@Lightstorm @Glünggi etc.
Lightstorm schrieb:Man konnte das sehr gut erneut beobachten. Die sogenannten Terrorbekämpfer tun das seit Jahrzehnten immer und immer wieder.
Sie instrumentalisieren Extremisten um Stellvertreterkriege zu führen. Wenn das Ziel erreicht ist, und die Extremisten zum Problem werden, wird ein Krieg gegen sie geführt.
In Irak plädiert man auf Versöhnung und nicht militärische Lösungen, (Biden: "Zuvor hatte bereits US-Vizepräsident Joe Biden in einem Telefonat mit dem irakischen Präsidenten Fuad Massum mahnend darauf hingewiesen, wie wichtig es angesichts der derzeitigen Situation sei, dass sich Schiiten, Sunniten und Kurden versöhnten. Letztendlich gebe es nur eine politische Lösung für den Irak, unterstrich Biden.")
inSyrien wurden bewaffnete Gruppen aus dem Boden gestampft.
Rückblick Syrien zeigt, wie dort alles andere als "politische Lösungen" gefördert wurden.
August 2012
"In Aleppo könnten die Rebellen mehr als nur symbolische Erfolge erzielen. Anders als in Damaskus verfügen sie im Norden der Stadt über gesichertes Hinterland. In den vergangenen drei Monaten gelang es ihnen, von der türkischen Grenze aus einen 40 Kilometer breiten Landstrich freizukämpfen. Die verschiedenen FSA-Gruppen arbeiten in diesem Rückzugsraum offenbar immer koordinierter zusammen. Ein Netzwerk an Ausbildungslagern, Schießplätzen und Kommunikationszentralen ist entlang der Grenze entstanden. Die Regierungstruppen beherrschen hier nur noch einzelne Objekte, Checkpoints und Kasernen. In den vergangenen Tagen hat die FSA die Hauptverbindungsstraße zwischen Aleppo und der Türkei sowie die Stadt Al-Bab im Osten von Aleppo erobert. Falls es ihnen gelänge, die Metropole des Nordens ganz einzunehmen und zu halten, könnte Aleppo zu dem werden, was Bengasi für die libysche Revolution war: befreite Stadt, Machtfundament, Sitz einer provisorischen Übergangsregierung – und womöglich Ausgangspunkt für die Eroberung von Damaskus.
In dieser Strategie unterstützt wird die FSA von einer wachsenden Koalition aus Nachbarländern, freischaffenden Dschihadisten und der amerikanischen Regierung. Vertreter von allen sammeln sich derzeit in der Türkei, entlang des Grenzstreifens. Im türkischen Antakya und in einem Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt residiert der Militärrat der FSA. Er steuert die weitgeführten Truppen der Rebellen in Syrien, sorgt für Nachschub und integriert geflohene Offiziere in die Reihen der Rebellen. Auch in der Großstadt Adana, gut hundert Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, ist offenbar ein regelrechtes Kommandozentrum entstanden. Hier arbeiten türkische Regierungsvertreter mit Offizieren der FSA, Emissären aus Katar, Saudi-Arabien und Mittelsmännern des amerikanischen Geheimdienstes CIA zusammen. Die türkische Regierung bestätigt die Existenz eines solchen Zentrums nicht. Gebraucht aber würde es. Denn mittlerweile liefern Katar und Saudi-Arabien viel Geld und Waffen an die Rebellen, und das will gut organisiert sein.
Zu den Lieferungen gehören Antipanzerwaffen, Luftabwehrkanonen, Handfeuerwaffen, Minen, Granaten und Munition. Ankara selbst soll ebenfalls Waffen liefern, bestreitet dies aber offiziell. Von den Amerikanern kommen Hightech-Kommunikationsmittel, mobile Krankenhäuser, Feldlazarette, Medikamente, die mancherorts noch wichtiger sind als Waffen. Laut einem Bericht der New York Times versuchen die Mitarbeiter der CIA herauszufinden, wer innerhalb der FSA vertrauenswürdig ist und wer nicht. Ausgewählten Kämpfern würden auch Satellitenbilder zur Verfügung gestellt. Vor allem versuchten die Geheimdienstler darauf zu achten, dass Rüstungsgüter nicht in die falschen Hände geraten.
