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Bürgerkrieg in Syrien

53.348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, China, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Bürgerkrieg in Syrien

28.09.2012 um 16:37
@Luminarah
@lilit
@Taln.Reich
@jojo72
@Wolfshaag

Noch haben die Rebellen einen gemeinsamen Feind den es zu schlagen gilt. Doch was kommt danach?

Ich bin auch der Meinung das der Point of no return, der Punkt an dem es kein zurück gibt, längst überschritten ist und das Assad Regime lieber gestern als heut, zu Gunsten der Menschen im Land seine Koffer packen sollte... ich glaube aber auch, dass es erst der Anfang einer langen grausamen Zeit in Syrien ist.

LG


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Bürgerkrieg in Syrien

28.09.2012 um 16:40
Zitat von defdef schrieb:Noch haben die Rebellen einen gemeinsamen Feind den es zu schlagen gilt. Doch was kommt danach?
Ich sags mal so: dieser Bürgerkrieg endet nicht mit dem Fall des alten Regimes, er fängt dann gerade erst so richtig an.


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Bürgerkrieg in Syrien

28.09.2012 um 22:47
Zitat von defdef schrieb:dass es erst der Anfang einer langen grausamen Zeit in Syrien ist.
Das sehe ich leider auch so.


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Bürgerkrieg in Syrien

28.09.2012 um 22:51
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:dieser Bürgerkrieg endet nicht mit dem Fall des alten Regimes, er fängt dann gerade erst so richtig an.
Das ist erstmal eine Hypothese. Bisher ist ja unklar ,wer die sunnitische Mehrheit führen würde. Das Beispiel Lybien hat gezeigt ,es kann auch anders kommen.

Ich befürchte eher ,das dann die syrische Armee so destabilisiert ist,dass es ggf zu einem Auseinandebrechen des Staates de facto kommt
und zu ethnischen Säuberungen


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Bürgerkrieg in Syrien

28.09.2012 um 23:57
Wenn die sunnitische Mehrheit im Land die syrische Armee besiegt, dann gehört ihr das Land auch, also bricht auch nichts im Land auseinander!

Die Rebellen haben nicht das geringste Interesse an einer Spaltung des Landes, die betreibt nur unbändig der Westen, durch seine Märchen von irgendwelchen einsickerten Islamisten.

Die haben sind doch nicht eingeschlichen, die wurde von ihren syrischen Brüdern bestellt, zu helfen das Regime zu besiegen. Schlicht und einfach alle Sunniten außerhalb Syriens!

Keine normaler syrischer Rebell, macht sich doch da irgendeine politische Grenze im Kopf! Wenn das Regime nur durch die Waffenhilfe aus dem Iran und Russland überlebt, dann ist ja wohl auch auf Rebellenseite jeder Freiwillige von außerhalb willkommen!

Wenn das nur eine einzige Rebellenfraktion wäre, würde die später nur die neue Einheitspartei gründen und alles wäre wieder wie vorher.
Es sind genau diese Ausländer, egal wie sie der Westen nennt, die verhindern werden, das Syrien wieder eine Diktatur wird!

Die möchten ja schließlich nachher auch wissen, wofür sie mitgekämpft haben und nur wer kämpft hat ja nun mal das Recht auf Selbstbestimmung!

Das ist ein großes Glück für Syrien, das es die vom Westen gewünschte Einheitsfront die nur unter irgendeinem einzelnen General dient, eben nicht gibt! So was würde nämlich nie mehr schaffen als wieder nur eine neue Militärdiktatur mit irgendeinem Gaddafi der dann wieder 40 Jahre den Ton angibt!

Nur um so mehr und um so unabhängiger die einzelnen Rebellenfraktionen sind um so mehr hat auch die Demokratie eine Chance!


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Bürgerkrieg in Syrien

29.09.2012 um 00:32
@Ashert001

Deine Darstellung, von wegen ALLE Sunniten würden grundsätzlich die Rebellion und den bewaffneten Kampf in Syrien unterstützen, entspricht nicht der Wahrheit. Es gibt zwar viele Sunniten in und außerhalb Syriens, die gegen das Assad-Regime sind und die FSA oder andere jihadistische Gruppen unterstützen, aber nicht alle Sunniten vertreten diesen Standpunkt. Dass radikal-jihadistische Gruppen ins Land geschleust werden und Söldner aus dem Ausland müsste Dir auch bekannt sein. Und Letzteres geschieht vorallem mit der Hilfe von Saudi-Arabien, Qatar, der Türkei und den Vereinigten Staaten.

