrer "Realo"-Strategie nicht durchsetzen sollte, baut Petry vor. Die Strategie der Gaulands, Höckes und Poggenburgs, die eher von einer nationalen Revolution als von parlamentarischen Mehrheiten träumen und die auch keine Berührungsängste zum braun eingefärbten Pegida-Milieu haben, hält sie ebenfalls für eine "legitime Entscheidung". Petry kann sich also im Falle einer Abstimmungsniederlage in Köln ohne allzu großen Gesichtsverlust wieder in die Partei einreihen. Motto: "Ich hätt’s gerne anders gemacht, aber so ist es für mich auch o.k." Ihre politische Karriere muss also nicht zu Ende sein, wenn sie in Köln ihrem innerparteilichen Gegner unterliegt – und das ist ihr sehr wichtig, denn Petry will unbedingt im Herbst in den Bundestag einziehen. Für die hochschwangere, bald fünffache Mutter, die vor einigen Jahren mit einer kleinen Firma insolvent ging, ist das auch finanziell nicht unwichtig.
So weit, so geschickt. Erschreckend aber ist, wie Petry die Nachteile der nationalrevolutionären Fundamentaloppositions-Strategie begründet: nämlich rein taktisch. Man müsse sich mit ihr auf eine "längere Verweildauer von vielleicht 20 Jahren oder länger in der Opposition einstellen", außerdem bestehe die Gefahr, "breite Wählerschichten zu irritieren". Sie hat also kein prinzipiell-moralisches Problem mit dem Rechtsaußen-Flügel ihrer Partei, sondern ein rein taktisch-instrumentelles: Dessen Strategie ist einfach nur die falsche Strategie auf dem Weg zu Macht, der möglichst kurz sein soll. Wohl eher unfreiwillig hat Petry damit selbst den Nachweis erbracht für eine Vermutung, die ihr schon lange nacheilt: Dass sie selbst gar nicht so grundsätzlich anders tickt, als der rassistisch-völkische Teil der AfD.
http://www.stern.de/politik/deutschland/frauke-petry--was-hinter-ihrem-verzicht-auf-die-afd-spitzenkandidatur-steckt-7419058.htmlLetztens stellte doch wer hier noch die Frage, was Petry ideologisch eigentlich vom Höcke untescheide, es war glaube ich User
@eckhart wenn ich mich nicht irre, der auch gleich die Antwort lieferte, nämlich nichts.