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Bürgerkrieg in Syrien

53.348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, China, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bürgerkrieg in Syrien

07.10.2013 um 18:00
Zitat von DurchreisenderDurchreisender schrieb:Dieses Ding wird vielleicht noch grösser und der dritte Weltkrieg wartet auf uns
dann hat die Spielindustrie endlich mal ein neues thema, und n-tv/n24 müssen nicht immer wieder diese 2. Weltkriegsdokus wiederholen


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Bürgerkrieg in Syrien

07.10.2013 um 18:00
@Glünggi
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Die Armee ist um die Hälfte geschrumpft aufgrund von überläufen... Das kann man ja mal so grob auf die Bevölkerung übertragen.... oder hat jemand ne repräsentative Umfrage?
Interessante Grafik der Überläufer.
Wobei sich das Überlaufen erschwert hat mit der Radikalisierung der bewaffneten "Opposition", "Rebellengruppen".



"Getötet, verschollen, desertiert: Die Überläufer des Assad-Regimes

Infografik | Stefan Binder, 7. Oktober 2013, 13:24



Syriens Staatschef Bashar al-Assad hat in den vergangenen Jahren empfindliche Niederlagen erlitten. Ein Überblick über die wichtigsten Überläufer und Opfer des Regimes


Die Armee mit ihren einst 320.000 Soldaten hat nach aktuellen Einschätzung des deutschen Bundesnachrichtendiensts bisher rund 50.000 Mann verloren. Doch die Erosion hat sich in den vergangenen Monate verlangsamt: Laut Volker Wieker, Generalinspekteur der deutschen Bundeswehr, gibt es kaum noch Überläufer aus den Reihen der Assad-Truppen. Denn Deserteure würden von den Rebellen in der Regel sofort erschossen. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Überläufer und Opfer aufseiten des Regimes:"
http://derstandard.at/1379292902106/Getoetet-verschollen-uebergelaufen---Die-Ueberlaeufer-des-Assad-Regimes


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Bürgerkrieg in Syrien

07.10.2013 um 18:13
Zitat von VisceraViscera schrieb:wieso sollte der Iran keine Kämpfer nach Syrien schicken? das machen doch Länder wie Saudi Arabien, Katar, Türkei etc. auch..
Jops das ist schon so. Da kann man ihnen keinen Vorwuf machen, wenn mans selbst auch tut.

Der Iran hat sogar seine Flugplätze zur verfügung gestellt, falls der Westen angreift, kann Assad seine Luftwaffe im Iran parken ;)
@lilit
Wie nur 50'000? Dachte das waren über 100'000?
Bzw dachte ich die Armee sei von 320k auf rund 170k geschrumpft.

Eritrea hat auch so ein Problem.. da sind die Piloten der Präsidentenmaschine nach Saudiarabien abgehauen und dann hat man nen Piloten geschickt um das Flugzeug zu holen und der ist auch nimmer aufgetaucht :D
Und die Fussball Nationalmannschaft ist auch einfach nimmer nach Hause.


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 10:26
oher, die letzten Seiten sind wieder wie ne Fan deabatte am Fußballstammtisch.

ganz ehrlich, hört doch auf Youtubevideos als Beweis für irgendwas zu benutzen. Schon Palliwood ist gut darin, in Syrien tobt der Medienkrieg natürlich auch. Beide SEiten werden töten und die Regeln sind im Bürgerkrieg eh meist aufs minimum reduziert. Von daher haben beide bzw alle 20 bis 30 Seiten Dreck am Stecken.

Für den Westen ist es momentan gut gelaufen. Mit Glück ist man schon bald Syriens C Waffenbestände los und damit ist die Gefahr halbwegs gebannt das zig Gruppen das in die Hand bekommen. Im Überigen so wie es ja laut UN und Assad aussieht scheint keines der Sonderwaffenlager geplündert worden zu sein. Folgich scheinen alle C Waffenbestände oder vorkomponenten in Syrischer Hand zu sein.


