Arrakai schrieb:Das ist eine verklärte Sicht. Die Volksabstimmung wurde bereits in den Koalitionsverhandlungen beschlossen, und nicht durch die Grünen alleine.
Was ist daran eine verklärte Sicht? Natürlich wurde die Volksabstimmung in den Koalitionsverhandlungen beschlossen, welcher Weg wäre sonst für die Grünen offen gestanden, um das Projekt zu kippen?
Es deckt sich mit dem von mir zuvor beschriebenen: die Grünen hatten keine absolute Mehrheit im Parlament, also fragen sie das Volk.
Arrakai schrieb:Sie sind diesen Kompromiss eingegangen, weil sie regieren wollten und einen Grund suchten, ihr Wahlversprechen gesichtswahrend zu brechen.
Ihr Wahlversprechen war, über das Projekt eine Volksabstimmung durchzuführen. Inwiefern haben sie es also gebrochen?
Arrakai schrieb:Aber weit weg von der Erzählung, sie seien die tapferen Gallier gewesen und die CDU die bösen Römer, die das Projekt um jeden Preis durchdrücken wollten. Zu dem Zeitpunkt, als die Grünen dem Volksentscheid zugestimmt hatten, war das Ergebnis durch Umfragem bereits ziemlich absehbar.
Wie gesagt, mehr als eine Volksabstimmung zu versprechen war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr realistisch.
Und selbst wenn die Grünen bei der Landtagswahl eine absolute Mehrheit erreicht hätten, so war doch allen bewusst, dass die Bevölkerung in der Frage Stuttgart 21 tief gespalten war. Sich einfach über einen Großteil des Willens der Leute, oder sogar die ihrer Mehrheit hinwegzusetzen, war keine Option.
Arrakai schrieb:Der politischen Mitverantwortung für den Bau von S21 können sie sich mit diesem Argument allerdings nicht entziehen.
Die Grünen waren von Beginn an konsequent gegen das Projekt. Zu dem Zeitpunkt, als sie genug politische Macht hatten, um überhaupt gegen das Projekt vorzugehen, war die Sache eigentlich nicht mehr zu stoppen, es sei denn, die Volksbefragung hätte eine überwältigende Mehrheit dagegen ergeben. Die Grünen jetzt im Nachhinein noch in die Mitverantwortung für dieses Milliardengrab zu nehmen, ist so etwas von bodenlos schäbig.