Gwyddion schrieb:Erzähl das mal den Menschen die gerade finanziell abgesoffen sind....
Ich bin so ein Mensch, den die Coronamaßnahmen die Altersrücklagen gekostet haben und immer noch kosten - ich werde voraussichtlich in der Altersarmut landen.
Vielleicht fällt mir darum diese Ungleichheit bei der Behandlung der Themen und der geforderten Opfer so auf. Es gab wegen derer, die man in der Krise ungerührt finanziell hat absaufen lassen, keinen auch nur im Ansatz vergleichbaren Aufschrei in den Medien wie bei einer lächerlichen Spritpreiserhöhung. Irgendwo war man als Selbstständige ja auch doch irgendwie selbst schuld, wenn man keine Rücklagen für 1,5 Jahre Pandemie und länger gebildet hatte. Und außerdem darf man froh sein, dass man noch lebt.
Dieses Opfer der bei Corona Finanziell-Abgesoffenen wurde von großen Teilen der Gesellschaft und mMn auch den Medien quasi erwartet. Wenn jetzt dieselben Leute, die mir ungerührt ein "Ja, das ist halt das Risiko einer Selbstständigkeit" an den Kopf gehauen haben (und immer noch hauen - nicht hier im Forum), das große Wehklagen anfangen, weil sie nun ggf. weniger Auto fahren können oder mehr für den Flug zahlen sollen und plötzlich ihr Herz für die Abgehängten und finanziell Schwachen entdecken, empfinde ich das schlichtweg als bigott.
Ist es nicht auch irgendwie das eigene Risiko, wenn man sein Leben in Zeiten des Klimawandels so organisiert, dass man drauf baut, dass die negativen Umweltfolgen des eigenen Tuns weiter von der Allgemeinheit getragen werden und man für sich selbst nur die Vorteile in Kauf nimmt?
Kurz gesagt: Ich unterstütze ich die Maßnahmen gegen die Klimakrise trotz meiner finanziellen Einbußen durch Corona in vollem Umfang und halte sie sogar für absolut überfällig.