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 10:39
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb: Assad aussieht scheint keines der Sonderwaffenlager geplündert worden zu sein
sicherlich aber kein weiterer indiz, dass tatsächlich das regime hinter den giftgasanschlägen steckt, da auch durchaus die option besteht, dass das giftgas "beigestellt" wurde bzw. auch aus z.b. lybien in rebellenhände gelangt sein könnte

weiterhin alles offen


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 18:42
Zitat von waagewaage schrieb:sicherlich aber kein weiterer indiz, dass tatsächlich das regime hinter den giftgasanschlägen steckt,
Doch das ist es durchaus. Die These das die Rebellen Gestohlene Bestände benutzen ist damit nur schwer haltbar.
Zitat von waagewaage schrieb:da auch durchaus die option besteht, dass das giftgas "beigestellt" wurde bzw. auch aus z.b. lybien in rebellenhände gelangt sein könnte
SOviel Besitzer von Qualitativ hochwertigem Sarin gibt es nicht. Hatte Lybien überhaupt noch bestände? Und wenn ja konnten diese BEstände in Kampffertigen Zustand mit der Richtigen Munition für das richtige Trägersystem geheim nach Syrien geschafft werden?


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 19:27
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Die These das die Rebellen Gestohlene Bestände benutzen ist damit nur schwer haltbar.
diesbezüglich hast du natürlich recht, weiß aber nicht wer diese these tatsächlich von offizieller seite vertritt?!
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Kampffertigen Zustand mit der Richtigen Munition für das richtige Trägersystem geheim nach Syrien geschafft werden?
auch nach der untersuchung steht doch nicht wirklich 100% zweifelsfrei fest, wie die tatsächlichen giftgasraketen abgefeuert wurden und ob hierzu wirklich trägersysteme in den von dir genannten dimensíonen benötigt wurden


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 20:10
Zitat von waagewaage schrieb:diesbezüglich hast du natürlich recht, weiß aber nicht wer diese these tatsächlich von offizieller seite vertritt?!
Ob es offiziell einer vertreten hat weiß ich nicht, aber hier wurde es gerne von der pro Assad Seite aufgeführt.
Zitat von waagewaage schrieb:auch nach der untersuchung steht doch nicht wirklich 100% zweifelsfrei fest, wie die tatsächlichen giftgasraketen abgefeuert wurden und ob hierzu wirklich trägersysteme in den von dir genannten dimensíonen benötigt wurden
100% Zweifeslfrei ist leider nicht möglich, verbietet die Unschärfe.

aber tatsache ist nunmal das Raketen für den Beschuss eingesetzt wurden, Raketen die es perse als Ausführung mit C Gefechtsköpfen gibt oder die zumindest Industrielle gefertigt wurden.

Autobombe, Sprenggung, Flaschen Aufdrehen fallen als Verbreitungsmethode weg.

Leider haben die Rebellen einen Eklatanten Mangel an Artillirieraketen, Industriekapzitäten, Chemischer Munition, Know How, SChutzausrüstung, Taktischer Bewegungsfreiheit.

Es ist also wesentlich Wahrscheinlicher das die Regierungstruppen den Angriff ausgeführt haben, auf wessen Befehl, Verantwortung und co ist erstml irrelevant.

richtig Aufgeklärt so das die Pro Assad Seite es zugeben müssten wird es wohl eh nicht, weil durch die Chemische Abrüstung sich die Thematik des Angriffes Überlebt hat.

ich hörte allerdings noch nix bezüglich der Beweise von Russland, oder Assad die so gut beweisen sollen das es die Rebellen waren. Das Video hier mit der Verkleideten Nonnne vor 2 Seiten lasse ich mal außen vor. Nonnen sind nur rudimentär mit der Chemischen Kriegsführung vertraut.


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 20:21
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ausführung mit C Gefechtsköpfen gibt oder die zumindest Industrielle gefertigt wurden.
wenn ich mich nicht irre gibt dies der untersuchungsbericht auch nicht her, d.h. es ist nirgends klar belegt mit welchen gefechtsköpfen das giftgas tatsächlich verschossen wurde ... korrigier mich wenn ich mich irre


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 21:27
Hier nochmal die Aussagen vom belgischen Lehrer Pierre Piccinin über die Entführung der "Rebellen" und was Sie bei Gesprächen der "Rebellen" über den Einsatz über Chemiewaffen mitbekommen haben.
Auch der italienische Journalist Domenico Quirico erzählt keine andere Geschichte, es wurd nur nicht in der Berichterstattung erwähnt.

https://www.youtube.com/watch?v=wFSgb6R_-Ec (Video: Syrien - SpiegeI Propaganda entzerrt! Der vorauseilende Gehorsam des deutschen Mainstreams)

https://www.youtube.com/watch?v=8XjukhqegPM



http://www.dailymail.co.uk/news/article-2418378/Syrian-hostage-Domenico-Quirico-overheard-rebels-blame-Damascus-chemical-attacks.html

Naja egal, es werden ja jetzt die Chemiewaffenbestände vernichtet und damit hat es sich ja eigentlich erledigt.


