Bundeswehr abschaffen?

Die Geschichte lehrt doch das in der heutigen Zeit die meisten Kriege eher Bürgerkriege sind und die Armeen in der Regel dann auch eher gegen das eigene Volk kämpfen als dafür.

Würde uns die Bundeswehr beim Versuch, mehr Demokratie in Deutschland zu schaffen unterstützen oder würde sie auf Seite der Herrschenden nur versuchen das System zu wahren?

Wenn man die Frage nicht sicher beantworten kann, kann man doch nur für eine Abschaffung plädieren. Man kann doch Menschen die dafür dressiert wurden, nur Befehle auszuführen nicht trauen! :|

@Ashert001

Genau darauf sind die Soldaten der Bundeswehr eben nicht getrimmt!
Jedem Soldaten wird von Beginn an quasi eingeprügelt, dass er die Pflicht hat jeden Befehl auf seine Rechtmäßigkeit zu prüfen und im Zweifel zu verweigern. Ob dies dann auch tatsächlich geschieht, ist mMn eher eine persönliche Charakterfrage als eine der Ausbildung.

Ich denke, hier passt es am Besten rein:
Irgendwer hat festgestellt, dass die Einsatzbelastung der BW Soldaten derzeit wohl etwas hoch ist.
Scheinbar gibt es die Vorgabe, dass Soldaten vier Monate im Einsatz sind und dann 20 Monate in Deutschland dienen, bevor sie wieder in den Einsatz dürfen.
Wenn ich mir die Zahlen so ansehe, dann muss ich ehrlich sagen, dass sowas schlicht nicht praktikabel und selbst für die Bundeswehr unrentabel ist.
Für die Masse der Mannschaftsdienstgrade kommen diese Zeiten hin, sie machen in aller Regel nur einen Einsatz mit.
Bei den Unteroffizieren sieht das dann schon anders aus.
Die werden ja allein schon zwei Jahre lang ausgebildet, bevor sie überhaupt das erste Mal im Flugzeug sitzen.
Und dann war bei uns immer so ne Regelung, die besagte, 4 Monate Einsatz, 8 Monate in Deutschland.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann bin ich im Juli gelandet und saß im Februar wieder im Flugzeug.
Naja, hier jedenfalls der Artikel dazu:
http://www.focus.de/politik/deutschland/warnungen-vor-ueberlastung-und-spaetfolgen-deutsche-soldaten-laenger-als-vorgesehen-im-einsatz_aid_1021829.html

Wieso können die USA eigentilch ihre Drohnen Weltweit einsetzten? Pfeifen die aufs Antikollisionsystem=?
ext

Das Problem ist einfach , das man den Eurohawk im internationalen zivil gesicherten Luftraum einsetzen wollte . Die USA setzen ihre Drohnen jedoch in militärisch gesicherten Luftraum ( etwa Irak , AFG ) ein oder überfliegen Länder wie etwa Iran , Nordkorea usw eh ohne Zustimmung der jeweiligen Behörden, also "pfeifen" die auch auf deren Bestimmungen . Der Einsatz des Eurohawk wäre in AFG auch problemlos möglich , da der Luftraum dort eben militärisch gesichert ist , somit gelten andere Bestimmungen für unbemannte Luftfahrzeuge . Auch wäre es möglich den Eurohawk , wie andere unbemannte Luftfahrzeuge auch im gesperrten Luftraum zu nutzen .
Auch gibt es eben seitens der FAA andere Zulassungsbestimmungen für unbemannte Luftfahrzeuge als etwa seitens der EASA bzw des LBA .

@Fedaykin

Ashert001 schrieb:Man kann doch Menschen die dafür dressiert wurden, nur Befehle auszuführen nicht trauen!

