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Euer Verhältnis zum Kommunismus

5.517 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kommunismus, Sozialismus, Gesellschaftsform ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 14:33
@T.Rick

Ich warte immer noch auf eine Quelle zu den mäzenen.
Wenn du Falschaussagen triffst, solltest du wenigstens in der Lage sein, dazu zu stehen, dass du sie nicht belegen kannst.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ob das mit Steuern passieren muss sei dahingestellt.

Unsere Schauspieler hab ich gerne, spielen sich auf, tun so als wäre ihre Meinung zu corona und Co was wert und leben so halb aus Födertopfen damit viele zurecht abgeschriebene Filme.. Realisiert werden.
In welchem Land wird das denn ohne Steuergelder gemacht? Kannst du mir eines nennen?


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 14:40
Zitat von shionoroshionoro schrieb:welchem Land wird das denn ohne Steuergelder gemacht? Kannst du mir eines nennen?
In den USA gibt es gar keine.

Und man kann natürlich auch über Spenden, freiwillige Unterstützung gehen... Das wäre gerechter gegenüber dem souverän


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 14:47
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:In den USA gibt es gar keine.

Und man kann natürlich auch über Spenden, freiwillige Unterstützung gehen... Das wäre gerechter gegenüber dem souverän
Doch, in den USa wird Hollywood erheblich subventioniert. Da macht man es halt USA typisch über Taxbreaks anstatt darüber, das Geld zu verteilen, aber es derselbe Punkt: Ohne, dass der Staat hilft, gibt es keinen funktionierenden filmmarkt von nennenswerter Größe.

https://calmatters.org/economy/2020/01/is-california-hollywood-tax-credit-worth-it/

Den typischen schwedischen Kinderfilm, das französische Arthouse, Koreakino usw. usf. würde es ohne staatliche Hilfe dafür nicht geben. Ganz egal, wie beliebt die sind.

Nach der rein stumpfen kapitalistischen Logik wird Kunst vernichtet und nur noch die aller größten Crowdpleaser wie eben Marvel oder Till Schweiger bleiben dann am Ende übrig.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 14:51
Zitat von shionoroshionoro schrieb:, in den USa wird Hollywood erheblich subventioniert. Da macht man es halt USA typisch über Taxbreaks anstatt darüber, das Geld zu verteilen, aber es derselbe Punkt: Ohne, dass der Staat hilft, gibt es keinen funktionierenden filmmarkt von nennenswerter Größe.
Dein Standpunkt..
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Den typischen schwedischen Kinderfilm, das französische Arthouse, Koreakino usw. usf. würde es ohne staatliche Hilfe dafür nicht geben. Ganz egal, wie beliebt die sind
Nope.. Andere finanzieren sich auch ihre Sachen selbst, da braucht es den Staat nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nach der rein stumpfen kapitalistischen Logik wird Kunst vernichtet und nur noch die aller größten Crowdpleaser wie eben Marvel oder Till Schweiger bleiben dann am Ende übrig.
Was wieder mit der Kunst zusammenhangt wenn Kunst kein Produkt sein will, dann darf es auch kein Geld nehmen.. Und dann gebe es nur die Kunst die allgemein eben so wertgeschatzt wird


