paxito schrieb:Dass du da die Ansprüche eher auf Frauenseite siehst, ist kein Resultat eines Mangels der Frauen, sondern ein gesellschaftliches, was Frauen als Rollenbild zugeschrieben wird.
Da hast du recht.
Allerdings meinte ich es auch tatsächlich auf Frauen bezogen, als ich von gewissen Ansprüchen sprach.
Frauen haben nach meinem Empfinden mehr den Anspruch alles immer gleichzeitig auf einmal haben zu wollen - Karriere und Kinderkriegen. Und wollen am liebsten beides um jeden Preis in gleicher Perfektion ausführen und das geht oftmals leider nicht gleichzeitig zusammen.
Und beides möglichst gleichzeitig haben zu wollen, bedeutet natürlich auch mehr Probleme und Stress. Darüber sollten sich auch Frauen möglichst vorher schon bzw. Insbesondere vorher schon, wenn noch eine Wahl zwischen Karriere und Kindern besteht, im Klaren sein, denn möchte man beides gleichzeitig auf einmal haben, umso mehr ist man auf Kinderbetreuung (allein die Suche danach) und auch das Wohlwollen und Verständnis von Arbeitgebern angewiesen.
Darum schrieb ich auch, dass es vielleicht auch mal hilfreich sein kann, erst recht wenn noch die Wahl besteht, besser und mehr vorher abzuwägen und notfalls auch mal zumindest vorläufig Abstriche in einem Bereich, Verzicht auf einen Interessensbereich zu machen und erst nach und nach sich Ziele, Wünsche, Ansprüche zu erfüllen. Diese Vorgehensweise kann unnötigen Stress und Probleme und letztendlich auch Jammern, weil ja alles so hart und stressig ist, vermeiden.
Klar wollen Frauen auch nur wegen einer gesellschaftlichen Erwartungshaltung die Mutterrolle möglichst perfekt neben der Karriere ausführen. Frau unterliegt also auch noch immer gesellschaftlichen Zwängen.
Ein nennenswerter Teil hat halt immer noch ein festes Bild vor Augen, eine feste Definition, was "nur" eine perfekte Mutter ausmacht.
Von diesem Bild muss sich die insbesondere erzkonservative Gesellschaft auch lösen, denn selbst wenn Frau diese gesellschaftliche Erwartung nicht erfüllt, bedeutet das nicht automatisch, dass sie auch gleich eine Rabenmutter darstellt, der das Kind egal ist.
Ps.
Für mich ist es übrigens auch noch einen Unterschied zwischen Karriere, unbedingt Karriere machen zu wollen oder einfach nur der Notwendigkeit wegen Arbeiten gehen zu müssen, damit wenigstens Grundbedürfnisse und ein wenig darüberhinaus gedeckt sind.