@Bauli Na der Punkt ist, dass man nicht einfach so annehmen kann, Söder würde bessere Wahlergebnisse bekommen. Zu aller erst wirst ja mal die Partei gewählt, nicht der Kandidat.
Merkel hat z.b. viel höhere Beliebtheitswerte als die CDU wahlergebnisse hat.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/667765/umfrage/direktwahl-vom-bundeskanzler-merkel-vs-schulz-im-zeitverlauf/Bei einer Direktwahl hätte Merkel vs Schulz eigentlich 51% haben sollen, hatte sie wie wir wissen 2017 aber nicht. Darum sind auch diese ganzen vergleiche Söder vs Baerbock, Laschet vs Baerbock, Laschet vs Söder nicht wirklich aussagekräftig.
Ob jetzt z.b. alle AfDler Söder besser als Laschet fänden, ist ja egal, wenn sie nicht vor haben, überhaupt jemals CDU zu wählen. Genauso: Wenn viele CDUler mit Laschet weniger zufrieden als mit Söder sind, aber trotzdem CDU wählen, fällt auch das nicht ins gewicht.
Wichtig ist: Was ist mit den wechselwählern. Was ist mit denen, die von der CDU zu den Grünen gingen und zur FDP in den letzten jahren? Werden die eher Laschet oder Söder wählen?
Söder hat in der Flüchtlingskrise viele Dinge getan, die ihn für Grüne eigentlich unwählbar machen. Auch wenn er sich jetzt taktisch anders aufstellt. Er wäre auch für die Grünen ein schwierigerer Koalitionspartner. Es ist eher zu erwarten, dass noch ein paar mehr CDUler zu den Grünen wechseln, wenn Söder Kanzlerkandidat wäre, als umgekehrt. Denn die sind ja nicht zu den Grünen, weil da kernige KOnservative das sagen haben.
Bei den FDP wählern könnte söder mehr glück haben, auf der anderen seite: Laschet koaliert relativ harmonisch mit der FDP, kann bei dieser wählergruppe durchaus ein Bonus sein.
Laschet ist in Berlin vernetzter als Söder, der halt Bayern regiert, aber mit Bundespolitik nie viel am Hut hatte. Söder musste auch nie wirklich Koalitionsarbeit machen. Ja, der koaliert mit den frieen Wählern als mini Partner. Aber der musste nie wie Laschet, mal opposition, mal Koalition, die geschicke der Partei leiten in einem Bundesland, wo die CDU nicht automatisch immer gewinnt.
Das sind alles Faktoren, die klar für Laschet sprächen, sowohl vom rationalen her, als auch von überlegungen der wählergunst und Machtoptionen her.
Das ist schlichtweg mehr wert als die Umfragen, die es bis jetzt so gab. Nicht weil die umfragen falsch sind, sondern weil das abgefragte nicht sonderlich wichtig ist.