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Düstere Aussichten, auch nach Aufgabe Regime...
"Vier Wege in Syriens Zukunft
..Aktuell ist das wahrscheinlichste Szenario ein jahrelanger Bürgerkrieg mit oder ohne Assad. Überraschungen, die alles verändern könnten, wie erfolgreiche Verhandlungen mit hochrangigen Regimevertretern für einen schnellen Abgang Assads, sind jedoch nicht auszuschließen. "
http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-vier-szenarien-fuer-die-zukunft-a-872919.html" Die syrische Revolution
Im Krieg gegen das Regime ringen konkurrierende sunnitische Organisationen um die Macht
..Nur verschwindet ein Regime nicht, ohne dass ein anderes an seine Stelle tritt. Wie die neue Ordnung in Syrien sich gestalten wird, darüber weiß man wieder nichts, oder vielmehr: Man will und soll es nicht wissen. Den revolutionär gestimmten Auslandsreporter interessiert es nicht, weil es seine von Projektionen geleitete Begeisterung stören würde. Aber bei jeder Revolution ist die Unbestimmtheit dessen, was im zweiten Akt passieren wird, die beste Voraussetzung für das Gelingen des ersten. Die wesentliche Unterscheidung der beiden Akte ist bei jeder Revolution dieselbe: Beim ersten sind sich alle Beteiligten einig darüber, was geschehen soll, beim zweiten sind sich alle uneinig. Zunächst zerfallen die Beteiligten selbst in diverse Fraktionen. Die untereinander konkurrierenden revolutionären Gruppen, Organisationen, Parteien usw., die das nicht minder zerstrittene Volk anführen, halten beim ersten Akt zusammen, weil sie einen gemeinsamen Gegner haben, dem sie die Macht entreißen wollen. Dieselbe Einigkeit drückt sich im Volk als allen gemeinsamer Hass auf die alte Ordnung aus und schmiedet es zur revolutionären Volksmasse. Beim zweiten Akt werden die siegreichen revolutionären Fraktionen um die Macht, die sie an sich gerissen haben, gegeneinander ringen.
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Allerdings ist die Freie Syrische Armee nicht das, was ihr Name verspricht, nämlich nicht der einem gemeinsamen Willen gehorchende militärische Arm der Revolution. Vielmehr kämpft unter diesem Namen eine Vielzahl kleinerer und größerer militärischer Verbände, die sich im Laufe der Zeit an verschiedenen Orten unabhängig voneinander gebildet haben, nur ihrem jeweiligen Kommandeur verpflichtet sind und nur sporadisch miteinander kooperieren. In der Tat handelt es dabei nicht nur um eigenständige, sondern gegeneinander um Gelder und Gebiete konkurrierende Banden mit ihren jeweils eigentümlichen religiösen und politischen Programmen.
..Denn wenigstens in einem Punkt ist die Propaganda des Regimes wohl schwerlich zu widerlegen: Der Erfolg der syrischen Revolution ist auch das Ergebnis einer internationalen Verschwörung, in die Saudi Arabien, die Türkei und mittlerweile die USA verwickelt sind. Sie wird, wenn sie sich durchsetzt, weitreichende Folgen über Syrien hinaus, vor allem für Russland haben. Wenn jetzt eine weitere islamische Revolution endlich die letzte Bastion des nach dem Zweiten Weltkrieg so populären, von der Sowjetunion mit allen Mitteln beförderten Arabischen Sozialismus erobert, wird Russland den einzigen ihm verbliebenen Verbündeten im Mittleren Osten verlieren seinen einzigen Stützpunkt im Mittelmeer. Ähnliches blüht Iran, das zusätzlich seine direkte Gewalt über die zwei gefährlichsten Terrororganisationen entlang den Grenzen Israels einbüßen würde, Hizballah und Hamas. Während für Israel die Aussicht darauf, dass das Bath-Regime durch eines ersetzt wird, das von der Rivalität zwischen Moslembrüdern und Salafisten bestimmt ist, der Alternative zwischen Pest und Cholera ähnelt, stellt die dramatische Einschränkung des globalen ökonomischen, politischen und militärischen Handlungsspielraums, der Russland durch die islamische Revolution in Syrien droht, für die USA eine Verlockung dar, der sie nicht widerstehen können. So ist Syrien auch das Schlachtfeld eines Stellvertreterkrieges im kalten Krieg zwischen USA und Russland, Saudi Arabien und Iran, in dem die Türkei, China und eine unübersichtliche Sammlung weiterer regionaler und globaler, größerer und kleinerer Akteure mitspielen."
http://realization.info/texte/syria/syria001.htmlAuch interessant:
"Die Geschichte der CIA in Syrien
Was gerade in Syrien geschieht, fühlt sich an wie einer der letzten Atemzüge im Zeitalter der Militärdiktatoren. Eine alte Herrscher-Clique ist verzweifelt bemüht, sich an der Macht zu klammern. Das Gefühl, das wir im Westen haben ist, dass Assads grausame Militärherrschaft unweigerlich zusammenbrechen wird, und dass die Syrer endlich im demokratischen Zeitalter ankommen werden.
..Mit einer erschreckenden Naivität betrachtet der Westen die Aufstände im heutigen Syrien. Der Westen hat seine eigene Rolle, die zur heutigen Situation in Syrien geführt hat, längst vergessen."
http://de.ibtimes.com/articles/25281/20120206/die-geschichte-der-cia-in-syrien.htm (Archiv-Version vom 16.08.2012)"Undurchsichtiges Vermittlernetzwerk
Trotz der offiziell zurückhaltenden Strategie der USA in der Syrien-Krise wird offenbar von außen versucht, Einfluss auf den Kampf der Rebellen gegen die Armee zu nehmen: Laut „New York Times“ spielen Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA eine relevante Rolle bei der Koordination von Waffenlieferungen."
http://news.orf.at/stories/2127000/2126988/ (Archiv-Version vom 24.06.2012)