@SLF 1. solltest du zwischen Sozialismus und Kommunismus unterscheiden. Kein Staat, der von einer kommunistischen Partei geführt wurde hat von sich behauptet, er sei kommunistisch. Das mag irritieren, aber jeder dieser Staaten bezeichnete sich als sozialistisch - die klassenlose Gesellschaft hat es bisher nie gegeben und ist auch laut Marx nur nach einer Weltrevolution, die es bisher auch nie gegeben hat, auf internationaler Basis möglich.
Und 2. wird hier ständig davon ausgegangen, dass jeder Kommunist gleich Diktatur, Bespitzelung, Einparteienherrschaft und Gulags befürwortet. Fast schon eine Verhöhnung der kommunistischen (!) Opfer der Einparteiendiktaturen des totalitären Sozialismus. Man vergesse nicht die Kommunisten die während der Stalinschen Säuberungen ausgemerzt wurden, weil sie einen anderen Weg zum Kommunismus befürworteten, man vergesse beispielsweise nicht Imre Nagy, der sich als Reformkommunist vom Stalinismus abgrenzte und einen von Moskau unabhängigen Weg für Ungarn einschlagen wollte, er und viele andere wurden nach Zerschlagung des ungarischen Volksaufstandes durch die Rote Armee hingerichtet. Oder beispielsweise der tschechoslowakische Reformkommunist Alexander Dubček, Hauptfigur des Prager Frühlings 1968, der für einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" stand. Alles andere Wege zum Kommunismus die der Repression des Stalinismus nicht standhielten.