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"Wir sind das Volk"

155 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Demokratie, Masse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Wir sind das Volk"

14.12.2010 um 21:37
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Beim Wort ''Volk'' wird mir schlecht. Ist mir zu nationalistisch. Wenn dann sollte es heißen, ''Wir sind die Bürger''.
Bürger ist mir zu kategorisch, es sollte heißen "Mensch". Obwohl, das hat wieder etwas Chauvinistisches in Bezug auf die restliche Umwelt. Es sollte heißen "Lebewesen".


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"Wir sind das Volk"

14.12.2010 um 21:37
"Wir sind das Volk"
Ja.
* Wir * der Großteil dieses Volkes - sind jedoch ziemlich verzweifelt - verängstigt :/(
Fühlen uns von der Politik / Staat hintergangen - nicht vertreten !
Ich persönlich fühle mich wie in einer Herde - die zum Schlachthof geführt wird !!!

Ein sehr nachdenklicher und gleichzeitig gefrusteter :

Delon.


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"Wir sind das Volk"

14.12.2010 um 21:58
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Nationen und Grenzen sind von Menschen erdachte Strukturen, man schottet sich damit nur von den anderen Mitmenschen ab.
Sieh es doch mal von der positiven Seite. So ist eine Grenze auch etwas was uns abgrenzt von unserem Gegenüber, was dessen Würde und unsere Würde garantiert. Sie ist identitätstiftend. Sie bedeuten eben, die Anderen sind anders und wir akzeptieren sie in ihrem anderssein und genauso erwarten wir das auch von ihnen. Wir wissen in diesen Grenzen wer wir sind und was in diesen Grenzen möglich ist und welche Freiheiten wir habe. Das Grenzenlose ist verlieren im nichts, im Chaos. Wir brauchen sie schon zur Sicherheit. Allein wenn man bedenkt wieviel Kriminalität dadurch erwächst das Leute so wie jetzt mal eben die rüberkommen, rauben, stehlen und dann wieder verschwinden. Im Gegenzug sagen dann unsere tollen Politiker wir müssen da nachziehen und einen Polizeistaat schaffen, da werden unsere Freiheiten plötzlich eingeschränkt, weil man einfach diese grundlegende Sicherheit aufgehoben hat.
Übrigends sind diese Strukturen nicht von Menschen erdacht. Tiere stecken genauso ihre Territorien ab, bild Staaten, Herden usw.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Wir leben alle zusammen auf einem Planeten, wozu all diese Kleinstaaterei?
Weil es ganz einfach sinnvoll ist. Genausogut könntest du Fragen wozu Föderalismus und nicht eine zentralistische Einheitsregierung. Es bringt einfach mehr menschliche Nähe in das System, man wird den verschiedenen Kulturen, Eigenheiten, Meinungen usw. besser gerecht und auch die Verwaltung generell hält sich im Maß.


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"Wir sind das Volk"

14.12.2010 um 22:08
Hallo liebe Freunde, der Begriff "Volk" ist des öfteren übel angeeckt.
Das ist berechtigt (ich bevorzuge auch "Bevölkerung"), aber der Titel und die Formulierung ist beabsichtigt. Das geht aus dem Eingangstext hervor.

Ich kann und möchte nicht auf jeden einzelnen Part hier eingehen, weil es nicht mein erstelltes Thema ist, sondern einfach nur meine eigenen Gedanken und Fragen hier einbringen.

Der Eingangstext von Südlicht hat mich sehr beeindruckt und ich habe viele Gedanken meinerseits drin wieder gefunden. Es wurde endlich mal versucht aufzudröseln, was wie "in Stein gemeißelt" scheint, aber in Wirklichkeit bröselig ist.
Ich bekomme auch Bauchschmerzen, wenn sich einzelne Menschen/einzelne Bewegungen berufen sehen, dem "Rest" der Mitmenschen "Gutes" zu tun und denen ihre eigenen Gedanken/Lebenswelten überhelfen wollen (da nimmt sich Rechts und Links nicht viel).
Beispielsweise irritiert mich, wenn "Mittelstandskinder" (die studentischerweise unterwegs sind, von ihren Eltern unterstützt werden), dem "armen" Arbeiter oder Sozi sagen wollen, was "Gut" für sie ist oder was sie machen sollen, um ihre Lebenssituation zu verbessern.
Das ist in der Theorie gut gemeint, aber die Praxis sieht anders aus. Und woher wollen die Einen die Wünsche der Anderen kennen?