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 14:57
Zitat von shionoroshionoro schrieb:ch warte immer noch auf eine Quelle zu den mäzenen.
Filmstiftungen? Wim-Wenders-Stiftung, Werner-Herzog-Stiftung und so weiter, alle abhängig von den namensgebenden Privatpersonen. Allerdings gibt es auch staatliche Stiftungen, die sich speziell mit Film befassen, wie die DEFA, die Verwalterin (und Nutznießerin) des DDR-Filmguts, wo dann wieder die Grenzen zur echten staatlichen Förderung fließend sind. Der bereits genannte George Lucas hat auch ein paar von seinen Millionen in Filmförderungen investiert (klarer Fall bei dem). Wenn man googelt, tauchen viele bekannte Firmen als Sponsoren auf, z. B. für Veranstaltungen wie die Berlinale: https://www.berlinale.de/de/world-cinema-fund/home/profil.html
Was ich in einem früheren Post schon angemerkt habe, ohne "Reiche" bzw. Konzerne als Sponsoren würde die Gesellschaft bald auf eine Menge Events verzichten müssen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Doch, in den USa wird Hollywood erheblich subventioniert. Da macht man es halt USA typisch über Taxbreaks anstatt darüber, das Geld zu verteilen, aber es derselbe Punkt: Ohne, dass der Staat hilft, gibt es keinen funktionierenden filmmarkt von nennenswerter Größe.
Der Staat profitiert ja auch fett davon. Aus purer Gutheit oder weil alle Filme so toll sind oder Künstler superwichtig sind macht er das nicht. Auch purer Schund der an den Kinokassen radikal floppt wird subventioniert.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 15:02
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Doch, in den USa wird Hollywood erheblich subventioniert. Da macht man es halt USA typisch über Taxbreaks anstatt darüber, das Geld zu verteilen, aber es derselbe Punkt: Ohne, dass der Staat hilft, gibt es keinen funktionierenden filmmarkt von nennenswerter Größe.
Klar gäbe es den Filmmarkt, schließlich ist das weltweit ein Milliarden-Dollar-Business und die Filmproduzenten schauen aus eigenem Interesse, daß sie ihre Kosten möglichst wieder hereinholen, auf einen geldscheffelnden Blockbuster kann man sich 10 Flops leisten, aber mit Zusatzhilfe vom Staat geht es viel leichter, warum soll man also doof sein und dieses billige Geld nicht anfordern? Angebot (staatlich) erzeugt Nachfrage. Ohne ginge es auch, aber schwieriger und auf eine kleinere Gruppe finanziell gutgestellter Produzenten beschränkt. Ist nun mal ein Business, das hohe Anfangsinvestitionen erfordert bei wackeliger Gewinnaussicht.


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13.07.2021 um 15:07
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nope.. Andere finanzieren sich auch ihre Sachen selbst, da braucht es den Staat nicht.
Das stimmt nicht. UNd das ist auch nicht mein Standpunkt sondern ein Fakt.
Ob Frankreich oder Korea: Man achtet da auf sachen wie dass 50% heimische Filme in Kinos gespielt werden müssen. Man hat allerlei staatliche Hilfen für die heimische Kunstszene.
Man gibt sich dann auch Mühe, die Filme international unterzubringen. Man gibt den entsprechenden Firmen Steuererleichterungen, man hat programme wie drehbuch- oder entwicklungsförderung usw.

Würde man das nicht machen, würde man dieses Kino nicht erhalten können.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Filmstiftungen? Wim-Wenders-Stiftung, Werner-Herzog-Stiftung und so weiter, alle abhängig von den namensgebenden Privatpersonen. Allerdings gibt es auch staatliche Stiftungen, die sich speziell mit Film befassen, wie die DEFA, die Verwalterin (und Nutznießerin) des DDR-Filmguts, wo dann wieder die Grenzen zur echten staatlichen Förderung fließend sind. Der bereits genannte George Lucas hat auch ein paar von seinen Millionen in Filmförderungen investiert (klarer Fall bei dem). Wenn man googelt, tauchen viele bekannte Firmen als Sponsoren auf, z. B. für Veranstaltungen wie die Berlinale: https://www.berlinale.de/de/world-cinema-fund/home/profil.html
Was ich in einem früheren Post schon angemerkt habe, ohne "Reiche" bzw. Konzerne als Sponsoren würde die Gesellschaft bald auf eine Menge Events verzichten müssen
Und Wim Wenders bezahlt diese Stiftung? Du verwechselst nach wie vor organisationen mit einzelpersonen. Wim Wenders hat gar nicht das Geld, viele Filme zu bezahlen. Ein durchschnittlicher Film kostet 3 millionen Euro, Wim Wenders hat laut internet gut 75 Mio Euro. Er könnte also, wenn er pleite gehen will, gut 25 Filme aus eigene Tasche zahlen, ohne etwas dafür zurückzuverlangen.

