Bündnis 90/Die Grünen

sacredheart schrieb:Es sieht so aus, als wäre eigentlich geplant gewesen, das geräuschlos durchzuwinken.

Kommt mir nich so vor. Ich lese zB. sowas hier:

Über eine Neuregelung der Rahmenbedingungen für die Schweinehaltung gab es jahrelang Streit zwischen Landwirtschaftsvertretern, Bundeslandswirtschaftsministerium und Tierschutzaktivisten.

Scheint mir eher so als ob es jetz, bei der größeren medialen Aufmerksamkeit ein Kompromiss auf den Tisch kam, der vorher wohl nich zugestanden wurde, warum sonst hätte man jahrelang streiten müssen?
Die Frage lautet doch eher, warum dieser Kompromiss als "Verrat der ursprünglichen Ziele" gedeutet werden müsse, wie es mancher hier darlegt. Die Grünen im Bundesrat konnten dem vorgelegten Kompromiss nun entweder zustimmen oder eben nich, nur frag ich eben, was hätte es gebracht diesen abzulehnen?

sacredheart schrieb:Tja, was hätten die Grünen machen können? Was kann man nur tun, wenn man Teil einer Landesregierung ist bzw in einem Land den MP stellt? Der Kompromiss ist ja nicht vor 3 Tagen vom Himmel gefallen. Hätte er für die Grünen Bedeutung gehabt, hätten sie schon was tun können. Sie hätten auch ihre große Talkshow und Medien Präsenz nutzen können, das Thema zu thematisieren. Hat aber niemand.

Hat es niemand oder hast du nur nichts davon mitbekommen?

sacredheart schrieb:Ja sicher, das ist ein Kernmerkmal von Demokratien. Das ist fast schon die Grundlage von Demokratie, auch wenn das in Zeiten, in denen Dinge leicht als alternativlos betrachtet werden, manchmal etwas in Vergessenheit gerät.

Würde ich auch so sehen, klang in deiner ursprünglichen Formulierung leider nich ganz so, aber gut, haben wir das auch geklärt.

sacredheart schrieb:Zusammenfassend: Wenn die (wahrscheinlich konsumierenden) Anwohner das wollen, dann brauchen wir keine Durchsetzung des Rechtsstaates.
So bleibt der Kleindealer unbehelligt, der Großdealer macht durch Wegfall von Rechtsstaat mehr Marge und ist irgendwann superreich.

Dieser "Rechtsauffassung" darf man sicher auch mal kritisch gegenüber stehen, ich jedenfalls teile sie nich, daraus allerdings ein "alle Macht den Drogen" zu konstruieren is schon recht abenteuerlich, leider aber typisch für dich. Brauchbarer Diskussionsstil geht sicher anders.

sacredheart schrieb:An den schönen neuen Berliner Radwegen in extrabreit stand ich noch vor 4 Wochen auf der nunmehr einspurigen Straße im Stau, kein Fahrrad weit und breit trotz besten Wetters.

Sag blos und wenn ich mal mit dem Rad ne Virtelstunde an ner Kreuzung stehe und kein Auto kommt vorbei, dann war der Bau dieser Straßen nach deiner Definition auch völlig unnötig? Merkste selbst oder?

sacredheart schrieb:Und hätte man auf einem Grünen Parteitag 1984 erzählt: Leute, ihr werdet die ersten sein, die von der BRD aus Soldaten in die Welt schicken, hätte man den Redner für verrückt erklärt, egal ob vermeintlich gerechtfertigt oder nicht.

Immerhin hat der Parteitag dem Beschluss zugestimmt, auch wenn sehr viele wohl not amused gewesen sein dürften. Wenn man allerdings fundamentaler Pazifist is, dann muss man sich eben aus einen Regierungskoalition raushalten, auf der Oppositionsbank is es natürlich leichter gegen alles zu sein. Die, die das so wollten dürften aber die Partei inzwischen verlassen haben und das is ja auch so in Ordnung.

sacredheart schrieb:Jeder Staat der Welt wird seine Militärabenteuer mit irgendetwas rechtfertigen, das ist nun keine große Kunst.