Denn der Konflikt zieht zunehmend auch Glaubenskrieger aus aller Welt an. Am Flughafen Istanbul sieht man Gruppen von jungen Männern, teilweise mit Bart, die Flugzeuge nach Antakya und Adana besteigen. Sie kommen aus den Golfstaaten, aus Marokko, Pakistan, Afghanistan, und aus dem kriegserprobten Libyen, das für hauptberufliche Kämpfer derzeit weniger anziehend ist. Über die grüne Grenze wollen sie nach Syrien gehen. Salafistische Geschäftsleute in der arabischen Welt sollen islamische Militante sponsern, wenn sie in Syrien gegen Baschar al-Assad kämpfen. Syrische Flüchtlinge und ausländische Journalisten in der Türkei berichteten am vergangenen Wochenende, dschihadistische Gruppen hätten in dem syrischen Grenzort Bab al-Hawa die Kontrolle übernommen.
Glaubt man Aussagen von Aktivisten in der Türkei, ist das islamistische Element allerdings nicht stark. Den rund 40000 Kämpfern der FSA (manche sagen bis zu 55000) sollen nur ein paar Hundert Dschihadisten gegenüberstehen. Überprüfen kann das niemand genau. Die FSA aber bemüht sich um Geschlossenheit und will nicht in die Propagandafalle des Regimes laufen. »Wir sind eine Armee des syrischen Volkes und nicht ein Haufen eingewanderter Dschihadisten«, sagt ein Soldat in Antakya.
Nach eigenen Angaben sollen FSA-Kämpfer in der Türkei auch an neuen panzerbrechenden Waffensystemen ausgebildet werden.
.."
http://www.zeit.de/2012/32/Syrien/komplettansichtUnterdessen gibt es bis
über tausend bewaffnete Splittergruppen
"Die Zersplitterung der bewaffneten Opposition wird nach einem Bericht der Washington Post von Mitte Juni 2013 weiter vorangetrieben, da private Sponsoren aus der Golfregion begonnen haben, gezielt Milizen im Bürgerkrieg zu unterstützen, die ihren eigenen, meist radikalen religiösen Ansichten am ehesten entsprechen. Diese Entwicklung entziehe sich jeder Kontrolle.[80]
Die US-amerikanische Defense Intelligence Agency zählte im Juli 2013 etwa 1.200 Oppositionsgruppen – von kleinen, lokalen Gemeinschaften, die sich beispielsweise zur Sicherstellung der Wasserversorgung eines Ortes gebildet hätten, bis zur grenzüberschreitend agierenden, islamistischen Terrororganisation.
"
Wikipedia: Bürgerkrieg in Syrien#Bewaffnete OppositionAm meisten Macht haben islamische Front, al Nusra, IS. Jede dieser Gruppen war in Massaker verwickelt.
Bsp. Islamische Front/Ahrar al-Scham
"Am 11. Oktober 2013 veröffentlichte Human Rights Watch einen Bericht, nachdem Ahrar al-Scham zusammen mit mindestens 19 anderen bewaffneten Oppositionsgruppen vom 4. bis 18. August in ländlichen Gegenden des Gouvernement Latakia an organisierten Massakern beteiligt war, bei denen mindestens 190 Zivilisten getötet und über 200 als Geiseln genommen wurden; mindestens 67 seien in der Operation bei regierungstreuen Alawiten-Dörfern hingerichtet oder rechtswidrig getötet worden."
Wikipedia: Ahrar al-SchamMit gleicher Taktik wie jetzt IS im Irak ging al Nusra u.a. gegen Christen- oder Alaviten oder Kurden etc. - dörfer oder Quartiere vor.