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 21:41
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nonnen sind nur rudimentär mit der Chemischen Kriegsführung vertraut.
Danke für das Lachflash :D


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 21:46
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nonnen sind nur rudimentär mit der Chemischen Kriegsführung vertraut.
Was haben Ihre Aussagen denn mit chemscher Kriegsführung zu tun?
Sie zeig doch nur Ungereimtheiten auf, die andere auch schon angesprochen haben.

@Glünggi
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Danke für das Lachflash :D
Ist ja echt schön, dass Du Dich amüsierst!


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Bürgerkrieg in Syrien

08.10.2013 um 21:54
@ThunderBird1
Ja sorry ich fand den Satz halt nunmal lustig formuliert.
Soll ich nun den ganzen tag heulen, weil in Syrien Krieg ist?


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 11:53
Blut und Seele: Besuch in Damaskus - Bericht aus einer belagerten Stadt

Baschar al-Assad ist der Feind Europas und Amerikas, seit im syrischen Bürgerkrieg Massaker verübt und Kinder durch Giftgas ermordet wurden. Wie lebt er mit der Schuld, wie mit der Furcht vor dem Sturz? Ein Besuch in Damaskus.

Wie wird er sein? Wird man den Krieg in seinem Gesicht erkennen, die Schuld und die Unsicherheit, Angst vielleicht? Wird sich der Plan, ihn sofort zu attackieren, durchhalten lassen, wenn er höflich lächelt? Oder wenn er aufsteht und gehen will?
Und das Inhaltliche: Wird er Fehler eingestehen, Massaker womöglich? Wie will er sich und sein Land aus der Isolation befreien? Wie sieht die Welt aus, und wie fühlt sie sich an: für Baschar al-Assad?
Es ist 7.45 Uhr am vergangenen Mittwoch, als der Fahrer des Staatschefs vor dem Hotel Beit al-Wali in der Altstadt von Damaskus hält und die Besucher aus Deutschland abholt. 8.20 Uhr: Sicherheitskontrolle im Volkspalast, diesem flachen beigefarbenen Bau auf den Hügeln im Westen von Damaskus. Um 9.05 Uhr wieder ins Auto, die Alleen entlang und den Hügel hinab, keiner weiß, wohin, denn keiner darf das zu früh wissen, weil Kriegszeiten goldene Zeiten für Attentäter sind. 9.20 Uhr: Der Konvoi hält vor dem Gästehaus der Regierung.

Die Tür öffnet sich, und kein Bediensteter tritt heraus; Assad steht dort und breitet die Arme aus, lächelt. Er grüßt wie Bill Clinton, gibt die rechte Hand, legt die linke auf Schultern oder Unterarme; eine herzliche Geste der Macht. "What a pleasure", sagt er, was für ein Vergnügen, nun ja. Baschar al-Assad ist 48, blauäugig, hager und ungefähr 1,90 Meter groß, mit Zwei-Tage-Schnauzer. Er trägt einen dunkelblauen Anzug, ein helles Hemd ohne Manschettenknöpfe und eine blaue Krawatte, dazu schwarze bequeme Schuhe, eine Art Slipper.

Er hat in dem Gästehaus sein Büro: Marmorboden, feine Skulpturen und Gemälde, auf dem Schreibtisch steht ein Apple-Computer. Im Regal liegen Bücher über den Topkapi-Palast in Istanbul und die "Paläste des Libanon", an der Wand hängen sechs Bilder, die seine Kinder gemalt haben: Kühe auf Gras, Hühner und Küken, die Sonne geht auf über einem grünen Land.

"Beginnen wir?" Der Diktator fragt das.

Baschar al-Assad spezialisierte sich in London weiter auf Augenheilkunde, er spricht perfekt Englisch. Nach seiner Rückkehr nach Syrien trat er der Armee bei, von vielen wurde er unterschätzt, weil er so milde wirkt, so sanft redet. Assad, der zur Minderheit der Alawiten gehört, regiert seit 13 Jahren, er trat das Erbe seines Vaters Hafis al-Assad an. Bei WikiLeaks war die Einschätzung der Amerikaner zu lesen: "Die Assads betreiben Syrien als Familienunternehmen."