Mit Sicherheit is das so, nur muss sich eben jeder der ernsthaft um Frieden bemüht is auch mal die Frage stellen, ob es dann sinnvoll sein kann Mörder wie Milosevic einfach mal gewähren zu lassen oder ob man Völkermord im Zweifel auch militärisch beenden muss. Ich bin für letzteres und wenn du das anders siehst, müsstest du dir eine gewisse Naivität vorwerfen lassen.

kuno

Mit Sicherheit is das so, nur muss sich eben jeder der ernsthaft um Frieden bemüht is auch mal die Frage stellen, ob es dann sinnvoll sein kann Mörder wie Milosevic einfach mal gewähren zu lassen oder ob man Völkermord im Zweifel auch militärisch beenden muss. Ich bin für letzteres und wenn du das anders siehst, müsstest du dir eine gewisse Naivität vorwerfen lassen.

Und mal zur Erinnerung, Ruanda und Srebenica lagen damals nur ein paar Jahre zurück. Die Verbrechen dort sind durch die Untätigkeit der Staatenwelt erst möglich geworden. In Ruanda und vorher in Kambodscha wurde das Morden erst militärisch beendet. Ich bin durchaus skeptisch, was Militärinterventionen angeht, aber gerade auf dem Balkan kann doch kein Zweifel über die Notwendigkeit und den Erfolg der Intervention herrschen. Mal zur Erinnerung, dort herrschte über Jahre und von Belgrad angefacht ein blutiger ethnischer Konflikt, der durch eine kurze und effiziente Intervention dauerhaft beendet werden konnte.

ZUsammenfassed könnten wir uns vielleicht darauf einigen, dass Grüne für einen Urgrünen nicht mehr wählbar sind.

Am Startpunkt waren Ideologien und Ideen aufgefahren, die zum Teil auf die Wurzeln der Übel gerichtet waren, zum Teil auch sehr symptom-orientiert waren.
Die Startgrünen waren nicht so sehr auf diskutieren ausgerichtet, sondern eher auf einen radikalen Systemwechsel.
Realistisch oder nicht, die Frage stellt sich heute nicht mehr so.

Denn heute sind die Grünen ja erwachsen geworden. Und es kommt ja vor, dass man sich als Kind sehr gut verstanden hat, dass gute Verhältnis aber mit der Zeit verschwunden ist, weil die Weltbilder sich auseinanderentwickelt haben.

Für einen "normalen" Zeitgenossen sind die Grünen also absolut noch wählbar, weil für ihn der Pragmatismus und realpolitische Erfolge wichtiger sind, als unerfüllbare Hinrgespinnste von damals.

Die Grünen haben viele gute Ideen. Manches ist für mich inakzeptabel, bspw. ihr Übereifer beim Thema "Gleichstellung". Meiner Meinung nach kommt da eine einseitige, aggressive Frauenförderung unter dem Deckmantel der "Gleichstellungspolitik" daher. Was soll´s. Viele Deutsche mögen sie. Die Partei hat Zukunft, weil sie vor allem bei Jüngeren beliebt ist. Das zeigen z.B. die Wahlergebnisse bei der Europawahl und in Hamburg. Also, wer opportunistisch genug ist und geschmeidig Karriere machen will, der ist bei ihnen gut aufgehoben.

https://www.infranken.de/lk/nuernberg/nuernberger-gruene-fordern-badetag-nur-fuer-trans-und-intergender-menschen-art-5023194
Aha, noch ein Badetag nur für ein Geschlecht...ich möchte nur darauf hinweisen dass die Woche nur 7 Tage hat.

Man sollte einfach die klassischen Geschmeinschaftsumkleiden und Duschen abschaffen.
Einzelkabinen(Wo auch zwei Personen rein passen wie Mutter/Kind, Vater/Kind) zum umziehen und Duschen würden völlig ausreichen. Dann braucht es auch keine Unterteilung in Männer und Damen mehr.

Bone02943 schrieb:Man sollte einfach die klassischen Geschmeinschaftsumkleiden und Duschen abschaffen

wo gibts denn sowas? In den neuen Bundesländern hatte ich sowas noch nirgends gesehen, vor allem die Duschen waren zum Glück überall wo ich bisher war, getrennt.
Wäre für mich abschreckend, wenn jeder Spanner sich beim Umziehen oder Duschen unter Frauen aufhalten könnte.

