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Bündnis 90/Die Grünen

31.636 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Deutschland, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bündnis 90/Die Grünen

04.07.2020 um 22:35
@eckhart
Da stimm ich Dir zu, es ist schlimm genug, dass Frau Klöckner und Co so eine Sauerei durchboxen, aber von der Dame erwarte ich auch nichts.
Von den Grünen erwarte ich bei Kernthemen halt Konsequenz und keine Anbiederung. Man kann ja überstimmt werden, aber sowas wie hier geht gar nicht.


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Bündnis 90/Die Grünen

05.07.2020 um 07:20
Zitat von abberlineabberline schrieb:Die Grünen werfen sich seit einiger Zeit quasi jedem an den Hals. Konservativer Landwirt? Linke Erstsemester? Karrierefrau? Der Industrie? Alle bekommen ein bisschen....
Damit hast Du leider vollkommen Recht. Ich warte schon darauf, dass Annalena Baerbock Vizekanzlerin unter Friedrich Merz wird. Es wird von grüner Politik kaum etwas übrig bleiben, weil sie unbedingt mitregieren wollen und da wird es nicht beim Schweinekompromiss bleiben.

Und der Friedrich sieht sich bereits als Kanzler und versteht sich sehr gut mit Baerbock. Das entsprechende grüne Outfit hatte sich Merz ja schon fürs letzte Spiegel Interview rausgesucht.
Wenn man dazu noch sein letztes Interview bei Lanz gesehen hat, weiß man wohin die Reise geht. Und die Grünen werden alles abnicken, damit sie oben mitspielen dürfen.
Das ist einfach nur traurig.


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Bündnis 90/Die Grünen

05.07.2020 um 12:33
Zitat von abberlineabberline schrieb:Man kann ja überstimmt werden, aber sowas wie hier geht gar nicht.
Verstehe! Also wird von eine Wahl der Grünen dringend abgeraten? :D
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Und der Friedrich sieht sich bereits als Kanzler und versteht sich sehr gut mit Baerbock. Das entsprechende grüne Outfit hatte sich Merz ja schon fürs letzte Spiegel Interview rausgesucht.
Wenn man dazu noch sein letztes Interview bei Lanz gesehen hat, weiß man wohin die Reise geht. Und die Grünen werden alles abnicken, damit sie oben mitspielen dürfen.
Und Merz und Lanz haben Luisa Neubauer mit sinnbildlich offenem Mund zugehört und was verstanden?
Ich lasse mich nicht beeinflussen!

Was ist die Alternative?


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Bündnis 90/Die Grünen

05.07.2020 um 18:53
Zitat von abberlineabberline schrieb:@eckhart
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/muttersauen-bundesrat-will-gesetzesaenderung-verabschieden-zum-nachteil-der-t...
@abberline
Weil Du Dich auch so für die Muttersauen einsetzt.
Grünen-Wähler erreichen auch was!
Meine Kollegen schreiben:
In einem ersten Kompromiss erreichten die Grünen aber nur wenige Verbesserungen. Während der Verhandlungen demonstrierten wir deshalb in Tierkostümen und mit Plakaten und forderten die Grünen auf: Schafft die Mini-Käfige endlich ab. Parallel verbreitete sich unser Appell in den sozialen Medien, zehntausendfach geklickt und geteilt. So sehr, dass die Grünen erneut nachverhandelten.[2]

Am Ende hat sich unser Engagement ausgezahlt. Der neue Kompromiss, den der Bundesrat heute beschlossen hat, ist weit besser als Klöckners ursprünglicher Plan. Sauen verbringen künftig die meiste Zeit ihres Lebens in Gruppen: Hier haben sie deutlich mehr Bewegungsfreiheit. Auch wenn die Übergangsfrist von acht Jahren zu lang ist – immerhin müssen die Umbauten schnell beginnen.

Problematisch: Der Kastenstand in seiner jetzigen Form ist im Abferkelbereich noch 17 Jahre unverändert erlaubt – also in dem Bereich, in dem die Sauen nach der Geburt mit ihren Ferkeln leben. Erst dann müssen ihn die Züchter*innen vergrößern und die Fixierung auf fünf Tage begrenzen. Das reicht uns nicht – an diesen Punkt müssen wir noch einmal ran.