Und noch was anderes: Der Punkt "Revolution/Veränderung" ...
Wenn beispielsweise in Frankreich gewaltsam Revolte gemacht wird gibt es hierzulande vliele Jubelschreie. Dass man sich wehren muss gegen Missstände unterstreiche ich völlig! Aber muss es mit Gewalt sein? Geht es nicht subtiler und langfristiger? Das kann auf Dauer effektiver sein, denke ich (und das hat es in der Geschichte auch schon gegeben) - nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein". Dazu gehört viel Kraft und Enthusiasmus, wenn es sein muss auch über Generationen.

Ich wünsch mir auch ne Welt ohne Hass/Hunger/Krieg/Quälerei/Neid ... mit Respekt/Spass/Liebe/Akzeptanz ...
Und ich versuche, wo es mir möglich ist, zu vermitteln und vorzuleben.
Erstaunlicherweise funzt es sogar :-))


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"Wir sind das Volk"

14.12.2010 um 22:43
@mitras

Linke neigen weniger dazu, das eigene Volk zu dämonisieren, als den Volksbegriff als solches. Für die Linke ist die Klassenzugehörigkeit der zentrale Faktor und weniger die Volkszugehörigkeit.

Das deutsche Volk in sich ist schon kein homogenes Gebilde, dazu gibt es zuviele wirtschaftliche, räumliche und kulturelle Disparitäten. Deutsches Blut ist auch ein unsinniger Begriff, den Deutschland ist allein schon aufgrund seiner zentralen Lage, ein Schmelztiegel europäischer Völker gewesen.

Deswegen konnte mir auch niemand beantworten, was "deutsch sein" eigentlich genau beinhaltet.(Diese Frage habe ich in diesem Forum schon mehrfach gestellt^^)


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"Wir sind das Volk"

14.12.2010 um 23:31
@Somayyeh
Einen Begriff zu dämonisieren macht im Grunde keinen Sinn. Linke versuchen auf diese Art und Weise identifikationen zu verhindern, oft, ohne Alternativen anzubieten und ohne einen maßvollen Patriotismus zuzulassen. Gilt denn noch: Wir sind das Volk, wir sind dumm und alles Faschos, WIR brauchen einen Führer. Stereotypen über Deutsche findet man in allen Ecken und Winkeln.

Deutsch zu sein ist doch ziemlich einfach zu definieren, man spricht deutsch oder einen deutschen Dialekt, man jagt nicht Menschen anderer Kultur Schrecken ein oder versucht sie von oben herab zu behandeln. Es ist heute schon erschreckend wenn man die Vergangenheit anschaut, mit welchem Fanatismus in Deutschland Politik betrieben wurde und welchen Fatalismus hier viele zeigten, bis hin zur Selbstaufopferung.

Wenn einige Fanatismus und Fatalismus für Deutschsein halten haben sie nicht begriffen, dass sie eine Promenadenmischung völkischen Blutes sind und die Weißfarbe ihrer Haut nicht die Weißfarbe ihrer Seele ist.

Es ist alles zu verbissen hier, ich glaube dass kennzeichnet doch recht viele Deutsche, Zwang und Müssiggang, wenig Verständnis für Humor und Hintergedanken.


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"Wir sind das Volk"

14.12.2010 um 23:31
@ Somayyeh:
Das mit dem Schmelztigel hast Du sehr gut beschrieben. In dieser Region sind so viele Völker durchgewandert, da kann man von einer "Deutschen Einheit" vom "Blut" her gemeint echt nicht sprechen.
"Deutsch sein" ist für mich: Wenn man in diesem Land geboren ist, oder zugewandert und die Sprache und die Gepflogenheiten halbwegs beherrscht. Das ist aber nur meine kleine persönliche Meinung, die offiziell keinen Bestand haben muss :-).

