Narrenschiffer
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yuva schrieb:Schön, dass du ums Eck wohnst. Ich habe dort Freunde und die sehen es anders. Aber gut.ja sowas hast du prinzipiell überall. Frag einen Ossi was er von einem Wessi hält oder umgekehrt.
@Narrenschiffer
yuva schrieb:Das war nie witzig für die Tschechen und es war ganz besonders nicht witzig, als die Slowaken sich von Tschechien abgewandt habenNaja. So viel hatten sie historisch nicht gemeinsam. Tschechien war Jahrhunderte bei Österreich, die Slowakei zerrissen von Ungarn, Polen und Russland. Und das 20. Jahrhundert war ein ziemlich wilder Ritt (zuerst die Hinwendung der Slowakei zum Faschismus und danach die nicht sehr lustige kommunistische Zeit).
yuva schrieb:Die Slowakei hatte immer die besseren Chancen, da sie die Industrie hatteDa bin ich mir nicht sicher. Tschechien war das Industriegebiet der österreischischen Hälfte der Habsburgmonarchie. Selbst nach dem 1. Weltkrieg hat das republikanische Österreich noch große Teile von Tschechien bis inklusive Pilsen für sich beansprucht. Die Pariser Vororteverträge haben dem ein Ende gesetzt.
yuva schrieb:@Sixtus66Jetzt du:
Madrid hat den Auftrag, die Wähler davon abzuhalten zu wählen. Madrid hat Hundertschaften von Polizisten dazu aufgefordert!, die Wahllokale zu blockieren, die Wahlurnen zu konfiszieren, die Wahlzettel einzuziehen. Das kannst du nicht mit einer Polizei vergleichen, die hier beim G20 Gipfel hunderte von Politikern zu schützen und zu versuchen, einen Mob nicht total alles nieder zu machen, was sich ihnen in den Weg stellt.
In Spanien ging es nur und zwar nur gegen das eigene Volk! Weil sie wählen wollten!
Warum kann Madrid nicht einfach sagen: Sollen sie doch wählen. Wir haben doch eh schon das Verfassungsgericht auf unserer Seite, die ja gesagt haben, dass diese 'Katalonen-Wahl' nicht rechtens ist. Warum muss die Regierung hingehen und eine solch archaisch anmutendes Szenario durchführen? WARUM?
Narrenschiffer schrieb:Naja. So viel hatten sie historisch nicht gemeinsam. Tschechien war Jahrhunderte bei Österreich, die Slowakei zerrissen von Ungarn, Polen und Russland. Und das 20. Jahrhundert war ein ziemlich wilder Ritt (zuerst die Hinwendung der Slowakei zum Faschismus und danach die nicht sehr lustige kommunistische Zeit).Naja, wir können natürlich Jahrhunderte weit zurückgehen. Ich weiß aber: DAS bringt uns nicht weiter!!
yuva schrieb:wir können natürlich Jahrhunderte weit zurückgehen. Ich weiß aber: DAS bringt uns nicht weiterInwiefern nicht? Ohne Kenntnis von fast 1000 Jahren Geschichte der Beziehungen zwischen Katalonien (und Aragonien) zu Kastilien ist die derzeitige Situation nicht zu erfassen und nicht nachzuvollziehen, warum das katalanische Parlament vor gut 10 Jahren Katalonien zu einer von Kastilien unabhängigen Kulturnation erhoben hat.
Ohne Kenntnis von fast 1000 Jahren Geschichte der Beziehungen zwischen Katalonien (und Aragonien) zu Kastilien ist die derzeitige Situation nicht zu erfassen und nicht nachzuvollziehenZustände und Aktionen von vor mehr als 50Jahren sind heute noch präsent und Grund für den Wunsch der Abspaltung?!? O.O
taren schrieb:Gerade die EU bietet sich hier an um die alten Strukturen aufzubrechen, weil es dann Ziel seinen Platz in der EU zu finden. Ein Staat ist vorrangig eine Gemeinschaft von Menschen und ein Staat wo Menschen nicht miteinander leben wollen ist im Prinzip schon ein gescheiterter Staat und hat in seiner Hauptaufgabe versagt. Die Menschen müssen wollen und nicht per Zwang in einem Staat gebunden sein.Gut gemeint, funktioniert so aber leider nicht. In erster Linie müssen die Menschen verstehen, dass die Rechtsstaatlichkeit Vorrang hat. Da gibt es nun mal in Spanien eine Verfassung, die seinerzeit sowohl von der Cortes als auch den Bürgern im Rahmen eines Referendums mehrheitlich angenommen wurde. Die Betonung liegt auf mehrheitlich.
der Vergleich zu einer Scheidung einer EheMan muss ja nicht darauf rumreiten.