Ein weiterer Kritikpunkt: In den nächsten acht bis zehn Jahren sollen Halter*innen ihre Schweine weiterhin so eng stellen dürfen, dass sie einander im Liegen berühren. Gerichte hatten dies schon vor Jahren für unzulässig erklärt – allerdings nur in Sachsen-Anhalt. Die meisten anderen Bundesländer setzten diese Entscheidungen nie um – und tolerierten die Enge im Stall einfach.[3] Die Neuregelung bewerten wir daher gemischt: Einerseits wandelt Klöckner nun eine bislang rechtswidrige Haltungsform in geltendes Recht um. Andererseits stellt der Kompromiss sicher, dass sich die Sauen nach der Übergangsfrist wirklich ausstrecken können – und zwar überall.

In Summe glauben wir, dass das Verhandlungsergebnis ein Erfolg ist – mehr lässt sich gegen Ministerin Klöckner und ihre Agrarlobby-freundliche Partei im Moment nicht durchsetzen. Hätten sich die Grünen einem Kompromiss komplett verweigert, hätte sich am Kastenstand gar nichts geändert. Erst mit einer neuen Bundesregierung wäre eine Abschaffung wieder möglich gewesen – und dann auch nur, wenn die Union im Bundesrat mitgespielt hätte.

Dass die Stimmung sich nun langfristig wandelt – die Chancen sind so gut wie noch nie. Der Tönnies-Skandal hat vielen Menschen klar gemacht, dass die industrielle Tierhaltung so nicht weitergehen kann.



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Bündnis 90/Die Grünen

07.07.2020 um 09:47
@eckhart
@abberline

Erst mal passt der Ausdruck Schweinekompromiss sicher gut zu dem, was da verhandelt wurde. Er würde auch dann passen, wenn es um ganz andere Tiere ginge.

Und er stellt auch noch mal heraus, wie ernst es den Grünen mit der Umweltproblematik ist. Sobald man, wie hier auf Länderebene mitregiert, geht es Pöstchen und Privilegien, um nichts mehr sonst.

Grün ist halt nur eine Verkaufslackierung.


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Bündnis 90/Die Grünen

07.07.2020 um 12:45
@sacredheart

seit wann ist ein Kompromiss schlechter als gar nichts zu erreichen?


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Bündnis 90/Die Grünen

07.07.2020 um 12:54
@cejar

Ein Kompromiss, der bestehende Misstände nicht zum Teil beseitigt, sondern noch zum Teil verschärft, ist an sich kein akzeptables Verhandlungsergebnis, wenn man ein Thema ernst nimmt.

Und Tierschutz ist doch eigentlich Grünes Tafelsilber.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/bundesrats-beschluss-zur-schweinehaltung-arme-saeue-a-5c8cc624-8ac4-46f2-b958-c185cdbc2b7a


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Bündnis 90/Die Grünen

07.07.2020 um 19:11
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein Kompromiss, der bestehende Misstände nicht zum Teil beseitigt, sondern noch zum Teil verschärft, ist an sich kein akzeptables Verhandlungsergebnis, wenn man ein Thema ernst nimmt.
Ich sehe, dass es viel zu langsam geht, jedoch keine Verschärfung.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Die Neuregelung bewerten wir daher gemischt: Einerseits wandelt Klöckner nun eine bislang rechtswidrige Haltungsform in geltendes Recht um. Andererseits stellt der Kompromiss sicher, dass sich die Sauen nach der Übergangsfrist wirklich ausstrecken können – und zwar überall.
Zitat von eckharteckhart schrieb:In Summe glauben wir, dass das Verhandlungsergebnis ein Erfolg ist – mehr lässt sich gegen Ministerin Klöckner und ihre Agrarlobby-freundliche Partei im Moment nicht durchsetzen. Hätten sich die Grünen einem Kompromiss komplett verweigert, hätte sich am Kastenstand gar nichts geändert.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Problematisch: Der Kastenstand in seiner jetzigen Form ist im Abferkelbereich noch 17 Jahre unverändert erlaubt – also in dem Bereich, in dem die Sauen nach der Geburt mit ihren Ferkeln leben. Erst dann müssen ihn die Züchter*innen vergrößern und die Fixierung auf fünf Tage begrenzen. Das reicht uns nicht – an diesen Punkt müssen wir noch einmal ran.
Wir müssen nochmal ran.
Tun wir das nicht, behalten Fridays for Future wie Extinction Rebellion im Unterschied zu den Grünen recht.