Die Linke und ihre Klassen: Ich hab oft das Gefühl, dass sie in den 20ern des vorigen Jahrhunderts hängen geblieben sind. Und andererseits: Warum ist die angebliche Klassenzugehörigkeit so wichtig? Kann nicht ein Mensch aus "Oberschichtverhältnissen" nicht den gleichen "Freiheitsdrang" haben wie Jemand aus der "Unterschicht"? Es gibt in allen "Schichten" Zwänge - und es ist aus unterschiedlichen Gründen nicht leicht, diese zu durchbrechen.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 00:02
Noch mal zum besseren Verständnis,


Im Grunde geht es darum, ob man sich mit dem/n hierzulande herrschenden (ja, herrschenden, weil Meinungsbild bestimmenden) Mainstream(s) identifizieren kann. Ich kann es nicht. Ich bin in vielen Dingen ein Exot und ecke mit meinen Gedankengängen oftmals an - und gewisse Leute, die wir auch hier bewundern können, holen dann schon mal gern die verbal-ideologische Keule raus, wenn sie auf ihnen völlig ungewohnte Sichtweisen treffen.

Es geht um uns als Gesellschaft, und wie sie miteinander, und insbesondere Andersdenkenden umgeht.

"Wir sind das Volk" steht in Anführungszeichen, denn das ist, was immer öfter paroliert wird, nun da der Frust über die Regierenden maximal ist und der Wunsch nach einem gemeinsamen "Aufbegehren" immer größer wird.

Wer ist denn "das Volk", und wer wiederum meint denn hier derzeit, die moralisch-intellektuelle Deutungshoheit zu besitzen und andere Ansichten und Lebensvorstellungen deswegen mit Füßen treten zu dürfen?

Wie ist es denn tatsächlich um unsren Zusammenhalt bestellt? Wenn das gemeinsame Feindbild Regierung erst einmal beseitigt ist?




Mich stört es nicht, hier als volkfeindlich bezeichnet zu werden. Erstens weiß ich ja, von wem/ aus welcher Ecke es kommt, und zweitens:

Einem "Volk" (= Gesellschaft, überwiegender Teil ihrer Mitglieder), das größtenteils mit sich selbst beschäftigt ist und auf den eigenen Vorteil bedacht, glaubt es gäbe nur eine einzig wahre Wahrheit, keine Abweichungen von der selbst kreierten Norm akzeptiert, keinen Raum für alternatives Denken lässt, bevorzugt in Schubladen, Klischees(!), Kategorien denkt, eigene Ansichten niemals kritisch hinterfragt, nicht eigenständig denkt sondern alles blind übernimmt was irgendwer mit genügend Charisma & Überzeugungskraft erzählt, ...
... sich sozial gebärdet, aber im Zweifelsfalle keine Solidarität für seinen Nächsten hat, keinen RESPEKT vor einander und seiner Umwelt hat, und in meinen Augen überhaupt nicht fähig ist, sich als Gesellschaft selbst zu organisieren, ohne ins Chaos abzugleiten...

...einem Volk das sich gegenseitig mobbt, bevorzugt auf Schwächeren und Exoten herumtrampelt, ein Volk in dem Leute wie ich als krank gelten, bin ich nun einmal nicht sehr freundlich gesinnt, und der selbsternannten intellektuellen "Elite", den Blendern und all ihren Mitläufern werde ich im Falle eines unüberlegten, blindwütigen, gewalttätigen "Aufstandes" in der Tat meine Solidarität vorenthalten. Da bin ich gerne ein Volksfeind!

Es geht hier nicht um "die da oben". Die Kritik an denen steht außer Frage und ist nicht Gegenstand dieser diskussion.
Es geht um "uns" hier "unten" und wie wir miteinander umgehen.

Wie soll ein Umbruch denn für bessere Verhältnisse sorgen, wenn bei den Initiatoren keine besseren Voraussetzungen herrschen?

Das Umdenken fängt im Kopf jedes Einzelnen an. Im Alltag.

Habe hier mit diesem Thread schon wieder einen Mikrokosmos genau dessen geschaffen, was ich meine...


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 00:13
balsam für die seele, geht runter wie öl. :)


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 00:19
Es gibt anscheinend auch viele Deutsche, die ihr Deutschsein nicht in der Abwertung und Ausgrenzung anderer Menschen suchen.