Aber er zahlt natürlich 0 Filme aus eigener Tasche, weil die Wim Wenders Stiftung nicht dasselbe ist wie Wim Wenders. Wim Wenders bezahlt auch nicht im Großen Stil Drehbuchförderungen oder anderweitige Entwicklungsförderungen.

Sowas macht z.B. die Filmförderung NRW, die eben mit Steuermitteln funktioniert. Die bezahlt übrigens auch das Wim Wenders Stipendium, das läuft über die, in Zusammenarbeit mit seiner Stiftung und ist ein winziger Teil der Arbeit der Film und Medienstiftung NRW.
Nach wie vor gibt es deine Idee vom reichen mäzen, der Filme zahlt, nicht. Weder in Deutschland, noch in Amerika oder sonstwo. Jedenfalls nicht in irgendeiner Regelmäßigkeit.

Es gibt einzelne reiche Leute, die Produktionsfirmen besitzen. Das ist aber nicht dasselbe.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Der Staat profitiert ja auch fett davon. Aus purer Gutheit oder weil alle Filme so toll sind oder Künstler superwichtig sind macht er das nicht. Auch purer Schund der an den Kinokassen radikal floppt wird subventioniert.
Genau, und das ist gut so, dass alles mögliche finanziert wird. NUr so kann ein lebendiger Filmmarkt existieren. Nach der rein kapitalistischen Logik würden aber nur noch sachen finanziert werden, die hohe gewinne quasi garantieren. Der Indie und Mittelbereich wäre quasi tot, weil der mit viel mehr risiken behaftet ist. Dabei würden dann auch viele arbeitsplätze flöten gehen, aber das interessier die Produktionsfirmen ja nicht.
Wen das interessiert sind die staaten. Darum zahlen ja auch NRW oder Bayern über ihre FIlmförderungen gerne produktionen, mit der auflage, dass bestimmte teile des Budgets in Bayern oder NRW verbraucht werden müssen. Würden die aber gar nicht zahlen und würde es solche stiftungen nicht geben, würde es keine mittelgroßen und nur noch wenige kleine produktionen geben. Da wird kein reicher Mäzen, wie in deiner Phantasie, für diese Filme zahlen.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 15:13
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ob Frankreich oder Korea: Man achtet da auf sachen wie dass 50% heimische Filme in Kinos gespielt werden müssen. Man hat allerlei staatliche Hilfen für die heimische Kunstszene.
Und wieder, der Grund ist nationales Prestige in Verbindung mit Angst vor "Überfremdung", wenn zu viele ausländische sprich Ami-Streifen in den Kinos laufen. Qualität ist dabei kein notwendiges Merkmal. Nur weil ein "Künstler" vom Staat Geld nachgeworfen bekommt, heißt das nicht daß er "gute" Kunst macht. (Egal wie man "gut" definieren will. Sachen in Folie einpacken oder Fett an Badewannen schmieren wird nicht von jedem als Kunst betrachtet, allenfalls als exzentrisch.)


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13.07.2021 um 15:19
@T.Rick
Der Grund ist aber auch, um das zu verhindern, was in Deutschland heute schon so ist: Dass der heimische Filmmarkt nicht mehr wirklich überlebensfähig ist.
Egal wie gut die Filme sind, man kann gegen die übermacht aus Amerika nicht ankommen, wenn der Staat nicht hilft, eben z.b. über Protentionismus oder über anderweitige unterstützung.

In Deutschland haben wir den unsäglichen Fall, dass einerseits nur kleine Programmkinos wirklich deutsche Filme außerhalb von Till Schweiger und so spielen, andererseits aber für die Erhaltung des Filmindustrie viel geld aufgewandt wird für Filme, die dann nicht beworben und gespielt werden.
Das ist schlecht, schöner wäre es ja, würde es wie in Frankreich laufen, wo es punkt 1 viel mehr Programmkinos gibt, wo filme international erfolgreich werden und wo man in französischen Kinos dann auch französische Filme schaut. Das geht aber nur mit unterstützenden Maßnahmen, selbst wenn die qualität der filme gleich bleibt oder sich verbessert.

