Bürgerkrieg in Syrien

Ohne jetzt hier irgendwelche Behauptungen aufzustellen, möchte ich mal nen kleinen Denkansatz in die Runde werfen! Darf ich? ;)

Es mag ja richtig sein, das die Rumänen ihre Seemine wiedererkannt haben! Aber was besagt das letztendlich?
Dort unten ist Krieg! Laut eigenen Aussagen, haben doch die "Rebellen", schon mehrere Militärstützpunkte eingenommen und demzufolge auch das dort lagernde Material. Inzwischen könnte also praktisch jeder x-beliebige Dorfdepp mit nem Bollerwagen voller Militärtechnik durchs Land hoppeln!

Dort unten ist mittlerweile alles aus dem Ruder gelaufen und niemand kann sagen, WER WO WAS veranstaltet.

m_connor schrieb:Dort unten ist mittlerweile alles aus dem Ruder gelaufen und niemand kann sagen, WER WO WAS veranstaltet.

So definiert sich ein Bürgerkrieg mit zig verschiedenen Parteien...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-der-einsame-diktator-assad-a-874927.html

eine kleine Zusammenfassung derer die Assad den Rücken gekehrt haben.

denkt ihr, Assad lebt im dritten Jahr des Bürgerkrieges noch in Syrien, oder wird er vor März ins Exil gehen oder von einen Mob gelyncht werden?

@Taln.Reich
habe eiegntlich schon für dieses Jahr darauf getippt...

aber nächstes wird er fallen. Exil vermutlich.

Ein interessanter Artikel aus dem Guardian bzgl. der Situation in Aleppo: http://www.guardian.co.uk/world/2012/dec/27/syrian-rebels-scramble-spoils-war

Sieht so aus, als ob auch die Rebellen zunehmend Schwierigkeiten mit dem Ökonomischen Teil des Krieges bekommen. Waffenmäßig sind sie ja größtenteils auf das Einnehmen von Waffenlagern der Regierungstruppen angewiesen, aber im jetzigen Pattzustand funktioniert das nicht mehr, also sind sie zum Plündern übergegangen. Das ist das reinste Gift für die lokale Unterstützung.

Außerdem tun sich auch zunehmend Gräben auf, weil erbeutete Waffen von den Milizen nicht untereinander ausgetauscht, sondern für sich behalten werden.

Beide Faktoren zusammen schwächen erheblich die Kampfkraft der Rebellen, da sie zum einen zunehmend mehr mit Plündern den mit kämpfen beschäftigt sind, und zum anderen die kämpfenden Gruppen nicht die von anderen Gruppen zurückgehaltenen Waffen für den Kampf haben.

Wenn die Rebellen in Aleppo sich nicht bald aufraffen, und einen entscheidenden Sieg gegen die Regierungstruppen erringen, könnte es passieren, dass sie am Ende aus Aleppo vertrieben werden, weil irgendwann schlichtweg nichts mehr zu Plündern da sein wird, und die Bevölkerung anfangen wird, sich zu weigern die Rebellen weiter zu u8nterstützen.

Ein weiterer Interessanter Punkt: gegen Ende des Artikels bestätigt einer der Rebellen meine Befürchtung, dass, wenn die Rebellen die Regierungstruppen besiegen, sie gegeneinander weiterkämpfen werden...

Taln.Reich schrieb:Ein weiterer Interessanter Punkt: gegen Ende des Artikels bestätigt einer der Rebellen meine Befürchtung, dass, wenn die Rebellen die Regierungstruppen besiegen, sie gegeneinander weiterkämpfen werden...

Gut möglich. Sie setzen sich ja aus den unterschiedlichsten Gruppen zusammen mit den unterschiedlichsten Zielen einer neuen Staatsform. Deshalb wird auch nicht mehr so kooperiert. Weshalb der Nusrafront Panzer geben wenn sie diese anschliessend gegen einen verwenden könnten?

@Taln.Reich
Stehst nicht alleine da mit der Befürchtung:

«Optimismus ist fehl am Platz» – Kein Frieden in Syrien

Syriens verlässlichster Verbündeter, Russland, geht zunehmend auf Distanz zum Regime. Hoffnung auf ein baldiges Ende des Konflikts besteht dennoch nicht. Weshalb das so ist, sagte der Berliner Politikwissenschaftler Volker Perthes im «Echo der Zeit».

«Das Regime hat nicht mehr die Oberhand und selbst ehemalige Freunde von Assad überlegen inzwischen, was die Alternativen zu ihm sind», so Politikwissenschaftler Volker Perthes.

