Kommen wir mal zur "Chemie freien" Landwirtschaft "und es geht ja auch ohne"
Offenbar möchte der Grüne Bundesminister einen verbotenen Wirkstoff wieder zurück haben.
Ohne scheint es nicht zu gehen, wen hätte das auch überraschen können.
Kalphosat für die ökologische Landwirtschaft.
Deutschland wirbt für Zulassung von Kaliumphosphonat im Öko-Weinbau
Özdemir: "Bio-Winzerinnen und Winzer brauchen wirksame Alternativen zum Schutz ihrer Reben"
Deutschland hat in der vergangenen Woche bei der Europäischen-Kommission einen Antrag auf Zulassung von Kaliumphosphonat als Pflanzenschutzmittel im ökologischen Weinbau eingereicht. Damit sollen Bio-Winzerinnen und Winzer dort zielgenau beim Pflanzenschutz unterstützt werden, wo vor dem Hintergrund der zunehmend feuchten Witterung die im Öko-Weinbau zugelassenen Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis nicht mehr ausreichen, Reben vor dem Falschen Mehltau zu schützen.
Quelle:
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/130-kaliumphosphonat?j_internal_customer=BMELZum Wirkstoff dann eine Einordnung:
Zwei-Klassen-ChemieHINTERGRUND: EIN WENIG CHEMIE
Phosphonate sind Salze und organische Verbindungen der Phosphonsäure. Nur wenige kommen in der Natur bei Pflanzen und Tieren vor, die meisten sind Produkte der Chemieindustrie. Von diesen künstlich hergestellten Phosphonaten spielen zwei in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle: das Glyphosat, chemisch ein Aminosphophon-Analog der natürlich vorkommenden Aminosäure Glycin (daher der Name: Glycin Phosphonat) und das Kaliumphosphonat, bei dem statt des Glycins Kalium am Phosphonsäurerest sitzt. Mit Fug und Recht könnte man es Kalphosat nennen.
. So ging das bis 2013. Da war die EU-Kommission der Sache auf den Grund gegangen und hatte klargestellt, dass Phosphonat ein Fungizid und damit ein Pflanzenschutzmittel und kein Pflanzenstärkungsmittel ist. Folglich galten für das Kaliumphosphonat ebenso wie die Algenpräparate die gleichen Regeln wie für Fosetyl und andere Fungizide.
Warum auch sollte der Wirkstoff Phosphonat, den Biobauern im Fosetyl als unnatürlich ablehnen (synthetische Pestizide bezeichnen sie gern als „Giftbomben aus dem Chemielabor“), in anderer Verpackung plötzlich natürlich und konform mit den Regeln der Ökolandwirtschaft sein? 2013 musste das Kaliumphosphonat aus den Algenpräparaten entfernt werden und darf seither im Biolandbau auch nicht mehr in reiner Form ausgebracht werden.
Quelle:
https://www.salonkolumnisten.com/zwei-klassen-chemie/Schon verwunderlich, wenn ein Grüner Bundesminister einen Wirkstoff einfach wieder umdeklariert haben möchte.
Was böse Chemie ist und was nicht, das entscheiden offenbar Politiker.