Es wird sich nicht verhindern lassen, dass die Proressiven von Gestern durch die Progressiven von Morgen ersetzt werden.


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Bündnis 90/Die Grünen

07.07.2020 um 19:39
@cejar
Zitat von eckharteckhart schrieb:Andererseits stellt der Kompromiss sicher, dass sich die Sauen nach der Übergangsfrist wirklich ausstrecken können
die Frage ist, wie lange das noch dauert dieser Übergang.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Problematisch: Der Kastenstand in seiner jetzigen Form ist im Abferkelbereich noch 17 Jahre unverändert erlaubt
17 Jahre - eine sehr lange Zeit (weiterhin qualvoll für die Sauen)
Zitat von eckharteckhart schrieb:In Summe glauben wir, dass das Verhandlungsergebnis ein Erfolg ist
und das (die 17 Jahre) soll ein Erfolg sein? Naja, kann man geteilter Meinung sein.


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Bündnis 90/Die Grünen

08.07.2020 um 13:02
Nur mal zum Thema 17 Jahre...

305 Tage dauert der Produktionszyklus - mal länger, mal kürzer.
Vom Besamen bis zum ABtransport zum Schlachthof.
Klingt doch schon mal echt lebenswert. (siehe wikipedia) (( Wikipedia: Schweineproduktion ))

Der Generationenzyklus beim Menschen (weil ja bisher nicht geschlachtet wird) würde ich mit gesunden 25 Jahre ansetzen.

Bedeutet also für die Siebzehn Jahre Nachspielzeit....

Etwa 20 Generationen Schweine werden das erleben müssen. Sie werden ja nicht gefragt, nur gegessen. Ob sich da noch ein Schwein daran erinnern kann, wie es sein könnte. Polemik.

Das entspräche für die Menschen einen Zeitraum von 500 Jahren.

Wow. Das ist mal eine Nachspielzeit.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und Tierschutz ist doch eigentlich Grünes Tafelsilber.
Ja. Eher Ex-Tafelsilber... Wo findet man das erste Grundsatzprogramm der Grünen? Was war da noch an Tafelsilber drin?

Ist der 2020 Grünwähler sich noch klar darüber, wie die Herren und Damen und Diversen in Wahrheit angetreten sind.

Jetzt sind sie erwachsen und desillusioniert. Auuuua. Arme Schweine.


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08.07.2020 um 14:29
@QUASSELTOV
Mit Trampert, Ditfurth, Kelly und Co wär das nicht passiert. Aber die jungen Wähler kennen ja nur noch den smarten Cem und Co.....alles schön glattpoliert...


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08.07.2020 um 19:52
Zitat von abberlineabberline schrieb:Mit Trampert, Ditfurth, Kelly und Co wär das nicht passiert. Aber die jungen Wähler kennen ja nur noch den smarten Cem und Co.....alles schön glattpoliert...
Da hast Du Recht - den mangels Einfluss wäre Klöckner wahrscheinlich mit noch übleren Fristen durchgekommen. Es langweilt wirklich, das Ihr je nach Bedarf bemängelt dass die Grünen entweder zu sehr an der Realität vorbeigehen oder zu sehr an der Realität dran sind. Es ist immer gleich. Machen die Grünen Realpolitik haben diese ihre Ideale verraten. Versuchen die Grünen ihre Ideale durchzusetzen sind sind es irgendwelche weltfremden Spinner. Stringenz in der Argumentation fehlen Dir und Deine ewiggleichen Claqueure völlig.


