peekaboo schrieb:Mehr?
ja bitte. Nämlich mehr Begründung und Bezugnahme auf den thread.
Wurden die Opfer vorher überwacht und an einem individuell gestaltetem, freien Leben gehindert? Hat ein Familienrat die Tötung der Familienmitglieder beschlossen, um seine verletzte Ehre wieder herzustellen? Wurde ein Familienmitglied mit der tötung beauftragt?
beantworte bitte die genannten Fragen .
peekaboo schrieb: Letztendlich weiß man ja nie wirklich was in den Köpfen der Täter vor sich ging.
wenn sie ihr Motiv freiheraus begründen weiß man, was in ihren Köpfen vor sich geht.
Realo schrieb:Würde es sich um Kulturen handeln, müssten alle whabitischen/ salafistischen Gruppierungen zum Islamismus und zu Ehrenmorden tendieren, das ist aber nicht der Fall.
bitte belege diese Behauptung!
Realo schrieb:Zudem gibt es Ehrenmorde auch aus nicht safafistischen/wahabstischen Gruppierungen, die ebenfalls Subkulturen (Abweichungen von der übergeordneten Kultur) darstellen.
ich würde glatt darauf tippen:
die Kultur , in der Ehrenmorde überwiegend vorkommen, ist eine traditionell und sehr stark patriarchalisch aufgebaute, auf Stammesverbänden beruhende, kollektiv organisierte Gesellschaft. Ein absoluter Gegensatz zur der bei uns gelebten, an
Individualrechten ausgerichteten Kultur.
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Den Islam bringst du wahrscheinlich nur unter, um usern, die sich gegen das Ehrenmordmotiv "verletzte Ehre; Tötung zur Wiederherstellung der Ehre" wenden bzw den Unterschied zw dem Motiv Ehrenmord und Mord aus Eifersucht herausarbeiten, Islambashing vorwerfen zu können.
Gwyddion schrieb:Die Fans von Werder Bremen sehen sich auch als "Familie". Sollen wir diese nun auch mit in die Diskussion einbeziehen?
Also nach Möglichkeit die ganze Diskussion in den Nonsens-Bereich verschieben?
wochenlang war hier echtes Interesse, wenn auch unterschiedliche Sichtweisen, zu spüren. user begegneten sich sachlich.
dann kommen plötzlich fakes (unbelegte Behauptungen) und Unsachlichkeit in den thread.
wenn der thread erst so weit runtergezogen wurde, kann man tatsächlich auch Fußball hier diskutieren
Fierna schrieb:Wer um Himmels Willen sind für dich Islamisten, wenn Salafisten offenbar nicht prinzipiell welche sind?
danke für die Frage.
Realo schrieb:der subkulturellen (abweichenden) traditionellen Erziehung.
nehmen wir den Fall einer arabischen Großfamilie in Mannheim (rein fiktiv).
diese Familie lebt traditionell:
die Männer der Familie gehen einer Arbeit nach, die Frauen der Familie hüten Haus und Kinder.
Geheiratet wird hauptsächlich innerhalb der Großfamilie (Cousin-Cousine 1. Grades). Prestigeträchtige Eheschließungen mit anderen Großfamilien sind erlaubt. Eheschließungen werden von den Eltern arangiert. Mädchen/Frauen können ab dem 15. Lebensjahr verheiratet werden. Es ist für die Familien der Mädchen wünschenswert, sie möglichst rein, d.h. jungfräulich , zu verheiraten, weil nur so kann die Familie einen hohen Brautpreis erzielen UND nur so kann sie nach Außen (aber innerhalb der Gruppe "arabische Großfamilien in Deutschland") zeigen, dass sie imstande ist, ihre Töchter jungfräulich in die Ehe zu schicken
Mehrere Männer der Großfamilie ehelichen mehrere Frauen, weil sie das traditionell gewöhnt sind. Ihre Frauen sind strengen Lebensregeln unterworfen. Sie dürfen keinen kontakt zu anderen Männern aufnehmen. sie dürfen sich in der Öffentlichkeit kaum, wenn dann nur vollverschleiert, zeigen, damit kein unberechtigter Mann einen Blick auf die Schönheit des eigenen "Besitzes" erhaschen kann. Eine Berufstätigkeit, bei der die Frauen mit anderen Männern zusammentreffen könnten oder bei der für die Familie keine Möglichkeit besteht, die Frau zu überwachen, ist ausgeschlossen.
