CDU/CSU

McMurdo schrieb:Würdest du so auvh einen Angestellten deiner Firma verteidigen wenn er da Millionen EUR in den Sand setzt, wider besseren Wissens?!?

Ja, er müsste vermutlich zumindest den Schaden nicht bezahlen, das ist in D schon vernünftig geregelt, gerade im öffentlichen Dienst, denn sonst würden nie Entscheidungen gefällt. Ob er für den Job taugt, ist was anderes

@McMurdo

Ich glaube tatsächlich nicht, dass er sich vorgenommen hat: So, ich setze jetzt mal zug Millionen sinnlos in den Sand. Was er gedacht hat, weiss ich nicht, aber das halte ich für unwahrscheinlich.

Insofern wäre ich bis zum grob fahrlässig dabei, aber auch nicht weiter. Grob fahrlässig heisst ja schon 'gegen jedes 'Are you sure?''.

Warum sollte er zahlen und die Finanzbeamtin, die mich in Schwierigkeiten und das FA hinterher zu erheblichem Schadensersatz gebracht hat, zahlt nichts?

Warum sollte der Manager zahlen und der Baggerfahrer, der beim Rückwärtsfahren die Mauer einreisst nicht?

Nur weil Dir Baggerfahrer vielleicht sympathischer sind als Politiker und Manager?
Auch wenn es manchmal weh tut, ist das schon richtig geregelt, weil sonst doch niemand mehr, wie @abberline schon richtig sagt, Entscheidungen trifft.

sacredheart schrieb:Warum sollte er zahlen und die Finanzbeamtin, die mich in Schwierigkeiten und das FA hinterher zu erheblichem Schadensersatz gebracht hat, zahlt nichts?

Wer der Firma in der er arbeitet einen Schaden zufügt muss dafür auch haften.

sacredheart schrieb:Ich glaube tatsächlich nicht, dass er sich vorgenommen hat: So, ich setze jetzt mal zug Millionen sinnlos in den Sand. Was er gedacht hat, weiss ich nicht, aber das halte ich für unwahrscheinlich.

Ich denke, dass er's mit dem Denken nicht so arg hat. Das ist für ihn sicher sehr anstgrengend... Klar gab es Leute, die vorher gesagt haben, das wird nix, sicher gab es auch welche die gesagt haben, das geht schon, von denen hört man jetzt aber nichts mehr.
Wenn man die private Haftung für Politiker zu weit treibt, will den Job keiner mehr machen, oder nur noch die, die eh nix mehr zu verlieren haben... So sucht man sich auch kein gutes Personal.

sacredheart schrieb:Auch wenn es manchmal weh tut, ist das schon richtig geregelt, weil sonst doch niemand mehr, wie @abberline schon richtig sagt, Entscheidungen trifft.

Das ist doch Unsinn. Es würden nur keine absurden Entscheidungen mehr getroffen bei denen schon klar ist das sie scheitern werden.

McMurdo schrieb:Das ist doch Unsinn. Es würden nur keine absurden Entscheidungen mehr getroffen bei denen schon klar ist das sie scheitern werden.

@McMurdo

In Wirklichkeit ist es doch so, dass viele Entscheidungen zu dem Zeitpunkt, an dem sie getroffen werden, in ihren Auswirkungen gar nicht absehbar sind. Da bringe ich noch mal die Eu Hilfen, von Merkel und Macron auf den weg gebracht, zig Milliarden.

Keiner von beiden kann absehen, ob nicht irgendjemand vor irgendeinem zuständigen Gericht erfolgreich gegen die Rechtmäßigkeit klagen kann. Und natürlich können die sich nicht 500 Milliarden ins Sparschwein legen für den Fall.
Und die Finanzbeamtin hat auch nicht gehaftet. Kein Richter haftet für ein Urteil, das später revidiert wird.

Der Landrat von Unterfurching gibt auch keine neue Umgehungsstraße in Auftrag, wenn er weiss, er muss alle Kosten selbst tragen, wenn das am Ende nicht so klappt oder viel teurer wird.

Und wäre Herrn Scheuers Handlungsweise jedem vorab so zu 100% erkennbar falsch gewesen, wäre es dann nicht Frau Merkels Pflicht gewesen, ihn sofort zu entlassen? Müsste sie dann nicht zahlen?

Politik kann auch dann nicht klappen, wenn jeder zum Selbstschutz nur kleinklein macht oder die Verantwortung mal komplett vorab wegdiffundieren muss.

Und Leute zu finden, die nach dem Scheitern eines Projektes sagen 'Das hab ich schon immer gesagt' ist wirklich nicht schwierig.