Alle fünf Kilometer ein Kontrollposten

Wer nach Damaskus will, muss seit einigen Monaten den Landweg von Beirut aus nehmen; der Flughafen Damaskus wird von keiner westlichen Airline mehr angeflogen. Von Beirut aus sind es nur 150 Kilometer, aber die Fahrt dauert, denn in Syrien hat das Militär alle fünf Kilometer Straßensperren errichtet: Kofferraum öffnen, Papiere zeigen, aussteigen. Männer mit Kalaschnikows und leeren Blicken, Zigaretten im Mund, haben die Macht über alle Kommenden und vor allem über alle Fliehenden.

"Da hinten liegt Sabadani", sagt der Fahrer und nickt in die hügelige Landschaft hinein. "Da sind die Terroristen", sagt er, "Tschetschenen."

Und schließlich: Damaskus.

Einige Tage in Syriens Hauptstadt verändern das Bild dieses Krieges, denn die Menschen von Damaskus betrachten diesen Krieg anders als der Westen; sie wollen bewahren, was sie haben.

Beim Abendessen mit Politikern und Professoren oder bei Gesprächen in den Gassen der Altstadt sagen alle, ohne Ausnahme, dass sie die Rebellen fürchten. Weil mit den Rebellen die Fundamentalisten kämen. Und mit den Fundamentalisten die Scharia. Alle Gesprächspartner erzählen, dass sie dem Westen nicht trauen, weil er zu schlicht denke und moralische Ansprüche stelle, die er selbst nicht erfülle; und die meisten sagen, dass sie nicht Assad stützen, aber ihr freies Leben erhalten wollten. "Seht euch an, was in Ägypten und Libyen passiert", sagt einer.

Und wenn man dieses Damaskus erlebt, beantwortet sich auch die Frage, wie sich Assad so lange halten konnte. Der syrische Bürgerkrieg fühlt sich für die, die in seinem Zentrum sitzen, anders an als für die Menschen von Aleppo, anders auch als für die Politiker, die bei den Vereinten Nationen ihre Urteile fällen.

Die Angst vergeht nicht

Einerseits: Die Menschen sind auf den Straßen unterwegs. Sie rauchen Wasserpfeife, handeln, lachen. Es gibt Damaszener, die sich in die eigene Wohnung zurückziehen; doch Flüchtlinge sind hinzugekommen, die am Stadtrand unter Planen leben und tagsüber ins Zentrum streben. Damaskus ist eine trotzige, gierige Stadt geblieben, säkular und ähnlich jung wie Beirut. Mädchen tragen ärmellose Blusen, die Umajjaden-Moschee funkelt im Morgenlicht, auf dem Basar werden Unterwäsche und Eis verkauft.

Andererseits: Es grollt herüber aus Dschubar und Daraja, jenen Vorstädten im Nordosten und im Südwesten, die unter Beschuss stehen. In Dschubar, so heißt es hier, haben sich Untergrundkämpfer verschanzt, umzingelt von Regierungstruppen. Über Daraja stehen schwarze Rauchsäulen.

Einerseits: Im Roma Café in der Altstadt feiert am Montagabend Rami, 23, seine bestandene Prüfung in "Business Management". Und 50 Freunde feiern mit. Der DJ legt westlichen Pop auf, dann die orientalischen Nummern. Als sich alle zu einem Gruppenfoto aufstellen sollen, entreißt Ali, der Schauspieler, dem DJ das Mikrofon und brüllt seine Gefühle in den Raum: "Mit unserem Blut und mit unserer Seele sind wir bei dir, Baschar." Und dann ruft er in die Runde: "Was will Syrien?" Und alle rufen zurück, auch die jungen Frauen: "Baschar!"

Andererseits: Die Angst vergeht nicht. Vielleicht kann man sich an Detonationen gewöhnen, vielleicht wird man abgeklärt, aber die Bedrohung bleibt. 60 bis 200 Orte sollen täglich vom Regime bombardiert werden; ein Tag, an dem es nicht hundert Tote gibt, gilt als guter Tag. Die Damaszener wissen, dass der Krieg nahe ist, sie sagen, dass sie erste Selbstmordattentäter fürchten; und dass sie fürchten, dass ihre Stadt bald nicht mehr wie Beirut, sondern wie Bagdad sei.

