Bündnis 90/Die Grünen

lawine schrieb:sollten pro Jahr einige Hunderttausend E-Fahrzeuge an den Start gehen, wird man Grüne Politiker und Wähler erleben, die überrascht feststellen:

Strom, der sauber aus der Steckdose kommt, muss da erst mal rein
* Strom lässt sich im Netz nicht speichern
* Strom, der aus ner Handvoll Steckdosen kommt, reicht nicht für Tausende Fahrzeuge

Und sollte sich irgendwann mal das klären von Fakten vor dem behaupten durchgesetzt haben, dann werden viele Nicht Grüne Politiker und Wähler überrascht feststellen:
Wir produzieren schon heute so viel Strom, den wir eigentlich gar nich brauchen und deshalb exportieren, der würde überschlägig für locker 15 Mio. E Autos reichen. Es müsste also gar kein zusätzlicher Strom irgendwo rein.
Aber ob sich sowas je durchsetzen wird?

lawine schrieb:wieviel Wälder müssten für Windräder abgeholzt werden, damit 500.000 Fahrzeuge mit Strom aus der Steckdose versorgt werden können?

Im Normalfall gar keine, da WEA im Regelfall nich im Wald stehen.

lawine schrieb:und wieviel Wälder müssten abgeholzt werden, wieviel Felder und Äcker "umgewidmet" werden, damit die knapp 46,5 Millionen Fahrzeuge (derzeitiger Stand) mit Elektroenergie betankt werden könnten aus ökologisch erzeugtem heimischem Strom?

Auch hier, eigentlich keine, denn von den 10.000-20.000 WEA, die für 100 prozentige regenerative Stromversorgung in Deutschland onshore etwa nötig sein werden, dürften auch kaum welche im Wald stehen.

lawine schrieb:wenn die Grünen darauf eine ehrliche UND okölogische Antwort geben, haben sie mich als Wähler.

Ich bin zwar kein Grüner, aber vielleicht reicht dir ja die Antwort dennoch für das Kreuz an der richtigen Stelle.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Im Normalfall gar keine, da WEA im Regelfall nich im Wald stehen.

Doch, außerhalb der norddeutschen Tiefebene tun sie das vielerorts, weil man die WEAs zur besseren Windausbeute auf Höhenzüge stellt, und die sind in Süddeutschland meistens noch bewaldet.

bgeoweh schrieb:Doch, außerhalb der norddeutschen Tiefebene tun sie das vielerorts

Wie viel, in Prozent, bedeutet denn hier "vielerorts"?

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Wie viel, in Prozent, bedeutet denn hier "vielerorts"?

Das kann ich dir ad hoc erstmal nicht beantworten, würde aber aus meinem eigenen Anschauungsbereich hier in RLP an der Grenze zu BaWü etwa pi mal Daumen 15-20% sagen. Dass das Aufstellen im Wald nur gemacht wird, wenn andere, weniger aufwendige (und damit natürlich billigere) Verfahren nicht möglich sind, sollte klar sein. Ich schau mal, ob ich Zahlen finde.

kuno7 schrieb:10.000-20.000 WEA, die für 100 prozentige regenerative Stromversorgung in Deutschland onshore etwa nötig sein werden, dürften auch kaum welche im Wald stehen.

ok, den Beleg für diese Zahlen wirst du mir nicht erbringen...

vielleicht gibts die E-Autos ja demnächst auch noch in der Extraausstattung mit Segel ;)
dann kann man 50km weiter damit fahren

kuno7 schrieb:Kann man gut finden, muss man aber nich. Ich find den deutschen Sozialstaat durchaus gut.

Wenn man in Zukunft aber Steuergelder in die Rentenkasse pumpen muss damit man weiterhin ohne Kürzungen die Beträge auszahlen kann findet man das nicht mehr so toll.


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/winfried-kretschmann-will-maennerhorden-in-die-pampa-schicken-a-1237739.html

"Das Gefährlichste, was die Evolution hervorgebracht hat, sind junge Männerhorden": Der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg will straffällige Flüchtlinge von Großstädten fernhalten - und im Land verteilen.

Schön das er das größte Problem mit Flüchtlingen erkannt hat (aber auch mit einigen Osteuropäern die in den letzten Jahren hergezogen sind). Meine Aussage bezieht sich allerdings auf junge Männer. Ein Haufen junger Männer denen langweilig ist macht halt irgendwann Probleme.

Aber wie wäre es damit straffällige Flüchtlinge einfach abzuschieben?

lawine schrieb:vielleicht gibts die E-Autos ja demnächst auch noch in der Extraausstattung mit Segel

Hatte mir schon gedacht, dass du nich wirklich an Antworten interessiert bist und lieber an deiner bestehenden Meinung festhalten möchtest.
Also dann, leg dich wieder hin.

mfg
kuno

@kuno7

Ich hatte gut geschätzt, laut der Fachagentur Windenergie wird jeder 5. Windkraftanlagenneubau im Wald durchgeführt:

Die FA Wind hat das dritte Jahr in Folge die Entwicklung des Windenergieausbaus auf Waldflächen analysiert. Die jetzt erschienene Publikation veranschaulicht nunmehr auch die letztjährige Ausbauentwicklung im Wald sowie aktuelle landesrechtliche Vorgaben in diesem Bereich. 2017 wurden bundesweit 337 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.023 MW auf Waldflächen in Betrieb genommen. Die meisten Wald-Anlagen gingen in Baden-Württemberg (103) ans Netz, gefolgt von Hessen (91) und Brandenburg (40). Der Neuanlagenanteil im Wald erreichte 19 Prozent der gesamten Inbetriebnahmen des Jahres 2017 (1.850 Anlagen, 5.485 MW). Im Vergleich zu 2016 ging der Anteil der Wald-Windräder um vier Prozentpunkte zurück. Dennoch setzt sich der Trend des Windenergieausbaus auf Forstflächen in den waldreichen Bundesländern des Südens und Teilen Mitteldeutschlands weiter fort.