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Du wirklich so naiv bist und glaubst, diese zuletztgenannten Gruppen würden für Freiheit und Demokratie kämpfen und (wie Du sagtest) "verhindern, dass Syrien wieder eine Diktatur" wird. Zumindest die salafistischen Gruppen dort kämpfen ALLE für einen salafistischen Staat, in welchem ihre Version der Sharia installiert und praktiziert werden soll. Muss ich Dir jetzt erst erklären, was das bedeutet? Gegen solch einen salafistischen Staat mit der dazugehörigen Regierung ist die jetztige Regierung ein Haufen Heiliger. Vorallem die religiösen Minderheiten würden unter solch einer Regierung extremes Leid erfahren. Wach auf!


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Bürgerkrieg in Syrien

29.09.2012 um 11:40
Demokratie ist kein fertiges System was man schaffen kann, das ist nur die Volksherrschaft und nichts anderes als die Herrschaft der Mehrheit über wenige.

Die Alternative ist nur, das es umgekehrt ist und die Mehrheit unter wenigen leidet!

Wenn die Masse der Rebellen einen salafistischen Staat wünscht, dann wäre das also völlig legitim.

Nicht legitim wäre aus demokratischer Sicht nur ein salafistischer religiöser Führer der dann für und anstelle der Mehrheit selber spricht und sich auch nicht mehr abwählen lässt!

Bis jetzt kennt aber noch niemand seinen Namen und darum ist jeder Salafist oder was auch immer dort eine Waffe gegen die Diktatur in die Hand nimmt, auch nur ein Beitrag für die Freiheit und Demokratie in Syrien!

Es gibt da keinen salafistischen gemeinsamen Nenner aus Katar, der Türkei, den USA und Saudi Arabien. Das ist doch ein Märchen!

Die Masse der Rebellen und vor allem immer noch Syrer selber, kann sich nach dem Krieg nur vereinigen, in dem jeder auch nur das genau gleiche Mitspracherecht bekommt und nicht irgendeine Doktrin von den Saudis oder sonst wem fertig übernimmt, so was würde doch kein Kämpfer dort jemals akzeptieren!

In Libyen fuhr zuvor auch auf fast jedem Pickup die al-Qaida Fahne mit, das hatte überhaupt nichts zu bedeuten, außer die Solidarität der Glaubensbrüder. Es hat sich da überhaupt keine Religionspartei samt Scharia daraus entwickelt. So was wird nach dem Einbezug alle Rebellen, auch immer unmöglich sein!


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Bürgerkrieg in Syrien

29.09.2012 um 15:07
Ashert001,

wie meinst du das mit einem salafistischen Staat? Weisst du eigentlich was der Salafismus an sich bedeutet. ?


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Bürgerkrieg in Syrien

29.09.2012 um 19:06
SO sieht es aus, in Syrien!

Homs – So tun, als wäre der Krieg vorbei

Ausgerechnet die als rücksichtslos geltende Armee des syrischen Machthabers Assad wird Homs’ als Befreiungsarmee gefeiert. Die Bewohner der Stadt schildern der "Welt" ihre Wut auf die Rebellen.

http://www.welt.de/politik/ausland/article109363679/Homs-So-tun-als-waere-der-Krieg-vorbei.html

Übrigens ASSAD ist zum Dialog bereit! Warum legen die Rebellen jetzt nicht ihre Waffen erstmal nieder und verhandeln erstmal friedlich. So, wie es die Bevölkerung will?

Der syrische Diktator zeigt sich selbstbewusst: Die Rebellen werden den Kampf nicht gewinnen, sagte Assad einem ägyptischen Magazin. Er sei zu einem Dialog bereit, hieß es.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/diktator-assad-rebellen-werden-nicht-erfolgreich-sein-a-857085.html

Komischer DIKTATOR, der offen für friedliche und komperative Lösungen bereit ist.

Gruß
Achill


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 07:49
Zitat von ilkeilke schrieb:wie meinst du das mit einem salafistischen Staat? Weisst du eigentlich was der Salafismus an sich bedeutet. ?
Den wird es auch nicht geben, dafür ist die FSA immer noch viel zu multikulturell ausgelegt! Die ist kein rein sunnitisch salafistische Bewegung, die ist nur mehrheitlich sunnitisch, wie eben auch Syrien selber. Deswegen haben auch die Sunniten im künftigen Syrien mehrheitlich das sagen, doch nur fair!