Ein Fotograf des Regimes ist keine Alternative

Am Dienstag, dem Tag vor dem Gespräch mit Assad, warten drei seiner Mitarbeiter im Volkspalast, um über die Rahmenbedingungen des Interviews zu verhandeln. Sie rauchen, bis es neblig wird. Sie gehen hinaus und kehren wieder zurück und wollen noch einmal diskutieren, was gerade abgeschlossen war. Fürchten sie den Verlust des Arbeitsplatzes? Schlimmeres? Ein 90-minütiges Gespräch mit Assad sagen sie zu. Der Fotograf darf nur arbeiten, wenn er seine Bilder vorlegt - und der Palast jene Interview-Fotos untersagen darf, die missfallen. Unanständig? Ein Fotograf des Regimes wäre die Alternative - was keine ist. Nicht verhandelbar ist für Assads Leute, dass der SPIEGEL auf jenen Seiten, auf denen das Interview erscheint, keine Fotos von Giftgasopfern zeigt; es ist eine ungewöhnliche Bedingung, aber ohne ihre Erfüllung gäbe es kein Gespräch. Der SPIEGEL hat diese Fotos bereits gezeigt (Titel 35/2013) und wird sie weiterhin zeigen, aber nicht auf der folgenden Interview-Strecke.

Drei hitzige Stunden dauert das Vorgespräch, weitere Einschränkungen gibt es am Ende nicht. Die Autorisierung wird verabredet, das ist Standard bei SPIEGEL-Gesprächen. Den Fragenkatalog begehrt die Gegenseite zunächst vorsichtig, dann nicht mehr; Assad fürchte keine harten Fragen, sagen seine Leute. (Am Donnerstag, dem Tag nach dem Treffen, wird der Palast das Gespräch ohne jede Änderung freigeben.)

Ob auch Assad, hinter den dicken Glasfenstern und den schweren Marmorblöcken, die Granateneinschläge hört? Anfang 2011 hatte er noch verkündet, Syrien sei "immun" gegen revolutionäre Aufstände; er wisse das, er sei seinem Volk "sehr nahe". Jetzt dürfte er dem Abgrund näher stehen, aber die Wirklichkeit in Palästen entkoppelt sich in Krisenzeiten noch mehr als in guten Tagen von der Wirklichkeit im Rest des Reiches.

Mittwoch also, 9.30 Uhr. Assad redet ruhig, leise, druckreif. Er lächelt, er hört nicht auf zu lächeln, und wenn man Zeichen von Anspannung sucht, findet man nichts in seiner Gestik, nichts in seinem Gesicht; beide Füße dreht er nach innen, die Knie presst er gegeneinander.
http://www.spiegel.de/spiegel/damaskus-bericht-aus-einer-belagerten-stadt-a-926471.html

Zitat: Wir wollen Baschar!

Na, das sagt doch alles


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 12:13
Zitat von AchillAchill schrieb:Zitat: Wir wollen Baschar!

Na, das sagt doch alles
ja, und um ehrlich zu sein, kann ich auch nichts mehr dagegen sagen. Ein Sieg der Rebellen würde entweder in einen islamistischen Staat alà Taliban Enden (wenn die zerschossenen Reste der moderaten Rebellen sich nicht gegen die inzwischen Dominanten Islamisten wenden) oder in einem noch sehr viel länger dauernden und blutigeren Bürgerkrieg (wenn sie es nicht tun). Keine der beiden Optionen ist sonderlich verlockend.

Und da das Problem mit den Chemiewaffen jetzt auch erledigt ist, sollte sich der Westen nun wirklich heraushalten. Außer vielleicht, um die Verhandlungslösung, also um den Krieg abzukürzen, vorranzutreiben.


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 12:34
Zitat von waagewaage schrieb:wenn ich mich nicht irre gibt dies der untersuchungsbericht auch nicht her, d.h. es ist nirgends klar belegt mit welchen gefechtsköpfen das giftgas tatsächlich verschossen wurde ... korrigier mich wenn ich mich irre
Zumindest das esk eine Marke Eigenbau war. Ich schau mal ob ich den UN Bericht finde.

@ThunderBird1
komm lass es, obskure Belgische Entführte die ganz toll mitbekommen was Rebellen über Giftgas erzählen? Was haben wir da einen Belgischen sprachbegabten, C Waffenexperte als Rucksacktourist. Natürlich muss RT den Russichen Standpunkt vertreten und holt alles mögliche hervor. Die Russen waren ja auch dämlich den ANgriff von anfang an den Rebellen zu unterstellen mitttels RAketen.
Zitat von ThunderBird1ThunderBird1 schrieb:Was haben Ihre Aussagen denn mit chemscher Kriegsführung zu tun?
Sie zeig doch nur Ungereimtheiten auf, die andere auch schon angesprochen haben
Wieviel Ungereimheiten findet denn eine Nonne bei einem C Angriff mit Artillirie?


