mokuzai schrieb:Wenn ich z.B. nun schon 16 Jahre mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre und dann alle ~3-4 Jahre mal einen Camper miete und wohin fahre will ich nicht gleich arm werden.
Dann bist Du aber auch nur wenig von einer Verteuerung betroffen. Aber klar, diejenigen, die sich schon jetzt um die Vermeidung von CO2 kümmern, haben natürlich auch kaum Einsparpotential. Sie werden also nicht für eine Verhaltensänderung belohnt. Aber sie verhalten sich ja schon besser (im Sinne von "einer Klimaerwärmung entgegenwirkend, also ohne moralische Wertung).
Du als Fahrradfahrer kannst eigentlich nur profitieren. Wenn Autofahren teurer ist, bedeutet das nahezu zwingend, das weniger gefahren wird. Und dass Alternativen zum Autofahren geschaffen werden müssen. Z.B. der Ausbau der Radwege und des ÖPNV.
mokuzai schrieb:Klar die Stadtmenschen haben gut reden; jene die nur 500 Meter laufen und per S-Bahn überall hinkommen.
Bei uns im Schwarzwald gibts abgelegene Zinken (Ortsteile) da fahren die Anwohner mal 7-8 km bis ins eigentliche Dorf und haben auf dem Weg auch noch schnell mal 500-600 hM --> und da gibt es kein Bus und nix.
Dieses Argument ist ja nicht falsch. Aber es ist nicht ganz vollständig.
Relativ billiges Selberfahren und der Wegfall des ÖPNV haben eine Wechselwirkung.
An dieser Stelle gibt es aber auch eine Lösung: Der Personentransport sollte nicht privatisiert sein. Eben weil es sehr gut und sehr schlecht anzubindende Gebiete gibt.
Ich bin voll der Ansicht, dass der Markt viel regeln kann - aber einiges auch nicht. Es gibt typische Gebilde, die in der öffentlichen Hand besser aufgehoben sind oder wären. Polizei, medizinische Grundversorgung, Feuerwehr, Personentransport, Schule etc.
Ja, staatliche Strukturen sind oft weniger effizient. Aber in manchen Fällen überwiegen die Nachteile einer Gewinnorientierung die bessere Effizienz bei Weitem.
Und die kurzfristige Lösung ist, dass in solchen Gegenden eine entsprechende Lokalpolitik gefördert wird. Eben auch von den Anwohnern.
Wenn alle eh Auto fahren interessiert sich natürlich keiner für ÖPNV. Ist es aufwändiger, kann das eben auch eher ein Punkt der Tagesordnung sein.