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Bündnis 90/Die Grünen

09.07.2020 um 00:19
Zitat von cejarcejar schrieb:Es langweilt wirklich, das Ihr je nach Bedarf bemängelt dass die Grünen entweder zu sehr an der Realität vorbeigehen oder zu sehr an der Realität dran sind. Es ist immer gleich. Machen die Grünen Realpolitik haben diese ihre Ideale verraten. Versuchen die Grünen ihre Ideale durchzusetzen sind sind es irgendwelche weltfremden Spinner.
Ich kann absolut zustimmen, dass tatsächlich meiner Meinung nach quasi jede Partei, die jemals seit Kriegsende an der R%egierungsbildung beteiligt war, sich mehr oder weniger verkauft hat. Das mag vielleicht systembedingt sein, ist aber hier nicht das Thema.
Hier geht es um die Grünen als Parteien-Mantel.
Und es wird doch noch möglioch sein zu behaupten, dass die aktuellen Jungs, Mädels und Diversos sehr stark wegfischen, was mehr oder weniiger planlos zwischen den Parteifestungen herumschwimmt.
Und nein. Ganz klar Nein. Grüne Realpolitik kritisiere ich nicht. Und Ideale durchsetzen, ähm ja welche denn?
Nein, nein und nochmals nein. Es gibt sie nicht mehr.

Wie bei einer toten Kapitalgesellschaft wurde nur das Mäntelchen übernommen und mit einem neuen Geschäftsmodell befüllt.

Wers niocht blickt, der wählt sie halt. Das gute Gewissen istz ja garantiert.
Arme Schweine.

Sorry für die Tipfehler. Hatte einfach real keine Zeit meine Ideale durchzubringen.


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Bündnis 90/Die Grünen

09.07.2020 um 02:02
sich mehr oder weniger verkauft hat.
Oder eher erkennen mussten, dass die Theorie keiner Praxis standhält. Regieren erfordert Kompromisse, das mussten auch die Grünen einsehn.


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Bündnis 90/Die Grünen

09.07.2020 um 08:31
Zitat von QUASSELTOVQUASSELTOV schrieb:Hier geht es um die Grünen als Parteien-Mantel.
Zitat von QUASSELTOVQUASSELTOV schrieb:Wers niocht blickt, der wählt sie halt. Das gute Gewissen istz ja garantiert.
Arme Schweine.
Argumentativ fehlen Dir nur noch die Prinzen: Youtube: Die Prinzen - (Du musst ein) Schwein sein
Die Prinzen - (Du musst ein) Schwein sein
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09.07.2020 um 10:23
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Regieren erfordert Kompromisse, das mussten auch die Grünen einsehn.
Und genau aus diesem Grunde, so scheint mir, sind spätestens zum Ende der großen Diskussionen der ersten grünen Jahren, die gegangen, die diese "notwendigen Kompromisse" halt nicht eingehen konnten.

Und nach und nach sind Damen und Herren gekommen, die da etwas flexibler waren. Vor der Wahl hui und nach der Wahl pfui.

Aber das ist doch - irgendwie - eine Glaubensfrage. Macht mich die Aussicht auf Macht etwas biegsamer hinsichtlich meiner Überzeugung oder eben nicht.

Für mich ganz persönlich ist eine Beteiligung an einem Krieg, sei es nun durch Nichthandeln, Nicht Schreien, Geld schicken, Waffen schicken, Material schicken oder Soldaten schicken, keine akzeptable KOmpromisslösung. Ich finde das falsch. Was soll ich da jetzt diskutieren? SOll ich humanitär abwägen. Lächerlich. Da pisse ich doch lieber Herzen in den Schnee.


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Bündnis 90/Die Grünen

09.07.2020 um 10:24
Zitat von cejarcejar schrieb:Es langweilt wirklich, das Ihr je nach Bedarf bemängelt dass die Grünen entweder zu sehr an der Realität vorbeigehen oder zu sehr an der Realität dran sind. Es ist immer gleich. Machen die Grünen Realpolitik haben diese ihre Ideale verraten. Versuchen die Grünen ihre Ideale durchzusetzen sind sind es irgendwelche weltfremden Spinner.
@cejar

Da muss man den Einzelfall betrachten und tatsächlich kommt Beides vor:

Beim Thema Schweinekomromiss (was für eine treffende Vokabel) hätte man davon ausgehen dürfen, dass die Grünen ein Thema bearbeiten, das erstens in ihre kommunizierten Kernanliegen passt, das auch wirklich wichtig ist und beim dem die Grünen mit ihren grundsätzlichen Aussagen richtig liegen. Da kam aber recht wenig und der Kompromiss hat nicht mal mehr einen grünen Tarnanstrich.

