@Medienkrieger Ganz interessant, vor allem die Rolle von Parteien.
Ich war mal auf einem Parteitag der SPD-BaWü. War "ziemlich deutsch" geprägt. Als ich in der Halle stand, und türkisch hinter mir gehört hab, war das von daher schon was neues oder eben interessant. Ich hab Bilkay Önay da sitzen sehen, sie hat per Handy telefoniert, auf türkisch. Die Frau ist Ministerin in der Landesregierung von BaWü.
Warum erzähle ich das? Weil es ein Beispiel, zumindest für mich, für Lobby ist.
In Berlin hast du zum Beispiel die deutschtürkische Politikerin Dilek Kolat als Mitglied des Senats.
Und bei den Grünen haste Cem Özdemir.
Bei der CDU die deutsch-türkische Politikerin Aygül Özkan.
Als prominente Vertreter einer Gruppierung, oder zumindest kann man spekulieren, welche Interessen sie vertreten.
Nicht nur multikulturelle Gesellschaft, auch Multikulturelle Politik. Nicht nur an einigen wenigen Parteispitzen, sondern auch an der Basis Mitglieder, die Migrationshintergrund haben, darunter auch Muslime.
Innerparteilich haste also bei gewissen Parteien bestimmte Gruppen eben organisiert, die Themen beeinflussen können. Du bist verrückt, wenn du glaubst, ohne sie kannst du eine Diskussion um eine Brücke in Berlin oder Probleme bei der Integration von Muslimen anfangen. Jeder Landeschef oder Vorstandsmitglied von SPD, Grünen usw. wird sich davor hüten!
Und ob du allgemein die migrantische oder die muslimische Lobby selber dazu bekommst, solche Themen auf die Agenda zu setzen, weiß ich nicht. Anscheinend nicht, sonst würden Parteien nicht diesen Kurs fahren, den sie jeweils fahren. Weil ohne Grund ist das ja auch alles nicht.
Natürlich darf man dann noch nicht vergessen, dass Wähler ebenso eine nicht zu unterschätzende Spezies sind. Bei Muslimen, vor allem Türken, haste halt dann oft größere Verbände, wenn du einen überzeugst, überzeugt der seine Familie, seine KollegaHs und sonstige. Das sind, wenn es taktisch klug organisiert ist, einfach Karriere und Machtstützende Angelegenheiten.