Also auch Kunstprodukte, die beliebt und qualitativ hochwertig sind, benötigen Förderung, um weiter existieren zu können. Darum würde eine rein kapitalistische Logik sie kaputtmachen zu gunsten der wirklich großen Produktionsfirmen, die ihre marktmacht benutzen um kleine Konkurrenten zu zerstören (z.B. wenn Disney hiesigen Kinos bedingungen dafür aufzwingt, dass sie ihre Filme spielen dürfen).


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 15:38
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Darum ging es aber nicht. Niemand stellt im Kapitalismus Waren her, ohne die Aussicht auf Profit. Darin liegt ja der sogenannte ökonomische Anreiz. Das Bedürfnis des Käufers ist und bleibt nur Mittel zum Zweck.
Reine Wortklauberei, denn dann geht es dir offenbar darum, zu fordern, dass die Seite der Hersteller und Verkäufer alle Interessen für sich auf 0 reduziert und 100% für denjenigen arbeiten, der die Hand aufhält. "Käufer" oder "Kunden" könnte man ihn dann ja kaum noch nennen. Diese Argumentation geht nach hinten los. Sie ist weltfremd und widerspricht auch allem Gedöns um Gerechtigkeit, das stets von linker Seite ertönt, wenn ein Jota nicht nach ihrem Willen geschieht.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 15:39
Zitat von shionoroshionoro schrieb:er Grund ist aber auch, um das zu verhindern, was in Deutschland heute schon so ist: Dass der heimische Filmmarkt nicht mehr wirklich überlebensfähig ist.
Egal wie gut die Filme sind, man kann gegen die übermacht aus Amerika nicht ankommen, wenn der Staat nicht hilft, eben z.b. über Protentionismus oder über anderweitige unterstützung.
Was der Grund ist, warum deutsche Filmemacher immer nach USA schielen oder sich gleich dorthin aufmachen, denn besser als von den Wölfen gefressen werden ist, mit ihnen zu heulen. Siehe Roland Emmerich. (Der es so gut wie Spielberg kann, nur billiger. Kein Wunder, geborener Schwabe.) Man kann gegen die "kapitalistische Logik" ankämpfen und scheitern - oder sich auf den Kapitalismus einlassen, sprich auch mal Mainstream machen, bis genug Ruhm und Geld für private und "künstlerische" aber kaum finanziellen Erfolg versprechende Wunschprojekte übrig ist.

Leider haben "ländertypische" Filme wie französisch, deutsch etc. international oft wenig Erfolg, weniger wegen der Synchronisation (die heute nicht mehr das große technische Problem ist), sondern wegen der sehr unterschiedlichen Erzählweise der Geschichten. Wir sind dank Hollywood an US-typische Geschichten gewöhnt, aber mit dem typisch deutschen Humor beispielsweise kommen Amerikaner oder Chinesen nicht unbedingt zurecht. Kleine Nischen für "Kunst" gibt es heute für alles und jeden, auch für Horror aus Südkorea oder SF aus Südafrika, aber das große milliardenträchtige Geschäft läuft nun mal im Mainstream. Mit den großen Namen wie Marvel & Co, weil die international schon vorher bekannt waren.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 15:54
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Was der Grund ist, warum deutsche Filmemacher immer nach USA schielen oder sich gleich dorthin aufmachen, denn besser als von den Wölfen gefressen werden ist, mit ihnen zu heulen. Siehe Roland Emmerich. (Der es so gut wie Spielberg kann, nur billiger. Kein Wunder, geborener Schwabe.) Man kann gegen die "kapitalistische Logik" ankämpfen und scheitern - oder sich auf den Kapitalismus einlassen, sprich auch mal Mainstream machen, bis genug Ruhm und Geld für private und "künstlerische" aber kaum finanziellen Erfolg versprechende Wunschprojekte übrig ist.