Unsere Politik und Verwaltung werden ja oft für ihre Langsamkeit gescholten. Was meinst Du, wie langsam die werden, wenn sich jeder 1000x absichern muss, um nicht unter der Brücke zu schlafen.

Und noch eins: Wer trägt denn für Scheuers Vorgehen die letzte Verantwortung?

Scheuer.
Der wurde eingesetzt von Frau Merkel.
Die wurde gewählt vom Bundestag.
Der wurde gewählt von: Ach ja, von uns. Und wir tragen ja auch die Kosten.

sacredheart schrieb:Der Landrat von Unterfurching gibt auch keine neue Umgehungsstraße in Auftrag, wenn er weiss, er muss alle Kosten selbst tragen, wenn das am Ende nicht so klappt oder viel teurer wird.

Und wäre Herrn Scheuers Handlungsweise jedem vorab so zu 100% erkennbar falsch gewesen, wäre es dann nicht Frau Merkels Pflicht gewesen, ihn sofort zu entlassen? Müsste sie dann nicht zahlen?

Politik kann auch dann nicht klappen, wenn jeder zum Selbstschutz nur kleinklein macht oder die Verantwortung mal komplett vorab wegdiffundieren muss.

Irgendwo muss es mal einen Letztdelegierten geben, der dann auch mal Fehler machen kann - wenn man jedem pauschal unterstellt, er würde nicht nach bestem Wissen und Gewissen handeln, kann man sich dann auch direkt von den Gerichten regieren lassen, auf eine gerichtliche Klärung läuft das dann ja regelmäßig raus...

Vielleicht hätte der Landrat von Furching ja wissen müssen, dass da auf der Strecke möglicherweise Fliegerbomben liegen. Beweis mir das Gegenteil.

sacredheart schrieb:In Wirklichkeit ist es doch so, dass viele Entscheidungen zu dem Zeitpunkt, an dem sie getroffen werden, in ihren Auswirkungen gar nicht absehbar sind.

In Wirklichkeit war das Herrn Scheuer und den Bänkern durchaus klar.

sacredheart schrieb:Und noch eins: Wer trägt denn für Scheuers Vorgehen die letzte Verantwortung?

Herr Scheuer trägt für seine Entscheidu gen ganz alleine die Verantwortung.

abberline schrieb:Dem stimm ich zu, man stelle sich vor, jeder müsste Fehler auf Arbeit selbst bezahlen

Ohh, habe ich aber gemacht - auch wenn es die Mitarbeiter waren ;)
Ich wollte dass der Kunde so behandelt wird wie ich mir das wünsche.
Es müssen keine Millionen sein, aber eine angemessene Summe als Regress sehe ich schon, zB bei Scheuer 30% der Jahresbezüge.

Abahatschi schrieb:Es müssen keine Millionen sein, aber eine angemessene Summe als Regress sehe ich schon, zB bei Scheuer 40% der Jahresbezüge.

Grenz mir das mal sauber von dem Fall ab, dass das (politisch gewollte) Ergebnis eingetreten ist, aber auf Dauer finanzielle Schäden bzw. Defizite beschert, obwohl bei der Entscheidungsfindung das Gegenteil angenommen wurde. Frage für 1 Kanzlerin und X-Millionen "Goldstücke".

@Abahatschi

Sehe ich nicht so. Herr Scheuer hatte vor, ein System zu etablieren, das dem Staat Gewinne einbringt. Ob er das klug angefangen hat, brauchen wir nicht diskutieren. Herausgekommen ist das Bekannte.

Hätte das geklappt, wäre Herr Scheuer ja auch nicht am Gewinn beteiligt.
Und ein Ministerium ist ganz sicher nicht in Form einer Personengesellschaft organisiert.

Es wäre überhaupt problematisch, müssten politiker fürchten, zur Rechenschaft gezogen zu werden, wenn irgendeine Reform nicht funktioniert. Das ist ein schöner Traum bei politikern, die vollkommen untauglich sind, aber letztendlich würde das zu politischer lähmung führen.

shionoro schrieb:letztendlich würde das zu politischer lähmung führen.

Richtig. Es wäre weit schlimmer als jetzt

McMurdo schrieb:Wer der Firma in der er arbeitet einen Schaden zufügt muss dafür auch haften

Tausende Turbokapitalisten stimmen dir jetzt so hart zu, dass sie vor lauter Nicken ein Schleudertrauma bekommen.

Der Fließbandarbeiter hat das Band falsch justiert, die Produktion steht 30 Min still, 300.000 Euro Schaden?
Kein Problem, zahlt der Angestellte.