Es heisst, der Streit zwischen Katalonien und der spanischen Zentralregierung, sei vor allem finanzieller Natur. Die Katalanen wollten frei sein, weil sie alleine finanziell besser dastehen würden. Auch heisst es, bei dem Streit gehe es um eine alte Rivalität zwischen Spaniens grössten Städten Barcelona und Madrid. In Wahrheit sitzt der Konflikt aber viel tiefer. Kataloniens Zerwürfnis mit der Zentralregierung von Spanien ist über 300 Jahre alt.
yuva schrieb:Zum Topic:Ja, diese brachiale Gewalt hat den Separatisten noch mehr Stimmen eingebracht.
Ich finde es geradezu schrecklich, was da in Spanien gerade abgeht! Es kann und darf nicht sein, dass ein EU-Land gegen Teile des eigenen Volkes so brachial vorgeht! Das muss jedem die Alarmglocken anwerfen! Das geht gar nicht! Und mal ganz ehrlich: Wo immer es eine Monarchie gibt, sollte man eh darauf ganz besonders achten, was ein sogenannter König von sich gibt. Wo sinmer eigentlich??
Tarsius schrieb:Das Problem aber ist, du weißt nichts über die Nichtwähler, vielleicht ist es sehr vielen davon auch einfach egal, sie deshalb als "große schweigende Mehrheit" zu bezeichnen (gerade weil sie inklusive der konfiszierten Stimmen vielleicht sogar in der Minderheit sind) halte ich für unzulässig.Ich würde auch sagen, dass alles was man darüber behauptet ins Reich der Spekulationen gehört.
Das Problem ist natürlich, dass möglicherweise viele doppelt gewählt haben, aber das die Wahl so unübersichtlich wurde liegt ja auch gerade an dem Polizeieinsatz und nicht an der Wahl an sich
Tarsius schrieb:Was hat denn deine Kurs-Lehrerin gesagt?Dass die Katalanen wohlhabend sind und schlicht und ergreifend nicht für die Armen (mit-)zahlen wollen. Sie erzählte dann noch etwas von den Flüchtlingen.
Tarsius schrieb:wenn sich der reichere Teil eines Landes abspalten möchte, möglicherweise vor allem deshalb um nichts abgeben zu müssen.Natürlich ist aber die Polizeigewalt mehr als überflüssig gewesen. Es ist aber anderseits auch komisch, dass sich jemand genau dann abspalten will wenn man eigentlich zusammenhalten sollte bei all den Krisen usw. und das habe ich bis heute Vormittag irgendwie leider nicht ganz berücksichtigt. (shame on me)
Realo schrieb:Nö, du hast ihn nur nicht verstanden, aber ich hab von gestern auf heute gelernt, dass du offenbar vieles nicht verstehst und etwas zu altklug auftrittst, das bisweilen fast schon lächerlich wirkt. Es ging bei dem Zitat um die Frage, wer von den Katalanen an der Verfassung mitgewirkt hat, worauf du mit keinem Wort eingegangen bist. Widerlegt hast du allenfalls im Traum was, aber nicht hier.Ist es nicht viel eher so, dass du so einiges missverständlich kommentierst? Hier weiß ich z.B. nicht, auf was du dich beziehst. Was auf dich altklug und lächerlich wirkt, liegt in erster Linie an deiner offensichtlichen Inkompetenz, technische politische Sachverhalte überhaupt korrekt darzustellen oder sie in ihrer Bedeutung zu erkennen. Die Frage, wer von den Katalanen an der Verfassung mitgewirkt hat, ist - mit Verlaub gesagt - so naiv (oder hätte ich dämlich sagen sollen?), dass man darauf nur antworten kann, wenn man sich vorstellt, dass man die Antwort einem Kind geben müsse. Über die katalanische Verfassung haben selbstverständlich alle wahlberechtigten Spanier abgestimmt. Sieben Politiker waren zuvor als "padres de la constitución" (Väter der Verfassung) mit der Ausarbeitung der neuen demokratischen Verfassung betraut worden, vier davon stammen aus dem früheren franquistischen Lager, unter ihnen auch ein ehemaliger Minister in der Diktatur Francos, Manuel Fraga Iribarne. Die Verfassung wurde in der Cortes (dem Parlament) angenommen und von den spanischen Bürgern im Rahmen eines Referendums mehrheitlich angenommen. Mir vorzuwerfen, dass ich mit keinem Wort darauf eingegangen sei, ist lächerlich. Ich bin doch nicht dein Erfüllungsgehilfe. Wenn du zu faul dazu bist, die Fakten selbst zu ermitteln, dann ist das doch dein höchst persönliches Problem. Also, überlege es dir künftig, wie du dich in einer Diskussion aufzuführen gedenkst. Ja, es trifft zu, dass ich mich in der Politik um einiges besser auskenne als du. Das kann doch jeder erkennen, der die Diskussionen hier aufmerksam verfolgt. Ich war etliche Jahre als enger Berater und Mitarbeiter von zwei Politikern tätig. Ist schon einige Zeit her, aber das Fachwissen ist erhalten geblieben. (Es fiel mir echt schwer, mich hier so direkt zu outen!) Ich hoffe, dass mir das weitere ermüdende Diskussionen mit dir erspart!