Das Regime wird doch überhaupt nur zusammengehalten durch die ständige Gegenpropaganda an die Menschen, alle Minderheiten müssten um ihr Leben fürchten, also unterstützt besser das Regime.

Syrische Palästinenser, stehen aber genau wie auch die Mehrheit der syrischen Christen im Land hinter dem Aufstand und nicht dagegen. Gemeinsame Demonstrationen gibt es doch überall!

A0heiK2CMAMNtxV
Syrian Christians from Damina, near Qusayr in Homs governorate. Damina was shelled today. http://t.co/u2PPc2f1

Christians & Muslims having iftar together at a church in #Syria today. Revolutions kept them together<3 http://t.co/8GQ2JEUr
A0zCljWCIAAMdSK
Palestinian flag. In Turkey. At a Syrian protest. http://t.co/NanfOGCm


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 08:45
@Ashert001

meiner Meinung nach wird ein wichtiger Punkt in Syrien ausser Acht gelassen.

Das ist der Punkt, das Esad der Religionsgemeinschaft der Alawiten angehört.
Es ist nicht nur ein Widerstand gegen Essad und seine Regierung, es ist ein auch ein Widerstand der Sunniten und Christen, gegen die Bevormundung durch die Alawiten.
Es ist viel mehr nur als ein "Bürgerkrieg".
Es ist auch mittlerweile zu einem "Glaubenskrieg" innerhalb des Islams eskaliert.

Glaub mir, die Proteste in der islamischen Welt würden weit weniger sein, wenn Essad und sein Gefolge nicht der Alawitischen sondern der sunnitischen oder siitischen Gemeinde anhören würde.


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 08:52
Zitat von ilkeilke schrieb:Glaub mir, die Proteste in der islamischen Welt würden weit weniger sein, wenn Essad und sein Gefolge nicht der Alawitischen sondern der sunnitischen oder siitischen Gemeinde anhören würde.
Unsinn.

Mubarak oder Gaddafi und seine Anhänger waren Sunniten, und auch dort gab es genauso viele Proteste in der Islamischen Welt gegen diese beiden Leute und seinen Anhängern.

Das hat mit Alewiten oder Sunniten so gut wie gar nichts zu tun.


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 09:05
@Ashert001

meines Wissen sollten überhaupt keine Menschen wegen ihres Glaubens Morde , Folterungen und Verbrechen begehen.

Alawiten sind nicht gleichzusetzen mit den Aleviten

Das sind zwei verschiedene Richtungen innerhalb der Schia.

Alawiten = Nusairier


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 09:11
@Ashert001

entschuldie war natürlich an @nurunalanur
gerichtet.


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 09:15
@Achill

Was sollen das denn für Dialoge sein. Assad wird kaum echte Demokratie im Land einführen.
Langfristig ist die Staatsform und die jetzigen Staatsmitglieder die Quelle des Problems, das immer wieder zu Machtmissbrauch und Unterdrückung von Oppositionen führen wird.


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 19:00
@Ashert001
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Den wird es auch nicht geben, dafür ist die FSA immer noch viel zu multikulturell ausgelegt! Die ist kein rein sunnitisch salafistische Bewegung, die ist nur mehrheitlich sunnitisch, wie eben auch Syrien selber. Deswegen haben auch die Sunniten im künftigen Syrien mehrheitlich das sagen, doch nur fair!
Was, das sagen? Dachte einigermassen säkularer Staat wäre das Ziel! Und gemischte Regierung, keine Einheitspartei!
Was fair? Fair wäre, Alle zu Wort kommen lassen, und nicht angebliche Regierungsanhänger umbringen.
FSA steckt arg im Dilemma. Einerseits lehnen sie Islamisten ab, andernseits brauchen sie solche Kräfte beim bewaffneten Kampf.

" Das grösste Handicap der Rebellen besteht im Mangel an Kommunikation und Koordination zwischen ihren zahlreichen Gruppen, der geballte und nachhaltige Operationen praktisch verunmöglicht."
http://www.nzz.ch/aktuell/international/grossangriff-in-aleppo-begonnen-1.17649568 (Archiv-Version vom 01.10.2012)


" In den vergangenen Monaten habe Aktivisten und Menschenrechtsgruppen zunehmend Kritik an lokalen Bürgerwehren und unabhängig agierenden islamistischen Brigaden geäußert.