Ein ähnliches Thema war aus meiner Sicht der Atomausstieg. Das war Grünes Tafelsilber. Und da war ich mit ihnen einer Meinung und zwar weil noch nie ein Kernkraftwerk je seine Bau- und Instandhaltskosten erwirtschaftet hätte und weil das Thema der Abfälle bis heute nicht mal ansatzweise gelöst wurde. Da war ich mit den Grünen einverstanden. Dass Angie ihnen dann ihr Anliegen vor der Nase wegreguliert hatte, kann man den Grünen absolut nicht vorwerfen.

Dann gibt es Grüne Migrationspolitik, die zB darin offenbar wurde, im Bundesrat Urlaubsländern wie Marokko und Tunesien den Status als sicheres Herkunftsland zu verweigern, u.a. mit dem Hinweis auf eine Todesstrafe, die seit 1991 nicht mehr vollstreckt wurde und damals sogar auch noch Teil der hessischen Landesverfassung war. Da stellten sich Grüne von Anfang an so auf, dass es rational nicht erklärbar wäre.

Gleiches gilt aus meiner Sicht für Absonderlichkeiten wie 'Alle Macht den Drogen', Veggie Day, Fahrradwege wo noch nie jemand Rad fahren wollte, die gesamte RRG Berliner Landespolitik etc. Ich führe nicht alles auf.

Daher kann man den Grünen einerseits vorwerfen, bei bestimmten Themen, wo sie sogar recht hätten, sehr zaghaft zu bleiben, was enttäuschend ist und zu anderen Themen, bei denen sie dann oft auch noch halsstarriger sind, schon mit ihrer Grundidee im Bereich von Absurditäten zu verbleiben.

Dass in ihre erste und bis dato einzige Beteiligung an einer Regierung im Bund dann der ersten Auslandseinsatz der BW fielen und Waffenexporte stiegen und nicht weniger wurden, passt ins Bild des Maximalopportunismus. Hauptsache Bonusmeilen sammeln.

Da ist mir ein Darsteller wie der Amthor sogar lieber, der hat sich wenigstens für richtig Kohle angedient, für Herrn Özdemir reichte schon ein bißchen mehr Fußraum im Flugzeug und eine bessere Getränkeauswahl. Außerdem kann die Angie ja noch als Erziehungsberechtigte das Kindergeld für den Amthor einbehalten.


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Bündnis 90/Die Grünen

09.07.2020 um 12:37
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Beim Thema Schweinekomromiss (was für eine treffende Vokabel) hätte man davon ausgehen dürfen, dass die Grünen ein Thema bearbeiten, das erstens in ihre kommunizierten Kernanliegen passt, das auch wirklich wichtig ist und beim dem die Grünen mit ihren grundsätzlichen Aussagen richtig liegen. Da kam aber recht wenig und der Kompromiss hat nicht mal mehr einen grünen Tarnanstrich.
Nur mal zum Verständnis, was wäre denn passiert, wenn die Grünen im Bundesrat den „Schweine- Kompromiss“ nich zugestimmt hätten und was hätte dies den Schweinen genutzt?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dann gibt es Grüne Migrationspolitik, die zB darin offenbar wurde, im Bundesrat Urlaubsländern wie Marokko und Tunesien den Status als sicheres Herkunftsland zu verweigern, u.a. mit dem Hinweis auf eine Todesstrafe, die seit 1991 nicht mehr vollstreckt wurde und damals sogar auch noch Teil der hessischen Landesverfassung war. Da stellten sich Grüne von Anfang an so auf, dass es rational nicht erklärbar wäre.
Nun, es war offenbar dir nich rational erklärbar, aber du gestattest sicher auch andere Sichtweisen, nehme ich an.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Gleiches gilt aus meiner Sicht für Absonderlichkeiten wie 'Alle Macht den Drogen', Veggie Day, Fahrradwege wo noch nie jemand Rad fahren wollte,
Kannste mal kurz zeigen, wo die Grünen „alle Macht den Drogen“ fordern oder wo sie Radwege bauen, wo niemand Rad fahren will? Danke.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dass in ihre erste und bis dato einzige Beteiligung an einer Regierung im Bund dann der ersten Auslandseinsatz der BW fielen und Waffenexporte stiegen und nicht weniger wurden, passt ins Bild des Maximalopportunismus. Hauptsache Bonusmeilen sammeln.
Klar, ob der Einsatz gerechtfertigt war oder noch spielt natürlich keine Rolle, es ging selbstredend nur um Bonusmeilen.
Schön wenn man sich die Welt so leicht erklären kann, dann fällt natürlich auch die vermeintliche eigene moralische Überlegenheit leicht. :)