Hitler war ein Penetrant, aber er kam nie zum Orgasmus, weil da einfach nichts war, nichts Arisches, Reines, Erhabenes, Erlesenes, etwas das uns von anderen Menschen und Völkern unterschieden hätte. Halt, das Raubtier nach außen kehren, das Gewissen ausschalten, unbedingter Kadavergehorsam und Bürokratie. Du bist Deutschland. Fange an, dich zu unterscheiden.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 00:31
Zitat von SüdlichtSüdlicht schrieb:Wer ist denn "das Volk", und wer wiederum meint denn hier derzeit, die moralisch-intellektuelle Deutungshoheit zu besitzen und andere Ansichten und Lebensvorstellungen deswegen mit Füßen treten zu dürfen?
Wenn du von anderen Ansichten und Lebensvorstellungen sprichst, sag doch gleich das es sich dabei primär um solche Handelt die grundlegenden Moralverstellungen oder sogar den Menschenrechten selbst entgegen stehen.

Und weist du was, wenn dir die Menschen hier nicht passen, dann ist das dein Problem und sie werden sich sicher nicht für dich ändern aber der Staat also das Volk hier bietet dir die Freiheit jederzeit dorthin zu reisen wo du möchtest. Vielleicht findest du wo anders ein besseres Volk, wünsch dir viel Erfolg dabei obwohl du mit deiner rein pessimistischen Sicht wohl nirgends eines finden wirst das dich restlos zufrieden stellen wird.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 00:32
Zitat von SüdlichtSüdlicht schrieb:Sind heutzutage überhaupt noch sachliche politische bzw gesellschaftliche Diskussionen möglich, so ganz ohne Polemik, Standardphrasen, Populismus, Hetze?
Kaum, ich sehe sowas als eine Folge dessen, dass Dinge, wie zB. ein Handschlag, der mal als bindender Vertrag galt, abgeschafft wurden. Dadurch ging das Vertrauen zwischen den Menschen langsam verloren und nu sind wir hier angelangt - in der angeblich hochentwickelten Zivilisation, wenn man es technisch betrachtet, mag das durchaus stimmen, aber aus dem sozialen Blickwinkel ist es wohl eher das Gegenteil.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 01:13
@ Raizen:
Ich denke, da ist ein Missverständnis aufgetreten.
Es geht Südlicht im Grundtext nicht um Moral und um Menschenrechte, sondern eher, wie sie von Einzelnen oder Gruppen interpretiert werden.
Das impliziert auch das gut gemeinte "Überhelfen" von Meinungen und Handlungen (wie ich auch beschrieben hatte).
Vielleicht solltest Du Dich mal ganz in Ruhe mit dem Eingangstext beschäftigen. Der klärt vielleicht vieles, was in den Diskussionen hier verloren gegangen ist, auf.
(Meine es nun echt nicht böse oder überheblich - in einem Textwust kann vieles untergehen, das geht ganz schnell. Deshalb der Tipp mit dem Eingangstext :-) ).

Und so arg pessimistisch kommt mir Südlicht nicht rüber ... begründe mal.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 01:25
@Raizen
Zitat von RaizenRaizen schrieb:Wenn du von anderen Ansichten und Lebensvorstellungen sprichst, sag doch gleich das es sich dabei primär um solche Handelt die grundlegenden Moralverstellungen oder sogar den Menschenrechten selbst entgegen stehen.
Wieso? Weil Du das gerne so hättest? Weil Du Dir nichts anderes vorstellen kannst? Nö.
Zitat von RaizenRaizen schrieb:wenn dir die Menschen hier nicht passen, dann ist das dein Problem
Stimmt, mein Problem wenn ich mit Respektlosigkeit und Intoleranz nicht klarkomme. Ich bin falsch hier, darum soll ich auch woanders hin. Nettes Statement. :-)
Zitat von RaizenRaizen schrieb:und sie werden sich sicher nicht für dich ändern
Für mich? Warum nicht stattdessen lieber für einander? Für mich muss sich niemand ändern.
Zitat von RaizenRaizen schrieb:obwohl du mit deiner rein pessimistischen Sicht wohl nirgends eines finden wirst das dich restlos zufrieden stellen wird.
Mag sein, ich bin Misanthrop. Aber ich lasse die Leute zufrieden, so wie sie sind. Und ich lass sie auch immer wieder über die Missstände unserer Gesellschaft jammern, für die sie größtenteils selbst die Ursache sind. Das darf man ihnen ja nicht sagen, weil sie dann sofort aufschreien.