Einige von ihnen sollen Unterstützer des Regimes verschleppt, gefoltert und getötet haben.
Die von Deserteuren gegründete Freie Syrische Armee (FSA) hat sich von diesen Gruppen und ihren Machenschaften öffentlich distanziert ."
http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/syrien-schwere-gefechte-in-aleppo-11907078.html?selectedTab=comments

Syrien hat unglaublich vielfältige vorislamische Vergangenheit und buntes Zusammenleben versch. Ethnien und Religionen, dies konnte bis heute bewahrt bleiben.
Wenn jetzt Salafisten und Fanatiker im Kampf zu oft daneben schiessen, v.a. weil sie sich autonom von FSA bewegen und Anschläge planen und durchführen, bringt dies nur Riesenchaos. Und Zerstörung.
Dies schürt das Unvertrauen der Bevölkerung gegenüber Rebellen.
Du ignorierst resp. unterschätzt die Gefahr. Und Schaden.

"Aleppo gilt zusammen mit Damaskus als die älteste Stadt der Welt mit kontinuierlicher Besiedlung. Am Ufer des Euphrat, keine 100 Kilometer von Aleppo entfernt, ließen sich vor 9000 Jahren die ersten Nomaden nieder, bauten Häuser, betrieben Landwirtschaft. Sie errichteten die ersten Ortschaften. Es heißt, dass der biblische Abraham selbst hier seine Kuh asch-Schahba gemolken und die Milch an die Armen verteilt haben soll. Halab, der arabische Name der Stadt, entspricht der Vergangenheitsform von "melken" und weist auf diesen Ursprung hin. Seit 5000 Jahren taucht die Stadt unter diesem Namen in den Chroniken auf.

Die Ursprünge Aleppos reichen also weit vor die Ursprünge des Islam, dessen Angehörige heute das Stadtbild beherrschen, zurück. Zeus wurde hier ebenso verehrt wie der altsyrische Gott Baal und sein mesopotamischer Vorgänger Adad. Viele Juden lebten in der Stadt, dann kamen Christen dazu, dann Muslime. In Aleppo liefen die Karawanenstraßen zusammen, die Europa mit Asien verbanden, die Stadt wurde so zur unverzichtbaren Handelsmetropole.

Es sind auch die Spuren dieser reichen historischen Vergangenheit, die jetzt vom Bürgerkrieg bedroht sind. Zahlreiche Marktstände des Souks Al-Madina seien bereits durch Brände zerstört worden, berichten Reporter vor Ort."
http://www.sueddeutsche.de/politik/weltkulturerbe-aleppo-feuer-in-einer-der-aeltesten-staedte-der-welt-1.1482719


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 19:14
@ilke
@Ashert001
@Achill
@Lightstorm
Zitat von LightstormLightstorm schrieb:Was sollen das denn für Dialoge sein. Assad wird kaum echte Demokratie im Land einführen.
Langfristig ist die Staatsform und die jetzigen Staatsmitglieder die Quelle des Problems, das immer wieder zu Machtmissbrauch und Unterdrückung von Oppositionen führen wird.
Frage mich auch, zumal uns diese Nachricht erreicht hat:
"Assad bietet Dialog an und lässt Oppositionelle verhaften"
http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/syrien-assad-bietet-dialog-an-und-laesst-oppositionelle-verhaften-11898191.html

Aber bitte lest dies,
es gibt schon Stimmen im Land, die völlig untergehen,
aber einem sehr grossen Teil der Bevölkerung entsprechen:

"SYRIEN
Manna: "Gewaltverzicht kann Syrien retten"
Eine ausländische Invasion würde Syrien zerstören, warnt Haytham Manna im DW-Interview. Der Sprecher des "Nationalen Komitees für den demokratischen Wandel" wirbt für Debatten.