kuno


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Bündnis 90/Die Grünen

09.07.2020 um 13:05
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Nur mal zum Verständnis, was wäre denn passiert, wenn die Grünen im Bundesrat den „Schweine- Kompromiss“ nich zugestimmt hätten und was hätte dies den Schweinen genutzt?
Warum ist der Schweinekompromiss denn überhaupt aktuell Bestandteil der öffentlichen Diskussion? Normalerweise interessiert so etwas doch kein Schwein, oder besser gesagt kein Nicht-Schwein. Das lag nur daran, dass es mit der Causa Tönnies überhaupt einen Fokus auf des Thema gab. Es sieht so aus, als wäre eigentlich geplant gewesen, das geräuschlos durchzuwinken.

Tja, was hätten die Grünen machen können? Was kann man nur tun, wenn man Teil einer Landesregierung ist bzw in einem Land den MP stellt? Der Kompromiss ist ja nicht vor 3 Tagen vom Himmel gefallen. Hätte er für die Grünen Bedeutung gehabt, hätten sie schon was tun können. Sie hätten auch ihre große Talkshow und Medien Präsenz nutzen können, das Thema zu thematisieren. Hat aber niemand.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Nun, es war offenbar dir nich rational erklärbar, aber du gestattest sicher auch andere Sichtweisen, nehme ich an.
Ja sicher, das ist ein Kernmerkmal von Demokratien. Das ist fast schon die Grundlage von Demokratie, auch wenn das in Zeiten, in denen Dinge leicht als alternativlos betrachtet werden, manchmal etwas in Vergessenheit gerät.

Nur mal ein Link zu Grüner Drogenpolitik:

https://www.welt.de/vermischtes/article199802174/Goerlitzer-Park-Der-absurde-Umgang-mit-den-Drogendealern-in-Berlin.html

Zusammenfassend: Wenn die (wahrscheinlich konsumierenden) Anwohner das wollen, dann brauchen wir keine Durchsetzung des Rechtsstaates.
So bleibt der Kleindealer unbehelligt, der Großdealer macht durch Wegfall von Rechtsstaat mehr Marge und ist irgendwann superreich.
An den schönen neuen Berliner Radwegen in extrabreit stand ich noch vor 4 Wochen auf der nunmehr einspurigen Straße im Stau, kein Fahrrad weit und breit trotz besten Wetters.

Und hätte man auf einem Grünen Parteitag 1984 erzählt: Leute, ihr werdet die ersten sein, die von der BRD aus Soldaten in die Welt schicken, hätte man den Redner für verrückt erklärt, egal ob vermeintlich gerechtfertigt oder nicht. Jeder Staat der Welt wird seine Militärabenteuer mit irgendetwas rechtfertigen, das ist nun keine große Kunst.


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Bündnis 90/Die Grünen

09.07.2020 um 16:38

Für mich ganz persönlich ist eine Beteiligung an einem Krieg, sei es nun durch Nichthandeln, Nicht Schreien, Geld schicken, Waffen schicken, Material schicken oder Soldaten schicken, keine akzeptable KOmpromisslösung.
Zum Glück haben das seinerzeit Grüne wie Fischer anders gesehen. In der Regierungsverantwortung ist man mit der richtigen Welt konfrontiert und der kann man mit moralischer Kompromisslosigkeit selten beikommen. Ein Milosevic lacht über die grüne Naivität und mordet munter weiter, wie Fischer damals in seiner Rede beim Sonderparteitag angemerkt hat. Jetzt kann man natürlich den Grünen vorwerfen, dass sie von ihrem Fundamentalpazifismus abgewichen sind. Oder man erkennt an, dass sie dabei mitgeholfen haben, das Morden dauerhaft und schnell zu beenden. Man bekommt den Eindruck, dass es manchen Leuten egal gewesen wäre, wenn der Ko flikt auf dem Balkan noch jahrelang getobt hätte, solange Deutschland nur nicht eingegeiffen hätte.


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