Bündnis 90/Die Grünen
13.04.2022 um 13:19MissMary schrieb:Ich finde schon, dass es andere Fälle gibt, die man mit der gleichen Härte hätte verfolgen müssen. Aber: Das hier war gerechtfertigt. Es war nicht zu rechtfertigen, dass Frau Spiegel vier (!) Wochen in Frankreich weilt (während der Rest der Republik übrigens Urlaub auf Balkonien machte, wegen Corona), während eine riesige Umweltkatastrophe in ihrem Zuständigkeitsgebiet stattgefunden hatte.Ab wann wäre ein Urlaub denn gerechtfertigt gewesen? Dass sie nicht WÄHRENDDESSEN abwesend sein darf, ist schon klar. Aber sie hat ja zehn Tage Krisenmanagement gemacht.
Bei der Position und dem Gehalt hat sie eine moralische Verpflichtung. So doof das ist. Das ist in vielen Führungspositionen so. Die Firma, in der mein Vater arbeitete, fusionierte - es waren drei Tage total toughe Verhandlungen, da hing auch die Zukunft von x Mitarbeitern daran - es war so, dass die Frau des Seniorchefs am ersten Morgen verstarb - er kam etwas später, sagte kein Wort, fokussierte drei Tage auf die Verhandlungen und nach Vertragsabschluss zog er sich zurück. Man kann das nicht gut finden, für ihn war das sicher auch eine wahnsinnge Kraftanstrengung, aber es gibt Situationen, da muss man das so tun, in einer gewissen Position.
Das ist schon was anderes, als wäre sie währenddessen in Urlaub gefahren. Da ist für mich schon die Frage, ob da wirklich etwas versäumt wurde, Arbeitsmäßig, wegen dem Urlaub oder ob sie in den zehn Tagen alle schritte in die Wege geleitet hat und höchstens symbolisch hätte anwesend sein können.
Eine Ministerin darf nicht in einer Krise Urlaub machen, aber hier ist ja die Frage, wie schnell nach der Krise sie es darf. Hätte sie es einen Monat nach der Flut gedurft? Auch da (auch jetzt) leiden noch viele Menschen.