Realo schrieb:Ich weiß nur, was ich aus katalanischden Kreisen gehört habe. Natürlich kann ich es nicht nachsweisen, Schmiergeldzahlungen werden in der Regel nicht im Tagesanzeiger veröffentlicht. Aber darum geht es auch gar nciht, sondern darum, dass inzwischen - wir leben nicht mehr im 20. Jahrhundert - das Selbstbestimmungsrecht der Völker eine andere Gewichtung erhalten hat, als dies noch vor knapp einem halben Jahrhundert der Fall war. Hier im Westen halten alle die Unterdrückung der Uiguren, Tibeter und Mongolen durch China für völkerrechtswidrig, im Spanien ist das ok, weils in der Verfassung steht.Vom Hörensagen lernt man lügen! Eine alte deutsche Weisheit! Dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker eine andere Gewichtung erhalten haben soll, wäre wir völlig neu! Woher hast du diese "Weisheit"? Eine Verfassung kann sehr wohl gegen das Völkerrecht verstoßen. Jetzt musst du mir nur noch sagen, wo du in der spanischen Verfassung einen Verstoß gegen das Völkerrecht siehst? Aber darüber möchte ich mit dir nicht diskutieren. Eine solche Diskussion möchte ich mit Laien nicht führen.
Realo schrieb:Argus7 schrieb:Die schweigende Mehrheit der Katalanen wagt es zudem nicht, sich offen gegen die Abspaltungstendenzen zu äußern. Realo schrieb: Die schweigende Mehrheit der Katalanen wagt es zudem nicht, sich offen für die Abspaltungstendenzen zu äußern. Sonst wären aus den 42% 92% geworden.Das ist leider eine nicht zu belegende Annahme von dir. Mehr nicht!
Realo schrieb:Argus7 schrieb:Hinzu kommt, dass die Befürworter einer Sezession sich der Konsequenzen einer Abspaltung gar nicht klar sind. Das böse Erwachen kommt ja stets erst danach.Hier der beredte Beweis dafür, dass du immer noch nicht erkannt hast, wie groß allein nur die wirtschaftlichen Konsequenzen für das ganze Spanien wären, wenn es zu einer Sezession käme. Den Brexit braucht man nicht weiter madig zu machen, das tun die Engländer inzwischen längst selbst! Die erkennen immer mehr, dass sie sich mit dem Brexit einen Bärendienst erwiesen haben!
Realo schrieb:Ja, die sind genauso dumm wie ich (s.o.). Mit den gleichen Mitteln versucht man ja auch den Brexit madig zu machen, weil er einem nicht ins Konzept passt
Realo schrieb:Argus7 schrieb:Wenn aber z.B. die Kurden einen unabhängigen Staat anstreben, habe ich dafür vollstes Verständnis.Deine Unterstellungen werden allmählich unerträglich und für dich peinlich! Ich habe viele kurdische Freunde, denen es verwehrt war, ihre eigene kurdische Sprache zu sprechen. Denen wünsche ich den eigenen Staat schon so lange, wie ich politisch denken kann. Die Türkei von Erdogan kann von mir aus mit Putin eine Allianz eingehen. Die Türkei kann von mir aus gerne EU-Mitglied werden, aber nicht solange Erdogan in der Türkei das politische Geschehen bestimmt!
Realo schrieb: Ich auch. Der Unterschied zwischen uns ist nur, dass dein Verständnis in dem Moment aufhört, wo die Türkei ernsthaft als. Beitrittskandidat auftritt. Da du aber weißt, dass das nicht geschehen wird, ist es billig das so zu behaupten.