Das bedingungslose Grundeinkommen - wie entscheidet ihr euch?
08.10.2012 um 17:30Strikt dagegen
SethSteiner schrieb:Grundsätzlich wäre das eine gute Idee, denn dadurch würde mal eben der gesamte Apparat wegfallen, der nur dafür draufgeht sich um Geldzahlungen zu kümmern. Allerdings müsste es an weitere Bedingungen wie einen Mindestlohn und Wirtschaftsregulierungen geknüpft werden.Du widersprichst dir hier. Denn Mindestlohn und gerade Wirtschaftsregulierungen schaffen wiederum einen neuen staatlichen Apparat, der nur andere Aufsichtsfunktionen zu erfüllen hat.
SethSteiner schrieb:Jeah Weltkriegszustände für die armen also. Echt geniale Idee. Oder eher nicht. 1000 Euro sind schon ziemlich wenig, damit kann man oftmals gerade mal knapp die Miete bezahlen, die schon gern mal auf 700 Euro hochgeht in einer Familie.Da bisher bei im Grunde allen Vorschlägen eine Erhöhung des BGEs bei Familien berücksichtigt waren, ist dieser Zusatz überflüssig. Allein, wenn nur zwei zusammenwohnen, hätte der Haushalt zwei von diesen "wenigen" 1.000 €. Und für jedes Kind noch zusätzlich. Knapp würde ich das dann nicht bezeichnen.
SethSteiner schrieb:Allerdings müsste es an weitere Bedingungen wie einen Mindestlohn und Wirtschaftsregulierungen geknüpft werden.Wozu braucht es bei einem BGE denn bitte einen Mindestlohn? Wenn der Lohn nicht hoch genug ist, macht eh niemand den Job, weil er es ja nicht nötig hat.
SethSteiner schrieb:Mindestlohn ist nachweislich überhaupt kein Unsinn aber die Neoliberalen Spinner finden das immer ganz cool wenn sie Arbeitnehmer nicht richtig bezahlen müssen.Es gäbe ja im Grunde eine ganz einfache Möglichkeit: Streiken, dass es qualmt.
SethSteiner schrieb:Momenta gibts 400 Euro Jobs, soviel wie viele bei Hartz IV bekommen. Ein Mindestlohn braucht man schon deshalb, weil die Leute eben doch für den jeweiligen Betrag arbeiten gehen. Daher ist es auch notwendig gleich gesetzlich klarzumachen, dass Arbeit über dem BGE, Hartz IV oder was weiß ich liegen muss.Tut mir Leid, aber ich sehe immernoch nicht, wieso es einen Mindestlohn braucht. Wenn es ein BGE gibt, dann gibt es das immer und bedingungslos. Heißt also, ich kriege meine z.B. 1.000 € egal ob ich arbeite und etwas dazuverdiene oder nicht. Aktuell kann es die nierigen Löhne nur geben, weil jemand bereit ist, für diese zu arbeiten, weil man ja Geld braucht, damit Essen auf den Tisch kommt. Mit dem BGE wäre das aber garantiert, insofern würde ein Arbeitnehmer keine Arbeitsstelle für einen Dumpinglohn annehmen. Dem Arbeitgeber bliebe also letztlich nichts anderes übrig, als die Löhne so hoch zu setzen, dass jemand bereit ist, für diesen Lohn zu arbeiten.
SethSteiner schrieb:Bei 1.000 Euro für jeden hat man bei einem Pärchen 2000. Wenn die Wohnung 700 kostet, bleiben noch 1300. Wenn ich es bei meiner eigenen Familie sehe haben alle zusammen ca. 1700 Euro aber besonders viel bleibt nicht mehr am Ende übrig, ein Urlaub ist jedenfalls schon ein paar Jahre her. So auf die leichte Schulter sollte man es nicht nehmen. Man muss natürlich bestimmen was in den BGE einfließen würde und ob ihn auch Kinder bekommen und in welcher Höhe. Aber so zutun als würden tausend Euro nun soviel sein ist schon ein bisschen weltfremd.Dass die Leute, die nichts tun und ausschließlich BGE erhalten damit auch noch große Sprünge machen und jedes Jahr mal irgendwo Urlaub machen sollen, wusste ich nicht.
