@shionoro Das ist Europapolitik von vor ein paar Jahren. Natürlich macht man auf europäischer Ebene eine den europäischen Gegebenheiten angepasste Politik.
Hast du auch irgendwas aus dem Bundeswahlprogramm, wo sie "aktv" "gegen" "Tierschutz" ist?
In aller Frische: Lobbyisten sind nicht per se Schlecht.
shionoro schrieb:dass man die betriebe finanziell fördert, die tierwohlfreundlich agieren.
Was ja wohl liberaler Kerngedanke ist, oder nicht? Liberale werden nie etwas finanziell fördern, dass erstmal nur einer politischen Ideologie entspringt. Wenn Tierwohlfreundliche Produktionskapazitäten entwickelt werden, entsprechend Abnehmer finden, finanziellen und wirtschaftlichen Erfolg haben, bedürfen sie keiner Förderung. Sind sie nicht in dieser Position, muss die eben dafür Sorge tragen, dass sie es werden.
Ich habe auch dem Milchbauern bei dem ich melke gesagt, es ist ja im Grunde sein Fehler, seine Milch über die Genossenschaften zu verkaufen und somit Umsätze einzubüßen, die er auch in Erweiterung und Modernisierung seines Betriebes stecken könnte.
Dieser Betrieb, der hat kein Biosiegel, der hat keine Tierwohlzertifikate, weil er dann wirtschaftlich nicht arbeiten könnte. Dennoch geht es den Tieren dort gut. Ein Label zu promoten ist was anderes, als Landwirten und Tierhaltern Produktionsmöglichkeiten und Spielräume zu ermöglichen, in denen sie wirtschaftlich wachsen können.
Für ein blödes Biozertifikat, das der Herr Bauer wohl bekommen könnte, da er auch sein Futtermittel und Heu selbst anbaut und dabei auch auf entsprechende Düngemittel verzichtet, würde den eine 5-stellige, mittlere Summe kosten.
Ich sehe nicht ein, warum man entsprechende Betriebe, die ein solches bereits aufbringen konnten, noch zusätzlich fördern sollten.
Abgesehen davon gibt es bereits viel Druck durch die Industrie selbst. Seine Bullen und abgelaufenen Kühe gehen an einen Schlachtbetrieb, der an McDonalds liefert. Einmal jährlich kommen Kontrolleure von McDonalds, die sich die Bedingungen des Hofes angucken und Mängel durchaus auch beanstanden.
Da braucht es keine zusätzliche staatliche Förderung und Kontrolle, nicht in diesem Fall eines durchschnittlichen Landwirts.
Alles weitere, dass ist Massentierhaltung und die wird auch dann nicht verschwinden, wenn man andere Betriebe fördert. Sie würde selbst dann rentabel bleiben, wenn man sie zusätzlich belastet. Sie müsste verboten werden; was gänzlich dem Liberalismus widerspräche, was du ganz besonders doof finden kannst. Ist aber so.
Also muss man darauf setzen, dass sich, wie derzeit offenkundig zu beobachten, der Hang zum bewussteren Einkauf weiter durchsetzt.
Dazu muss man Menschen aber einerseits die entsprechende Bildung und andererseits die wirtschaftlichen Möglichkeiten geben, sich das auch leisten zu können.
Und nicht planwirtschaftlich eingreifen.
Zu den einzelnen Punkten kann ich gar nichts sagen, weil es da um die EU geht. Und Deutschland selbst hat z.B. ein relativ umfangreiches Tierversuchsgesetz, ich glaube kaum, dass sie das aufweichen wollen, wo sie es EU-weit zumindest nur nicht ausweiten wollen.
Es ist halt bittere Realität, dass Tierversuche noch immer nötig sind - und irgendwo müssen sie gemacht werden. Dann besser in der EU, unter Kontrolle, als in Drittstarten ohne solche Kontrolle und Vorgaben. Ein Verbot verlagert das Leid nur, mindestens, schlimmstenfalls wird es noch größer.
Also kP, besorg mir Dinge zur Bundestagswahl, nich jahrealte EU-Standpunkte.