Fedaykin schrieb:Nope.. Andere finanzieren sich auch ihre Sachen selbst, da braucht es den Staat nicht.
Das stimmt nicht. UNd das ist auch nicht mein Standpunkt sondern ein Fakt.
Ob Frankreich oder Korea: Man achtet da auf sachen wie dass 50% heimische Filme in Kinos gespielt werden müssen. Man hat allerlei staatliche Hilfen für die heimische Kunstszene.
Man gibt sich dann auch Mühe, die Filme international unterzubringen. Man gibt den entsprechenden Firmen Steuererleichterungen, man hat programme wie drehbuch- oder entwicklungsförderung usw.
Würde man das nicht machen, würde man dieses Kino nicht erhalten können.
T.Rick schrieb:Filmstiftungen? Wim-Wenders-Stiftung, Werner-Herzog-Stiftung und so weiter, alle abhängig von den namensgebenden Privatpersonen. Allerdings gibt es auch staatliche Stiftungen, die sich speziell mit Film befassen, wie die DEFA, die Verwalterin (und Nutznießerin) des DDR-Filmguts, wo dann wieder die Grenzen zur echten staatlichen Förderung fließend sind. Der bereits genannte George Lucas hat auch ein paar von seinen Millionen in Filmförderungen investiert (klarer Fall bei dem). Wenn man googelt, tauchen viele bekannte Firmen als Sponsoren auf, z. B. für Veranstaltungen wie die Berlinale: https://www.berlinale.de/de/world-cinema-fund/home/profil.html
Was ich in einem früheren Post schon angemerkt habe, ohne "Reiche" bzw. Konzerne als Sponsoren würde die Gesellschaft bald auf eine Menge Events verzichten müssen
Und Wim Wenders bezahlt diese Stiftung? Du verwechselst nach wie vor organisationen mit einzelpersonen. Wim Wenders hat gar nicht das Geld, viele Filme zu bezahlen. Ein durchschnittlicher Film kostet 3 millionen Euro, Wim Wenders hat laut internet gut 75 Mio Euro. Er könnte also, wenn er pleite gehen will, gut 25 Filme aus eigene Tasche zahlen, ohne etwas dafür zurückzuverlangen.
Aber er zahlt natürlich 0 Filme aus eigener Tasche, weil die Wim Wenders Stiftung nicht dasselbe ist wie Wim Wenders. Wim Wenders bezahlt auch nicht im Großen Stil Drehbuchförderungen oder anderweitige Entwicklungsförderungen.
Sowas macht z.B. die Filmförderung NRW, die eben mit Steuermitteln funktioniert. Die bezahlt übrigens auch das Wim Wenders Stipendium, das läuft über die, in Zusammenarbeit mit seiner Stiftung und ist ein winziger Teil der Arbeit der Film und Medienstiftung NRW.
Nach wie vor gibt es deine Idee vom reichen mäzen, der Filme zahlt, nicht. Weder in Deutschland, noch in Amerika oder sonstwo. Jedenfalls nicht in irgendeiner Regelmäßigkeit.
Es gibt einzelne reiche Leute, die Produktionsfirmen besitzen. Das ist aber nicht dasselbe.
T.Rick schrieb:Der Staat profitiert ja auch fett davon. Aus purer Gutheit oder weil alle Filme so toll sind oder Künstler superwichtig sind macht er das nicht. Auch purer Schund der an den Kinokassen radikal floppt wird subventioniert.
Genau, und das ist gut so, dass alles mögliche finanziert wird. NUr so kann ein lebendiger Filmmarkt existieren. Nach der rein kapitalistischen Logik würden aber nur noch sachen finanziert werden, die hohe gewinne quasi garantieren. Der Indie und Mittelbereich wäre quasi tot, weil der mit viel mehr risiken behaftet ist. Dabei würden dann auch viele arbeitsplätze flöten gehen, aber das interessier die Produktionsfirmen ja nicht.
Wen das interessiert sind die staaten. Darum zahlen ja auch NRW oder Bayern über ihre FIlmförderungen gerne produktionen, mit der auflage, dass bestimmte teile des Budgets in Bayern oder NRW verbraucht werden müssen. Würden die aber gar nicht zahlen und würde es solche stiftungen nicht geben, würde es keine mittelgroßen und nur noch wenige kleine produktionen geben. Da wird kein reicher Mäzen, wie in deiner Phantasie, für diese Filme zahlen.