"Auch in den Orten Saddad und Haffar, die überwiegend von Christen bewohnt werden, haben viele Binnenflüchtlinge Aufnahme gefunden. Beide Orte waren bislang recht wenig von der anhaltenden Gewaltwelle im Lande betroffen. Am 21. Oktober 2013 änderte sich dies aber massiv, als ca. 60 gepanzerte Fahrzeuge der “Al-Nusra-Front”-Rebellen die Orte einzuschließen begannen. Die Angehörigen dieser vermutlich mit der Al-Kaida zusammenhängenden Gruppierung errichteten Kontrollposten und nahmen beide Orte unter Feuer. Nun war es auch hier mit dem relativen Frieden endgültig vorbei. Unter den scheinbar unvermeidlichen “Allahu-Akbar”-Rufen fuhren Angehörige der “Al-Nusra-Front” schließlich in die Orte hinein und begannen damit, eine nahegelegene Militärbasis unter Feuer zu nehmen. In den anschließenden Gefechten wurden 13 Menschen getötet und viele Hundert flohen. Alle anderen wurden von den Islamisten als “menschlicher Schutzschild” gegen das Abwehrfeuer der Regierungstruppen mißbraucht.
"
http://gebetskreis.wordpress.com/2013/11/02/syrien-christliche-ortschaften-belagert/ (Archiv-Version vom 27.04.2014)Maalula etc. und das war nicht IS, sondern andere Gruppen, teils alKaida wie Nusra, aber auch andere.
Die sunnitisch salafistischen Kräfte waren schon vor Ausbruch des Krieges in Syrien vorhanden. Deshalb war Aufrüstung von bewaffnetem Widerstand so grundfalsch und brandgefährlich.
"Seit den späten 1960er Jahren gewinnt der konservative und strenger ausgelegte Islam unter der Bevölkerung immer stärker an Einfluss. Salafitische und wahhabitische Tendenzen nehmen – mithilfe von „Missionaren“ aus Saudi-Arabien, welche weltweit den wahren Islam ausbreiten wollen – immer weiter zu. Zu diesen Gruppen zählen auch die syrischen Muslimbrüder. "
Wikipedia: Christentum in Syrien"„Die Christen sind die Verlierer dieses Bürgerkriegs. Sie wollten ihn am allerwenigsten und sie bezahlen den größten Preis“, sagt Raid. „Alle sind Verlierer“, sage ich. „Ja, ja“, sagt er, „die sogenannten Dschihadisten sind Terroristen, die jeden töten, der anders ist als sie, selbst Muslime, deren Lebensführung ihnen nicht passt.“ Sie glauben, sie hätten das Monopol über die richtige Religion und den richtigen Islam, erklärt er. Die meisten Syrer hätten gewusst, dass es so kommen würde, dass es zu einem islamistischen Terror kommen würde, wenn das Regime erst einmal geschwächt ist. "
http://www.taz.de/!143854/Zurück zu IS,
"Der Klientelismus zugunsten bestimmter sunnitischer Gruppen verleitete Ankara zur Duldung und Unterstützung islamistischer Gruppen wie Jabhat al Nusra in Syrien und der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak. Die Folgen für die Türkei sind noch nicht abzusehen."
http://www.tagesschau.de/ausland/aussenpolitiktuerkei-101.html (Archiv-Version vom 10.08.2014)"Der einflussreiche republikanische Senator Rand Paul hat öffentlich zugegeben, dass die USA die Terrorgruppe „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) unterstützt haben.
„Wir haben uns mit ISIS in Syrien verbündet“, sagte Paul am Sonntag in einem CNN-Interview und fügte hinzu: „Einer der Gründe, warum ISIS ermutigt wurde, ist, dass wir die Verbündeten dieser Gruppe in Syrien bewaffnet haben. ISIS konnte ihre Machtposition ausbauen, weil wir die Rebellen gegen Assad unterstützt und aufgerüstet haben. Jetzt haben wir eine chaotische Situation. Die ISIS-Kämpfer wechseln zwischen Syrien und dem Irak hin und her.“
"
http://german.irib.ir/nachrichten/nahost/item/262061-us-senator-rand-paul-wir-waren-mit-isis-in-syrien-verb%C3%BCndet