Nach dem Motto
wenn dir die Menschen hier nicht passen, dann ist das dein Problem und sie werden sich sicher nicht für dich ändern



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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 01:25
@Südlicht
ohne dich zu diskreditieren.
du hast immer die möglichkeit politik zu gestalten. nur anprangern bringt dich keinen meter weiter.
(habe nur den eingangspost gelesen)


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 01:34
Zitat von instinctinstinct schrieb:in der angeblich hochentwickelten Zivilisation, wenn man es technisch betrachtet, mag das durchaus stimmen, aber aus dem sozialen Blickwinkel ist es wohl eher das Gegenteil.
Sehe ich ebenso.

@Outsider
Zitat von OutsiderOutsider schrieb:nur anprangern bringt dich keinen meter weiter.
Stimmt auch wieder.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 09:33
Zitat von QuimboQuimbo schrieb:Das ist ja ganz tragisch und ich weine auch gleich ganz erheblich. Auch freue ich mich für dich, dass du in linksextremen Kreisen dein Glück findest

Diesen inhaltlich dümmlichen Reflex (Begründung folgt) bringt @Quimbo
zu der Information, dass jährlich bis zu 100 Millionen Menschen den Hungertod sterben und aktuell 1 Miliarde Menschen hungern ! Ein Beleg für die unreflektierte, ungemerkte Verinnerlichung von Systemverdummung:

Das spiegelt exakt ein Beispiel, das der italienische Soziolinguist Rossi-Landi gab:
'Ein farbiger US-GI unteren Ranges wurde gefragt "You're exploited ?"
Statt darüber zu reflektieren war seine Antwort: "You're communist?"
Das System legt offenbar die Verhinderung kritischer Meinungsbildung in der Psyche Ahnungsloser fest. Bestimmte Begriffe und Informationen sind dabei mit einer reflexiven Abwehr und der Verhinderung möglicher Systemkritik versehen.

So wehrt der user Quimbo gequält-sarkastisch eine Information ab, die sein vermutlich neigungskapitalistisches Weltbild als lächerliche Farce entlarven würde, durch eine unüberlegte, direkte Zuordnung zu einem stigmatisierten politischen Lager:
"in linksextremen Kreisen" verortet er denkabstinent und direkt den Informanten.
Quimbos aufgesetzter Sarkasmus "...und ich weine auch gleich ganz erheblich", wirkt im Angesicht der tragischen Information (bis zu 100 Millionen Hungertote jährlich) nicht nur saublöd, sondern auch menschenverachtend.

Bei diesem thread, dessen Eingangstext vorrangig die psychischen Blessuren des Autoren spiegelt, die er sich in Auseinandersetzungen mit Meinungsgegnern zugezogen hat, handelt es sich vermutlich um einen Randgruppenthread :).

So wie der Ersteller des threads offensichtlich nicht fähig war, andere Meinungen abzuwägen und eine mögliche Synthese zu bilden

-im Vordergrund seht ja verklausulierte seine Betroffenheit und Abrechnung mit Meinungsgegnern:
Zitat von SüdlichtSüdlicht schrieb:Dabei treten sie meist unfassbar arrogant und selbstgefällig auf, machen Andersdenkende verbal nieder. Natürlich immer subtil von Oben herab, denn plumpe Beschimpfungen und Pöbeleien sind nicht ihr Niveau. Eher beherrschen sie die Kunst der indirekten Beleidigung, die nur in intelektuellen Kreisen
-
so sammeln sich hier einige wenige Gleichgesinnte mit ähnlicher Erfahrungsverarbeitung, die endlich mal die "unintellektuelle" Sau raus lassen können. Da wird dann mal schnell die Menschheitskatasrophe : "100 Millionen Hungertote jährlich !" dem stigmatisierten "linksextremen" Lager zugeordnet, in äußerst dümmlicher Denkabwehr.
Zitat von AmelyAmely schrieb:Die Linke und ihre Klassen: Ich hab oft das Gefühl, dass sie in den 20ern des vorigen Jahrhunderts hängen geblieben sind.