SethSteiner schrieb:Und was heisst streiken? Wer von einer Zeitarbeitsfirma in die nächste kommt kann nicht streiken.Ich wusste auch nicht, dass Zeitarbeitsfirmen einem Chips implantieren, die einen von gewerkschaftlichen Betätigungen abhalten.
SethSteiner schrieb:Dafür ist er schließlich da, das ist sein verdammter Job. Der Bürger ist weitestgehend unmündig, war er immer schon, deswegen gibt es ja Gesetze und eine Administration die sie erlässt.Nein. Der Bürger ist weitestgehend unmündig, weil er zu bequem ist und deshalb von der Administration verlangt, dass die gefälligst alles für ihn regeln soll.
SethSteiner schrieb:Vielleicht schlägst du ja als nächstes vor, ich soll mich selbst darum kümmern, wenn mich jemand bedroht und nicht aus Bequemlichkeit die Polizei rufen oder vielleicht sollte ich, wenn ich einen Krüppel als Sohn/Tochter kriege ja mich selbst drum kümmern anstatt anderen auf der Tasche zu liegen. Ja ich stehe zur Bequemlichkeit, weil das Gegenteil immer in Problemen ausartet.Nein, derartige Vorschläge sind von meiner Seite aus nicht geplant. Dürfte daran liegen, dass ich über eine gewisse Differenzierungsfähigkeit verfüge und mit dieser einhergehend auch erkennen kann, dass es nunmal nicht nur Extrempositionen, sondern auch Mittelwege gibt.
SethSteiner schrieb:Natürlich könnte sich auch jeder Arbeitslose organisieren, eine Kalaschnikov importieren und dann einen schönen kleinen Bürgerkrieg anzetteln bei dem er sich vorher eine Liste macht mit all den Menschen die nicht wollen, dass er anständig bezahlt wird, allen die ihn nicht anständig bezahlen, die ihm jedes Jahr seine Miete erhöhen, seine Strompreise exorbitant erhöhen, ihm Glassteine verkaufen und sich Energieausgleiche bezahlen lassen, auf sonstige Weise legal betrügen und so weiter und so fort und sie dann einer nach dem anderen umbringen oder auf dem jeweiligen Marktplatz in guter alter Tradition den Kopf abhacken und wo man dabei ist vielleicht auch noch die Leiche schänden.Wenn für dich Mord und Totschlag bzw. Hirn abschalten und alles den Staat machen lassen die einzigen Alternativen sind, dann ist das dein persönliches Problem.
SethSteiner schrieb:Wenn es auf die 1000 Euro den Lohn obendrauf geht kann man sicherlich darüber diskutieren inwiefern ein Mindestlohn noch notwendig ist aber wann immer es Probleme gibt, wird man sich ein staatliches Eingreifen wünschen und darüber diskutieren ob er notwendig ist und wenn er es ist, dann wird man es fordernWenn der Lohn nicht obendrauf geht, dann wäre es ja kein Bedingungsloses Grundeinkommen mehr.
SethSteiner schrieb:Wieso soll der Staat hier und dort eingreifen, nicht aber in diesem Punkt? Was macht diesen Punkt so besonders, dass der Staat bloß nichts tun soll?Ganz einfach: An diesem Punkt gibt es von staatlicher Seite nicht wirklich was zu tun. Der Staat muss da lediglich die Rahmenbedingungen aufstellen. Sobald aber die Bürger eine Sache auch selber regeln können, ist ein staatliches Eingreifen nicht notwenig und damit auch nicht gerechtfertigt. Das Grundgerüst, dass man als Arbeitnehmer nicht einfach so selber aufstellen könnte, ist da, es muss nur genutzt werden.
SethSteiner schrieb:Wie ich aufgezeigt habe ist der Mensch eben nicht so einfach fähig mal eben alle seine Rechte zu erkämpfen, er kann es einfach nicht. Er braucht viel Zeit, Zeit die von der Politik abgekürzt werden könnte, die damit außerdem einiges an Papier und diverse "Unglücksfälle" in ihren Institutionen sparen könnte.Also was jetzt? Kann er es nicht oder braucht es nur Zeit?
kurvenkrieger schrieb:Funktioniert ja eigentlich prächtig, lassen wir doch einfach alles wie es is.Warum nicht? Da ich niemanden auf die Straße gehen sehe, scheinen alle recht zufrieden zu sein.