bgeoweh schrieb:Das ganze "Lastenrad"-Gesäusel geht nur im kolonialistischen Modell, wo man stillschweigend davon ausgeht dass der Rest der Welt "außerhalb vom Ring" nix besseres zu tun hat als einem allerlei Produkte gut&günstig in die bequeme Radel-Reichweite heranzukarren, in den schmucken Unverpacktladen, und sich dann zügig wieder zu verpissen, in die Trabantenstadt oder hinter die 7 Berge, ganz egal.
Das ist Quatsch. Nochmal: das Fahrrad wird vorzugsweise für Einkaufsfahrten benutzt, nicht für Fahrten zur Arbeit. Das kann man mit dem Lastenrad deutlich besser bewerkstelligen und fördern. Und wer seinen Einkauf nicht mehr mit dem Auto zurücklegt, sondern mit dem Rad, macht in eigentlich jeder Hinsicht das Richtige.
Auch das die normalen Wocheneinkäufe "in der Nähe" erledigt werden, also in einem Umkreis von 5km ist nix ungewöhnliches. Wer fährt denn 20km mit dem Auto, nur um "im anderen Rewe/Aldi/Penny" was auch immer einzukaufen? Mag es geben, die Mehrzahl macht das nicht. Und entsprechende Supermärkte hast du in jeder halbwegs größeren Ortschaft, allein in meinem 4000 Seelen Ort hat es 4 Supermärkte.
Das ist keine Lösung für Leute die "janz weit draußen" wohnen, also in noch kleineren Orten oder völlig abgelegen, aber für eine erhebliche Zahl von Menschen stellt das eine Lösung dar. Und wenn du das Einkaufen mit dem Rad erledigst, wird die Frage wie man zur Arbeit kommt - ob mit dem Auto oder dem ÖPNV - zumindest diskutabel.
@Abahatschi Was denn nun am Ende für den Staat (kosten)effizienter ist, hängt erheblich von den Rahmenbedingungen ab. Mit Steuern durch Autofahrer > Steuern durch Fahrradfahrer kommste da nicht weit. Du musst da gegenrechnen, was denn nun ein Autofahrer den Staat kostet und was ein Radfahrer.
Und dann wird es knifflig. Zählst du die durch den CO2 Ausstoß verursachten Schäden mit rein? Die höheren Mieten durch höheren Platzverbrauch? Wie sieht es mit Gesundheitskosten aus, Radfahrer bewegen sich mehr und verursachen dadurch weniger Kosten im medizinischen Bereich? Allerdings leben die dann eventuell länger, wären also mehr Renten. Je nachdem was du da als "Kosten" in Betracht ziehst und was nicht, wird das unterschiedlich zu bewerten sein.
Wobei das am Ende eh völlig Schnuppe ist, auch wenn es langweilig wird das zu wiederholen: das Fortbewegen mit nem Verbrenner von fossilen Brennstoffen als Grundlage der Mobilität ist ein Auslauf Modell. Das wird sich in den nächsten Dekaden erledigt haben, ganz egal wer in Deutschland in der Regierung sitzt. Wir können das ein bisschen beschleunigen oder verlangsamen, geschehen wird das so oder so.