Wenn man null Ahnung von der Vorgesetztenverordnung und dem Befehlssystem der Bundeswehr sowie dem System der inneren Führung hat, sollte man so einen Bullshit lieber nicht absondern.

also ich hab respekt vor unseren soldaten und würde sie nicht als dressierte menschen denen man nicht trauen kann bezeichnen :Y:

Äääh?! Es gibt noch viel weitere, wichtigere Einsatzgebiete der Bundeswehr, anstatt Bürgeraufstände einzudämmen!
Im Fall der Fälle - die Verteidigung unseres Landes?!?

Abschaffen? Gehts noch?

Ja es gibt Probleme bei der Zulassung, aber dennoch eher Bürokratisch geschuldet.

und wenn man nix vom Markt Kaufen kann, dann ist es umso wichtiger so ein Projekt zuende Zubringen oder weit genug um einen besseren Nachfolger zu konstruieren.

Mal ehrlich die Drohne hat nur einen Bruchteil gekostet als der FLughafen Berlin noch Kosten wird.t

Es wäre ganz einfach unverantwortlich eine Drohne welche Geschwindigkeiten von um die 800 km/h fliegt , jedoch lediglich mit einer Kamera ausgestattet ist welche gerade einmal ein Sichtbereich von 500 Metern hat für den allgemeinen europäischen Luftverkehr zuzulassen . Auch wäre es unverantwortlich ein unbemanntes Luftfahrzeug für den allgemeinen Luftverkehr zuzulassen , dessen Fernsteuerung für eine hohe Ausfallquote bekannt ist . Auch wäre es unverantwortlich ein Luftfahrzeug von welchen wichtige Unterlagen seitens des Herstellers nicht herausgegeben werden zuzulassen .
Auch ist es bei der zu erwartenen (geringen) Stückzahl des Eurohawk recht finanziell gesehen recht unsinnig nochmal 500-600 Millionen reinzustecken .

@Fedaykin

Fände die Bundeswehr sollte nicht abgeschafft werden aus dem einfachen Grunde, das manche Jungs dort erst lernen Männer zu werden. Einfache Grundregeln wie sauberkeit, pünktlichkeit und einige andere wichtige Punkte werden dort peinlichst genau geschult.
Und ebenfalls sollte nicht außer acht gelassen werden, das es sicher nur von Vorteil ist, das man im Falle eines evtl Krieges zumindestens weiss wie man vorzugehen hat.
Mit einem Nudelholz und einem perfekt gestyltem Haar kommt man da leider nicht weit.
Muss nun nicht heissen das man den Umgang mit der Waffe erlernen muss, aber der Ablauf im Falle eines solch schlimmen Ereignisses wird ja dort auch gelehrt. Und der scheint mir nützlich

Sassi90 schrieb:wichtige Punkte werden dort peinlichst genau geschult.

ehm, nein.
Das ist so nicht richtig.

@StUffz

Wo liege ich denn falsch ?
Ich denke Pünktlichekeit und reinheit werden dort so ernst genommen ?

Sassi90 schrieb:Ich denke Pünktlichekeit und reinheit werden dort so ernst genommen ?

Ja.

Sassi90 schrieb:Wo liege ich denn falsch ?

In der Tatsache, dass dieses System für die meisten nicht ins zivile Leben zu adaptieren ist.
Mal ehrlich, wer es bis zum Alter von rund 20 Jahren nicht auf die Kette bekommen hat, irgendwo pünktlich zu sein, der wird es auch in ein paar Monaten Grundausbildung nicht schaffen.
Aber zurück zur Adaption ins Zivilleben:
Wenn du in der Grundausbildung bist, dann hast du gar keine Möglichkeit, irgendwo zu spät zu kommen.
Du stehst morgens auf, weil der UvD aufm Flur rumbrüllt, deine Stubenkameraden dich wecken etc. Da das "Schicksal" der ganzen Gruppe davon abhängt, wird drauf geachtet, dass der entsprechende Kandidat auch überall hingezerrt wird. Jede Bewegung wird im Gruppenrahmen gemacht. Von A nach B gehen: in Marschformation. Unterrichte: Mindestens im Gruppenrahmen. Einer ist immer der Gruppenführer, meistens der, der sich für länger verpflichtet hat. Der achtet drauf, das seine Muschkoten auch immer schön da sind, wo sie sein sollen.
Das ist wie ein Kindermädchen, es gibt gar keine Möglichkeit aus diesem System zu entfliehen um zu spät zu kommen. Der ganze Kram ist dem straffen Zeitplan während so einer Grundausbildung geschuldet. Ich war nicht ein einziges Mal in der Vareler Innenstadt und ich war dort zwei Monate auf Grundausbildung.
Ging gar nicht.