schwadroniert die userin/der user @Amely.
Ja, liebe Amely, wie so ein "Gefühl" wirkt, habe ich ja eben im Beispiel Rossi-Landi beschrieben,
vielleicht solltest Du einfach ein wenig mehr denken, als fühlen, vor allem wenn es um politische Meinungsbilder geht.

Dieser thread scheint, wenn man mal die Beiträge der meisten user (nicht aller, siehe Beispiele !) betrachtet, vor allem gegen "links" gerichtet zu sein und unnachahmlich wirr,
mal individuell-notwendige psychologische Verarbeitung, mal denkabwehrende Systemverinnerlichung zu spiegeln. Das wirkt schon ein wenig wie Gruppentherapie.

Ausdrücklich möchte ich mich bei @Südlicht entschuldigen. Hätte ich gewußt, was ich mit meiner Sprachlichkeit und meinen Argumenten bei Dir auslösen würde, wäre ich vorsichtiger gewesen.
Das konnte ich allerdings nicht ahnen.

Ich finde es aber absolut legitim, dass allmy auch dafür eine Plattform bietet, wenn es denn so sein sollte. Ich muss mich aber leider jetzt hier verabschieden, gehe wieder denken, wünsche allerseits guten Erfolg :)

und aufrichtig
ein gesegnetes, frohes Fest.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 09:54
Zitat von SüdlichtSüdlicht schrieb:Wieso? Weil Du das gerne so hättest? Weil Du Dir nichts anderes vorstellen kannst? Nö.
Weil anderes nur selten vorkommt und eben nicht von der "Gesellschaft, dem überwiegender Teil ihrer Mitglieder" so gehandhabt wird.
Zitat von SüdlichtSüdlicht schrieb:Für mich? Warum nicht stattdessen lieber für einander? Für mich muss sich niemand ändern.
Sie werden sich auch nicht füreinander ändern. Menschen ändern sich vielleicht über lange Zeit oder durch besondere Ereignisse aber nicht für einander.
Zitat von SüdlichtSüdlicht schrieb:Und ich lass sie auch immer wieder über die Missstände unserer Gesellschaft jammern, für die sie größtenteils selbst die Ursache sind.
Und du jammerst jetzt über die Jammerer oder wie?
Zitat von SüdlichtSüdlicht schrieb:Stimmt, mein Problem wenn ich mit Respektlosigkeit und Intoleranz nicht klarkomme. Ich bin falsch hier, darum soll ich auch woanders hin. Nettes Statement. :-)
Du hast doch gar keine Ahnung von Respektlosigkeit und Intolleranz. Vielleicht solltest du wirklich mal wie von mir Vorgeschlagen eine kleine Reise unternehmen, dann wirst du mancherort mal echte Respektlosigkeit gegenüber Menschenleben und Intolleranz kennenlernen.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 11:35
Erst wenn die Menschen verstehen, dass man nicht links oder rechts sein muss, macht eine Diskussion darüber Sinn. Man wird sofort in die gegnerische Schublade geschoben, protestiert man gegen eine politische Einstellung. Wenn ich lediglich sage, dass ich linke nicht mag, heißt das noch lange nicht dass ich rechtes Gedankengut in mir trage.


@Koriander
Danke für deinen guten Beitrag.


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"Wir sind das Volk"

15.12.2010 um 14:04
@Amely

Deutsch sein ist so einfach? Deine Definition klingt für mich sehr viel weltoffener,as der Begriff von "Deutsch sein" den manch konservative Kreise geprägt haben.

@mitras

Dämonisieren ist vielleicht das falsche Wort, "dem Volksbegriff weniger Bedeutung beimessen", wäre vielleicht richtiger. Als Alternative bieten Linke ja Klassenzugehörigkeit an, Proletariat und Bugrgeoisie (wenns nur so einfach wäre;)).


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