Deutsche Welle: Herr Manna, Ihre Organisation, das "Nationale Koordinierungskomitee für den Demokratischen Wandel" (NCC) hat zu einer gemeinsamen Konferenz ausländischer und inländischer Oppositioneller nach Damaskus eingeladen. Sie sind Sprecher des NCC und leben in Paris. Was versprechen Sie sich von der Konferenz?
Haytham Manna: Das Nationale Komitee für den Demokratischen Wandel und andere Gruppen der Opposition innerhalb Syriens haben Kontakt mit uns, den Oppositionellen außerhalb Syriens, aufgenommen. Ziel ist es, den politischen Diskurs wieder in Gang zu bringen sowie eine demokratische und zivile Kraft zu schaffen und der Gewalt im Land entgegenzutreten - einer Gewalt, die bereits zweieinhalb Millionen Syrer zu Flüchtlingen im eigenen Land gemacht hat. Es geht darum, einen politischen Prozess in Gang zu setzen und zwar gegen alle jene, die - auf welcher Seite auch immer - an die Möglichkeit eines militärischen Sieges glauben.

Einen militärischen Sieg wird es aber für keine Seite geben. Beide Seiten werden verlieren:

diejenigen, die an den Fortbestand der Diktatur glauben. Aber auch jene, die das Land unter die Herrschaft des Islamismus zu treiben versuchen. Eben das strebt eine ganze Reihe von Kämpfern an, und zwar mit Unterstützung einiger ausländischer Staaten.

Sie sprechen von einem politischen Diskurs. Aber lässt sich daran in einer Zeit absoluter Gewalt denn ernsthaft denken?

Durchaus. Auf Seiten derer, die auf Gewalt setzen, sind zwar nur die wenigsten bereit, über Alternativen nachzudenken. Doch es wächst die Zahl jener, die für andere Wege sind. Zuerst galten wir mit dem Vorschlag des Gewaltverzichts als Utopisten. Aber nun erkennen immer mehr Menschen, dass genau dies das Land retten kann. Denn wenn die Gewalt fortbesteht, geraten wir in eine politischen und militärische Situation, in der Menschen bewusst in Unwissenheit gehalten werden und eigenständiges Denken verhindert wird.

"Es darf nicht sein, dass in Syrien nun ein islamistischer Staat entsteht"

Werte wie Demokratie, Würde, Bürgersinn kämen dann unter die Räder. Seit Ausbruch der Revolution sind rund 25.000 Menschen gestorben. Schon darum darf es nicht sein, dass in Syrien nun ein islamistischer Staat entsteht. Und ebenso wenig darf es sein, dass die Diktatur fortbesteht. Denn die Menschen sind gestorben, weil sie Veränderungen wollten. Doch diese Veränderungen werden solange nicht möglich sein, wie die Gewalt anhält und der politische Diskurs an den Rand gedrängt wird.

Sie haben es erwähnt: Der Krieg in Syrien verschärft sich auch ideologisch. Offenbar nehmen die Auseinandersetzungen immer stärker auch einen konfessionellen Charakter an. Wie sehen sie diese Gefahr?

Das Regime hat seit jeher auch auf die Karte des Konfessionalismus gesetzt, und das tut es auch jetzt. Aber Teile der Opposition haben das ebenfalls getan. So haben etwa die Muslimbrüder zu Beginn der Kämpfe gesagt, es gebe drei Möglichkeiten für den Umgang mit den Alaviten: Entweder man schickt sie ins Exil. Oder man tötet sie. Oder sie konvertieren. Allerdings hat die syrische Gesellschaft solche Vorschläge mit großer Mehrheit zurückgewiesen.
Hinzu kommt der Umstand, dass auch ausländische Kräfte versuchen, dem Kampf eine konfessionelle Note zu geben. Saudi-Arabien, Katar und die Türkei spielen in dieser Hinsicht eine große Rolle. Sie wollen eine sunnitische Achse als Gegensatz zu einer schiitischen Achse. Ihr Kalkül ist einfach: Man besiegt den Iran, indem man den Hass auf die Aleviten und die Schiiten schürt.


Und was hieße das für Syrien?

Es liefe auf die Zerstörung der syrischen Gesellschaft hinaus. Und das ist der Grund, weshalb wir diese Logik nicht akzeptieren können.
Wir wollen keinen konfessionellen Krieg.
Und alle, die diesen anstreben, betrachten wir als Feinde der syrischen Gesellschaft. Wohlgemerkt: Diese Leute sind zwar Feinde des syrischen Regimes. Aber ebenso sind sie auch Feinde der offenen syrischen Gesellschaft. Indem sie den Konfessionalismus anheizen, erweisen sie auch dem syrischen Regime einen Gefallen. Denn sie gehen auf dessen Taktik ein.