Sobald man wieder im zivilen Leben ist, hat man sich wieder alleine um seine Termine zu kümmern und entweder man konnte das schon vorher oder kann es eben immer noch nicht.

@StUffz

Ok nach der Erklärung pflichte ich dir bei.
Aber für manch einen ist es sogar Anreiz es , um es in deinen Worten auszudrücken, im Leben nach der Bundeswehr auf die Kette zu bekommen

@Sassi90
Wenn ich ehrlich bin, sehe ich das auch anders.
Ich war acht Jahre bei dem Verein.
In der Zeit hab ich die verschiedensten Charaktere kennengelernt.

Diejenigen, die vorher schon einigermaßen organisiert waren, die haben auch nach der BW keine Probleme gehabt.
Die, die schon planlos aufgeschlagen sind, die haben das auch konsequent durchgezogen.
Ich kenne Leute, die haben ihren ganzen Weiterbildungsanspruch für einen Realschulabschluss vertendelt um festzustellen, dass sie damit keinen besseren Job bekommen. Besagter Kerl macht jetzt das gleiche, wie vorher. Ganz genau das gleiche...
Ein anderer war vorher von Mami abhängig. Nun hat er sich ein eigenes Haus gekauft. Gegenüber von Mamis Haus.
Er ist nächsten Monat fertig, rafft gar nicht, dass er dann aufgrund des wesentlich geringeren Einkommens sein haus und Familie nicht halten kann, weil Mami ihm jede seine behämmerten Ideen schönredet.

Der Bund ist ne schöne Erfahrung, aber ich hab keinen kennengelernt, den die BW "aus der Gosse gezogen" hat.
Sicherlich kann man das eine oder andere mitnehmen, man wird evtl etwas abgeklärter, kann etwas ruhiger auf Stress reagieren kommt gut mit Hierarchien oder Strukturen klar, aber ich würd sagen, das wars aber auch schon.

@StUffz

Also bist du als erfahrender BW-Gänger (kann man das so sagen?) eher dafür das die Bundeswehr ganz abgeschafft werden sollte oder wie genau soll ich das jetzt verstehen?

Ich finde zum Beispiel gut, das man nun nicht mehr gezwungen ist zur Bundeswehr zu gehen. Diese Freistellung für einen jeden selbst, sagt mir sehr zu.
Ich denke, mit dem Willen in der Hinterhand geht man ganz anders an die Sache herran, als wenn man gezwungen wurde dort aufzuschlagen.
Die Bundeswehr abschaffen finde ich persönlich total witzlos weil an der Bundeswehr auch viel dranhängt. Viele Möglichkeiten werden einem dort geboten, die man woanders vielleicht garnicht bekommen hätte. Stichwort Führerschein.

Sassi90 schrieb:Ich finde zum Beispiel gut, das man nun nicht mehr gezwungen ist zur Bundeswehr zu gehen. Diese Freistellung für einen jeden selbst, sagt mir sehr zu.

Hierzu zitiere ich meinen ehemaligen Zugführer aus dem Jahr 2000:
"Niemand, der hier sitzt, wurde dazu gezwungen, hier zu sitzen. Jeder einzelne hätte verweigern können".

Sassi90 schrieb:Also bist du als erfahrender BW-Gänger (kann man das so sagen?) eher dafür das die Bundeswehr ganz abgeschafft werden sollte oder wie genau soll ich das jetzt verstehen?

