kleinundgrün schrieb:Logisch, wenn Du in Deiner Abstimmung das Wort "Bankster" benutzt. Überdies ein selten dämliches Wort. Es unterstellt, dass alle Bankangestellte kriminell sind.
Andererseits wirft das ein neues Licht auf Deine Abstimmung:
Putze oder krimineller Bankangestellter: Was ist sinnvoller. Da stimme ich auch für die Putze (was auch abwertend ist, aber immerhin keine kriminelle Gesinnung unterstellt).
Das ist auch meine Meinung, ich behaupte alle Bankster sind kriminell weil sie sich so verhalten. Du denkst der Schalterangestellte verhält sich sozialer - beleg das doch mal.
Wir haben es hier nunmal mit einem systemimmanenten Übel zu tun, dieser Artikel verdeutlicht das recht anschaulich:
"When misconduct is common and accepted by financial services professionals, the integrity of our entire financial system is at risk," said Jordan Thomas, partner and chair of the Whistleblower Representation Practice at Labaton Sucharow. "In this era of corporate scandals, we must refocus our energies on corporate ethics and encourage individuals to report wrongdoing—internally or externally."
Labaton Sucharow's survey also revealed the following:
39 percent of respondents reported that their competitors are likely to have engaged in illegal or unethical activity in order to be successful;
30 percent of respondents reported their compensation or bonus plan created pressure to compromise ethical standards or violate the law, while 23 percent of respondents reported other pressures that may lead to unethical or illegal conduct; and
30 percent of respondents feel that the SEC/SFO effectively deters, investigates and prosecutes misconduct—despite the new leadership, record enforcement actions and new reforms; 29 percent of respondents feel the same way about FINRA/FSA.
http://www.labaton.com/en/about/press/Labaton-Sucharow-announces-results-of-financial-services-professional-survey.cfm (Archiv-Version vom 19.07.2012)Natürlich steht es Dir jetzt frei die hier aufgeführten Fakten zu widerlegen, ich bin jedenfalls gespannt ob Dir das gelingt. Meine ganz privaten Erfahrungen zum Thema lasse ich auch gerne außen vor, wir können uns also über die verlinkte Umfrage streiten wenn Du möchtest.
Vieleicht wäre es allerdings sinnvoll daß wir diese Diskussion nicht hier führen, sondern in der betreffenden Umfrage.
kleinundgrün schrieb:Insgesamt ist also weder die Abstimmung sinnvoll, noch eine Unterscheidung der Nützlichkeit. Denn heirzu zählen ebenfalls die notwendigen Fähigkeiten.
Die Reinigung eines Hauses kann jeder durchführen, der physisch dazu in der Lage ist. meine Geldangelegenheiten vertraue ich allerdings nur Leuten an, die grundsätzlich in der Lage sind, damit umzugehen.
M.a.W.: Der Markt an potentiellen Putzkräften ist gewaltig, der Markt an potentiellen "Geldverwaltern" deutlich geringer.
Nur weil Du einen Bankangestellten als unnütz erachtest, muss das nicht für die Gesellschaft insgesamt gelten. Findest Du nicht?
Daher die Umfrage, mich hat einfach mal interessiert wie andere User das Ganze sehen und ich bin nicht sehr erstaunt, daß sie so ausgegangen ist. Die Masse der Leute hat Probleme mit der Bank, nur ein verschwindend geringer Teil erfreut sich ihres Daseins weil die Finanzen endlich "in die richtigen Hände geraten seien". (LOL)
Daß Putzkräfte de facto mehr für den Werterhalt unseres System unternehmen käme noch dazu, schließlich wird unter all diesen Rettungsschirmen noch die letzte soziale Errungenschaft verbrannt werden. Was denkt ihr denn wo all die Mittel für die x-ten Bankenrettungen herkommen sollen?
Kurzschluss schrieb:Nein, Du mußt für die Reinigung nachher zahlen, weil unsere Gesellschaft nicht in der Lage ist, für den anderen wenigstens die gerade benutzte Toilette sauber zu hinterlassen.
Dieser Gesellschaft wollt ihr ein bGE anbieten? ProstMahlzeit!
Ein sehr guter Einwand, natürlich bräuchte es neben einer Neubewertung des Arbeitsbegriffes auch einen neuen Gesellschaftsvertrag. Und sobald dieser ausgehandelt wird darf eine Diskussion über Werte, der allseits schon ewig herbeigesehnte Wertekanon, nicht ausbleiben. Völlig richtig, das ist die Frage nach Werten und deren Erhalt.
In der derzeitigen Situation ist es doch keinesfalls verwunderlich, daß jeder ausschließlich auf seine eigenen Befindlichkeiten Wert legt, wer behandelt da schon seine Mitmenschen, geschweige denn öffentliche Räume, mit dem angemessenen Respekt?