Optimist schrieb:wo gibts denn sowas? In den neuen Bundesländern hatte ich sowas noch nirgends gesehen, vor allem die Duschen waren zum Glück überall wo ich bisher war, getrennt.
Wäre für mich abschreckend, wenn jeder Spanner sich beim Umziehen oder Duschen unter Frauen aufhalten könnte.

Hä? Bei uns in jedem Schwimmbad ein Riesenduschraum für Männer und Damen.

@Optimist

Optimist schrieb:Wäre für mich abschreckend, wenn jeder Spanner sich beim Umziehen oder Duschen unter Frauen aufhalten könnte.

für mich wäre es auch sehr abschreckend, wenn jede Spannerin sich beim Umziehen oder Duschen unter Männern aufhalten könnte.

Abahatschi schrieb:Aha, noch ein Badetag nur für ein Geschlecht...ich möchte nur darauf hinweisen dass die Woche nur 7 Tage hat.

Ist auch eine Befeuerung von Parallelwelten.

Dann wäre ich aber auch dafür, die Grünen machen ja Klientelpolitik, dass der Eintritt auf die wenigen Personen dann auch gerecht ausfällt.
Das hiesse mehr löhnen. Ich wollte sie dann aber auch nicht im normalen Schwimmbecken. Sonst gehe ich auch an Transgendertagen.

@Bauli
:D was mich angeht benötige ich einen reinen cis Männertag, Samstag würde passen, selbstverständlich mit Ermäßigungen und Freibier...die cis Männer sind die größten Zahler in der Gruppe der Steuerzahler.

Abahatschi schrieb:..ich möchte nur darauf hinweisen dass die Woche nur 7 Tage hat.

Vorgeschlagen wurde ein Tag alle 2-3 Monate in einem Bad der Stadt ab 16 Uhr. Warum kommen die Kritiker der Grünen nur so selten ohne extreme Übertreibungen aus, ob es denen an brauchbaren Argumenten mangelt?

kuno

@Abahatschi

Mich wundert das alles nicht mehr . Bei den Grünen warte ich eigentlich richtig drauf , dass sie immer noch einen raushauen . Sie schaffen es tatsächlich ein Problem zu schaffen , wo vorher keines war . Das muss man erst mal hinbekommen .
Und ich schwöre bei der Möhre , wenn die es hinbekommen , mir und meinen Freundinnen einen nicht diskriminierenden Spiegel ( also einen schlankspiegel mit Weichzeichnereffekt ) in eine umkleide bei PRADA zu installieren, dann bekommen sie unsere stimmchen zur nächsten Wahl .
Badetag für wen ? Das ist doch wohl ein Scherz oder? Ein extra Badetag ? Wie diskriminierend bitte ist das denn? Das ist erniedrigend für diese Gruppe, beinahe rassistisch . Genau diese Menschen definieren sich ja lt Definition so vielfältig , mal so, mal so, mal fluide , mal gar nicht
Ubd die sollen sich sammeln und an exakt einem Tag alle Bock auf schwimmen verspüren. Eine Frechheit von den Grünen . Und abwertend dieser Gruppe gegenüber . Wenn zB jemand sein coming out noch nicht hat , wäre das ja wohl fatal . Weil öffentlicher als durch die Vordertür vom Schwimmbad , geht's ja wohl kaum noch .
Dann heißt es zukünftig im Nürnberger Raum . Achtung Mittwoch planschen hier nur unsere transgender usw.und das ganze Dorf weiß Bescheid . Und die betroffene Gruppe wünscht das ? Sich beim Baden zu isolieren . Ich dachte immer es geht um Integration, miteinander und nicht ausgrenzen bei diesen grünen Themen ?
Siehe Beispiele zB Schule , inklusion von Kindern mit handycap . Das ist doch heute selbstverständlich , dass man einbezieht anstatt abzugrenzen.
Bei uns hier im Bad gibt es : Mutter Baby Badetag / seniorenbadetag . Schulkinder Badetag /frauenbadetag , das wars dann aber auch . Wenn man jetzt noch nach anderer Ausrichtung oder anderen Befindlichkeiten ( zB glauben ) anfängt zu sortieren , dann müssen wir einfach den Kalender strecken. Fehlt noch , der Badetag im gemeinsamen Zuber für alle grünen . AFD muss natürlich wie immer draußen bleiben .
Die Grünen sind wohl schon im politischen Sommerloch angelangt. Anscheinend gibt es keine anderen Themen mehr . Hey was ist mit Tierwohl , Klima , Corona, e Auto ?
Irgendein entlaufenes Reptil im See wird sich doch finden in diesem Sommer ? Ach was war das noch schön, als die Grünen strickend und stillend im Plenarsaal saßen , vor sich den Jutesack und eine Sonnenblume . In Latschen und dickem Norweger Martins Pullover .
Schade, dass die Kinder so schnell erwachsen geworden sind ....

