Atrox schrieb:Christian Lindner hat Annalena Baerbock im Beliebtheitsranking überholt.
Den Christian Lindner mochte ich nie, aber ich halte im zugute, dass er Jamaika 2017 nicht um jeden Preis eingegangen ist, auch wenn die Jamaika-Fans, die grün (und/oder gelb) gerne an der Regierung gesehen hätten, ihm das damals grob verübelt haben, als verantwortungslos usw. bezeichnet haben. Aber er hat sich eben nicht der Macht zuliebe mehr verbogen als er für sich, die FDP und ihre Wähler:innen verantworten konnte. Respekt!
Im Übrigen war die SPD damals mit 20,5 % der Zweitstimmen die zweitstärkste Kraft gemäß Wahlergebnis, von daher war es keinesfalls exotisch, dass sie letztlich doch in die Regierungsverantwortung kam. Jamaika mit den kleinen Koalitionspartnern FDP mit 10,7 % und die DIE GRÜNEN mit 8,9 % wäre weitaus exotischer gewesen, zumal schwarz-gelb-grün hinsichtlich den einzelnen politischen Inhalten nicht gerade eine naheliegende Konstellation gewesen wäre, und vermutich auch ncht von großer Dauer. Dem ist Christian Lindner zuvor gekommen.
Atrox schrieb:Es scheint mir als wenn der grüne Hypetrain an Dampf verliert.
Es war noch oft so, dass sich die Aussichten bzw. Wahlprognosen für die Herausforderer je näher die Bundestagswahl gerückt ist nach und nach verschlechtert haben.
Erst mal ist die Unzufriedenheit mit der amtierenden Regierung groß und man "wählt" bei der Umfrage "Protest", aber am Tag der Entscheidung ist man dann doch ehrlich was die eigene politische Ausrichtung anbelangt, man ist zurückhaltend, vorsichtig, ängstlich bzw. hat Angst vor der eigenen Courage und vor Veränderungen, usw., da mag es im Einzelfall die unterschiedlichsten Motive geben warum dann doch "wie immer" gewählt wird.
Zur Helmut Kohl-Zeiten (mir persönlich war der Helmut davor übrigens viel, viel lieber) war es regelmäßig der Fall, dass die SPD in den Prognosen zunächst ganz gut aufgestellt war, nur um dann doch eine Wahlschlappe hinnehmen zu müssen.