Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
16.04.2023 um 23:10Zschäpes Aussage vor dem NSU-Untersuchungsausschuss Bayern II rückt langsam näher:
Na dann wollen wir doch mal sehen was der Ausschuss eventuell herausbekommt. Ich persönlich bezweifle ja das bei der Befragung viel oder bahnbrechendes geschehen wird, die Gelegenheit auszupacken hatte Zschäpe bereits während des Prozesses vor Gericht gehabt und bewusst nicht genutzt, aber es ist der Gedanke der zählt und es darf nichts unversucht bleiben, selbst auf die Gefahr hin das es scheitert und nichts dabei herauskommt. Wesentlich naiver hingegen ist es, wie Cemal Bozoğlu das hier macht, wieder von einem angeblichen "Netzwerk" im NSU-Komplex zu sprechen obwohl die Existenz eines solchen noch nicht einmal bewiesen ist! Selbst Zschäpe als letzte Überlebende des Terrortrios kann nicht über etwas Auskunft geben das es nicht gibt. Eine singuläre Vereinigung aus drei Personen wird nicht größer nur weil man das mal eben annimmt. Fakten, Tatsachen, Beweise ändern sich nicht nur weil das möchte sondern bleiben so lange bestehen bis der konkrete Gegenbeweis oder neue Fakten und Tatsachen erbracht werden können! Schon allein deshalb sollten etwaige Erwartungen auf vermeintlich brisante Informationen besser zurückgeschraubt werden und sich auf das fokussiert werden was tatsächlich bei der Befragung herauskommt.
Wie die Einschätzung der beteiligten Fraktionen bei der Erstellung des Abschlussberichtes dann aussieht wird sich zeigen. Allerdings wirkt es etwas befremdlich wenn bereits im Vorfeld davon ausgegangen wird das die Regierungsfraktionen den offiziellen Wertungsteil schreiben werden und die Oppositionsfraktionen jeweils ein eigenes Sondervotum obwohl noch nichts dergleichen feststeht. Es ist auch keineswegs so dass dies gängiger Standard wäre wie es jetzt seltsamerweise in dem SZ-Artikel dargestellt wird da es genügend Abschlussberichte verschiedener Ausschüsse gibt in welchem die Fraktionen den Wertungsteil gemeinsam verfasst haben. Wichtig dabei ist die Wahrheit und Fakten von Indizien und Spekulationen zu trennen und wie Holger Dremel richtig sagt sind letzteres eben keine Beweise und können daher nicht als solche angeführt werden, die Realität ist kein Wunschkonzert!
NSU-Ausschuss fährt zu Beate Zschäpe nach Chemnitz "Uns läuft die Zeit davon", sagt Toni Schuberl. Unter dem Vorsitz des Grünen-Abgeordneten wühlt sich seit knapp einem Jahr der Untersuchungsausschuss zu den Morden der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in Bayern durch Akten, befragt Zeugen etwa von Behörden und aus der Neonazi-Szene. Allein in Bayern hat der NSU fünf Männer türkischer beziehungsweise griechischer Herkunft ermordet, in Nürnberg und München. Der Ausschuss soll nach wie vor offene Fragen bei den Taten sowie mögliche Fehler der Sicherheitsbehörden klären - aber auch ein Unterstützer-Umfeld des NSU und dessen denkbares Fortbestehen sind zu prüfen. Also heutige Gefahren von Demokratie und Rechtsstaat. Nun nähert sich das Gremium schon der Zielgeraden. Dabei bekomme man "jetzt nach und nach erst alle Akten, die wir bräuchten", sagt Schuberl. Bisher waren es 5969, aktuell erhöhte sich die Zahl auf fast 12000 - wobei manche Akten Hunderttausende Seiten umfassen. "So sind wir jetzt eigentlich erst mitten in der Arbeit drin." Geklärt ist inzwischen zumindest die Frage, wo die verurteilte NSU-Terroristin Beate Zschäpe befragt werden soll. Ende Mai, Anfang Juni werden die Abgeordneten dafür in die Justizvollzugsanstalt Chemnitz fahren. [...] Versuchen muss man es. Der Ausschuss müsse Zschäpe "auf jeden Fall vernehmen, das steht außer Frage", sagt Holger Dremel (CSU), stellvertretender Vorsitzender, um "möglichst viel Sachdienliches von ihr zu erfahren". Cemal Bozoğlu, Rechtsextremismus-Experte