Bauli schrieb:Ich wollte sie dann aber auch nicht im normalen Schwimmbecken.

Nachdem du ja bereits eingestanden hattest, Andersdenkende am liebsten wegzusperren, nun auch offene Apathie gegen Andersartige.
Mach nur weiter so.. :D

kuno

kuno7 schrieb:Warum kommen die Kritiker der Grünen nur so selten ohne extreme Übertreibungen aus, ob es denen an brauchbaren Argumenten mangelt?

Die Kritik muss sich an dem Niveau der Grünen Vorschlägen anpassen - ich meine würde es nach Realsatire gehen, wären die Grünen meine Nr1 (Linke 2, SPD 3).

Abahatschi schrieb:ich meine würde es nach Realsatire gehen, wären die Grünen meine Nr1 (Linke 2, SPD 3).

Ja schon klar, alles was in diesem Land auch nur ansatzweise links is, kann bestenfalls satirisch sein. :D
Glücklicherweise is diese in diesem Land nur eine Minderheit, die dies so sieht.

kuno

calligraphie schrieb:Badetag für wen ? Das ist doch wohl ein Scherz oder? Ein extra Badetag ?

Und bleibt die Frage nach der Kontrolle...wie will man den Anspruch kontrollieren und feststellen?

kuno7 schrieb:Ja schon klar, alles was in diesem Land auch nur ansatzweise links is, kann bestenfalls satirisch sein.

Stelle Dir mal vor das wäre ernst und gelebter politischer Alltag ( da reicht Berlin). Mittlerweile gibt es einen Indikator für failed States: Politiker machen Satire und Komiker Politik.

Abahatschi schrieb:Mittlerweile gibt es einen Indikator für failed States: Politiker machen Satire und Komiker Politik.

Echt, Deutschland is jetz schon ein "failed State"? Vielleicht gibts ja Gegenden in der EU die dir eher liegen, freie Wohnort Wahl is doch innerhalb der EU gegeben und in Polen oder Ungarn wird dir Ungemach wie ein Badetag für Transgender so schnell nich begegnen.
Wie wärs? :D

kuno

kuno7 schrieb:Echt, Deutschland is jetz schon ein "failed State"?

Das werden die Grünen als Erste merken wenn es nicht mehr zu verteilen gibt.
Man merkt es vielleicht nicht, aber man zerrt hier nur von Reserven und glaubt tatsächlich dass es bleibt.

kuno7 schrieb:Wie wärs? :D

Hat man mir hier öfters vorgeschlagen und ich habe Ende des Jahres gute Nachrichten zu verkünden. Ich halte Dich auf dem Laufenden ;)

calligraphie schrieb:Sie schaffen es tatsächlich ein Problem zu schaffen , wo vorher keines war .

Politiker/Parteien reagieren im üblichen auf Anfragen aus der Bevölkerung. In Berlin gibt es da z. B. die Bezirksverordnetenversammlungen mit ihren Bürgerdeputierten und verschiedenen Ausschüssen. Die stellen eine Anfrage, ob dies oder das wohl möglich wäre umzusetzen. Es muss also erstmal ein Bürger*innen Interesse vorhanden sein, um diese Vorschläge einzubringen.