ist kein Cousin/keine Cousine in Mannheim in heiratsfähigem Altern oder finden die Eltern keine passenden Partner für ihre Kinder, wird aus dem Herkunftsland, zu dem man traditionell enge Bindungen pflegt, ein geeigneter Partner gewählt und eingeflogen oder die Tochter in den Sommerferien bei einem "Familienurlaub" im Herkunftsland verheiratet.
All das, was ich fiktiv beschrieb, findet in Deutschland statt.
Das ist KEiNE Subkultur im Sinne, dass sich aus einer bestehenden Kultur heraus eine abweichende, sog. Subkultur entwickelt hätte.
Der Subkulturansatz basiert darauf, dass große soziale Systeme in unterschiedliche Subsysteme ausdifferenziert sind, die sich dadurch unterscheiden können, dass in ihnen unterschiedliche, nuancierte Normen gelten. Diese Normen können von denen des Gesamtsystems relativ stark abweichen. Dennoch bleibt eine Übereinstimmung bei einigen Basis-Normen, sonst wäre die subkulturelle Gruppe nicht Teil des Gesamtsystems. Werden viele Basis-Werte nicht geteilt, ist im Zusammenhang von Protestbewegungen von Gegenkultur und im Zusammenhang von Migration von Kulturkonflikten die Rede.
es fehlen:
*
die Ausdifferenzierung aus der "Hauptkultur" (Stichwort: Leitkultur) heraus hin zur partriachalischen , an Sippen/Großfamilienverbänden orientierten Subkultur mit abweichenden Moralvorstellungen
*abweichende
nuancierte Normen: die Abweichung ist nicht nuanciert, sie ist vollkommen konträr, KEINE Übereinstimmung bei einigen Basis-Normen:
individuelle/kollektive Lebensweise; Individualrecht ./. tradiertes, archaisches Stammesrecht
*die fiktive Großfamilie aus Mannheim ist weder Protestbewegung noch Gegenkultur. sie ist , auch durch die Beibehaltung enger Familienkontakte mit dem ursprünglichenherkunftsland, eine "eingewanderte Kultur" - sie wurde bei der Migration aus dem Herkunftsland beibehalten und wurde hier weiter tradiert: sie wird an die Nachkommen weiter gegeben.
Realo schrieb:Nicht alle Salafisten sind Islamisten
Nicht alle Islamisten sind Salafisten.
sollte dich als Soziologen die Definition von Islamismus interessieren, so findest du sie hier:
Wikipedia: IslamismusZur Einleitung:
Islamismus ist ein Begriff aus den Sozialwissenschaften, unter dem seit den 1970er Jahren verschiedene Ideologien und Bewegungen des fundamentalistischen, politischen Islam zusammengefasst werden. Allen Ausprägungen gemeinsam ist das Streben, im Namen Allahs eine allein religiös legitimierte Gesellschafts- und Staatsordnung zu errichten. Sie richten sich gegen die Grundsätze der Trennung von Staat und Religion, gegen die Prinzipien von Individualität, Pluralismus und Volkssouveränität, gegen Menschenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter.
falls es dir nicht auffällt:
gegen die Prinzipien von Individualität, Pluralismus und Volkssouveränität, gegen Menschenrechte und die Gleichstellung der Geschlechterdie Schnittmengen dieses Weltbildes mit den in unserem GG festgeschriebenen Werten (unserer Leitkultur) sind marginal