Das ist offenbar auch der Grund, weshalb sich das Nationale Koordinierungskomitee, das Sie ja vertreten, gegen eine ausländische Invasion ausspricht?

Ja. Um zu verstehen, wie widersinnig der Konfessionalismus ist, reicht ein Blick in die syrische Geschichte. Als moderner Nationalstaat entstand Syrien nach der großen Revolution von 1925. Damals erhoben sich alle ethnischen und religiösen Gruppen gemeinsam gegen die von Frankreich geplante Zerstückelung des damaligen Königreichs. Ihr Motto lautete: "Die Religion für Gott. Und das Vaterland für alle."
Seitdem gibt es das Prinzip der Trennung von Staat und Religion. Auch die Gründer der syrischen Muslimbrüder hatten sich dieses Prinzip zunächst zu eigen gemacht. Ihre Nachfolger hingegen haben es aufgehoben und Staat und Religion wieder miteinander verbunden. Doch sie blieben in der syrischen Gesellschaft eine Minderheit. Jetzt, angesichts der Wahlerfolge der ägyptischen Muslimbrüder und der tunesischern Nahda, hoffen sie, auch in Syrien die Macht zu ergreifen. Doch das dürfte schwierig werden.

"Syrien ist ein multiethnischer und multikonfessioneller Staat"

Syrien ist ein multiethnischer und multikonfessioneller Staat, in dem solche Absichten einen schweren Stand haben.
Schwierig wird es aber, dieses Projekt gegen die ausländischen Kämpfer zu verteidigen, insbesondere jene aus den Golfstaaten.
Aus diesem Grund sind wir gegen jegliche Präsenz ausländischer Truppen auf syrischem Boden. Gegen den Konfessionalismus stellen wir die Idee eines demokratischen, laizistischen Staates - eines Staates, der nach dem Prinzip einer modernen Zivilgesellschaft alle gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen anerkennt.

Haytham Manna ist Oppositioneller und Sprecher des "Nationalen Koordinierungskomitees für den Demokratischen Wandel" (NCC). Nach zwei Jahren im Untergrund verließ er Syrien 1978 und lebt seitdem in Frankreich."
http://www.dw.de/dw/article/0,,16250785,00.html


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 20:12
@lilit
das ist ein super Artikel, der deutlich veranschaulicht, was in Syrien wirklich los ist und wer welche Interessen verfolgt.


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Bürgerkrieg in Syrien

30.09.2012 um 21:50
Vermutlich liegt es auch im Interesse einiger Länder das es dort ein Religions Krieg gibt das das Land langfristig nicht zur Ruhe bringt.
Ich denke nämlich das jene Leute die den Iran schwächen wollen, dieses Macht Potenzial nicht durch eine sunnitische ersetzen wollen.

Ich frage mich auch ernsthaft was das für Leute sein sollen die einen Kampf gegen Alawiten anstreben, statt für mehr Freiheit und Gerechtigkeit für die Gesellschaft insgesamt.

Denn warum sollte man die Alawiten vertreiben, töten oder zwangs konvertieren, das widerspricht sowieso jeglichen islamischen Gesetzen.

Die Sunniten würden in einem demokratischen Syrien sowieso die mehrheitliche Macht haben, das würde völlig reichen.


Es gibt anscheinend jedenfalls wirklich mehrere Fraktionen. Die FSA hat sich von einigen Taten und Äußerungen unabhängiger islamistischer Gruppen distanziert.

Wer sich etwas besser mit der Sache auskennt könnte eine Ahnung entwickeln.
Jene Kräfte die damals Islamisten selbst in den USA ausbildeten und finanzierten und sie in den Balkan und Afghanistan schickten, führen das wahrscheinlich bis heute weiter.
Sei es in Libyen oder jetzt in Syrien.

Diese bestimmte Art der Islamisten treten international in verschiedenen Konfliktherden auf und werden dennoch von den USA nicht als Al-Qaida oder etwas anderes verfolgt, obwohl sie nach den bisherigen Einsätzen als solche eingestuft werden müssten.