der Grünen, sagt: Ausspähen der Tatorte in Bayern, Auswahl der Opfer, Fluchtrouten - Zschäpe sei "wahrscheinlich die einzige Person auf dieser Welt, die diese Fragen wirklich umfassend beantworten könnte. Wenn sie denn wollte". Es sei "denkbar, dass sie nicht komplett schweigt". Bedenken, dass man damit einer Rechtsterroristin eine Bühne gebe, sei so beizukommen: "Wir treten nicht als Bittsteller auf - es ist ein Verhör." Eine Befragung per Video kommt für den Grünen nicht in Frage, "wir wollen ihr gegenüber sitzen". Natürlich wäre es "naiv", sich umfassende Auskunft über das gesamte Netzwerk zu erwarten, sagt Bozoğlu. "Aber es geht um Einzelaspekte, scheinbar nebensächliche Details, die vielleicht zu Tage kommen." [...] Schon im Juni muss der Abschlussbericht fertig sein. Vermutlich wird es - das ist fast üblich - einen Bericht auf Beschluss der Ausschussmehrheit von CSU und FW geben. Und einen Minderheitenbericht der Opposition. Generell machen die öffentlichen Sitzungen einen harmonischen Eindruck, das ist in U-Ausschüssen keinesfalls Standard. Schuberl bringt es so auf den Punkt: "sachorientiert, kein Spektakel". Auch wenn es zwischenzeitlich Streit gab, etwa über Beweisanträge und eine Datenpanne beim Landeskriminalamt. Im Feststellungsteil des Berichts, so Schuberl, "gibt es wahrscheinlich viel Gemeinsamkeit, und ich hoffe, auch in möglichst vielen Aspekten der Bewertung". Vize Dremel sagt: Man habe "oft eine ähnliche Sicht der Dinge". Allerdings interpretiere die Opposition seinem Eindruck nach bei der Bewertung mancher Aussagen Indizien oft gleich als Beweise. https://www.sueddeutsche.de/bayern/nsu-untersuchungsausschuss-landtag-1.5802511 |
Na dann wollen wir doch mal sehen was der Ausschuss eventuell herausbekommt. Ich persönlich bezweifle ja das bei der Befragung viel oder bahnbrechendes geschehen wird, die Gelegenheit auszupacken hatte Zschäpe bereits während des Prozesses vor Gericht gehabt und bewusst nicht genutzt, aber es ist der Gedanke der zählt und es darf nichts unversucht bleiben, selbst auf die Gefahr hin das es scheitert und nichts dabei herauskommt. Wesentlich naiver hingegen ist es, wie Cemal Bozoğlu das hier macht, wieder von einem angeblichen "Netzwerk" im NSU-Komplex zu sprechen obwohl die Existenz eines solchen noch nicht einmal bewiesen ist! Selbst Zschäpe als letzte Überlebende des Terrortrios kann nicht über etwas Auskunft geben das es nicht gibt. Eine singuläre Vereinigung aus drei Personen wird nicht größer nur weil man das mal eben annimmt. Fakten, Tatsachen, Beweise ändern sich nicht nur weil das möchte sondern bleiben so lange bestehen bis der konkrete Gegenbeweis oder neue Fakten und Tatsachen erbracht werden können! Schon allein deshalb sollten etwaige Erwartungen auf vermeintlich brisante Informationen besser zurückgeschraubt werden und sich auf das fokussiert werden was tatsächlich bei der Befragung herauskommt.
Wie die Einschätzung der beteiligten Fraktionen bei der Erstellung des Abschlussberichtes dann aussieht wird sich zeigen. Allerdings wirkt es etwas befremdlich wenn bereits im Vorfeld davon ausgegangen wird das die Regierungsfraktionen den offiziellen Wertungsteil schreiben werden und die Oppositionsfraktionen jeweils ein eigenes Sondervotum obwohl noch nichts dergleichen feststeht. Es ist auch keineswegs so dass dies gängiger Standard wäre wie es jetzt seltsamerweise in dem SZ-Artikel dargestellt wird da es genügend Abschlussberichte verschiedener Ausschüsse gibt in welchem die Fraktionen den Wertungsteil gemeinsam verfasst haben. Wichtig dabei ist die Wahrheit und Fakten von Indizien und Spekulationen zu trennen und wie Holger Dremel richtig sagt sind letzteres eben keine Beweise und können daher nicht als solche angeführt werden, die Realität ist kein Wunschkonzert!