Ein vom privaten Pflegedienst gepflegter beschwert sich, der Pfleger hat eine teure Vase umgeworfen, überhaupt miese Arbeit gemacht, er wechselt den Pflegedienst - 30.000 Ausfall für den Pflegedienst, kein Problem, zahlt der Angestellte.

Die Hilfskraft einer Anwaltskanzlei wird mit Kinderpornos aufgegriffen, der Imageschaden vergrault zig Kunden, Schaden der Kanzlei geht in die Millionen. Kein Problem, zahlt ja der Angestellte.

Oh Mann. Überleg dir doch mal erst die losen Enden, ehe du so einen kaiserlichen Schmarn forderst.

bgeoweh schrieb:Warten wir mal ab, ob sich das auch in den Wählerstimmen spiegelt oder ob das wieder mal nur Manne Güllner Spezial ist :D

Ich verstehe das Einbringen Deines Artiekls zur Forsa-Umfrage nicht ganz. Gehst Du also davon aus das die SPD eigentlich noch viel höher zu bewerten sei, oder hast Du nach den ersten Absätzen aufgehört zu lesen?

McMurdo schrieb:Wer der Firma in der er arbeitet einen Schaden zufügt muss dafür auch haften.

Was für ein Quatsch. Fehler passieren. Wie oft entstehen in der Logistik selbst verschuldete Standgelder oder Lagergelder. Was meinst Du wie viele Mitarbeiter ich noch finden würde, wenn diese Standgelder von den Mitarbeitern bezahlt werden müssen.

Wer noch nie eine Email mit einer wichtigen Sache falsch weggeordnet hat und deswegen was übersehen hat, werfe den ersten Stein :)

cejar schrieb:Gehst Du also davon aus das die SPD eigentlich noch viel höher zu bewerten sei, oder hast Du nach den ersten Absätzen aufgehört zu lesen?

Ich gehe davon aus, dass jemand der willkürlich mal zu hoch und mal zu niedrig bewertet, und zwar nicht auf Basis von unvermeidlichen statistischen Schwankungen, sondern aus eigener politischer Motivation, einfach insgesamt keine seriöse Datenquelle mehr ist, weil du nie weißt was ihn jetzt gerade wieder reitet. Aber thanks for playing.

bgeoweh schrieb:Ich gehe davon aus, dass jemand der willkürlich mal zu hoch und mal zu niedrig bewertet, und zwar nicht auf Basis von unvermeidlichen statistischen Schwankungen, sondern aus eigener politischer Motivation, einfach insgesamt keine seriöse Datenquelle mehr ist, weil du nie weißt was ihn jetzt gerade wieder reitet. Aber thanks for playing.

Danke für die Erklärung, weil, ernsthaft dachte ich das Du aufzeigen wolltest, sozusagen als Gegenargument, das Forsa die SPD zu gut bewertet habe, denn tatsächlich hört man das oft, doch gerade Dein Artikel zeigt ja deutlich, das dies seit Ende der Kanzlerschaft Schröders nicht mehr der Fall ist.

@cejar

Ist mittlerweile auch insofern egal, dass sich der Trend zumindest auch in den anderen Umfragen, die zeitnah stattgefunden haben, niederschlägt. Andererseits, wie gesagt, Umfragen sind Umfragen und nicht die Wahl. Forsa gibt ja interessanterweise immer den Anteil Untentschlossene und Nichtwähler an, der liegt aktuell bei 26-27%, bei der letzten Bundestagswahl hatten wir 22% Nichtwähler, in der Vergangenheit auch schon weniger. Alleine da gibt es also noch ein größeres Potenzial als die Schwankung des Trends. Und das wird vermutlich auch bei den anderen Instituten nicht wesentlich anders aussehen, die weisen das aber nicht unbedingt immer mit aus.

@bgeoweh


Ich glaube auch das der Drops noch lange nicht gelutscht ist. Ich verstehe auch tatsächlich nicht, wieso die CDU als Wahlkampf-Argumentation gegen Scholz den Cum-Ex-Vorfall in Hamburg bei der auf viel Geld für unsere Stadt zugunsten einer Privatbank verzichtet hat nicht so aufbereitet, das dieser Vorgang für jeden verständlich ist.

Für mich als an sich überzeugter Anhänger sozialdemokratischer Ideen und auch als jemand der an sich dachte, Scholz habe einen ganz guten Job als erster Bürgermeister Hamburgs gemacht hat das Herauskommen dieser Fakten dafür gewirkt das ich der SPD erstmals nicht meine Stimme geben werde. Ich habe aktuell keine Ahnung wen ich wählen kann, ich bin komplett überfordert mit dieser Entscheidung.