Solange sich der Islamismus instrumentalisieren lässt gibt es eben keine Al-Qaida :D
Die gibt es erst wenn die Islamisten außer Kontrolle sind und sich gegen ihre ursprünglichen Heeren und Förderer erheben :D
An der Sache sind wohl nicht nur die USA beteiligt, sondern auch sehr intensiv Saudi Arabien, woher auch viele der Kämpfer stammen sollen.

Kosovo, Tschetschenien, Libyen, Syrien... überall tauchten diese als salafistisch geltenden Islamisten Gruppen mit Waffen auf.
Und überall hatte nicht nur die USA ein Interesse an ihrem Kampf sondern auch Saudi Arabien, die manchmal gegen politische Feinde vorgingen oder den Salafismus bzw. die Sunniten unterstützen, schließlich nimmt Saudi Arabien bei den Sunniten eine wichtige Rolle ein.
Ja selbst Gaddafi war ein Gegner Saudi Arabiens, man kann einige sehr lustige Videos finden wo Gaddafi bei der Versammlung der arabischen Staaten Saudi Arabien wiederholt vorwarf ein Knecht der USA zu sein :D und sonstige skurrile Vorwürfe.


Man erkennt gut wie die USA und Saudi Arabien kooperieren. Die USA bietet politische Unterstützung, Geld und Ausbildung und Saudi Arabien liefert die Kämpfer.

Der Islamismus wird nach wie vor von einigen Staat instrumentalisiert. Sei es von Pakistan mit der Taliban, oder Saudi Arabien und die Terror Opfer USA die nach wie vor nicht scheut auf solche Gruppen zu setzen und sie zu fördern.


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Bürgerkrieg in Syrien

01.10.2012 um 16:26
Jetzt erreicht auch ein neuer Bericht die Runde
Erstmals hören wir nun auch von Rebellen, die zum syrischen Militär überlaufen!


Syrien: Rebellen laufen zu Assads Armee über

Eine Gruppe von syrischen Rebellen ist von der "Freien Syrischen Armee" (FSA) übergelaufen und schloss sich am Mittwoch den Pro-Regierungstruppen Assads an. Der Truppen-Kommandeur rief auch die anderen Rebellen auf, ihren Aufstand zu beenden.

Elf Rebellen - drei Offiziere, zwei Unteroffiziere und sechs Zivilisten, sind von der FSA übergelaufen und unterstützen nun Präsident Bashar al-Assad, berichtet AFP.

"Wir haben beschlossen in die Armee zurückkehren und mit dem Ministerium für Nationale Versöhnung zusammenzuarbeiten," sagte Leutnant Abdel Rahman al-Zamel während einer Konferenz von syrischen Oppositionsgruppen.

"Wir sind alle Syrer die eine Revolution, die mit einem Blutvergießen beginnt, ablehnen," so al-Zamel vor einen applaudierenden Publikum.

"Die Lösung kann nicht durch Waffen, Explosionen, Sabotage oder die Tötung von Unschuldigen, sondern nur durch politische Mittel erreicht werden," wird al-Zamel zitiert. Zuvor war er als Kapitän in der syrischen Armee, bevor er für einige Monate für die FSA kämpfte. Er war angeblich der Kopf der FSA-Führung im Süden Syriens, und fungierte als stellvertretender Chef im Kriegsrat der Rebellen .

Der Auftritt von al-Zamel und seiner Männer war eine Überraschung auf der Damaskus Konferenz, die von rund 30 syrischen Oppositionsgruppen, mit dem Ziel der Öffnung und des friedlichen Dialogs mit der syrischen Regierung um die anhaltende Krise im Land zu lösen, organisiert wurde.

Die Konferenz der Oppositionsgruppen in der syrischen Hauptstadt Damaskus rief sowohl die syrischen Behörden, wie auch die Rebellen zum Ende der Gewalt in dem Land auf.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow verurteilte die westlichen Nationen für ihre Haltung zu Syrien."Die Staaten, die die Gegner des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad sind, Waffenstillstand und Dialog verlangen und die Kapitulation der syrischen Regierung fordern, tragen die Verantwortung für das weitere Blutvergiessen", sagte er . "Ein solcher Ansatz ist unrealistisch und fördert den Terrorismus"

http://www.schweizmagazin.ch/news/ausland/11443-Syrien-Rebellen-laufen-zur-Assads-Armee-ber.html

P.S: Ich möchte nochmal daran errinern, die Meldung die ich herausgab - Dass Assad höchstpersönlich für einen Dialog bereit ist.


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