Leider haben "ländertypische" Filme wie französisch, deutsch etc. international oft wenig Erfolg, weniger wegen der Synchronisation (die heute nicht mehr das große technische Problem ist), sondern wegen der sehr unterschiedlichen Erzählweise der Geschichten. Wir sind dank Hollywood an US-typische Geschichten gewöhnt, aber mit dem typisch deutschen Humor beispielsweise kommen Amerikaner oder Chinesen nicht unbedingt zurecht. Kleine Nischen für "Kunst" gibt es heute für alles und jeden, auch für Horror aus Südkorea oder SF aus Südafrika, aber das große milliardenträchtige Geschäft läuft nun mal im Mainstream. Mit den großen Namen wie Marvel & Co, weil die international schon vorher bekannt waren.
Du hast wieder vorstellungen, die so schlicht nicht wahr sind. Es gab mal eine zeit, wo sich deutsche filmemacher nach amerika aufgemacht haben. Das ist heute nicht mehr so.

Außerdem hat der erfolg im ausland nichts mit der erzählweise zu tun. Toni Erdmann ist ein untypisch erzählter film mit großen erfolg. Dasselbe gilt für Parasyte. Dasselbe gilt für die französischen Filme von Celine Sciamma. Erfolg hat dabei etwas mit Werbung zu tun.

Deutsche Filme, egal wie gut, können oft gar nicht erfolgreich werden, weil sie schlicht nicht beworben werden. Würden sie beworben werden, sähe das anders aus (bzw. würden sie in Kinos gespielt werden und das mehr gefördert). Man kann sich nichts ansehen, wovon man nichts mitbekommt.
Da hat es ein Hollywood film leichter, wo dann disney hinter steht und in aller herren länder millionen werbbudget raushaut und kinos gängelt. Und dagegen müssen sich dann nationale Filmmärkte wehren, wenn sie überleben wollen, vollkommen unabhängig von der Qualität der Filme.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 16:15
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Deutsche Filme, egal wie gut, können oft gar nicht erfolgreich werden, weil sie schlicht nicht beworben werden. Würden sie beworben werden, sähe das anders aus (bzw. würden sie in Kinos gespielt werden und das mehr gefördert). Man kann sich nichts ansehen, wovon man nichts mitbekommt.
Wenn man sich dumm genug anstellt schon. Narrenfreiheit ist in Deutschland die am besten geförderte, linke Form der Freiheit. Für alle anderen hat so ziemlich jedes Kino auch seine Webseite mit Programm und Filmvorschau.

Der Grund, warum deutsche Filme bei mir persönlich ein starkes Handicap haben, ist, das sie sowohl in Erzählart Inhalt selbst, meist genauso politisch korrekt daherkommen, wie beinahe alles, was hierzulande offiziell "sein" darf. Und dafür verschwende ich weder Geld noch Zeit. Das dürfte ja auch ein Grund sein, warum der Staatsfunk bei uns so eine dominante Rolle einnimmt. Aber das nur am Rande.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 16:21
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Deutsche Filme, egal wie gut, können oft gar nicht erfolgreich werden, weil sie schlicht nicht beworben werden.
Wer verhindert denn die Werbung, bitteschön? Wer es sich leisten kann einen Film zu machen, wird dann wohl noch ein paar Euro übrig haben für die Werbung? Als ob er nicht schon vorher weiß, daß auch die nötig ist.
Und jetzt komm mir nicht mit dem bösen Kapitalismus, der lebt ja auch unter anderem von Produktwerbung.
Deutsche Filme sind eher so selten erfolgreich, weil sie oft Nischenprodukte sind, die rein vom Thema her nicht jedermann ansprechen. Komödien a la Fack ju Göthe gehen noch, weil Komödien immer gehen, und animierte Kinderfilme die sich thematisch an den Pixar-Vorbildern orientieren, mit lustigen sprechenden Tieren und reichlich Anarchie, aber sowas wie "Honig im Kopf" ist dann schon nicht mehr jedermanns Geschmack. Mit deutschen Alltagsdramen lockst Du keinen ins Kino, der an Action, SF und Fantasy interessiert ist. Deftige Action geht weltweit, egal ob USA oder China. Aber dann muß sie gut inszeniert sein und darf nicht "zu zahm" sein, woran es bei deutschen Produkten potentiell hakt, weil man ja möglichst immer politisch korrekt sein will und bloß keine übertriebene Gewalt und so, wegen der Alterseinstufung.
Manchmal hakt es auch technisch, wenn man sich US-Filme anschaut, klare Bilder mit strahlenden Farben, die selbst auf der großen Leinwand noch klasse aussehen, ganz nach US-Geschmack, aber der seinerzeit so stark beworbene John-Sinclair-Film war wie ein schlechter US-B-Horrorstreifen irgendwie grau, düster und griselig im Bild, als ob Kameras oder Filmmaterial nichts getaugt hätten oder als ob der Fernseher schlecht eingestellt ist. Jedenfalls nach meiner Erinnerung, allerdings ist mir die eher schlechte Qualität früher häufiger bei deutschen Filmen aufgefallen. Da ich heute nicht mehr viele Filme anschaue, deutsche sowieso nicht (Themen!), kann ich nicht entscheiden ob das heute immer noch so ist, oder ob man sich technisch wenigstens an Hollywood-Standards angepaßt hat.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 17:00
Zitat von TripaneTripane schrieb:Wenn man sich dumm genug anstellt schon. Narrenfreiheit ist in Deutschland die am besten geförderte, linke Form der Freiheit. Für alle anderen hat so ziemlich jedes Kino auch seine Webseite mit Programm und Filmvorschau.

