GlobalEye schrieb am 08.05.2013:Gibt es in der Politik eigentlich noch einen Interessenverband für Deutsche und deren Belange sowie Vorstellungen? Wahrscheinlich nicht...
Natürlich gibt es den. Wenn die Deutschen wählen gehen und sich an der politischen Diskussion beteiligen, dann werden auch ihre Interessen vertreten bzw. zur Wahl stehende Politiker sehen sich gezwungen, die Interessen ihrer Wähler zu vertreten.
In der Regel ist es so, dass je höher es in der Karriereleiter geht, desto eher lassen Politiker sich wie Fähnchen bei Wind in alle Richtungen bewegen, Ideale und/oder Überzeugung spielen glaube ich gar keine oder nur selten in unserer modernen Zeit eine große Rolle. Sondern eher die Mehrheitsfindung, um einen eigenen Posten zu gewinnen oder zu behalten oder doch noch eigenen politische Inhalte durchzusetzen.
Wenn du Migranten und ihre Nachkommen selber fragst, wieviel Politik für sie "angeblich" gemacht wird, dann sagen die dir dasselbe:" Gibt es in der deutschen Politik ein Interessenverband, der unsere Interessen vertritt?"
Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir schreiben, dass es sehr viele reaktionäre, weisse, ältere Herrenkräfte in höheren Führungsebenen und Kreisen gibt, die auf keinen Fall mit Ausländer, ihren Nachkommen oder auch mit Frauen in Führungsposition zu tun haben wollen. Auch bei SPD und Grüne. Sonst wären sie durchaus innerparteilich kulturell noch durchmischter. Es ist eher in so einigen Fällen zumindest so eine Art:"Der Zweck heiligt die Mittel".
Also glaub nicht alles, was du so von Tagespolitik so zu hören und zu lesen bekommst.
Sanguinius schrieb:Also ich persönlich finde Lobbying sehr wohl verwerflich und das ganz besonders, wenn es von religiöser Seite kommt egal ob nun kath. Kirche, Islam oder sonst was. Religion hat in der Politik schonmal überhaupt gar nichts verloren.
@bit sein Beispiel von Niedersachsen: Der Ministerpräsident hat seinen Wahlkreis in Hannover, und der SPD Stadtverband Hannover wird geleitet vom Vorsitzenden des Zentralrates der türkischen Gemeinde Niedersachsen, was heißen könnte, es besteht ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen beiden. Und der Vorsitzende der SPD Hannover kann natürlich für die Wahlkampfhilfe und die Mobilisierung von türkischstämmigen Wahlberechtigten auf Wohlwollen des Ministerpräsidenten hoffen. Aber die Religion an sich kann man dem Vorsitzenden nicht vorwerfen.
Und niemand weiß. was für Mauscheleien tatsächlich hinter den Kulissen laufen. Vielleicht hat der Vorsitzende auch wenig Einfluss, wie andere muslimische Spitzenpolitiker auch.