Doch zu glauben, dass nun der Frieden in greifbarer Nähe ist, sei illusorisch. «Für beide Seiten – Regime und Opposition – sind Friedensverhandlungen keine Option. Aber sie müssen dazu gebracht werden, eine politische Lösung auf den Weg zu bringen», so Perthes

So würden weitere Opfer vermieden und der Friedensprozess im Nachbürgerkriegs-Syrien vereinfacht. Schon jetzt stellt der Politologe gefährliche und spaltende Tendenzen innerhalb der Regimegegner fest.

«Es gibt eine Radikalisierung und eine Zunahme der konfessionellen Propaganda.» Das sei eine sehr gefährliche Entwicklung, weil es das Zusammenleben nach einem Ende des Assad-Regimes massiv gefährde, so Perthes.

http://www.srf.ch/news/international/optimismus-ist-fehl-am-platz-kein-frieden-in-syrien

Ob DAS der richtige Weg ist:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/aufstand-in-syrien-rebellen-greifen-gasleitung-im-osten-an-a-875227.html

Aufstand gegen Assad Syriens Rebellen sprengen Gasleitung im Osten

Syrische Rebellen versuchen auch zum Jahresende die Regierung zu schwächen. Die Aufständischen haben im Osten des Landes eine Gaspipeline gesprengt. Außerdem berichten Aktivisten von Angriffen der Regierungstruppen um Damaskus. Somit gibt es für eine schnelle politische Lösung kein Hoffnung.
Info

Beirut - Die gewaltsamen Auseinandersetzungen im Bürgerkrieg in Syrien gehen auch zum Jahresende weiter. Wie staatliche Medien berichten, sollen syrische Rebellen im ölreichen Osten des Landes eine Gasleitung gesprengt haben. Die Explosion habe sich am Montag rund 30 Kilometer nördlich der Stadt Deir el Sur ereignet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Die Pipeline versorge Elektrizitätswerke und eine Düngemittelfabrik, wie ein Sprecher des Ölministeriums sagte.

Die Aufständischen greifen im Kampf gegen die Regierung von Präsident Baschar al Assad häufiger Öl -und Gasanlagen an, um dem Regime finanziell zu schaden.

Die jüngsten Entwicklungen machen die Hoffnungen auf eine schnelle politische Lösung zunichte. Die syrische Regierung ist nach eigenen Angaben offen für einen Dialog, um einen Ausweg aus dem anhaltenden Konflikt im Land zu finden. "Die Regierung unterstützt das Projekt zur nationalen Aussöhnung und begrüßt jede regionale oder internationale Initiative für eine Lösung der Krise durch Dialog und mit friedlichen Mitteln ohne Einmischung von außen", sagte Ministerpräsident Wail al-Halki am Montag vor dem Parlament.

Am Sonntag hatte der Syrien-Gesandte Lakhdar Brahimi erklärt, er habe einen neuen Plan für eine politische Lösung des Konflikts, der von der internationalen Gemeinschaft angenommen werden könnte. Konkrete Angaben zu dem Plan machte er nicht. Dieser basiert laut Brahimi aber auf der Genfer Übereinkunft, die Ende Juni von der Aktionsgruppe für Syrien vereinbart worden war und einen Waffenstillstand, die Bildung einer Übergangsregierung sowie einen Plan zur Abhaltung von Wahlen vorsieht.

Opposition reagiert ablehnend

Für die Regimegegner ist das keine Option, sie lehnen den Vorschlag Brahimis ab. Eine Gruppe von "Revolutionären" warf dem Gesandten vor, er sei nicht neutral. Die Aktivisten veröffentlichten am Montag auf ihrer Seite im sozialen Netzwerk Facebook mehrere Karikaturen, die den algerischen Diplomaten in unvorteilhafter Pose zeigen. Zudem warfen sie ihm vor, er benehme sich nicht wie ein internationaler Gesandter, "sondern wie ein Bote für Nachrichten von Assad an das Volk".

Der oppositionelle Syrische Nationalrat (SNC) erklärte außerdem in der Nacht zum Montag: "Aus der Sicht von Assad sind Initiativen und Dialog ein Zeichen von Schwäche und ein Beweis für seine Legitimität." Deshalb folgten auf Friedensinitiativen immer nur neue Massaker.

Am Montag sollen in Syrien sechs Menschen getötet worden sein. Die Regierungstruppen bombardierten nach Aktivistenangaben Gebiete um Damaskus und zogen Truppen um den von Rebellen gehaltenen Vorort Daraja zusammen.

Am Sonntag waren nach Informationen der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter 150 Menschen gestorben, unter ihnen 41 Angehörige der Regierungstruppen. Seit Beginn des Volksaufstandes gegen das Assad-Regime vor knapp 22 Monaten sind nach Angaben der Opposition bereits mehr als 45.000 Menschen ums Leben gekommen.

rom/dapd/AFP

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LG

@def
Kannst knicken. Es gibt keine Friedensverhandlungen solange Assad da ist.
Nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt....und vermutlich gar nie.