Der Grund, warum deutsche Filme bei mir persönlich ein starkes Handicap haben, ist, das sie sowohl in Erzählart Inhalt selbst, meist genauso politisch korrekt daherkommen, wie beinahe alles, was hierzulande offiziell "sein" darf. Und dafür verschwende ich weder Geld noch Zeit. Das dürfte ja auch ein Grund sein, warum der Staatsfunk bei uns so eine dominante Rolle einnimmt. Aber das nur am Rande.
Ja, Kinos haben Programme. Und wenn der Film da nicht gespielt wird, kennst du ihn nicht. Selbst in den meisten Programmkinos wird nur der bekanntere Kram gespielt. Die Debütfilme, die wirklich nochmal was neues bieten, die laufen dann nachts um 0.40 im Ersten und das wars dann.

Wenn du nicht sehr aktiv danach suchst, wirst du davon niemals etwas mitbekommen. Und das liegt daran, dass die Filme aus Übersee (und größere deutsche Produktionen) hier beworben werden und die anderen kleineren Produktionen sich eigentlich nur halbwegs effektiv über festivals bewerben können, wo sie dann hoffen, zu gewinnen.
Da können aber dann nur einige wenige gewinnen (wenn da gleichzeitig 5 tolle sachen auf einem festival in Deutschland laufen, bekommst du nicht von allen 5 was mit, sondern aller höchstens vom gewinner).

Du wirst 90% der tollen deutschen Filme gar nicht kennen, kannst daher gar nicht beurteilen, was davon dir möglicherweise gefallen würde. Bevor ich Film studiert habe, hab ich mich natürlich für Filme interessiert, aber wusste absolut gar nichts über moderne deutsche Filme. Wie auch, die standen weder (damals) in der Videothek, noch liefen die im Fernsehen außer zu irreelvanten Sendeplätzen und in großen Kinos gar nicht, in Programmkinos manche und dann vielleicht für ne Woche. Und ohne Trailer.

Und das hat AUCH etwas mit Kapitalismus zu tun. Nicht mit der Qualität.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 17:14
@shionoro

Ist doch bei US-Produktionen nicht anders. Filme für die Masse, Filme mit Blockbuster-Garantie und von und mit den allseits bekannten Namen, werden beworben und erzielen meist auch den größten finanziellen Erfolg an den Kinokassen.

Und im Fernsehen bekommt man zur Prime Time auch meist nur Masse vorgesetzt, was über Wochen vorher beworben wird.

Ps.


