T.Rick schrieb:Es gibt ja nicht nur Kino, wer die zwei Wochen verpaßt hat, vielleicht weil da 5 interessante Filme gleichzeitig laufen, man aber nur für zwei Zeit hat (man hat ja auch noch was anderes zu tun als ins Kino gehen), dann guckt man sich das Teil halt später an, wenn eine DVD-Version vorliegt oder der Film im Fernsehen/Streaming verbraten wird.
Du musst halt realistisch sein. Realistisch ist, dass Werbung funktioniert und ein Produkt, was auf einem Markt mit einem hohen Angebot erscheint (Netflix, Youtube, Fernsehen, andere Kinofilme) und nicht beworben wird auch nicht konsumiert wird, weil auch die potentiellen konsumenten es nicht kennen und keinen Grund haben, explizit danach zu suchen.
Und das wird dann ein Problem, wenn nur die Produkte von herstellern mit großer Marktmacht erscheinen. Gerade bei Kunst, wenn zusätzlich diese Produkte noch nach rein gewinnorientierten Aspekten gemacht werden (Gewinn machen wollen alle, aber es besteht ein unterschied, ob da Disney ein Produkt in die Weltsetzt was sie Monatelang gefokustested haben, damit es wirklich in allen target groups ankommt, oder ob da ein Produzent an ein drehbuch geglaubt hat und es gemeinsam mit dem Team zu einem Film macht).
T.Rick schrieb:Und auf vieles was sich heutzutage "Kunst" schimpft, könnte man mit Fug und Recht total verzichten. Die "Gesellschaft" profitiert nicht von jedem Mist, den ein Möchtegern-Künstler in die Landschaft stellt. Da ist sehr viel Selbstprofilierung, Egotrip und individueller Geschmack einzelner Personen, der einfach dem Rest der Bevölkerung aufgedrückt wird, im Spiel. Was imho in Ordnung geht, solange das zwischen Künstler und Auftraggeber bleibt, aber nur weil diese beiden von irgendwas begeistert sind, muß ich es noch lange nicht sein. Oder dafür zahlen, mit meinen Steuergeldern. Beim Film geht es immerhin noch um Arbeitsplätze, die ganzen Mitarbeiter bei so einem Filmprojekt wollen ja auch bezahlt werden. Aber bei den oft bizarren Objekten, die als Brunnen oder sonstige "Kunstwerke" heute ins Stadtbild gestellt werden, fragt man sich oft genug, was soll das eigentlich darstellen? Das ist dann keine Kunst mehr, sondern mehr Horror vor leeren Räumen, die vollgestellt werden müssen ohne Rücksicht auf Verluste. Stellt lieber mehr Bänke auf und pflanzt ein paar Bäume dazu, das bringt mehr als irgendein sonderbares Ding aus Bronze oder Beton, das niemandem was sagt außer dem Künstler selber.
Und das liegt am Kapitalismus, dass viele Kunstprodukte heute keine mehr sind, sondern 'stories'. Weil man mit glattgebügelten Geschichten mehr Geld (bzw. sichereres geld) verdienen kann.
Tripane schrieb:Die Erfahrung mit dem Kommunismus/Sozialismus zeigt, dass es eigentlich die Phrase vom "Allgemeinwohl" ist, die der Allgemeinheit am meisten schadet. Sie dient lediglich dem Dirigismus und dem Regime, das weder Lust noch Potential hat, sich um das Wohl des Individuums zu kümmern. Und die Freiheit, sich selbst darum zu kümmern will man ihm auch verweigern, da dies den eigenen Machterhalt gefährden würde,
Es ist aber eben so: Wenn es jedem Einzelnen gut geht, geht es auch der Allgemeinheit gut. Das bestätigt die freie Marktwirtschaft, eingebettet in Demokratie und Freiheit (was erwiesenermaßen gut geht, im Gegensatz zu den Märchen des "demokratischen, freiheitlichen Sozialismus")
Der Sozialismus/Kommunismus bestätigt hingegen, dass da wo am meisten vom Allgemeinwohl die Rede ist, es den Leuten eher schlecht g
Das ist nur ein Scheinargument, mit der Erfahrung. Ja, es gab viele kommunistische Diktaturen, das ist wahr und die sind sicherlich auch kein Vorbild. Auf der anderen Seite hat es auch sehr lange gedauert, bis es mal wirklich ein demokratisches Land gab, was diesen Namen verdient, nachdem jahrhunderte lang alle Demokratien letztendlich wieder zu monarchien oder anderweitigen undemokratischen, korrupten gebilden geworden sind. Historische Beispiele sind daher nicht wirklich zielführend.
Die Menschen, die heute Sozialisten sind, sind in der Regel nicht autokratisch sondern im gegenteil demokratisch orientiert und wollen mehr teilhabe und mehr demokratische mitgestaltung.
Es geht hier im Kern darum, dass kapitalismus Wachstum an die oberste Stelle setzt, auch vor dem Allgemeinwohl, und das nicht jeder gut findet. Ich auch nicht.