Der hat echt nen Flick weg...

Der türkische Präsident Tayyip Erdogan besucht mit seiner Frau in traditioneller arabischer Kleidung ein Flüchtlingslager an der Grenze zu Syrien.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Die-Tuerkei-lobt-sich-selber/story/20618478

Glünggi schrieb:Kannst knicken. Es gibt keine Friedensverhandlungen solange Assad da ist.
Nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt....und vermutlich gar nie.

@Glünggi
@def
Genau das war die Absicht: Die Regierung stürzen, damit Syrien genau wie Afganistan und der Irak 'humanitär' besetzt werden.
Die nächste Regierung wird eine geschwächte sein, der Terror wird weitergehen.

Gute Reportage:

Syrisches Tagebuch (Vesti.ru, Rossija-24)
7 Monate Berichterstattung aus Syrien
Autor: Anastasia Popowa

@Glünggi
Das erinnert mich daran als in extrem Shiitischen/Iranischen foren die mähr umging das die Frauen in diesen flüchtlingscamps zur Prostitution gezwungen wurden. ^^

Naja erdogan sieht echt lustig aus. :D

@Glünggi
Überschrift:

Die türkische Regierung ist verärgert, weil ihr die EU-Kommission jüngst schlechte Noten ausgestellt hat. Als Reaktion legt die Türkei einen eigenen Reformbericht vor und preist sich als reformfreudigstes Land Europas.

naja sie sind ja zu 5% Europäisch oder so :D

@interrobang
Du weisst doch..die Türkei wird Europa retten. ;)
@Johncom
Und wer soll da humanitös besetzen?
Mehr als Luftunterstützung bringen die eh nicht hin.

@Glünggi
Deshalb hab ich 'humanitär' in Anführungszeichen gesetzt.
Weil die Hauptkriegsführer in der NATO ihre Bombardierungen bisher immer mit humanitären Motiven begründen.

@interrobang
aber auch nur geografisch

@Johncom
Ja ich hab den Sarkasmus schon erkannt.
Ich bin mir blos nicht so sicher, dass da noch von Aussen gebombt wird in Syrien.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es schlicht nicht nötig.
In Lybien war es kriegsentscheidend, da Gadaffi kurz davor war den Aufstand niederzuschlagen.
Wohingegen in syrien das Regime von Tag zu Tag an Boden verliert.
Klar man könnte die Sache etwas beschleunigen, aber es scheint echt nicht nötig.
Das hätte vor nem Jahr geschehen sollen... da sah die Lage noch anders aus.

Mal eine Darstellung des Geschehens aus "dem anderen" Blickwinkel. Eine kurze Reportage des russischen Staatsfernsehen
https://www.youtube.com/watch?v=Rmg-YXIH5L4 (Video: Schlacht um Syrien - Reportage von der Front)

Hier mal was aktuelles:

In Syrien sind die Gefechte zwischen Rebellen und Einheiten von Machthaber Bashar al-Assad zu Beginn des neuen Jahres weitergegangen. Nach Angaben der Opposition bombardierten Kampfjets der Regierungstruppen heute Dienstag Vororte der Hauptstadt Damaskus sowie Teile der Metropole Aleppo.

Wegen der Gefechte um den Stützpunkt der Brigade 80 nahe dem Flughafen von Aleppo sei der Airport gestern geschlossen worden, teilte die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zuvor hatten die Rebellen gedroht, sowohl zivile als auch militärische Maschinen anzugreifen, die Aleppo anfliegen. Sie warfen der Regierung vor, Waffen auch in Zivilflugzeugen ins Land zu bringen.


In Damaskus sind laut den Angaben drei Jungen nach ihrer Festnahme durch Regierungstruppen tot aufgefunden worden. Eine Überprüfung des Berichts war wegen der Medienblockade der syrischen Regierung nicht möglich. In Homs schlugen Geschütze in der Altstadt ein.

Unterdessen setzte sich erneut ein General, mehrere Oberste und weitere Offiziere mit ihren Familien über die Grenze in die Türkei ab, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu heute berichtete. Zu der Gruppe der Armeeangehörigen gehörten demnach 42 Menschen.

Die Männer und ihre Familien wurden in das Lager Apaydin gebracht, in dem die Türkei syrische Deserteure unterbringt. Inzwischen sollen sich etwa 50 syrische Generäle in der Türkei aufhalten.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Kampf-um-den-Flughafen/story/11288888
50! Generäle? Haben die überhaupt soviele?