Nein. Die Bundeswehr ist klasse, nur muss jeder selber sehen, was er davon macht.
Ich halte sowohl das Unterhalten einer Armee als auch die Fähigkeit, Bündnisse einzugehen wichtig, da man ansonsten außenpolitisch sehr isoliert da steht.

Die Möglichkeiten sind sicherlich sehr zahlreich, auch immer abhängig davon, wo man landet.
Ich hab auch den LKW Führerschein gemacht.
Aber auch die Möglichkeit des BFD am Anschluss ist genial. Eine neue Ausbildung oder einfach ne Weiterbildung machen, ohne sich ums Finanzielle Sorgen machen zu müssen ist schon sehr entspannt. Man muss nicht BAFÖG beantragen, mit 900 Euro im Monat rumkrepeln und nachts Taxi fahren, man geht zur Schule und hat danach Zeit, sich entweder um den Stoff zu kümmern, oder man nutzt die Zeit für die Familie, die in den Jahren davor sicherlich zu kurz gekommen ist.

@StUffz

Genauso sollte man Chancen auch nutzen die einem geboten werden. :)

Ich frage mich ja, was die Schlaumeier, welche die Bundeswehr abschaffen wollen, sagen, wenn mal wieder vermisste Personen großflächig zu suchen sind, ordentlich Schneemassen runterkommen oder, wie aktuell im Osten, Manpower zur Deichverteidigung und dem Schleppen von Sandsäcken notwendig ist...

Freiwillige Helfer, THW, DRK und Co. sind zwar eine tolle Sache, die viel leisten. Aber sie sind eben nicht in dem Maße verfügbar und in Bereitschaft, wie Bundis.

Möchte ich anzweifeln, dass so viele.THWler oder freiwillige Helfer beispielsweise dem Arbeitgeber sagen können:,,Ja.Cheff, ich bin mal 4 Wochen weg, als Fluthelfer".

Auch ist die Leistungsfähigkeit sicherlich begrenzter, als von körperlich trainierten Helfern.


Aber gut, das ist dann sicherlich was anderes, Säcke schleppen und suchend durch die Gegend laufen dürfen sie natürlich, sagen die Gegner der Bundeswehr vermutlich...

Schließlich gibt's ja mit den Pionieren und Grenis sogar Spezialeinheiten dafür :D

Um es ganz einfach aus zu drücken ein Land braucht auch eine Armee,selbst Luxemburg hat eine Armee wenn auch eine sehr kleine.
Ich bin Trotzdem für Frieden möchte auch keinen Krieg,nur ich Persönlich möchte schon wissen das im Notfall unser Land nicht ganz Wehrlos da steht.

xia

Kc schrieb:Freiwillige Helfer, THW, DRK und Co. sind zwar eine tolle Sache, die viel leisten. Aber sie sind eben nicht in dem Maße verfügbar und in Bereitschaft, wie Bundis.

Möchte ich anzweifeln, dass so viele.THWler oder freiwillige Helfer beispielsweise dem Arbeitgeber sagen können:,,Ja.Cheff, ich bin mal 4 Wochen weg, als Fluthelfer".

Die Bundeswehr kostet diese Jahr 33 Milliarden Euro, das sind 11 Prozent des Bundeshaushaltes. Wenn man keine Bundeswehr hätte, hätte man das Geld doch automatisch für den Deichbau, das THW, die Fluthilfen usw. übrig gehabt!

Das wäre doch dann alles überhaupt kein Thema mehr! Was die Bundeswehr an Hilfe leistet, das ist doch nicht netto! Da steckt doch auch ein gigantischer Wasserkopf hinter, die ganze militärische Aufrüstung und Wartung der Bundeswehr!

Da kann man ein paar geschleppte Sandsäcke ja wohl auch erwarten!
Sie wären im Grunde aber schon vorher da gewesen, wenn man das Geld schon vorher in die entsprechenden Zivilprogramme gesteckt hätte! :|