https://www.fachagentur-windenergie.de/aktuell/detail/update-windenergieausbau-auf-waldflaechen.html

@bgeoweh

Danke.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass der Großteil der WEA eher im Norden stehen wird und von dem kleineren Teil dann etwa 20% in Forstflächen stehen und wir mal weiterhin davon ausgehen, dass die kolportierten 46,5 Mio. Fahrzeuge ca. 20% des Gesamtstromverbrauchs darstellen, dann dürften die nicht im Wald stehenden WEA also deutlich ausreichen, um diese Fahrzeuge zu betreiben.
Von daher dürfte meine Einschätzung "in der Regel keine" im wesentlichen zutreffend sein.

the-truth schrieb:Wenn man in Zukunft aber Steuergelder in die Rentenkasse pumpen muss damit man weiterhin ohne Kürzungen die Beträge auszahlen kann findet man das nicht mehr so toll.

Wieso in Zukunft?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/steuerzahler-traegt-ein-drittel-der-gesetzlichen-rente-15060061.html

the-truth schrieb:Schön das er das größte Problem mit Flüchtlingen erkannt hat (aber auch mit einigen Osteuropäern die in den letzten Jahren hergezogen sind).

Jenau, denn wie jeder weiß, werden deutsche Männer ja nie straffällig.

the-truth schrieb:Aber wie wäre es damit straffällige Flüchtlinge einfach abzuschieben?

Wie wäre es damit, straffällig gewordene Flüchtlinge genauso zu behandeln, wie alle anderen Straffälligen auch?

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Wenn ich mal davon ausgehe, dass der Großteil der WEA eher im Norden stehen wird und von dem kleineren Teil dann etwa 20% in Forstflächen stehen und wir mal weiterhin davon ausgehen, dass die kolportierten 46,5 Mio. Fahrzeuge ca. 20% des Gesamtstromverbrauchs darstellen, dann dürften die nicht im Wald stehenden WEA also deutlich ausreichen, um diese Fahrzeuge zu betreiben.

Das geht besser. Statt der Zahl der Fahrzeuge sollten wir die Fahrleistung betrachten. Die beträgt für alle KFZ in Deutschland 2017 ca. 733 Mrd. km (Quelle: https://www.kba.de/DE/Statistik/Kraftverkehr/VerkehrKilometer/verkehr_in_kilometern_node.html).

Ein Elektroauto benötigt für 100 km Fahrstrecke zwischen 15 und 20 kwh (Quelle: https://sedl.at/Elektroauto/Verbrauch)
Rechnen wir mal mit 20 kwh weiter - das ist begünstigend für die E-Mobilität, weil der höhere Verbrauch von Lastfahrzeugen ausgeblendet wird, da in der Fahrleistung aber auch Klein-KFZ wie Roller oder Mofa enthalten sind, die in der E-Variante deutliche niedrigere Verbräuche aufweisen sollten, sollte sich das insgesamt ausgleichen, zumindest für unseren groben Überschlag.

Es ergibt sich also ein Gesamtenergiebedarf von 733 Mrd km * 20 kwh / 100 km, also: 146,6 Mrd kwh oder auch 146,6 Terrawattstunden.

In Deutschland werden aktuelle nur knapp 105 Terrawattstunden durch Windenergie erzeugt: Wikipedia: Stromerzeugung#Bruttostromerzeugung nach Energieträgern in Deutschland

Um also den Mobilitätsbedarf der Deutschen komplett aus Windenergie zu decken, müsste man noch mindestens 50% mehr Windanlagen aufsatteln, und dann müsste aller Windstrom in die Mobilität fließen.

@bgeoweh

Ich bin bei meinem Überschlag sogar von ca. 200TWh ausgegangen, allerdings auch von ca. 350TWh onshore WEA und nochmal 300TWh offshore. Dazu kommen dann noch PV, Biomasse und Wasserkraft.

bgeoweh schrieb:Um also den Mobilitätsbedarf der Deutschen komplett aus Windenergie zu decken, müsste man noch mindestens 50% mehr Windanlagen aufsatteln, und dann müsste aller Windstrom in die Mobilität fließen.

Naja, ich gehe bei Vollausbau von etwa der 5-fachen installierten Leistung von heute an Land aus, aber das wird wohl noch ein paar Jahrzehnte dauern, was aber letztlich auch für die 46 Mio. E-Kisten gelten dürfte.

mfg
kuno

kuno7 schrieb: 350TWh onshore WEA und nochmal 300TWh offshore. Dazu kommen dann noch PV, Biomasse und Wasserkraft.

Das wäre gegenüber jetzt insgesamt eine Versechsfachung alleine der Windkraft - ob dabei die 20% im Wald noch zu halten wären, ist fraglich. Aber das ist alles Kaffeesatzleserei, da der Zug für das E-Mobil-Szenario schon längst abgefahren ist.

bgeoweh schrieb:Das wäre gegenüber jetzt insgesamt eine Versechsfachung alleine der Windkraft - ob dabei die 20% im Wald noch zu halten wären, ist fraglich.

Denke ich nich, denn die Versechsfachung der Leistung wird kaum durch eine Versechsfachung der Anlagenzahl erreicht werden, sondern im wesentlichen durch Repowering, also durch ersetzen der heutigen Anlagen durch neue, mit mehr Leistung und da die mit Abstand meisten WEA nich im Wald stehen...

mfg
kuno