Ein intelligentes Horrorpsychodrama wie bspw. The Empty Man kennt fast niemand - dafür aber sicherlich Es und Scream Quatsch. Erster wurde überhaupt nicht beworben, da nicht für die Masse gemacht und wäre im Kino ein Flop geworden.


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13.07.2021 um 17:24
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn du nicht sehr aktiv danach suchst, wirst du davon niemals etwas mitbekommen.
Quatsch, ein wenig Mündigkeit muß man von jedem erwarten können, der Systeme und die Welt umgestalten will.

Ich z.B. komme mit so was gut zurecht:
https://www.kino.de/kinoprogramm/stadt/berlin/stadtteil/marzahn/


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 17:30
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Da ich heute nicht mehr viele Filme anschaue, deutsche sowieso nicht (Themen!), kann ich nicht entscheiden ob das heute immer noch so ist, oder ob man sich technisch wenigstens an Hollywood-Standards angepaßt hat
Technisch, von billigen deutschen Fernsehproduktionen mal abgesehen, stehen deutsche Kinoproduktionen den Amis in nichts nach. Auch nicht was das Bild angeht. Gerade deutsche Kinoproduktionen glänzen auch mit diesem typischen Hollywood Filmlook, wenns zur eigentlichen Atmosphäre und Thema passt. Das stört meinen Vater auch so an US-Produktionen - das unnatürliche Bild. Er ist halt kalte Tatort Optik und Opereaeffekt von Lindenstraße und Co. gewöhnt.
Ich liebe diesen typischen Filmlook.

Gab erst vor ein paar Jahren einen Neuen mit Moritz Bleibtreu - Actionthriller. Hätten die Amis nicht besser machen können. Ebenso wie die Amis das deutsche DDR Liebesdrama und die Romantikkomödie Traumfabrik nicht besser hätten machen können. Bay und Spielberg lassen von den Farben und Kontrasten grüßen.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

13.07.2021 um 17:30
Mann, heutzutage kann sich jeder per Internet informieren, welche Filme neu sind, was auf Filmfestivals läuft (da gibt es spezialisierte wie Fantasy-Filmfestivals mit Kurz- und Normalfilmen zum Thema aus der ganzen Welt) oder was gerade noch in Produktion ist. Schauspieler machen auch immer wieder Promotion für ihre neusten Produkte, wenn sie in der Presse irgendwo eine Minute bekommen. In welcher Zeit leben wir denn, im Mittelalter, wo man noch den berittenen Ausrufer mit der Trompete brauchte?
An Werbung und Information mangelt es heute niemandem mehr, der an Filmen zu bestimmten Themen interessiert ist. Oder mit bestimmten Schauspielern, oder von bestimmten Regisseuren. Wird heutzutage alles frühzeitig bekannt gegeben, wer gerade an was mit wem arbeitet.
The Empty Man ist mir sogar ein Begriff. Hab ihn nicht gesehen, weil ich auf Horrorpsychodrama wenig stehe, aber davon erfahren habe ich, damals als er herauskam. Immerhin. Ich konnte mich informieren, und mich entschieden daß ich darauf verzichten kann.
Thema, Mann. Wenn Du von vornherein weißt, daß etwas "nicht für die Masse gemacht" ist, brauchst Du Dich auch nicht wundern, wenn keine Massen ins Kino strömen. Das ist das Problem bei vielen deutschen Filmen, sie wollen "Ansprüche erfüllen", und sind deswegen dann nicht massentauglich. Was deutschem Geschmack vielleicht noch entspricht und Zuschauer anzieht, scheitert dann oft spätestens an der Landesgrenze. Hollywood arbeitet oft mit ziemlich niedrigem Niveau (von den Geschichten her, nicht bildtechnische Umsetzung) und hat damit weltweiten Erfolg.


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13.07.2021 um 17:34
Naja ich, sehe da bei deutscgen Filmen selten eine Qualität oder extra Niveau... Eher schlecht als recht. Das liegt aber nicht am Budget sondern weil sie glauben etwas tolles zu schaffen... Was aber meist eher lahm und unoriginell ist.


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