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waage ehemaliges Mitglied

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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 13:33
@Fedaykin

anbei der bericht

http://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Secretary_General_Report_of_CW_Investigation.pdf

und achte bitte darauf, dass wirklich eine zweifelsfrei zuordnung gegeben ist


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 14:25
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:komm lass es, obskure Belgische Entführte die ganz toll mitbekommen was Rebellen über Giftgas erzählen? Was haben wir da einen Belgischen sprachbegabten, C Waffenexperte als Rucksacktourist.
Die sollen englisch gesprochen haben.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wieviel Ungereimheiten findet denn eine Nonne bei einem C Angriff mit Artillirie?
Die Videos wurden ziemlich schnell hochgeldaen, die Eltern der (entführten?) Kinder waren nicht aufzufinden.
Haben die Kinder alle mitten in der Nacht auf der Strasse gespielt?

Naja Du glaubst ja auch, dass Assad oder wer auch immer angelblich dahinter steckt, so blöd ist, Chemiewaffen einzusetzen?

Die "Rebellen" sind halt nicht die schlausten denk ich, die filmen so ziemlich alles, auch wenn die eigenen Leute krepieren, scheint so als hätte jeder 5. eine HD-Kamera am Start.

Beitrag von ThunderBird1 (Seite 961)


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 14:48
Zitat von ThunderBird1ThunderBird1 schrieb:Die sollen englisch gesprochen haben.
Also das finde ich schwer zu glauben. Die Rebellen würden untereinander doch wohl eher in arabisch kommmunizieren, Englisch ist für die doch eigentlich nur dazu da, wenn sie sicher gehen wollen, dass jeder Ausländer sie versteht. Wieso also sollten die Rebellen belastende Aussagen vorsätzlich in einer Sprache treffen, in der jeder sie verstehen kann - und das auch noch in Anwesenheit von Ausländern, die sie sonst nicht verstehen würden? Klingt ziemlich unlogisch.


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 14:50
@Taln.Reich
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Also das finde ich schwer zu glauben. Die Rebellen würden untereinander doch wohl eher in arabisch kommmunizieren, Englisch ist für die doch eigentlich nur dazu da, wenn sie sicher gehen wollen, dass jeder Ausländer sie versteht. Wieso also sollten die Rebellen belastende Aussagen vorsätzlich in einer Sprache treffen, in der jeder sie verstehen kann - und das auch noch in Anwesenheit von Ausländern, die sie sonst nicht verstehen würden? Klingt ziemlich unlogisch.
Ja stimmt schon, find ich auch unlogisch, aber wer weiss, vlt wars ja wirklich so.


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 14:58
Zitat von ThunderBird1ThunderBird1 schrieb:Ja stimmt schon, find ich auch unlogisch, aber wer weiss, vlt wars ja wirklich so.
erlaube mir, dieser Aussage genauso zu trauen, wie den Aussagen eines vom BND als Lügner entlarvten BND-Informanten, der sagt der Irak hätte Massenvernichtungswaffen gehabt.


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 15:01
@Taln.Reich
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:erlaube mir, dieser Aussage genauso zu trauen, wie den Aussagen eines vom BND als Lügner entlarvten BND-Informanten, der sagt der Irak hätte Massenvernichtungswaffen gehabt.
Du kannst von mir aus glauben was Du willst. ;)


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 15:07
Zitat von ThunderBird1ThunderBird1 schrieb:Du kannst von mir aus glauben was Du willst
Mann sollte grundsätzlich nichts so ohne weiteres glauben, sondern skeptisch darüber nachdenken, ob diese Aussage logisch ist. Und Rebellen, die ihre finsteren Pläne vorsätzlich in einer anderen Sprache besprechen, damit man sie extra verstehen kann, sind es nicht.

Wenn für Russland die gleichen Maßstäbe gelten würden wie für die USA, würden einige aus diesen Logikbruch sofort schlussfolgern, dass de ganze Geschichte eine Lüge ist.


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Bürgerkrieg in Syrien

09.10.2013 um 15:07
@Taln.Reich
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:erlaube mir, dieser Aussage genauso zu trauen, wie den Aussagen eines vom BND als Lügner entlarvten BND-Informanten, der sagt der Irak hätte Massenvernichtungswaffen gehabt.
mir völlig unverständlich ,warum bezweifelt wird ,dass saddam massenvernichtungsmittel hatte ,wo es doch nachgewiesen ist,dass er sie auch einsetzte:

Wikipedia: Giftgasangriff auf Halabdscha


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